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    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Ich würde diese Herangehensweise Common Sense nennen. Im Film wirkt die Feststellung, dass die Erde keine natürliche Umwelt mehr habe und im Sterben liege, wie ein Fremdkörper, weil er sich ausschließlich um Pandora, dessen Urweinwohner und die Geschäftsinteressen eines Unternehmens dreht. Wenn Cameron die Perspektive in folgenden Filme ändern möchte, soll er das tun.

    Die Hintergrundgeschichte klingt aber ziemlich nach dem üblichen Soylent Green- Blade Runner etc.-Hintergrund: Die Welt ist dreckig und am Arsch, die Menschheit hat abgewirtschaftet usw... Ok, wenn es gut ausgearbeitet ist, soll es mit recht sein, aber große Originalität liegt in solchen mahnenden Zukunftdystopien nicht. Wieso nicht Welten schaffen, die wir unsere vielfätig und zwiegepalten sind; Welten, die ihre Licht und Schattenseiten haben; oder auch Welten, in denen man trotz aller Gefahren selbst gerne leben möchte. Scifi muss doch nicht immer zur moralisierenden Depri-Pille mutieren.
    Cameron muss die Perspektive ändern, denn zum eigentlichen Thema "Avatar" hat er so ziemlich alles gesagt. Zwar ist er der Ansicht, einen Nachfolger schneller produzieren zu können, weil die Technik entwickelt ist und auch Sam Worthington sofort bereit stehen würde, aber Pandora mit seinen Figuren ist als solches abgefrühstückt.
    Ansonsten war dieser Film visuell überwältigend, aber die Story so Note 3-4. Ich mag diese typisch amerikanische Art nicht, wie uns da der Umweltschutz mit aller optischer und gefühlsduseliger Macht versucht wird schmackhaft zu machen. Und das Einstampfen von Naturvölkern und das Vernichten derer Umwelt...das sind wir schon zu lange gewohnt, als dass dieser Film irgendeine langerfristige Wirkung haben sollte...
    Heaven is where the police are British, the chefs are Italian, the mechanics German, the lovers French and it all is organized by the Swiss.
    Hell is where the police are German, the chefs are British, the mechanics french and the lovers are Swiss and it all is organized by the Italians.

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      Ich hab mich geärgert, dass ich diesen Film nicht in 3D gesehen habe. Aber auch so war der Film für mich ein Knaller. Den kann ich jedem nur ans Herz legen. Der Film hat alles zu bieten, was das Herz begehrt: Spannung, Action, Liebe, gute Story, ein tolles Design, Geschwindigkeit, Tragik! Es fehlt an nichts! Ich glaube, das war der erste Film in dem ich emotional nicht auf der Seite der Menschen stand. Die Erde scheint nicht genug zu sein...

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        Zitat von Zoe Dylan Beitrag anzeigen
        Ich hab mich geärgert, dass ich diesen Film nicht in 3D gesehen habe. Aber auch so war der Film für mich ein Knaller. Den kann ich jedem nur ans Herz legen. Der Film hat alles zu bieten, was das Herz begehrt: Spannung, Action, Liebe, gute Story, ein tolles Design, Geschwindigkeit, Tragik! Es fehlt an nichts! Ich glaube, das war der erste Film in dem ich emotional nicht auf der Seite der Menschen stand. Die Erde scheint nicht genug zu sein...
        Dann haben wir zwei verschiedene Filme gesehen.
        Spannung: tendierte gegen 0, denn die "gute" Story, war dünn und abgedroschen und vorhersehbar - in allen Aspekten. Action war gut, Liebe naja, Design 1+, Geschwindigkeit(?) mehr als 2 1/2h sind nicht wirklich schnell und Tragik war da wenig, denn in Konflikten sterben täglich Menschen auf viele Arten und berührt Dich das? Oder müssen sie groß und blau sein und ganz lieb mit den Augen klimpern können? Und den einen oder anderen Logikfehler mal außen vorgelassen.
        Eine Kinoempfehlung durchaus, allerdings keine mit Anspruch...
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          Spannung: tendierte gegen 0, denn die "gute" Story, war dünn und abgedroschen und vorhersehbar - in allen Aspekten.
          alles vorhersehbar? merkwürdig, dann haste wohl einen anderen film gekuckt.
          wer hätte zum beispiel gedacht das pandora mit seinen lebewesen eingreift?
          und das ist nur die spitze des eisberges
          jedoch wenn man sich schon vorher informiert ist man wohl selbst schuld

