Avatar - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Avatar

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Die Deutlichkeit, mit der Cameron den Raubtierkapitalismus mittels einer phantasivollen und emotional ansprechenden Geschichte auf hintersinnige Weise kritisiert, kann ich im anbetracht ihrer Bedeutung in unserer zunehmend globalisierten Welt nur begrüßen.
    Anstelle eines Charakterdramas präsentierte uns James Cameron eine Abenteuergeschichte, die zugleich ein gesellschaftskritischer Sience Fiction-Film ist. Die vereinfachte Darstellung ist m. E. kein Manko, denn gerade diese lädt zu einer interaktiven Rezeption ein, sofern man mit Geschichten, die zugunsten einer aussagekräftigen Symbolik auf ambivalente Charaterzeichung verzichten, etwas anzufangen weiß.

    Diesbezüglich möchte ich auf die Kritik von Georg Seeßlen im Link verweisen Avatar
    Zuletzt geändert von Halman; 15.04.2012, 22:08.

    Kommentar


      Oder es ist einfach nur das was es ist (und wie Cameron es gesagt hat).

      Er hat in den 90er Jahren ein Drehbuch geschrieben, in dem alles vermischt wurde, dass ihn als Kind "inspiriert" hat.

      Der Film war im Kino sehr beeidnruckend, die Effekte waren toll.
      Aber ich fürchte viel mehr als Popcorn-Kino ist es nicht für mich.

      Kommentar


        Zitat von Halman Beitrag anzeigen
        Die Deutlichkeit, mit der Cameron den Raubtierkapitalismus mittels einer phantasivollen und emotional ansprechenden Geschichte auf hintersinnige Weise kritisiert,


        Hintersinnig? Also ich fand absolut NICHTS an dem Film hintersinnig.

        Emotional ansprechende Geschichte? Naja, der 937873. Aufguss von Pocahontas mit ein bischen eher dümmlichem computergeneriertem Pyrotechnik Kabumm.

        Kommentar


          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
          Die Deutlichkeit, mit der Cameron den Raubtierkapitalismus mittels einer phantasivollen und emotional ansprechenden Geschichte auf hintersinnige Weise kritisiert, kann ich im anbetracht ihrer Bedeutung in unserer zunehmend globalisierten Welt nur begrüßen.
          Raubtierkapitalismus = nasses Wasser.

          Auch wenn ich "Avatar" sehr sehenswert fand, ich finde es schon sehr heuchlerisch, wenn ein Film zu sehr über den bösen Kapitalismus predigt... während ich 13€ Eintritt zahlen muss, wegen 3D-Aufschlag!
          Fear is temporary, regrets are forever.

          Kommentar


            Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen

            Auch wenn ich "Avatar" sehr sehenswert fand, ich finde es schon sehr heuchlerisch, wenn ein Film zu sehr über den bösen Kapitalismus predigt... während ich 13€ Eintritt zahlen muss, wegen 3D-Aufschlag!
            da könnt man sich auch mal fragen, wieso neue Autos nicht billiger werden.....die Frage ist, wieviel von dem Aufschalg in die eigne Kinokasse geht.

            Kommentar


              Zitat von shootingstar Beitrag anzeigen
              Hintersinnig? Also ich fand absolut NICHTS an dem Film hintersinnig.

              Emotional ansprechende Geschichte? Naja, der 937873. Aufguss von Pocahontas mit ein bischen eher dümmlichem computergeneriertem Pyrotechnik Kabumm.
              AVATAR ist nicht einfach ein Pocahontas-Aufgust, denn dann wäre es ein Western, welcher Probleme der Vergangenheit behandelt. AVATAR hat aber als Science Fiction-Film einen sehr aktuellen Bezug. Das er gleichzeitig auch die Ebenen eines Abenteuerfilms und einer Märchengeschichte hat, ist ein Bonus, den ich dankbar annehme.
              Ich finde, emthrax hat sehr gut dargelegt, was AVATAR zu bieten hat, wenn man bereit ist, sich von der Geschichte berühren zu lassen.

