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Inception

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    Je mehr ich mich mit den im Film behandelten Klarträumen (auch Luzider Traum) befasse, um so interessanter finde ich das Ganze.
    Klarträumen ist im Wesentlichen, einen Traum zu haben und sich dabei bewusst zu sein, dass man träumt. Wenn man sich in einem Klartraum befindet, hat man mehr Kontrolle über seinen Traum – es ist so, als wäre man der Regisseur eines eigenen Films.
    Paul Tholey präzisiert den Unterschied zwischen gewöhnlichen Träumen und Klarträumen anhand von sieben Merkmalen[12]:
    1. Der Träumer ist sich darüber im Klaren, dass er träumt.
    2. Der Träumer ist sich über seine Entscheidungsfreiheit im Klaren.
    3. Das Bewusstsein ist klar, es gibt keine traumtypische Verwirrung oder Bewusstseinstrübungen.
    4. Die Wahrnehmung der fünf Sinne ist wie im Wachzustand.
    5. Es besteht Klarheit über das Wachleben, also darüber, wer man ist oder was man sich für den Klartraum vorgenommen hat.
    6. Nach dem Traum gibt es eine klare Erinnerung.
    7. Der Träumer ist sich über den Sinn des Traums im Klaren.

    Die Erfüllung der Bedingungen eins bis vier ist für Tholey unerlässlich, fünf bis sieben können erfüllt sein. Der Aspekt, dass der Träumer Klarheit über den Sinn des Traumes hat, stellt für Tholey den wirklichen „Königsweg“ (in Anspielung an Sigmund Freuds Traumdeutung) zum Unbewussten dar.
    Quelle: Wikipedia

    Diese Bedingungen sind auch bei Cobb und seinen Leuten im Film Inception erfüllt. Nun verstehe ich auch, warum Cobbs Team am Anfang aus Saitos Zug abgehauen ist, bevor er aufwacht, während sie im Flugzeug erst mit Robert Fischer gemeinsam aussteigen. Da Saito sich bewusst war, dass er träumt, konnte er sich nach der Definition eines Klartraums auch gut nach dem Aufwachen an das Geträumte erinnern, also mussten die Extractors verschwinden. Robert Fischer hingegen war sich nur auf den unteren Ebenen bewusst dass er träumt, die erste Traumebene hielt er für real. Wieder erwacht in der Realität dürfte die Erinnerung an diesen Traum also ähnlich verschwommen und schnell wieder verschwunden sein, wie bei allen normalen Träumen. Nimmt man dann noch die verabreichten Drogen dazu, wird klar, warum sich diesmal niemand Sorgen machte, dass er evtl wieder erkannt werden könnte.

    Auch wird mir jetzt klar, warum sich Arthur im Hotel so elegant und schnell in Schwerelosigkeit bewegen kann. Er ist schließlich der Träumer.

    Ein Problem allerdings bleibt: Ist Cobb am Schluss nun aufgewacht, oder träumt er noch? Darüber wurde hier ja schon diskutiert. Ich glaube nicht, dass man sich hier auf den Kreisel verlassen kann, denn
    Um selbst zu prüfen, ob sie sich momentan in einer von jemand anderem konstruierten Traumumgebung befinden, verwenden die Extractors sogenannte Totems, kleine Objekte mit charakteristischen Eigenschaften, die nur ihr Besitzer genau kennen sollte. Das hat den Sinn, dass ein Traumarchitekt diese Eigenschaften nicht genau kennen kann und sie somit zwangsläufig falsch simuliert, woran der Benutzer des Totems erkennt, dass er sich nicht in einem eigenen Traum befindet.
    Quelle: Inception - Wikipedia (übrigens tolle Seite mit umfangreicher Inhaltsangabe)

    Als Cobb bei Saito im Limbus war, hatte Saito Cobbs Kreisel, er konnte ihn ausprobieren. Das, und seine lange Zeit im Limbus, müssten es ihm ermöglichen, einen Traum für Cobb zu erschaffen, den dieser dann für real halten würde.