          Action war gut, Liebe naja, Design 1+, Geschwindigkeit(?) mehr als 2 1/2h sind nicht wirklich schnell
          action liebe war in ausreichenden maße dabei, es war nicht mehr nötig. ich glaube nicht das er mit geschwindigkeit die länge des filmes meint^^, wohl eher die entwicklung im film oder hast du langweilige momente erlebt?

          Tragik war da wenig, denn in Konflikten sterben täglich Menschen auf viele Arten und berührt Dich das? Oder müssen sie groß und blau sein und ganz lieb mit den Augen klimpern können?
          im film sieht man es direkt und es ist etwas völlig anderes, da ich die rolle/freunde/bekannte einigermaßen kenne, jedoch einen fremden nicht. also würde ich einen soldaten kennen der gefallen ist würde es mich natürlich berühren

          Und den einen oder anderen Logikfehler mal außen vorgelassen.
          zum beispiel?

          Eine Kinoempfehlung durchaus, allerdings keine mit Anspruch...
          da sollte hier jemand dringenst die vorherigen seiten lesen

          dieser film ist zwar zur unterhaltung geschaffen, jedoch gibt es genug anspruchvolles in diesen film, jedoch nicht immer offensichtlich
          Zuletzt geändert von ilu; 31.12.2009, 02:17.

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            Zitat von burpie Beitrag anzeigen
            Eine Kinoempfehlung durchaus, allerdings keine mit Anspruch...
            Wer behauptet, der Film hätte keinerlei Anspruch, der hat ihn schlicht und einfach nicht verstanden.

            Note 6, bitte setzen und nochmal anschauen!

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              Zitat von Puma Beitrag anzeigen
              Wer behauptet, der Film hätte keinerlei Anspruch, der hat ihn schlicht und einfach nicht verstanden.

              Note 6, bitte setzen und nochmal anschauen!
              Naja, man muss ja jetzt nicht übertreiben. Wem der Film nicht gefallen hat, okay, sowas muss man hinnehmen, die Geschmäcker gehen auseinander und was wäre gute Kritik, wenn es keine schlechte Kritik gäbe

              Mir stellt sich nur die Frage, ob
              und Tragik war da wenig, denn in Konflikten sterben täglich Menschen auf viele Arten und berührt Dich das?
              das so richtig ist? Ich meine, ehrlich gesagt, berührt es mich nicht, wenn irgendwer irgendwo auf der Welt erschossen wird (ich bin zwar dagegen und finde sowas -nicht gut-, aber trotzdem berührt es mich nicht wirklich). Im Film hingegen, wenn man es will und nicht mit der Meinung "Alle mögen den Film - ich bin dagegen" reingeht, kann man durchaus eine "Beziehung" zu den Charakteren aufbauen, weshalb ich den Tod des einen Möchtegern-Häuptlings etwas traf.
              "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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                Zitat von burpie Beitrag anzeigen
                Cameron muss die Perspektive ändern, denn zum eigentlichen Thema "Avatar" hat er so ziemlich alles gesagt. Zwar ist er der Ansicht, einen Nachfolger schneller produzieren zu können, weil die Technik entwickelt ist und auch Sam Worthington sofort bereit stehen würde, aber Pandora mit seinen Figuren ist als solches abgefrühstückt.
                Ansonsten war dieser Film visuell überwältigend, aber die Story so Note 3-4. Ich mag diese typisch amerikanische Art nicht, wie uns da der Umweltschutz mit aller optischer und gefühlsduseliger Macht versucht wird schmackhaft zu machen. Und das Einstampfen von Naturvölkern und das Vernichten derer Umwelt...das sind wir schon zu lange gewohnt, als dass dieser Film irgendeine langerfristige Wirkung haben sollte...
                Nun, Umweltschutz ist ein Thema, ebenso wie die Ausbeutung von technologisch weniger entwickelten Völkern. Aber ein anderer gesellschaftskritischer Aspekt, der sehr gut in unsere heutige Zeit passt, ist da auch drin: Nämlich die RDA. Hebelt demokratische Prinzipien aus, besitzt als Konzern eine eigene Privatarmee und geht für Rendite buchstäblich über Leichen. Ist in überspitzter Form das, was unser heutiger Turbokapitalismus auch macht und wohin er uns zwangsläufig führen wird, wenn da nicht bald die Bremse angelegt wird.

