Hallo Leute, ich würde hier gerne eine Diskussion entfachen.
Überall wird Solaris als Science Fiction beschrieben und als solcher hoch gelobt.
Aber kann mir bitte mal jemand erklären, warum der Film dem Genre überhaupt zugeordnet wird?
Nur weil sich alles auf einer Raumstation abspielt mit Solaris als ein (scheinbar) fremder Planet ist das doch noch nicht SiFi.
Für mich ist der Film eine eindeutige Metapher für Psychoanalyse, was zwar kein eigenes Genre sein mag, aber wie auch, wenn die dafür Relevanten Filme in falsche Kategorien einordnet.
Zwar kann SiFi alle möglichen Modelle einverleiben, aber ebenso können andere Modelle SiFi Elemente annehmen.
Das Science-Fiction Element dient hier im Grunde nur zur Konstruktion einer Metapher.
Solaris lässt sich auch als Unterbewusstsein interpretieren und das isolierte Dasein der Forscher als ihr jeweils eigener Fokus auf ihr eigenes Unterbewusstsein. Die Raumfahrt dient hier nur als notwendiger Aufbruch, sich auf den Weg zu machen, um diesen Kontakt herzustellen. Die Raumfahrt und andere Technik: Röntgenstrahlung und Elektroenzephalogramm sind die Katalysatoren bestimmter Denkweisen und nicht Angriffe auf einen Planeten der sich darauf hin wehrt – paradoxer Weise, in dem er die „Angreifer“ beschenkt.
Von der Handlung her stellt der Film daher eher eine Psychoanalyse dar, der Schwierigkeit mit seinem Unterbewusstsein Kontakt herzustellen und Verständnis zu schaffen, was dann jedoch einigermaßen gelingt und mit der gedanklichen Rückkehr zum Vater als Lösung von Schuldgefühlen endet.
Die zentralen Themen der SciFi: Gesellschaftsbiilder, Das Fremde, die künstliche Intelligenz.
Thematisch finden sich nicht gesellschaftliche, sondern Individuelle Probleme. Androiden gibt es hier nicht. Solaris ist fremd für uns – doch ebenso gilt dies für das was Solaris darstellt: unser Unterbewusstsein, dass unser Leben aufs stärkste beeinflusst. Einen visuellen Zugang zu diesem uns immanenten und doch fremden Element zu bekommen mag für die meisten Zuschauer nach wie vor wie eine Zukunftsvision erscheinen, die besondere materielle Technik benötigt. Die ohne materielle Technik auskommende Wertimagination der Psychologie kann dies jedoch bereits leisten. Die These, dass sich Solaris gegen die radioaktive Bestrahlung wehrt, ist schwer haltbar, wenn man bedenkt, dass sie im Grunde die Menschen beschenkt, diese rational bestimmten Menschen jedoch durch ihre Distanzierung von Emotionen mit den Geschenken leicht überfordert sind.
Bislang würde ich den Film ins Genre "Fantasy" als Nachfolger des Märchens einordnen, dass sich hauptsächlich mit der Kritik an der Entzauberung der Welt durch Rationalität orientiert - wodurch Solaris bzw. das Unterbewusstsein, das uns mehr leitet als unsere Ratio, ja sie sogar beeinflusst, schnell als Bedrohung angesehen wird, die es auszulöschen gilt, was jedoch unmöglich ist, da diese sogenannte Bedrohung uns immanent ist und daher die Illusion der Rationalität vielmehr die eigentliche Gefahr darstellt. Denn sie ist die Ursache der Verständnislosigkeit durch die Negation des Unterbewussten. Alle rationalen Herangehensweisen haben Jahrzehnte lang keine Verständigung mit Solaris hergestellt, wodurch die Solaristik sinnlos wird. Erst das Annehmen seiner Emotionen, das Ausleben seiner Depressionen (statt ihr Unterdrückung durch die Ratio) ermöglicht es Kelvin den Kontakt zum Unterbewusstsein herzustellen.
Über viele Pros und Kontras würde ich mich sehr freuen. Die Diskussion ist eröffnet.