    Ich glaube irgendwie nicht richtig daran, dass Cobb wirklich aufgewacht ist, es ist einfach alles zu "perfekt". So sehen eher Wunschträume als die Realität aus. Die Kinder sehen auch genauso aus, wie in all seinen Träumen (samt der Kleidung), nur dass sie sich diesesmal halt umdrehen. Und noch mal zum Kreisel: Ich gehe davon aus, dass sein Gewicht asymetrisch verteilt war, genau wie bei Arthurs Würfel, deshalb ist er in der Realität auch immer so schnell umgefallen. Nur im Traum hat er sich ewig gedreht. Zum Schluss verhält er sich wie ein normaler Kreisel, er dreht sich lange, um dann irgendwann doch zu wackeln und schließlich umzufallen. Imho deutet das auf einen Traum hin.



    Die Möglichkeiten des Klar Träumens, die der Film eröffnet, sind imho schon genial (z.B. als Ariadne die Stadt "zusammenfaltet"). Das macht Lust drauf, es auch mal zu probieren. Wer noch mehr Gründe will, hier ein paar:
    • Einfach zum Spaß! In einem Klartraum frei zu schweben, ist ein erheiterndes Gefühl. Luzide Träume sind allgemein stärker und lebendiger als nicht-luzide Träume. Man kann sie benutzen, um sich nach einem anstrengenden Tag zu entspannen.
    • Sich in ein Tier zu verwandeln oder Superkräfte zu besitzen, ist ein einmaliges Erlebnis, das anders nicht zu erreichen ist.
    • Man kann Sex haben, mit wem man will … selbst Hollywoodstars werden willig.
    • Ein großer Teil des Trainings fürs Klarträumen besteht in der – für viele wünschenswerten – Verbesserung der Traumerinnerung.
    • Wer Schriftsteller ist oder, z. B., eine Welt für ein Computerspiel entwirft, dem kann Klarträumen helfen, zu visualisieren, was man erschaffen will. Man könnte seine Charaktere beispielsweise fragen, wie sie über bestimmte Dinge denken oder was sie denken, was als nächstes geschehen könnte.
    • Man kann vergangene Träume und Erfahrungen erneut erleben.
    • Klarträume können bei Trauminterpretationen oder bei der Kommunikation mit dem Unterbewusstsein helfen.

    Quelle: Klartraum: Wikibooks
    Auf dieser Seite gibts auch eine Anleitung zum Erlernen Luzider Träume.

    Noch Lust auf mehr? Hier gibts noch einen guten Artikel von Allmystery mit einer umfangreichen Diskussion dazu.

    Ich wills auf jeden Fall mal probieren. Wenn fliegen schon geil ist, wie genial muss dann erst ein Klartraum sein? Also, ich werd dann mal üben, und mir hoffentlich bald die Erde aus dem Orbit anschauen!
    „Die Borg würden nicht mal Spaß verstehen, wenn sie einen Vergnügungspark assimiliert hätten.“

    Torres, aus „Star Trek Voyager – Tsunkatse“

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      Zitat von Nilani Beitrag anzeigen
      Ich wills auf jeden Fall mal probieren. Wenn fliegen schon geil ist, wie genial muss dann erst ein Klartraum sein? Also, ich werd dann mal üben, und mir hoffentlich bald die Erde aus dem Orbit anschauen!
      Ohne zu wissen, wie weit Du schon bist oder Vorwissen hast, habe ich persönlich da auch schon den einen oder anderen Klartraum gehabt. Allerdings erfordert das Disziplin und der Wille. Vom Traumtagebuchführen bis hin zur Hingabe mit dem Thema, also z.B. öfters früher zu Bett gehen als sonst üblich.
      Phantastische Lieblingsserien
      Twin Peaks + Fire Walks with Me, Star Trek TNG (Staffel 1-3), Earth 2, seaQuest DSV (Staffel 1), LEXX - The Dark Zone, Stranger Things, Buck Rogers, Viper (Staffel 1), Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau, ALF, Die Spezialisten unterwegs, Space Rangers, Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI (bis Staffel 6), Zeit des Grauens (Pilotfilm), Ijon Tichy: Raumpilot

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        Hi leute!
        Wir sind zwei Studenten und sind auch große Fans der Videographie und natürlich von diesem großartigen Film
        Aus diesem Grund haben wir beschlossen, unsere nächste Parodie an diesen Film zu lehnen in Form eines Filmtrailers.
        Das Endprodukt sieht so aus:

        Inception Trailer Parodie












        Würden uns über Rezensionen freuen
        Mfg
        ~ wavetime Inc. ~

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          Nachdem der Film in den Medien hochgejazzt wurde und die Bewertungen im Forum auch recht gut ausgefallen waren, bin ich eher enttäuscht von "Inception" gewesen.