                Alles in allem wurde quasi jeder gesellschaftskritische Aspekt bereits in Science Fiction abgefrühstückt: In Filmen, TV-Episoden, Romanen und Spielen. Wenn man nach dem klassischen Prinzip Science Fiction macht, muss man nicht zwangsläufig super innovative Stories bieten. Man nimmt eben den Stoff, den man als Autor auch heute noch als kritisierenswert erachtet und verpackt ihn in eine neue Hülle, inszeniert ihn neu. Und eben dieser Aspekt der Inszenierung ist Cameron meines Erachtens sehr gut gelungen. Die Welt, die er mit Avatar erschaffen hat, ist sehr detailreich, bietet auch interessante neue Ideen und ist alles andere als eine 08/15 fiktive Welt. Dramaturgisch ist der Film ohnehin einwandfrei, da versteht Cameron sein Handwerk bestens.
                Have you seen my force lance? Star Wars: The New Era | Scifi-Space.net
                "Screams of a billion murdered stars give lie to the night's peace, while we cling in desperation to the few fragile spinning stones we call worlds"
                Wayfinder First Order Hasturi aka "The Mad Perseid" 217 AFC

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                  Hallo!

                  Ich fand den Film echt super! Vor allem diese Effekte und alles, in 3D. Einfach fantastisch gemacht.
                  Klar, die Story war so wie man es hatte erwarten können, aber dennoch wunderschön und rührend
                  Ich habe dem Film 6 von 6 Sternen gegeben.

                  Jedoch habe ich noch nie einen Film mit dieser komischen Brille gesehen und muss gestehen, mir war es nach dem Film, als hätte ich eine Flasche Schnaps gesoffen! Mir war - übel und ich war total Ich konnte kaum aufrecht gehen und dachte, jeden Moment sehe ich meinen Mageninhalt...
                  Ging euch das auch so beim ersten Mal 3D?? Oder bin ich einfach nur sehr empfindlich?

                  Grüßle^^
                  Nur ungern nimmt der Klingonenmann
                  statt barer Münze Tribbles an!

                  Kommentar


                    Kommt auf die Technik an, gibt ja verschiedene 3D-Technologien. Ich hab das Spiel zu Avatar mit Shutter-Brille gesehen (ja, das Spiel gibt's auch in 3D), davon hab ich binnen kürzester Zeit üble Kopfschmerzen bekommen. Außerdem war das Bild unscharf und ein wirkliches 3D-Empfinden kam nicht auf.

