Zitat von Marschall Q
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Eine Optimale Weltregierung ist nicht vom System abhängig, sondern von der Substanz. Mit unseren heutigen Kommunikationsmitteln könnte auch eine Monarchie als Weltregierung funktionieren, das ist Jacke wie Hose.
Das Hauptproblem sind die Menschen, die bekantermaßen unterschiedlich denken. Die Befürworter von diesem ganzen "Weltregierungstohuwabou" machen immer den fehler, anzunehmen, das eine jeweilige Weltregierung die Ethik übernimmt, die sie selber gewohnt sind. Und hier kippt das System einer Weltregierung die alles Besser macht, bereits im Ansatz.
Nur ein kleiner Denkanstoß:
Es gibt auf der Erde mehr Länder, in denen die Todesstrafe genemigt ist, als es länger gibt, in denen sie nicht vollzogen wird.
Natürlich ist es immer einfach zu sagen "Ja, diese Weltregierung sorgt dann dafür, dass das und das gemacht wird und es allen besser geht". Nur wenn die eigenen Wertvorstellungen im weltweiten Kontext eine Minderheiten-Meinung sind, kann aus der noblen Idee ganz schnell ein Bumerang werden. Zum Beispiel beim von dir angesprochenen thema Frauen.
Nur weil Frauen in Europa gleichberechtigt sind, ist das Weltweit nicht der normalzustand. Es gibt wahrscheinlich heute noch immer mehr Länder auf der Welt, in denen Töchter "verschenkt" oder "verkauft" werden und Frauen als "Besitz" ihres Ehemannes gelten, als es Länder gibt, in denen Frauen das Wahlrecht haben.
Und es gibt auf der Erde viel mehr Länder, in denen der Staat nach belieben in der Privatsphäre der Bürger rumschnüffeln oder öffentliche Zensur betreiben darf, als es Länder mit einem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung gibt.
Ein Welt unter vereinheitlicher Weltregierung würde alles andere als irgend ein utopisches Paradies sein. Es würde vor allem bedeuten, dass Europa - als ungewöhnlich liberaler Kontinent - etliche Gesellschaftlichen Errungenschaften der letzten Jahrezehnte aufgeben müsste.
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