          Der große Schwachpunkt sind für mich die Figuren. Die Figuren sind farblos, haben keinen Hintergrund und stehen faktisch auch in keiner Beziehung zueinander. Figuren werden eingeführt, damit sie eine technische Aufgabe in dem großen ganzen erledigen können. Über das Innenleben, die Motive, die Biographie (Cobb mal ausgenommen) erfährt man nichts. Konflikte, die die Handlung vorantreiben, gibt es keine. Damit gibt es auch keine Spielräume, um die Figuren in Szene setzen zu können und um die Schauspieler fordern zu können. Die Schauspieler stellen dem Regisseur lediglich ihr prominentes Gesicht zur Verfügung – die großen Namen korrespondieren jedoch nicht mit großen Momenten der Schauspielkunst.

          Als nicht gelungen würde ich auch die Einführung des Zuschauers in die Welt von "Inception" bezeichnen. Das, was wir über die Hintergründe des Inception-Projekts erfahren, beschränkt sich lediglich auf einige wenige Andeutungen. Es wird beispielsweise nicht klar, ob es sich bei der Traumtechnologie lediglich um einen Prototyp handelt und in welchem Verhältnis diese zur Öffentlichkeit steht. Wie sind Cobb und seine Frau in das Inception-Projekt reingekommen? Waren sie Wissenschaftler oder stellt das kollektive Träumen eine beliebte Dienstleistung dar? Cobb scheint wegen des angeblichen Mordes an seiner Frau gesucht zu werden - sein Umgang mit der Traum-Technologie scheint hingegen legal zu sein und wird auch nicht hinterfragt. Solche Informationen wären nützlich gewesen, um das Handeln der Figuren besser zu verstehen und besser in die Welt eintauchen zu können.

          Die Story ist zwar verworren und komplex, aber es gibt keinen Clou und damit auch keine Belohnung für den Zuschauer. Wo genau liegt die Pointe? Warum tut man sich die verschiedenen Traumebenen an? Letztlich läuft in jeder Traumebene immer alles auf eine Schießerei hinaus. Ein Aha-Effekt fehlt. Die Verworrenheit ist daher eher als Selbstzweck einzustufen. Die Story ist nicht die Basis des Films sondern lediglich der Überbau, um Spezialeffekte zeigen zu können.

          Im ersten Drittel des Films werden zudem Erwartungen geweckt, die im weiteren Verlauf nicht eingelöst werden. Das zusammengefaltete Paris stellt beispielsweise bereits den Höhepunkt in Sachen Traumarchitektur dar. Es wird daher irgendwie auch nicht wirklich deutlich, warum genau man für die Mission den allerbesten Traumarchitekten braucht. Ich hatte bis zum Schluss erwartet/gehofft, dass am Ende doch noch ein großer Hammer kommt.

          Insgesamt bietet "Inception" natürlich zu wenig, um als Klassiker oder wenigstens als "sehr guter" Film in die Geschichte einzugehen.
          Mein Profil bei Last-FM:
          http://www.last.fm/user/LARG0/

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            Ich bin ziemlich enttäuscht von dem Film...

            Verworren, teilweise undurchsichtig und irgendwie wurde nicht klar, ob das Ende jetzt gelungen ist oder nicht...

            Wie schon erwähnt, gibt es reichlich Schießszenen...
            Wenn das mein Traum wäre, würde ich mich ziemliche Gedanken machen...
            "Diese Prozedur wird nicht empfohlen..."

            "... wo nie ein Hund zuvor gewesen ist" *Cpt. Archer*

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              Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
              Und das ist nachwievor Unsinn. Nochmal: Ein Stümper produziert weder einen Kassenschlager und Kritikerliebling nach dem anderen noch bekommt er in Hollywood einen Blankoscheck über 165 Mio Dollar.
              Ich mochte Inception, dem kann ich aber so nicht zustimmen, wenn ich an M. Night Shyamalan denke. Der Erfolg seines erstlings hat noch lange genug nachgewirkt, dass er 150 Mio für "Airbender" in den Sand setzen und eine gewaltige Fangemeine anpissen durfte.