                    Im Kino hab ich das dann in Real3D gesehen (Polarisationsverfahren) und hatte knappe 3 Stunden lang (es gab noch 3D-Trailer vorab) total entspannte Augen und ein einwandfreies Filmvergnügen.
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                      Zitat von emthrax Beitrag anzeigen
                      Der "edle" Wilde mag ein Klischee sein, die Ausbeutung von Ureinwohnern ist es nicht! Die Naturharmonie in Avatar mag man nicht eins zu eins auf die Erde übertragen können, aber das ist dann eben das fantastische Element, welches nicht unbedingt was mit Sci-Fi zu tun hat. Die Allegorie lebt nicht von der Naturromantik des Films (diese dient auch eher dem visuellen Vergnügen), sondern von der Thematisierung der Ausbeutung um jeden Preis. Dies ist gesellschaftliche Realität, z.B. in Südamerika, was in einigen Ländern ja bereits Gegenreaktionen hervorgerufen hat (siehe Bolivien mit der Wahl von Evo Morales). Auch Parallelen zum Irakkrieg kommen auf.

                      Die Gegner in Form von skrupellosen Vertretern aus Militär und Wirtschaft mögen eindimensional gezeichnet sein, dies ist allerdings nicht wirklich klischeehaft, da eindimensionale Denkschemata eben keine Erfindung des Hollywoodkinos sind, sondern traurigerweise in der Realität vorkommen. Natürlich wären mehrdimensionale Charaktere interessanter, aber wir leben eben auch in einer Welt in der sich die Menschen im Alltag klischeehaft verhalten. Natürlich können individuelle Motive für ein bestimmtes Verhalten vielschichtiger sein, aber letztendlich zählt doch das Resultat. Ob es tiefergehende Gründe für Skrupellosigkeit gibt ist doch zweitrangig, sie kommt vor und man sollte dagegen angehen.

                      Da bezieht Avatar eben eindeutig Stellung. Kein "der böse Wirtschaftsfutzi ist eigentlich ein armer Mensch, weil sein Unternehmer-Papa nie ein "ich hab dich lieb" für ihn übrig hatte"-Geschwätz. Keine Thomas Mannsche Beweihräucherung der Menschlichkeit im moralisch verkommenen Großbürgertum. Tiefergehende Motive zu ergründen macht nur in widersprüchlichen Situationen Sinn, in welchen die Characktere durch eine Starke innere Ambivalenz geprägt sind. Dann kann man von einer wirklichen Grauzone sprechen. Aber die Tendenz überall grau sehen zu wollen und damit fast schwarzes dunkelgrau und fast weißes hellgrau in einen Topf zu werfen und dies unter dem Deckmantel der Vielschichtigkeit zu verkaufen, darauf kann ich verzichten! Klar Stellung zu beziehen und sich nicht hinter einer vermeintlich zu widersprüchlichen Welt zu verstecken, dies ist eine Qualität die in den letzten 15 Jahren zunehmend verloren gegangen ist. Natürlich ist dies polemisch, aber gegenüber Ausbeutern darf man das ruhig sein.

                      Der Verwendung von Klischees kann man deshalb verzeihen, weil die Verkürzung der Charaktere einer im Kern richtigen Botschaft zweckdienlich ist. In Avatar heiligt der Zweck die Mittel der Darstellung, denn Ausbeutung darf man nicht so weit zerreden bis man eventuell noch Sympathien für die Ausbeuter empfindet. Wo Grenzen der Menschlichkeit überschritten werden verliert der "Verbrecher" meiner Meinung nach das Recht darauf vielschichtig betrachtet zu werden. Oder pointiert: Natürlich war z.B. Hitler ein Mensch, trotzdem ist es moralisch sinnvoller ihn als Monster zu betrachten. Differenzierte Psychoanalyse bedient eben nicht unsere Gefühlswelt und Verbrechen an der Menschlichkeit kann man als Wissenschaftler vielleicht differenziert betrachten, aber wenn wir selbst durch eine solche Vielschichtigkeit gegenüber Verbrechen nichts mehr empfinden, weil wir zu distanziert und unberührt geworden sind, dann verlieren wir einen Teil unserer Menschlichkeit.