              Ferner möchte ich die Aufmerksamkeit auf einen sehr schönen Beitrag von Logan5 lenken, dem ich aus vollem Herzen zustimme.

              Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
              Raubtierkapitalismus = nasses Wasser.

              Auch wenn ich "Avatar" sehr sehenswert fand, ich finde es schon sehr heuchlerisch, wenn ein Film zu sehr über den bösen Kapitalismus predigt... während ich 13€ Eintritt zahlen muss, wegen 3D-Aufschlag!
              AVATAR kritisiert nicht den Kapitalismus insgesamt, sondern die Ausbeutung einer Welt (eines Landes) um jeden Preis, also eine konkrete Verhaltensweise. Darin vermag ich nichts Heuchlerisches zu erkennen.
              Man denke nur an der noch heute gegenwärtigen Verdrängung von Naturvölkern und geht es dabei etwa nicht um Rohstoffe? Und könnte nicht jeder von uns, so wie Jake Sully, ebenso ein Außenseiter sein, ähnlich wie die Na'vi? Regt dies nicht zum Nachdenken an?
              Und schlägt die Natur etwa nicht zurück, wenn wir sie weiter ausbeuten? Ich versichere euch, dass wird sie tun.

              Kommentar


                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                Und schlägt die Natur etwa nicht zurück, wenn wir sie weiter ausbeuten? Ich versichere euch, dass wird sie tun.
                Also ganz so esoterisch würde ich die Sache dann noch nicht betrachten.

                Die Natur ist weder ein denkendes, noch ein handelndes Wesen. Deshalb wird es auch das große "Armageddon" mit Erdbeben und Vulkanen nicht geben, wenn wir hier auf der Erde den letzte Tiger umbringen.
                Es stimmt zwar, dass wir durch die Schädigung der natur letztenendes uns selber schaden, das ist aber ein derart schleichender Prozess, dass die Aussage "Die Natur schlägt zurück" trotzdem in eine viel zu absurde Richtung geht.

                Eywa aus AVATAR ist daher in meinen Augen eher die Personifizierung des Idealismus. Die Menschen Film glauben an nichts, für Sie gibt es nur Arbeit und Geld, wie für uns heute. Die Navi glauben an Eywa. Wenn Sie in die Schlacht ziehen, dann für Eywa und Pandora. Und so ist es in Eywas Form letztlich dann auch keine millitärische Gewalt, sondern der Glaube und die Ideale der Na'vi, die die Menschen vertreiben.
                Was ist Ironie?
                Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
                endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

                Kommentar


                  Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                  Ich finde, emthrax hat sehr gut dargelegt, was AVATAR zu bieten hat, wenn man bereit ist, sich von der Geschichte berühren zu lassen..

                  Berühren? Dazu ist die Handlung viel zu abgedroschen und die moralische Komponente kommt viel zu sehr mit dem Holzhammer daher.

                  Ich hab den Film 2 Mal gesehen, beim ersten Mal fand ich ihn von der Handlung her ganz ertragbar und die visuellen Effekte halt erwartbar spektakulär. Beim Zweiten Mal hab ich mich ausgesprochen gelangweilt, habe das auch nur wegen der Effekte noch mal angeschaut.


                  Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                  Und schlägt die Natur etwa nicht zurück, wenn wir sie weiter ausbeuten? Ich versichere euch, dass wird sie tun.
                  Nein, "die Natur schlägt nicht zurück". Weil "die Natur" kein Lebewesen ist das zu einer bewussten Handlung fähig wäre. Wir machen die ökologischen Systeme kaputt, und wenn sie kaputt sind, dann wird das Leben für uns Menschen klarerweise ungemütlicher, das ist alles was passiert


                  .
                  EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                  shootingstar schrieb nach 13 Minuten und 18 Sekunden:

                  Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                  Die Deutlichkeit, mit der Cameron den Raubtierkapitalismus mittels einer phantasivollen und emotional ansprechenden Geschichte auf hintersinnige Weise kritisiert, kann ich im anbetracht ihrer Bedeutung in unserer zunehmend globalisierten Welt nur begrüßen.