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                Ich hab mir gestern den Film ein zweites Mal angesehen und will hier auch mal meinen Senf dazu beitragen:

                Meines Erachtens hat Inception 2 große potentielle Angriffsflächen:

                1.: Die meisten Charaktere sind auf ihren unmittelbaren Nutzen für die Handlung zurechtgeschnitten. Der Einzige, dem ein etwas ambivalenteres Innenleben gewährt wird ist Cobb, aber selbst er bleibt bestenfalls 2 - dimensional.

                2.: Der Film ist meines Erachtens nicht wirklich komplex sondern allenfalls kompliziert. Alles in allem ist Inception sehr linear und bis auf den Schluss wird auf eine storytypische Pointe verzichtet.
                Man erkennt auch deutlich den Rationalisten Nolan hinter diesem Drehbuch, weil in den Traumebenen alles sehr logisch und stringent abläuft. So funktionieren Träume auch nicht, aber ich bezweifle, dass man einen unterhaltsamen Film aus einer realistischen Traumwelt machen könnte. Selbst David Lynchs Mulholland Drive ist viel zu bodenständig um das wirre Gebilde des Unterbewusstseins adequat auf Zellulloid zu bannen.

                So, ich kann Leute verstehen, die diese Punkte kritisieren und den Film deswegen eine schlechtere Bewertung geben. Der erste Punkt ist für mich aber völlig irrelevant. Wichtig ist, dass man Cobbs Motivation und seinen Konflikt nachvollziehen kann und dieser ist so archetypisch angelegt(Liebe, Verlust, Tod) dass man nicht einmal besonders empathisch sein muss, um sich für sein Schicksal zu interessieren. Ich habe zwar nie richtig mit Cobb mitgefiebert, aber die Figur und ihre Entscheidungen jederzeit akzeptiert und nachvollziehen können. Mehr braucht es auch nicht, schließlich ist Inception kein Charakterdrama.

                Dass die übrigen Figuren eher funktioneller Natur sind ist für mich auch kein Kritikpunkt. Erstens hätte es wohl den Rahmen gesprengt, wenn man jeden einzelnen von ihnen noch genauer beleuchten will und zweitens funktioniert der Film auch so. Wie gehabt, ihre Motive sind vl nicht bis ins kleinste Detail ausgeleuchtet, aber dennoch habe ich nie an der Plausibiltät ihres Mitwirkens gezweifelt.

                Beim ersten Mal sehen hat mich der zweitere Kritikpunkt viel mehr gestört. Ich hatte die ganze Zeit auf einen Kick gewartet, auf eine Enthüllung die alles in Frage stellt, auf "den Tritt in die Eier" wie das ein Kritiker auf einer anderen Seite ausdrückte. Der Schluss mag zwar offen sein, aber er ist sicher keine Pointe, da er für die restliche Handlungs eher irrelevant ist. Ich wurde auch den ganzen Film über nie wirklich überrascht, letztlich passiert alles immer so zwingend logisch, dass man fast vergisst, dass man sich in einer Traumwelt befindet.

                Dieser Kritikpunkt ist gültig, wenn man Inception als Thriller versteht. Ich habe aber neulich eine Interpretation des Stoffes gelesen, die für mich den Film in eine philosophischere Bahn lenkt. Dei Kernaussage war, dass Inception das Schaffen eines Filmes beschreibt:

                Inception als Metapher für Film
                Selbstverständlich können mehrere dieser Spekulationen auch zusammengebracht werden, zum Beispiel Version 5 und 6. Diese letzte Idee kann ebenfalls mit allen kombiniert werden und ist wohl ohnehin eine fast zwangsläufige Interpretation zu Nolans Film. Devin Faraci führt in seinem Text auf Chud die Theorie sehr tiefgehend aus, zieht auch Vergleiche zu anderen Filmen wie Inglourious Basterds und 8 1/2. Zwischen Traum und Film wurde schon oft eine Verbindung gezogen. In Inception stellen die Architekten der Traumwelt die Filmemacher dar, die eine Welt für den Zuschauer erschaffen und durch verschiedene Tricks und Ebenen versuchen, ihn immer mehr in ihre Ideen mit hineinzuziehen und ihn aber gleichzeitig nach ihren Vorstellungen zu leiten. In diesem Fall steht Fischer für das Publikum, das sich von der Filmhandlung verführen läßt. Ariadne ist die Drehbuchautorin, Arthur der Produzent, Eames der Schauspieler, Saito der Geldgeber, Yusuf der Techniker und Cobb natürlich der Regisseur. Mals Charakter hingegen steht dann für die persönlichen und künstlerischen Probleme, die der Regisseur mit in seine Arbeit bringt und die ihn auch an ihr hindern können gleichzeitig aber auch anzutreiben vermögen. In dieser Interpretation wird Inception womöglich mitunter zu einem autobiographischen Film.
                Aus dieser Perspektive ist die Überraschungsarmut für mich kein Kritikpunkt mehr, da die Handlung eher einem philosophischen Gedankenspiel gleich kommt. Aus so einer Distanz betrachtet ergeben die eindimensionalen Figuren dann auch nochmal mehr Sinn, da das ja alles nur Metaphern für einzelne Funktionen eines Filmes sind. Würde jede Figur noch genauer beleuchtet, würde das ihre Metaphernatur konterkarieren.

                Von daher kriegt er von mir 9/10 Punkten da ich diese Interpretation und die Folgen für den Film zwar anerkenne und in vielen Punkten auch gutheiße, mich aber atmosphärisch Presitge z.Bsp. mehr mitgerissen hat.
                Zuletzt geändert von Cotillion; 27.08.2012, 14:34.
                Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.

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                  inception ist in meinen augen eine lächerlich special-effeckt-gepimpte, geklaute version von cronenbergs "existenz". allerdings ohne ohne ansatzweise, den tiefgang, die dialoge, die darstellung der schauspieler, die intensität und creativität zu erreichen.

                  Kommentar


                    Zitat von Earl J. Hickey Beitrag anzeigen
                    inception ist in meinen augen eine lächerlich special-effeckt-gepimpte, geklaute version von cronenbergs "existenz". allerdings ohne ohne ansatzweise, den tiefgang, die dialoge, die darstellung der schauspieler, die intensität und creativität zu erreichen.
                    Naja, finde ich halt nicht, aber ich auch kein großer Croneberg Fan. Meines Erachtens kann man die beiden Regisseure und auch die Filme nicht miteinander vergleichen. Croneberg ist oft bemüht skurril, wohingegen Nolan manchmal bemüht rational wirkt.

                    Ist schon ne Weile aus, dass ich Existenz gesehen hab, aber soweit ich mich erinnere, konnte ich den Film überhaupt nicht ernst nehmen. Man muss halt diesen Stil mögen, aber darum solls hier net gehen.

                    Was genau stört dich denn an Inception?
                    Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.

                    Kommentar


                      "Inception" bereitete mir beim ersten Mal Schauen auch ein paar Probleme. Aber neulich habe ich ihn - inspiriert durch eine Freundin, die ihn absolut klasse findet - noch einmal angesehen und muss sagen: Ja, es gibt Kritikpunkte, aber diese greifen einfach nicht bei dem Film.

                      "Inception" ist ein Film, der, und man muss fast "endlich" dazu sagen, nicht der üblichen Ausrede von wegen "Es geht um die Charaktere" folgt. In einer Zeit, in der nBSG ein Dutzend Prophezeiungen in "Eh, eigentlich ging es doch nur darum, dass wir am Ende unser Schiff zerschrotten und Gott das toll findet" und noch mehr Rätsel in LOST in "Immerhin hat sich Kate am Ende für Jack entschieden" mündet, haben wir endlich mal wieder einen Film, in welchem die Story in der Story mündet.

                      Es geht um die Idee der Träume. Ja, aus dieser Idee als solche hätte man noch mehr machen können und nur ansatzweise erfahren wir, welche Auswirkungen eine solche Technik auf die Gesellschaft hat, aber dafür wird das, was durch die Technik möglich wird, eben aufs Genauste gezeigt und das überzeugt. Und auf eine unterschwellige Art und Weise geht es auch um die Frage, ob man - gerade bei Filmen - überhaupt zwischen Realität und Traum unterscheiden kann oder gar möchte. Eine Interpretation in diese Richtung hingehend ist bei Nolan auch angebracht, da dieser beispielsweise in "Prestige" ja noch viel offensichtlicher mit den Parallelen des Stoffes und der Form seines Filmes gespielt hat.