                      Avatar ist da geradezu eine Apologie für Menschlichkeit, bewusst rührend und so schmalzig, dass sich die Spreu vom Weizen trennt in jene die sich von sowas noch berühren lassen und jenen die als distanzierte, unberührte Beobachter längst die Bodenhaftung verloren haben.
                      Das ist einer der schönsten Beiträge, die ich in diesem Forum bisher gelesen habe und ich kann mich diesen Einschätzungen absolut anschließen. Darüber hinaus denke ich, dass vermeintlich "eindimensionale" Charakterzeichnungen bei allegorischen Darstellungen nicht nur beabsichtigt, sondern sogar direkt notwendig sind. Wenn eine Figur symbolisch für eine bestimmte Lebenshaltung oder eine gewisse Mentalität stehen soll, darf man ihr keinen allzu individuellen Anstrich geben, denn sonst verliert sie diese Funktion.

                      Mir hat dieser Film auf jeden Fall überaus gut gefallen und auch wenn die Grundzüge der vordergründigen Handlung nicht gerade neu und einige Verläufe durchaus absehbar waren, versteht er es doch, alles in einer ganz eigenen, durchaus hintersinnigen und sehr phantasievollen, ambitionierten Weise zu präsentieren.

                      Avatar funktioniert für mich dabei auf mehreren Ebenen. Einmal natürlich als reiner Abenteuerfilm, durchaus auch als Märchen für Romantiker, als Gesellschaftskritik und als Allegorie auf menschliche Verhaltensweisen, die uns in überspitzter, verfremdeter Form sowohl die besten, als auch die schlechtesten unserer Eigenschaften vor Augen führt.

                      Mit dem legendären Holzhammer hat mich dabei übrigens niemand geprügelt, denn auch wenn die Hauptaussagen des Films einfach und schnell zu verstehen sind - was bei einem Thema, für das man die Zuschauer sensibilisieren möchte unter Umständen ja auch gar nicht so unpraktisch sein dürfte - bleiben sie, allen hollywood-typischen Zugeständnissen zum Trotz, wichtige Botschaften, über die man ruhig mal ein paar Minuten nachdenken darf. Für mehr hat der vor dem Abspann flüchtende Multi-Tasking-Zuschauer der Moderne ohnehin keine Zeit, aber wenigstens so viel darf man ihm ruhig zutrauen.

                      Nachdem mir Abrams' Star Trek ja schon fast den Glauben an das zeitgenössische Kino genommen hätte, hat mich James Cameron mit "Avatar" davon überzeugt, dass Denken und Unterhaltung sich auch im 21. Jahrhundert nicht zwangsläufig ausschließen müssen, solange man keinen wenig talentierten Fanboys das Schreiben des Drehbuchs überlässt.

                      Avatar ist mein SF-Highlight des Jahres, das neben erstaunlichen 3D-Effekten und wunderbar phantasievoll und detailverliebt gestalteten Bildern auch noch mit einer ordentlichen, intelligenten Handlung glänzen kann, die von einem großartigen Regiesseur mit guten bis sehr guten Schauspielern einfühlsam und mitreißend in Szene gesetzt wurde. Der Film hat im Grunde all das geboten, was ich von dem neuen Star Trek - Film erwartet hatte und genau da, wo Abrams in meinen Augen vollkommen versagt hat, hat Cameron einfach alles richtig gemacht.