                  Tja, wenn Cameron halt nicht selbst ein Teil des Systems wäre, wo es darum geht mit einem Film einen maximalen Profit aus dem eingesetzten Geld rauszuholen.

                  Das glaube ich einer kleinen intelligenten Independent Produktion, aber nicht so einem teuren, auf den Massenmarkt und maximale Effekte ausgelegten Hochglanz-Hollywood Schinken.
                  Zuletzt geändert von shootingstar; 17.04.2012, 11:18. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

                  Kommentar


                    Natürlich ist "Avatar" eine Kritik am Massenkapitalismus und der Ausrottung der Natur bzw. von Naturvölkern. Diese Kritik betreibt er sogar so holzhammermäßig, dass man sich in die alten TNG-Zeiten zurückversetzt fühlt .

                    Kommentar


                      Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                      Natürlich ist "Avatar" eine Kritik am Massenkapitalismus und der Ausrottung der Natur bzw. von Naturvölkern. Diese Kritik betreibt er sogar so holzhammermäßig, dass man sich in die alten TNG-Zeiten zurückversetzt fühlt .
                      Vor allen Dingen wird überhaupt nicht angesprochen WARUM die Menschen Pandora ausbeuten wollen, auf der Erde sind die Zustände ja wohl nicht gerade rosig.

                      Wenn schon Sozialkritik dann bitteschön das Thema bis zum Ende denken, und nicht ein bischen hübsche Sozialkritik mit ein paar idyllischen Eingeborenen auf eine völlig mainstream kapitalistisches Werk draufsatteln weil das Thema gerade "in" ist.


                      Auch die europäischen Siedler die die USA "kolonisiert" haben und dabei die Indianer ihres Landes beraubt und dezimiert haben sind zumeist nicht aus Europa weggegangen weil sie Spass an Seereisen, Wälder roden und Indianer töten hatten. Sondern weil sie religiös verfolgt wurden oder in Europa bitterarm waren und kaum ein Auskommen hatten.

                      Kommentar


                        Zitat von shootingstar Beitrag anzeigen
                        Vor allen Dingen wird überhaupt nicht angesprochen WARUM die Menschen Pandora ausbeuten wollen, auf der Erde sind die Zustände ja wohl nicht gerade rosig.

                        Wenn schon Sozialkritik dann bitteschön das Thema bis zum Ende denken, und nicht ein bischen hübsche Sozialkritik mit ein paar idyllischen Eingeborenen auf eine völlig mainstream kapitalistisches Werk draufsatteln weil das Thema gerade "in" ist.
                        Wobei die Motivation der Menschen doch recht eindeutig dargestellt wird. Sie wollen das Onabtanium, was anscheinend unglaublich viel wert ist. Die Na'vi sitzen auf dem größten Vorkommen. Um das Mineral zu bekommen ist den Menschen alles egal ("Das einzige, was Aktionäre noch weniger wollen sind rote Zahlen"). Anscheinend haben sie auf der Erde genauso verfahren ("Sie haben ihre Mutter getötet").

                        Ich seh hier keine andere Motivation als bei den Konzernen heute die den Regenwald abholzen usw. Klar hätte man das Thema noch mehr ausreizen können, aber für einen Hollywood-Blockbuster ist die reine Vorhandenheit schon löblich.


                        Auch die europäischen Siedler die die USA "kolonisiert" haben und dabei die Indianer ihres Landes beraubt und dezimiert haben sind zumeist nicht aus Europa weggegangen weil sie Spass an Seereisen, Wälder roden und Indianer töten hatten. Sondern weil sie religiös verfolgt wurden oder in Europa bitterarm waren und kaum ein Auskommen hatten.
                        Ja uns nein. Du vergisst die Abenteurer und vor allem die Unternehmer, die in der neuen Welt vorwiegend Gewinn machen wollten. Vor allem die spanischen Conquestitori hatten es hauptsächlich auf vermeintliches Gold abgesehen.