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                        Ich war nach dem ersten Mal sehen auch viel skeptischer, aber dass der Film wohl so funktioniert, wie Nolan sich das vorgestellt hat wird ja dadurch bewiesen, dass ich darüber nachdenke, im Internet nach Interpretationen suche und mich der Schluss irgendwie melancholisch gemacht hat, obwohl es ja ein "Happy End" war. Für mich ein subtilerer Mindfuck, da zwar der große Knall ausblieb, aber die Saat des Zweifels in mir gesät wurde, und genau DAS ist doch die Inception, die dieser Film thematisiert.
                        Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.

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                          Zitat von Cotillion Beitrag anzeigen
                          Naja, finde ich halt nicht, aber ich auch kein großer Croneberg Fan. Meines Erachtens kann man die beiden Regisseure und auch die Filme nicht miteinander vergleichen. Croneberg ist oft bemüht skurril, wohingegen Nolan manchmal bemüht rational wirkt.

                          Ist schon ne Weile aus, dass ich Existenz gesehen hab, aber soweit ich mich erinnere, konnte ich den Film überhaupt nicht ernst nehmen. Man muss halt diesen Stil mögen, aber darum solls hier net gehen.

                          Was genau stört dich denn an Inception?
                          natürlich ist es geschmacksache. ich mochte cronenberg seit ich rabid von ihm gesehen habe. ich mag seine art geschichten zu erzählen.

                          was mich an inception extrem stört, ist neben den angebrachten punkten in meinem letzten posting, die vorhersehbarkeit. wie gesagt: bei existenz ausgiebig bedient, ebenso bei "hinterm horizont" (dort auch virtuell/optisch). ich fand den film weder innovativ, noch ein meisterwerk. im gegenteil. die schauspieler (und da gibt es ne menge gute bei inception bleiben blass, uninspiriert, unmotiviert), visuell ist er richtig gut. und genau das ist sein manko. die visuelle ausrichtung täuscht über alles andere hinweg und somit ist der weg frei für banalitäten und für mich die lange weile aufgrund seiner vorhersehbarkeit, da diese art der geschichte zuvor schon oft erzählt wurde. allerdings subtiler und vor allen dingen besser.

                          ach ja: shutter island ist ebenso ein konstrukt, das es vorher schon mehrmals, und vor allem besser gab. ich habe nichts dagegen, wenn sich jemand bei anderen bedient, ideen übernimmt, abändert und etwas eigenes schafft. aber dann sollte es auch zu überzeugen wissen. so wie z.B. bei pitch black, the jugger, body snatchers (von kaufman) oder um es heutzutage anzusiedeln: del toros "don't be afraid of the dark" oder eben cronenbergs remake von "the fly".

                          ich bin halt ein kind meiner zeit. und somit schließt sich der kreis. cgi vs geschichte.

                          wie sagte stephen king mal: die geschichte zählt, nicht der erzähler...

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                            Wenn dich diese Vorhersehbarkeit am meisten stört, dann geht es dir doch ähnlich wie mir nach dem ersten Kinobesuch, aber wie ich weiter oben schon dargelegt habe, ist Inception mE kein Film über das Träumen, sondern über das Filmemachen, und aus dieser Perspektive funktioniert er auf mehreren Ebenen großartig, ohne dass sich letztlich alles in Banalität auflöst:

                            Aus einer anderen Seite:

                            Filmlogik, nicht Traumlogik
                            Inception folgt scheinbar der Logik eines Traums - das glauben wir, weil es um Träume geht, und weil wir es immer wieder gesagt bekommen. Aber tatsächlich ist es viel eher klassische Filmlogik, nach der der Film funktioniert.
                            Besonders deutlich wird das an der endlosen Escher-Treppe, wie sie im Film gezeigt wird. Diese Treppe ergibt überhaupt keinen Sinn - sie ist eine rein zweidimensionale, optische Täuschung. Ein Kameraschwenk offenbart dann auch, dass Anfang und Ende der Treppe nicht miteinander verbunden sind. Die Figuren müssten abstürzen, sobald sie oben ankommen.
                            Doch das Ganze ergibt Sinn, wenn man berücksichtigt, dass wir in einem Film sind: Dann kann man nämlich die Kamera so positionieren, dass sich die Treppe durch den perspektivischen Trick zu einer unmöglichen Spirale verwandelt.
                            In einer späteren Kopie dieser ersten "Paradoxon"-Szene stürzt ein Bösewicht im Hotel-Level erst in den Abgrund, nachdem die Kamera so herumgeschwenkt ist, dass er und der Zuschauer überhaupt merken, dass dort ein Angrund existiert. Der Film erschafft und beendet die Illusion der Unendlichkeit.
                            Der Kreisel dreht sich...