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                        @iliu:
                        -Die Story war von Anfang an vorhersehbar, weil schon x-Mal in allen Varianten seit Anbeginn des Kinos verwurstet. Der völlig ungeeignete Underdog muss aus dem Stand ein Problem bewältigen, welches andere nur mit Aufwand und Vorbereitung schaffen würden. Es war klar, dass er assimiliert werden würde, es war klar, dass er Netiri flachlegen würde, es war klar, dass er den Superdrachen fliegen würde, es war klar, dass Grace aus dramatischen Gründen und der Charakter der Michelle Rodriguez aus praktischen Gründen ins Gras beißen würden. Und diese Liste ließe sich beliebig forsetzen.
                        -Nein, der Film war allerdings an keiner Stelle langweilig. Auch deshalb meine Kinoempfehlung.
                        -Logikfehler meine ich z.B. da erkannt zu haben: Um "schlechte Presse" zu vermeiden, wird das millionenschwere Avatar-Programm ins Leben gerufen, aber dann wird der Planeten doch eingeäschert? Wer, auf der offensichtlich mehr oder minder zerstörten Erde sollte sich über Lichtjahre entfernte Naturvolkopfer der Kopf zerbrechen? Sully und Grace sind die ersten Außenweltler mit einem direkten und engen Kontakt zu den Navi. Trotzdem aber gibt es sofort ein Ritual, von einem in den anderen Körper zu wechseln, obwohl das vorher noch nie gebraucht wurde? Durchschlagen Pfeile mit Steinspitzen tatsächlich eine Panzerung im Jahre 2148? Woher kannte Netiri am Ende des Film den technischen Zusammenhang zwischen Sully und dem Avatar?
                        -Durchaus möglich, dass dieser Film Anspruchsvolles bieten kann, leider habe ich darin für mich nichts entdecken können. Die Optik des polierten Urwaldes, wo auch bei Dunkelheit jedes Detail zu erkennen ist, die rein als Gimmick gedachten 3D-Effekte sowie der dick aufgetragen Kitsch lassen dieses "Wir sind alle ein Kreis" sehr dünn rüber kommen. Es tut mir leid, aber ich bezweifle dass dieser Film jemanden langfristig beeinflussen wird, weder im Denken noch im Handeln.
                        Ich bin und bleibe der Meinung, dass Cameron die Story nur zweitranging war, um neue technische Spielerein vorführen zu können.
                        Wie gesagt, der Unterhaltungsfaktor ist unbestritten, aber das war es dann schon...
                        Heaven is where the police are British, the chefs are Italian, the mechanics German, the lovers French and it all is organized by the Swiss.
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                          Zitat von burpie Beitrag anzeigen
                          ... lassen dieses "Wir sind alle ein Kreis" sehr dünn rüber kommen...
                          Nur dass es in dem Film um gar keine "Wir sind alle ein Kreis" - Botschaft geht, sondern darum, was die sogenannte zivilisierte Gesellschaft in allen möglichen Regionen der Welt diversen Naturvölkern und Menschen in technisch weniger entwickelten Ländern antut und wie ignorant sie sich gegenüber deren Weltbildern verhält.

                          Gerade für die meisten Naturvölker sind bestimmte Orte, Pflanzen oder auch Tiere etwas Heiliges und in ihrer Wahrnehmung sind diese Dinge absolut real. Wenn man ihren natürlichen Lebensraum zerstört und sie aus dem Land ihrer Ahnen vertreibt, nimmt man ihnen mehr weg als nur ein Stück Land. Deshalb wird hier eine Naturvölkermythologie als etwas faktisch Nachweisbares dargestellt, um zu zeigen, wie sehr man in das gesamte Weltbild solcher Völker eingreift.

                          Ich denke, der Film will damit verdeutlichen, dass es Leuten, die "nur" an Bodenschätzen etc. interessiert sind, nicht bewusst sein mag und sie es auch nicht wissen wollen, aber sie zerstören mit ihrem Verhalten mehr als das Leben und die Lebensqualität von Leuten, die sich kaum dagegen wehren können, sondern gleichsam auch deren gesamtes kulturelles Erbe und kulturellen Reichtum, der nicht wiederherstellbar ist.

                          Wer die Botschaften dieses Films lediglich als esoterisch angehauchte Öko-Romantik begreift, hat ihn vielleicht einfach nicht verstanden und das, wo diese Botschaft doch von vielen für sooooooooo simpel gehalten wird.