                        Wobei man die europäischen Siedler sowieso nur bedingt mit dem Konzern und seinen Söldner in "Avatar" vergleichen kann, deren Vorbild eindeutig gegenwärtige Konzerne und deren Vergehen gegen Ökologie und Menschlichkeit zugunsten eines höheren Shareholder Value sind.

                        Kommentar


                          Wer AVATAR nach irgendwelchen sozialkritischen Pkt betrachtet der sieht sicher viel weiter als Cameron wollte.
                          Für mich ist der Film nur ein reiner optischer erguss.

                          Die Story ist mehr oder minder schon 1000x in irgendeiner Form gedreht worden und das sicher nicht,um irgendeine Kritik zu üben,sondern weil die Story dem Massenpublikum gefällt.
                          Mehr sehe ich in dem Film nicht.

                          Kommentar


                            Was mich an dem Film enttäuscht hat:

                            Die viel zu klare Gut-Böse-Trennung. Dazu muss ich sagen, dass ich mir absichtlich fast keine Infos geholt habe, und nur einen einzigen kurzen Absatz über den Inhalt gelesen hatte. Darin schien es, als würde sich Jake in einer moralisch verzwockten Situation befinden, in der er für beide Seiten Verständnis hat, und würde versuchen einen Krieg zu verhindern.

                            Statt dessen bekommen wir die ärgste Schwarz-Weiß-Geschichte seit Star Wars vorgesetzt. Ich hab wirklich das Gefühl, als wären die Menschen ursptünglich anders gedacht gewesen (z.B. sie brauchen das Unobtanium unbedingt, sonst geht die Erde zugrunde, oder sowas), statt dessen heißt es nur "Dieses Zeugs bringt 20 Mille pro Kilo". Na super.

                            Und als in der Vorbereitung zum Showdown dann die üblichen überheblichen Bösewicht-Zitate kamen ("Ich will zum Abendessen wieder zurück sein", "Das könnte Kratzer am Lack geben", etc.), war mir die Story echt nur noch wurscht.


                            Aber der Film hatte für mich auch ne Menge positive Seiten. Der echte Star im Film war imho der Planet selber, wo offenbar sehr viel Denken und Arbeit in die Tier- und Pflanzenwelt gesteckt wurde. Und wo wieder auffällt, dass Cameron ein Fan der Tiefsee ist (ich meine, vieles davon sah wirklich nach leuchtenden Tiefseelebewesen aus, oder?). Co-Star: Die technischen Gerätschaften: Das Raumschiff, der Vektorstrahlflieger, die Mechs - kann mich nicht daran erinnern so glaubwürdig-durchdachte Sachen in einem SciFi-Film gesehen zu haben. (Nur - wie zielt man eigentlich in diesen Mechs? Die haben keine Möglichkeit zu sehen wo sie hinzielen, nicht mal Kimme und Korn).


                            Und was die Message angeht: Mr. Cameron hat einfach die massentauglichste Message eingebaut, die er grad finden konnte.


                            Aber eine ganz andere Frage: Wofür haben die "Guten" eigentlich den großen Kampf angefangen? Was wollten sie damit jetzt erreichen? Um den Seelenbaum kanns nicht gegangen sein - der wurde erst zum Ziel der Menschen als Jakes Armee zu einer Bedrohung wurde. Hat Jake die ganze Armee etwa nur versammelt um ein Zeichen zu setzen? Laut seiner tollen Rede war das ja der einzige Grund.