                            Auch der exzessive Zeitlupengebrauch ist ein typisches filmisches Mittel. Die Zeitlupe und die Entschleunigung und Beschleunigung von Zeit sind eher erzählerische filmische Mittel - weniger Traummittel. Filme können Jahre überspringen, Stunden in Minuten erzählen und wiederum Sekunden zu Minuten dehnen, wie es der Schluss vonInception tut.
                            Inception gibt der im Actionfilm arg missbrauchten und ausgebeuteten Zeitlupe quasi Unschuld und Sinn zurück: Nolan zeigt, mit welchen Mitteln Filme Geschichten erzählen.

                            Alles war schon mal da
                            Inception ist abstrakt gesehen ein Film über das Filmemachen - und so wird sein oberflächliches Thema, das Einpflanzen einer Idee in einen fremden Kopf, zum Drama eines Regisseurs: Inception, die große Täuschung, ist möglich - aber wie soll man eine Illusion glauben, wenn alle Geschichten schon erzählt sind, wenn alle Bilder, die einem einfallen, schon einmal da waren? Wie soll man originell sein, wenn man andere zitiert und - schlimmer noch - wie soll man Neues erschaffen, wenn man schon anfängt, bei sich selbst zu klauen und Versatzstücke aus eigenen, vorangegangenen Filmen verbaut?

                            Deswegen glaubt Cobb nicht mehr an die Inception, deswegen hat er Angst, aus der Erinnerung zu erschaffen. Man wiederholt sich. Und das ist die kreative Todsünde.
                            Wenn du Inception partout als Thriller auslegen willst, dann kann ich durchaus verstehen, dass dir das ganze zu unoriginär ist. Aber vl schaust du ihn dir ja nochmal unter diesen anderen Vorzeichen an. Dann wirst möglicherweise merken, wie originell und verschachtelt die Handlung eigentlich ist.
                            Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.

                            Kommentar


                              Zitat von Cotillion Beitrag anzeigen
                              Wenn dich diese Vorhersehbarkeit am meisten stört, dann geht es dir doch ähnlich wie mir nach dem ersten Kinobesuch, aber wie ich weiter oben schon dargelegt habe, ist Inception mE kein Film über das Träumen, sondern über das Filmemachen, und aus dieser Perspektive funktioniert er auf mehreren Ebenen großartig, ohne dass sich letztlich alles in Banalität auflöst:

                              Aus einer anderen Seite:



                              Wenn du Inception partout als Thriller auslegen willst, dann kann ich durchaus verstehen, dass dir das ganze zu unoriginär ist. Aber vl schaust du ihn dir ja nochmal unter diesen anderen Vorzeichen an. Dann wirst möglicherweise merken, wie originell und verschachtelt die Handlung eigentlich ist.
                              sorry aber ich verstehe nicht, was du mir sagen willst. ich habe in meinen posts geschrieben was, warum, wieso, weshalb der film (in meinen augen) langweilig und substanslos ist. nicht mehr, nicht weniger.

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                                Zitat von Earl J. Hickey Beitrag anzeigen
                                sorry aber ich verstehe nicht, was du mir sagen willst. ich habe in meinen posts geschrieben was, warum, wieso, weshalb der film (in meinen augen) langweilig und substanslos ist. nicht mehr, nicht weniger.
                                Und er versucht (auf für mich übrigens überzeugende Weise, gerade bei Nolan passt diese Theorie eigentlich doch ganz gut) zu zeigen, warum "Inception" seiner Meinung nach eben nicht substanzlos ist. Das ist halt der übliche Tanz, wenn ein Kritiker und ein Liebhaber über einen Film sprechen

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