dt. Kinostart: 24.11.1994
Regie: Peter Hyams
Drehbuch: Mark Verheiden
Darsteller:
Jean-Claude Van Damme als Agent Walker
Ron Silver als Senator McComb
Gloria Reuben als Agent Fielding
Mia Sara als Melissa
Regie: Peter Hyams
Drehbuch: Mark Verheiden
Darsteller:
Jean-Claude Van Damme als Agent Walker
Ron Silver als Senator McComb
Gloria Reuben als Agent Fielding
Mia Sara als Melissa
Der Film läuft anscheinend ständig im Fernsehen (die Rechte sind wahrscheinlich nicht sehr teuer

Die Handlung:
Der Plot besteht darin, dass irgendein Genie im Jahr 1994 die Zeitreisetechnik entwickelt. Der Senat ruft daraufhin eine Behörde ins Leben, die Eingriffe in die Zeitlinie rückgängig machen sollen. Der Vorsitzende der Senatskommission ist dummerweise der Klischeebösewicht, der seine Position benutzt, um selbst Reisen in die Vergangenheit durchzuführen- mit dem Ziel seinen Wahlkampf für die Präsidentschaft zu finanzieren. Van Damme mimt den scheinbar einzigen nicht korrumpierbaren Agenten, der ernsthaft versucht, den Senator dingfest zu machen. Der Senator will dem vorbeugen, indem er seinen Widersacher in der Vergangenheit töten lässt. Dummerweise scheitert der Anschlag und es geht nur dessen Freundin drauf, womit die Feinschaft zwischen Held und Bösewicht persönlich wird.

Ok, wo soll man da ansetzen? Die Senatsbesprechung zur Gründung der Timecop-Behörde zeigt, in welche Richtung der Film gehen wird. Durch eine Radiokarbondatierung (!) hat sich herausgestellt, dass das Gold in einem illegalen Waffengeschäft ursprünglich aus den Beständen der Konföderation stammt und somit bereits ein illegale Zeitreise unternommen werden musste. Ferner wird festgestellt, dass man nicht in die Zukunft reisen könne, weil diese noch nicht passiert sei (nichtsdestotrotz kann man aus der Vergangenheit zurück in die Gegenwart reisen

Auch ansonsten scheint man sich unabhängig von den logische Problemen, die sich bei jedem Zeitreisefilm ergeben, wenig Gedanken gemacht haben. Ein anderes Zeitreisegesetz lautet etwa, dass dieselbe Person nicht denselben Raum zur selben Zeit einnehmen kann. Öhm ja, das stimmt, nennt sich Identitätsgesetz (Ich bin mit mir selbst identisch und nehme daher denselben Raum zur selben Zeit ein wie ich selbst) und ist eigentlich trivial. Im Film heißt das aber, dass man z.B sein jüngeres Ich nicht anfassen kann, weil man sonst explodiert (keine Ahnung, was die geraucht haben


Die Charaktere:
Agent Max Walker ist der Held der Geschichte. Im OT ist der erste Gag natürlich, dass man bei jedem zweiten Satz rätseln muss, was er überhaupt gesagt hat, weil Van Damme diesen gruseligen Belgien-Akzent anscheinend bewusst raushängen lässt. Doch seine platten Sprüche können auch in der Synchro noch begeistern. Weil der Film kein Martial Arts-Film ist, bedarf es immer wieder absurder Szenarien, damit Van Damme seine akrobatischen Kampeinlagen zeigen darf. Früh im Film kommt es so zu einem der dreistesten Fälle von Produktplatzierungen der Filmgeschicht, wenn Walker einem Taschendieb seinen Stiefel vors Gesicht hält und ihn auffordert, die Beschriftung vorzulesen. Außer Kampfeinlagen und One-Linern hat er sonst für einen Hauptcharakter eigentlich wenig zu tun. An einigen Stellen versucht (Betonung auf "versucht") er sich als Schauspieler und probiert sich im Zusammenspiel mit Silver an der der Darstellung unterdrückter Wut und bedrohlicher Untertöne.
Senator McComb ist der Bösewicht der Geschichte und mehr lässt sich auch fast nicht über ihn sagen. Er will anscheinend unbedingt Präsident werden, um dafür zu sorgen, dass die Reichen reicher und die Armen ärmer werden. Aber als Klischee-Bösewicht sind ihm andere Leute (seine Gehilfen eingeschlossen) völlig egal und nach seinen Eingriffen in der Zeitlinie ist er schon so steinreich, dass er keine politische Unterstützung mehr braucht. Warum will er noch Präsident werden? Keine Ahnung, vielleicht will er aus Prinzip keine Steuern zahlen, auch wenn er noch so reich ist. Ferner meint er, dass man für die Präsidentschaft ausschließlich Geld brauche, was angesichts all der politisch gescheiterten Superreichen in der realen Welt übersimplifiziert wirkt. Aber im TimeCop-Universum stimmt das wohl. Ansonsten macht McComb halt, was Bösewichte so tun: Bringt ohne zwingenden Grund Leute um, versucht dilettantisch-halbherzig den Helden umzubringen und bekommt am Ende seine verdiente Strafe.
Agent Fielding lässt sich zunächst von McComb kaufen. Als dieser dann versucht sie zu töten, wechselt sie erneut die Seite zu Walker. Bemerkenswert fand ich hier eigentlich nur, dass die Tatsache, dass die Polizei nach ihrer mutmaßlichen Ermordung schnell am Tatort war, für Walker genug ist, um an ihr Überleben zu glauben. Hey, auf sie wurde zweimal aus kurzer Distanz geschossen, aber die Polizei war sofort da. Ergo: Sie muss noch leben. Sonst hätte der Plot wohl nicht überlebt.

Die Zukunft:
Man erhält einige Einblicke in das Jahr 2004, das zum Drehzeitpunkt noch 10 Jahre in der Zukunft lag. Die Monitore in der Timecop-Zentrale wirken immer noch sehr 90'er Jahre-mäßig, aber vielleicht sollte das auch nur ein Hinweis auf die Unterfinanzierung der Behörde sein. Die Autos haben keine Fenster, sind augenscheinlich gepanzert und fahren sich selbst (wohl eine dümmste Zukunftsprognosen der Filmgeschichte) und es gibt sehr realitätsnahen Cybersex (wenn es das inzwischen gäbe, wüßte ich davon... ha,ha,ha).
Fazit:
Plot: 2 von 6 Sternen
Charaktere: 1,5 von 6 Sternen
Kreativität: 0 von 6 Sternen
Spaß: 5 von 6 Sternen.
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