m Jahr 2054: Nach einer gescheiterten Geschäftsidee können Mickey Barnes und sein Freund Timo ihre Schulden bei Gangstern nicht mehr zurückzahlen, so dass ihr Leben bedroht ist. Sie entschließen sich zur Flucht und heuern als Besatzung eines Raumschiffs an, das die Erde verlässt, um den Planeten Niflheim zu kolonisieren. Angeführt und finanziert wird die Mission vom egomanischen, christlich-fundamentalistischen Milliardär und US-Senator Kenneth Marshall. Auf der Erde politisch gescheitert träumen er und seine Frau Ylfa insgeheim davon, auf Niflheim eine „reine“ Gesellschaft zu errichten. Ohne den Vertrag gelesen zu haben, bewirbt sich Mickey als sogenannter „Expendable“ (deutsch „Entbehrlicher“): Falls er stirbt, wird mithilfe eines Bioprinters ein Klon von ihm ausgedruckt und sein zuvor per Backup abgespeichertes Gedächtnis neu implementiert. Das Verfahren ist so einfach, dass nicht einmal die geringsten Mühen unternommen werden, um Mickeys Leben bei den zahlreichen gefährlichen Aufgaben zu schützen, und so stirbt er an kosmischer Strahlung, tödlichen Viren, experimentellen Medikamenten und verschiedensten Unfällen. Obwohl er wie ein „Wegwerfartikel“ behandelt wird, entwickelt sich während der Reise zwischen ihm und der Soldatin Nasha eine intensive Liebesbeziehung.
Leider war ich dann doch nicht wirklich begeistert. Mickey (vor allem der jähzornige 18er) war wider den Erwartungen nicht wirklich sympathisch. Die ganze Story ist ziemlich gaga, wird nicht mal wirklich thematisiert, dass Mickey eigentlich immer stirbt und nur ein Klon von ihm wiederbelebt wird. Auch wird nicht thematisiert, warum es denn nun so böse und damit illegal ist, dass es zwei Mickeys gibt. Sprich wie schon so oft bei Bong Joon-ho war das Worlduilding bestenfalls mangelhaft.
Die Creeper hätten ja recht nett sein können, aber auch der Wettbewerb mit dem Schwänze-Abschneiden war etwas gaga. Wenigstens darf Mickey 18 dadurch Trump-Verschnitt Marshall (herrlich Mark Ruffalo), der die Creeper-Königin killen will, töten.
Am Ende wird dann noch das Expendable-Programm abgeschafft (warum? hatte man vorher doch auch keine moralischen Bedenken) und der überlebende Mickey 17 hat beim Sprengen der Klonanlage ne Vision, dass Marshal überlebt haben könnte.
Das klingt jetzt wie ein Totalverriss, aber ich fand den Film schon recht unterhaltsam. Allerdings durfte man, wie leider so oft bei Bong Joon-ho (IMO einer der überbewertetsten Regisseure überhaupt) sich keine Gedanken über Logik machen:
3 Sterne!