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                            Zitat von burpie Beitrag anzeigen
                            @iliu:
                            -Logikfehler meine ich z.B. da erkannt zu haben: Um "schlechte Presse" zu vermeiden, wird das millionenschwere Avatar-Programm ins Leben gerufen, aber dann wird der Planeten doch eingeäschert? Wer, auf der offensichtlich mehr oder minder zerstörten Erde sollte sich über Lichtjahre entfernte Naturvolkopfer der Kopf zerbrechen? Sully und Grace sind die ersten Außenweltler mit einem direkten und engen Kontakt zu den Navi. Trotzdem aber gibt es sofort ein Ritual, von einem in den anderen Körper zu wechseln, obwohl das vorher noch nie gebraucht wurde? Durchschlagen Pfeile mit Steinspitzen tatsächlich eine Panzerung im Jahre 2148? Woher kannte Netiri am Ende des Film den technischen Zusammenhang zwischen Sully und dem Avatar?
                            bzgl. schlechter presse:
                            naja ich denke mal es liegt daran das die konzernleitung einfach die geduld verliert.
                            mann kann ja davon ausgehen das sie schon jahrelang auf pandorra tätig sind und es wird auch gesagt das die investoren/aktionäre schlechte quartalszahlen noch weniger gern sehen als das abschlachten der ureinwohner.
                            --> man ist unter zugzwang. entweder mit allen mitteln neue, bessere quellen erschließen oder aber unter umständen investoren verlieren.

                            bzgl. ritual:
                            wer sagt denn das sowas schon früher gemacht wurde?
                            die navi können sich ja quasi mit dem baum und auch mit dem bewusstsein pandorras verständigen.
                            ich würde jetzt vermuten das die schamanin einfach die situation geschildert hat und der planet dann den rest gemacht hat.
                            es wird ja auch nirgends erwänht ob die gesänge und hunderte "zuschauer" wirklich nötig sind oder ob das eher spiritueller indianer hokuspokus ist.

                            bzgl. pfeile:
                            man sieht das die frontscheiben der fahrzeuge auch von normalen handfeuerwaffen durchschlagen werden können.
                            dann kann man denk ich auch davon ausgehen das das mit einem solchen peil kein problem sein sollte (man kann ja auch ohne probleme mit nem normalen bogen durch blech durchschießen, und die navi sind da ja nun noch um einiges stärker und haben auch entsprechend stärkere bögen und schwerere pfeile). --> kein logikloch.

                            bzgl. technikkenntniss:
                            die navi nennen die avatarleute ja traumwandler. d.h. sie wissen auf jeden fall das diese keine normalen navis sind sondern menschen im navi körper. in wie fern die die im vorraus mit dem ganzen vertraut gemacht wurden wird ja net gesagt.
                            aber man kann denk ich davon ausgehen das sie einfach durch beobachtung gesehen hat das es dem avatar sully ab dem moment schlechter ging als der militätfreak den container bearbeitet hat.


                            man könnte die genannten sachen natürlich als logiklöcher bezeichnen... es sind aber imo keine.

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                              Zitat von burpie Beitrag anzeigen
                              @iliu:
                              -Die Story war von Anfang an vorhersehbar, weil schon x-Mal in allen Varianten seit Anbeginn des Kinos verwurstet. Der völlig ungeeignete Underdog muss aus dem Stand ein Problem bewältigen, welches andere nur mit Aufwand und Vorbereitung schaffen würden. Es war klar, dass er assimiliert werden würde, es war klar, dass er Netiri flachlegen würde, es war klar, dass er den Superdrachen fliegen würde, es war klar, dass Grace aus dramatischen Gründen und der Charakter der Michelle Rodriguez aus praktischen Gründen ins Gras beißen würden. Und diese Liste ließe sich beliebig forsetzen.
                              Bedenke, im ursprünglichen Script von Cameron sollte Grace überleben und mit einem hochgestellten Na'vi zusammen sein; es muss wohl einen Grund geben, warum man dies nicht gemacht hat.