Überall wird Solaris als Science Fiction beschrieben und als solcher hoch gelobt.
Aber kann mir bitte mal jemand erklären, warum der Film dem Genre überhaupt zugeordnet wird?
Nur weil sich alles auf einer Raumstation abspielt mit Solaris als ein (scheinbar) fremder Planet ist das doch noch nicht SiFi.
Für mich ist der Film eine eindeutige Metapher für Psychoanalyse, was zwar kein eigenes Genre sein mag, aber wie auch, wenn die dafür Relevanten Filme in falsche Kategorien einordnet.
Zwar kann SiFi alle möglichen Modelle einverleiben, aber ebenso können andere Modelle SiFi Elemente annehmen.
Das Science-Fiction Element dient hier im Grunde nur zur Konstruktion einer Metapher.
Solaris lässt sich auch als Unterbewusstsein interpretieren und das isolierte Dasein der Forscher als ihr jeweils eigener Fokus auf ihr eigenes Unterbewusstsein. Die Raumfahrt dient hier nur als notwendiger Aufbruch, sich auf den Weg zu machen, um diesen Kontakt herzustellen. Die Raumfahrt und andere Technik: Röntgenstrahlung und Elektroenzephalogramm sind die Katalysatoren bestimmter Denkweisen und nicht Angriffe auf einen Planeten der sich darauf hin wehrt – paradoxer Weise, in dem er die „Angreifer“ beschenkt.
Von der Handlung her stellt der Film daher eher eine Psychoanalyse dar, der Schwierigkeit mit seinem Unterbewusstsein Kontakt herzustellen und Verständnis zu schaffen, was dann jedoch einigermaßen gelingt und mit der gedanklichen Rückkehr zum Vater als Lösung von Schuldgefühlen endet.
Die zentralen Themen der SciFi: Gesellschaftsbiilder, Das Fremde, die künstliche Intelligenz.
Thematisch finden sich nicht gesellschaftliche, sondern Individuelle Probleme. Androiden gibt es hier nicht. Solaris ist fremd für uns – doch ebenso gilt dies für das was Solaris darstellt: unser Unterbewusstsein, dass unser Leben aufs stärkste beeinflusst. Einen visuellen Zugang zu diesem uns immanenten und doch fremden Element zu bekommen mag für die meisten Zuschauer nach wie vor wie eine Zukunftsvision erscheinen, die besondere materielle Technik benötigt. Die ohne materielle Technik auskommende Wertimagination der Psychologie kann dies jedoch bereits leisten. Die These, dass sich Solaris gegen die radioaktive Bestrahlung wehrt, ist schwer haltbar, wenn man bedenkt, dass sie im Grunde die Menschen beschenkt, diese rational bestimmten Menschen jedoch durch ihre Distanzierung von Emotionen mit den Geschenken leicht überfordert sind.
Bislang würde ich den Film ins Genre "Fantasy" als Nachfolger des Märchens einordnen, dass sich hauptsächlich mit der Kritik an der Entzauberung der Welt durch Rationalität orientiert - wodurch Solaris bzw. das Unterbewusstsein, das uns mehr leitet als unsere Ratio, ja sie sogar beeinflusst, schnell als Bedrohung angesehen wird, die es auszulöschen gilt, was jedoch unmöglich ist, da diese sogenannte Bedrohung uns immanent ist und daher die Illusion der Rationalität vielmehr die eigentliche Gefahr darstellt. Denn sie ist die Ursache der Verständnislosigkeit durch die Negation des Unterbewussten. Alle rationalen Herangehensweisen haben Jahrzehnte lang keine Verständigung mit Solaris hergestellt, wodurch die Solaristik sinnlos wird. Erst das Annehmen seiner Emotionen, das Ausleben seiner Depressionen (statt ihr Unterdrückung durch die Ratio) ermöglicht es Kelvin den Kontakt zum Unterbewusstsein herzustellen.
Über viele Pros und Kontras würde ich mich sehr freuen. Die Diskussion ist eröffnet.
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