                            Ich möchte das nochmal wiederholen: Der Gute im Film beginnt einen Kampf mit massig Toten, nur um ein Zeichen zu setzen und ohne jeden echten rationalen Grund - und alle, Na'vi genau wie Kinozuschauer - jubeln ihm zu. Ich habe das Gefühl, hier befindet sich die wahre unterschwellige Message des Films - wie leicht man für einen sinnlosen Krieg begeistert werden kann.
                            Ist aber nur meine persönliche Idee.
                            Lesbisch

                            Kommentar


                              Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                              Also ganz so esoterisch würde ich die Sache dann noch nicht betrachten.
                              Esoterisch betrachte ich die Sache keineswegs. Eywa, als "personifizierte Natur" von Pandora, ermöglich es den Rezipienten (so wie Jake Sully), die Welt durch die Augen der Na'vi zu sehen. Dies ist eine Ebene der Rezeption, eine andere ist jene, Eywa metaphorisch zu deuten. Jake spricht im Film sogar davon, dass die Menschen ihre "Mutter" getötet haben.
                              Die Menschen bedrohen das Gleichgewicht der Natur von Pandora und es wird eine eindeutige Parallele zu unserem aktuellen Handeln hergestellt.
                              Übertragen auf unsere Welt ist dies natürlich symbolisch zu verstehen und ehrlich gesagt bin ich überrascht, dass ich dies hier erklären muss.

                              Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                              Die Natur ist weder ein denkendes, noch ein handelndes Wesen. Deshalb wird es auch das große "Armageddon" mit Erdbeben und Vulkanen nicht geben, wenn wir hier auf der Erde den letzte Tiger umbringen.
                              Ist Dir bewusst, was passieren kann, wenn wir weiter Treibhausgase in die Atmosphäre entweichen lassen? Wehe dem,
                              wenn der Permafrost taut ...
                              Lachgas ist zwar ein 300-fach stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid, führt aber bisher in punkto Öffentlichkeit eher ein Schattendasein. Das aber könnte sich bald ändern. Denn neue, in „Nature Geoscience“ veröffentlichte Studien belegen, dass die auftauenden Böden der Arktis überraschend große Mengen an Lachgas freisetzen könnten, vor allem, wenn sie nach dem Auftauen wieder durchfeuchtet werden.
                              Quelle scinexx | Permafrost: Lachgas-Austoß wie tropische Böden: Niederschläge nach Tauwetter verstärken mikrobielle Produktion von Treibhausgas - Permafrost, Lachgas, Klimawandel, Boden, Atmosphäre, Feuchtigkeit, Stickstoff, Arktis, Treibhausgas, Erwärmung

                              Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                              Es stimmt zwar, dass wir durch die Schädigung der natur letztenendes uns selber schaden, das ist aber ein derart schleichender Prozess, dass die Aussage "Die Natur schlägt zurück" trotzdem in eine viel zu absurde Richtung geht.
                              Unser Ökosystem metaphorisch als komplexen "Organismus" zu deuten, von dessen Gleichgewicht wir abhängig sind, halte ich keineswegs absurd. Das ein fantasievoller Film wie AVATAR nicht konkret auf exakt naturwissenschaftliche Weise zu deuten ist, liegt m. E. auf der Hand.

                              Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                              Eywa aus AVATAR ist daher in meinen Augen eher die Personifizierung des Idealismus. Die Menschen Film glauben an nichts, für Sie gibt es nur Arbeit und Geld, wie für uns heute. Die Navi glauben an Eywa. Wenn Sie in die Schlacht ziehen, dann für Eywa und Pandora. Und so ist es in Eywas Form letztlich dann auch keine millitärische Gewalt, sondern der Glaube und die Ideale der Na'vi, die die Menschen vertreiben.
                              Eine interessante Rezeption. Ermuntert der Film nicht dazu, über unsere Ideale nachzudenken?
                              An diese Stelle fällt mir der berühmte Spruch der amerikanischen Umweltbewegung ein, der als die Weissagung der Cree bekannt ist: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

                              Zitat von shootingstar Beitrag anzeigen
                              Berühren? Dazu ist die Handlung viel zu abgedroschen und die moralische Komponente kommt viel zu sehr mit dem Holzhammer daher.
                              Die Deutlichkeit der Moralbotschaft halte ich durchaus für angemessen. Warum sollte man sowas "flüstern"?