                              -Nein, der Film war allerdings an keiner Stelle langweilig. Auch deshalb meine Kinoempfehlung.
                              Da stimme ich dir zu

                              -Logikfehler meine ich z.B. da erkannt zu haben: Um "schlechte Presse" zu vermeiden, wird das millionenschwere Avatar-Programm ins Leben gerufen, aber dann wird der Planeten doch eingeäschert? Wer, auf der offensichtlich mehr oder minder zerstörten Erde sollte sich über Lichtjahre entfernte Naturvolkopfer der Kopf zerbrechen?
                              Man kennt den genauen Zustand der Erde nicht. Und es wird eindeutig die Mensche jucken, wenn man vernünftige, humanoide, blaue, 3 Meter große Indianer, die Teil des besten bekannten biologischen Netzwerkes sind, einfach abschlachtet, um Geld zu verdienen; das würde definitiv zu schlechter Presse führen.

                              Sully und Grace sind die ersten Außenweltler mit einem direkten und engen Kontakt zu den Navi. Trotzdem aber gibt es sofort ein Ritual, von einem in den anderen Körper zu wechseln, obwohl das vorher noch nie gebraucht wurde?
                              Das Ritual wurde anscheinend schon öfters begangen, wahrscheinlich, wenn schwer verwundete Na'vi sich direkt mit Eywa vereinen wollten. Sully und Grace waren keineswegs die ersten Menschen, die direkten Zugang zu den Na'vi hatten, Grace hatte vorher schon eine Schule für Na'vi Kinder eingerichtet, weil irgendwelche Militärs Na'vi erschossen haben durfte sie nicht mehr in das Gebiet der Na'vi.

                              durchschlagen Pfeile mit Steinspitzen tatsächlich eine Panzerung im Jahre 2148?
                              Tun sie nicht. Erst später, als diese noch beschleunigt wurden (Helikopter fliegen nach vorne, Ikrane kommen ihnen mit maximaler Geschwindigkeit entgegen, 90° Winkel) konnten diese die Glasscheiben durchschlagen; vorher sind sie nur abgeprallt.

                              Woher kannte Netiri am Ende des Film den technischen Zusammenhang zwischen Sully und dem Avatar?
                              Neytiri kannte Jakes Gesicht und wusste ja auch um die Avatare, wahrscheinlich hat er ihr erklärt, was es damit auf sich hat. Da der Avatar genauso aussieht wie der Benutzer, nur eben in Na'vi Form, konnte sie ihn direkt identifizieren und sie wusste ja auch durch eigene Beobachtung, dass Menschen diese Maske zum Leben benötigten.

                              Ich bezweifle, dass Cameron die Story als zweitrangig betrachtet hat, er hat immerhin 15 Jahre daran gearbeitet, es musste wahrscheinlich aus Gründen der Filmlänge viel herausgenommen werden.
                              "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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                                Zitat von burpie Beitrag anzeigen
                                Woher kannte Netiri am Ende des Film den technischen Zusammenhang zwischen Sully und dem Avatar?
                                Das Ziel des Colonels war der Container und ich denke, das hat Neytiri mitbekommen, als sie mit ihm gekämpft hat.
                                Sie wusste ja wohl, dass es darum ging, Jake auszuschalten. Das war ein persönlicher Rachefeldzug des Colonels. Durch logisches Denken, kommt man dann zu dem Schluss, dass in dem Container nur er sein kann. Als sie dann nachschaute, hat sie ihn ja gefunden.
                                Außerdem weiß sie sehr wohl, dass sein Geist damit verbunden ist. Die sind doch mehr als einmal umgekippt, als ihr Bewusstsein vom Avatar getrennt wurde.
                                Zuletzt geändert von Puma; 31.12.2009, 14:06.

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