                              Zitat von shootingstar Beitrag anzeigen
                              Nein, "die Natur schlägt nicht zurück". Weil "die Natur" kein Lebewesen ist das zu einer bewussten Handlung fähig wäre.
                              AVATAR setzt ganz bewusst auf Emotionen und beabsichtigt keineswegs eine rein nüchterne Betrachtung der Thematik. Die Personifizierung ist ein typisches Stilmittel, um die komplexe Kausaltät auf bildhafte Weise zu vermitteln.

                              Zitat von shootingstar Beitrag anzeigen
                              Wir machen die ökologischen Systeme kaputt, und wenn sie kaputt sind, dann wird das Leben für uns Menschen klarerweise ungemütlicher, das ist alles was passiert
                              Das klingt ja fast so, als wäre das nicht weiter schlimm. Tatsächlich kann es für unsere Zivilistation katastrophal enden. Kennst Du den alten Slogan: Die Natur braucht uns nicht – wir brauchen die Natur!

                              Zitat von shootingstar Beitrag anzeigen
                              Vor allen Dingen wird überhaupt nicht angesprochen WARUM die Menschen Pandora ausbeuten wollen, auf der Erde sind die Zustände ja wohl nicht gerade rosig.
                              Das ist für die Aussage des Films auch irrelevant.

                              Zitat von shootingstar Beitrag anzeigen
                              Auch die europäischen Siedler die die USA "kolonisiert" haben und dabei die Indianer ihres Landes beraubt und dezimiert haben sind zumeist nicht aus Europa weggegangen weil sie Spass an Seereisen, Wälder roden und Indianer töten hatten. Sondern weil sie religiös verfolgt wurden oder in Europa bitterarm waren und kaum ein Auskommen hatten.
                              Dies rechtfertigte aber keinesfalls den Völkermord an den Native Americans und schon gar nicht die gegenwärtige Verdrängung von Ureinwohnern aus ihrer Heimat.

                              Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                              Wobei die Motivation der Menschen doch recht eindeutig dargestellt wird. Sie wollen das Onabtanium, was anscheinend unglaublich viel wert ist. Die Na'vi sitzen auf dem größten Vorkommen. Um das Mineral zu bekommen ist den Menschen alles egal ("Das einzige, was Aktionäre noch weniger wollen sind rote Zahlen"). Anscheinend haben sie auf der Erde genauso verfahren ("Sie haben ihre Mutter getötet").

                              Ich seh hier keine andere Motivation als bei den Konzernen heute die den Regenwald abholzen usw. Klar hätte man das Thema noch mehr ausreizen können, aber für einen Hollywood-Blockbuster ist die reine Vorhandenheit schon löblich.
                              Das sehe ich auch so. Sicherlicht ist AVATAR kein Meisterwerk, aber immerhin handelt es sich um ein innovatives Original und nicht um ein Remake oder Re-Imagining. Ich schätze diesen fantasievolle SciFi-Film, der gut zu unterhalten weiß und uns zudem etwas zu sagen hat.

                              Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                              Wobei man die europäischen Siedler sowieso nur bedingt mit dem Konzern und seinen Söldner in "Avatar" vergleichen kann, deren Vorbild eindeutig gegenwärtige Konzerne und deren Vergehen gegen Ökologie und Menschlichkeit zugunsten eines höheren Shareholder Value sind.

                              Kommentar


                                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                                Das sehe ich auch so. Sicherlicht ist AVATAR kein Meisterwerk, aber immerhin handelt es sich um ein innovatives Original:


                                Innovativ ist an dem Film nur die visuelle Umsetzung, also die Leistung der Special Effects Abteilung.

                                Die Geschichte ist 08/15 und die schauspielerische Leistung ist durchwegs solide aber nicht überragend. Ohne die visuellen Effekte wäre der Film stinklangweilig und ein absolut vergessenswerter unterdurchschnittlicher Actionfilm.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X