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Ist eine echte Utopie möglich?

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    #31
    Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen

    Mal ehrlich - er hat recht.
    Vielleicht solltet ihr selber euch einfach mal etwas kritischer mit dem auseinandersetzen, was ihr euch so an SciFi reinzieht.
    Ja, die Föderation in Star Trek ist ja sooo pazifistisch und freiheitlich.
    So sehr offenbar, daß man sich nie getraut hat, diese wirklich mal darzustellen, weil man sich offenbar nicht vorstellen konnte, wie so etwas aussehen könnte.
    Statt dessen hat man sich auf die hierarchische pseudo-militärische Ordnung der Sternenflotte gestüzt, weil das eben um sovieles leichter ist.
    Da stimme ich dir zu. Ich fand es in Star Trek auch schon immer etwas merkwürdig, dass man einerseits am laufenden Band erwähnt, dass man sich als Forscher versteht, wo man in Wirklichkeit nie aufgehört hat, Teil einer militärischen Organisation zu sein.

    Irgendwie fehlt ihnen aber eben doch etwas, nämlich eine positive Zukunftsvision, die sich zumindest ernsthaft darum bemüht, aufzuzeigen, wie es auch anders gehen könnte.
    Daher kann ich ehrlich nicht verstehen, wieso Star Trek immer wieder als Beispiel für eine Utopie herangezogen und angeblich realistischeren (was immer das heißen mag) Serien a la B5 entgegengestellt wird. Nur weil eine Serie ausnahmsweise mal nicht ausdrücklich dystopisch ist, macht sie das nicht zu einem Vorzeiger weltfremder Erlöserfantasien.


    Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
    Zum einen ist es ja schön und gut wenn jeder Hinz und Kunz Mitspracherecht hat, aber in der Realität muss es auch jemanden geben der im Zweifel mal ein Machtwort sprechen und eine Debatte beenden kann.
    Muss nicht. Nehmen wir als Beispiel eine Fußballmannschaft: Die kann auch erfolgreich spielen, ohne dass der Trainer ständig von der Bank Anweisungen hineinschreit und ohne dass der Kapitän irgenwelche Befehle gibt. Es gibt gewisse Routinen, die man verinnerlicht hat, es gibt Improvisation, spontanes Zuammenspiel... und letztendlich bekommt man (im Idealfall) ein organisches Ganzes aus 11 Freunden, ohne irgendwelche Befehlsketten.

    Zum anderen sind auch nicht alle Personen gleich qualifiziert und da etabliert sich automatisch eine Hierarchie, weil diejenigen mit wenig Qualifikation die mit viel Qualifikation auf einem Gebiet Entscheidungen treffen lassen und darauf vertrauen, dass die nicht komplett Mist bauen.
    Dabei würde es sich nur um eine informelle Hierachie handeln. Die formalen Hierachien, die hier kritisiert wurden, richten sich nicht nach irgendwelchen Qualifikationen. Letztendlich kann der Captain die blödsinnigsten Befehle geben und dies dann mit "Ich bin der Captain" rechtfertigen (nehmen wir Picards Selbstmordbefehl in First Contact).

    Was aber historisch gewachsen ist. Das SG-Programm war nunmal anfangs ein Militärprojekt und ium Verlauf der Serie werden mehrfach Gründe genannt, warum man damit nicht an die Öffentlichkeit geht.
    Nicht nachvollziehbare Gründe. Lustigerweise hält man diese dann im Umgang mit anderen Spezies schon nicht nicht mehr für so gut, wenn O'Neill nämlich auf der Welt von Jonas Quinn vorschlägt, das Stargate publik zu machen, um internationale Spannungen abzubauen.


    Etwas aufzuzeigen, was nicht vorstellbar ist und näher betrachtet auch einfach keinen Sinn macht, ist schwer glaubwürdig darzustellen. Damit hatte TNG wie gesagt schon massive Probleme.
    Wurden da schon ein paar Beispiele genannt, was so unglaubwürdig ist? Würde mich mal interessieren.


    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen

    Zudem habe ich mir in der Vergangenheit angewöhnt, den typischen "in-Foren-nach-Unterstützung-Frager" erstmal nach dem zu beurteilen, was er bereits vorlegen kann. Der hier scheint außer einer "Idee" wenig zu haben, nichtmal eine Internetseite.
    Wenn also erstmal ein "Studio" organisiert werden muss, aber schon jetzt die "ich suche im Internet nach Leuten, die ich im RL nicht finde"-Keule ausgepackt wird, erscheint mir das ganze doch leider ziemlch wie ein fixe Idee die in drei wochen wieder vergessen ist.
    Ok, bei diesem Teil des Eingangsposts bin ich auch sehr skeptisch. Das klingt ein bisschen nach "Bringen wir mit unserer Petition Enterprise zurück!"


    Zitat von DnuhD2 Beitrag anzeigen
    Ich dachte das Wort Homo Sapiens würde deutlich machen, dass ich die Gattung und nicht das Individuum meine. Wer kann schon von sich behaupten einen Mörder zu kennen, jedoch ändert das nichts daran, dass sich unsere Rasse seit mehr als 2000 Jahren durch Kriege und Ausrottungen von Tierarten auszeichnet. Das meinte ich damit...war wohl etwas unverständlich geschrieben.
    Es ist falsch die Gattung als solche als übermäßig gewalttätig darzustellen. Gewalt ist ein äußerst selektives Instrument den Fortpflanzungserfolg zu gewährleisten, dessen Einsatz sich durch kulturelle Einrichtungen sehr gut eindämmen lässt. Wir lieben in den friedlichsten Zeiten überhaupt, da wirkt es merkwürdig, wenn man eine noch etwas friedlichere Zukunft mit Verweis auf die dunkle Vorgeschichte als unrealistisch kritisiert.
    I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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      #32
      Zitat von Draco90831
      Sagen wir mal so: Zu sehen was los wäre, wenn man immer das macht, was die (zumeist uninformierte) Mehrheit sich wünscht kann schon zu einer gewissen Desillusionierung führen...
      Ja, das habe ich schon von so vielen gehört; ich selber denke ja manchmal auch so.
      Aber mal ganz ab von diesem Thema im Bezug auf die heutigen Umstände - daß man es in der Zukunft schaffen könnte, eine überwiegend kritische und gebildete Bevölkerung in einem freiheitlichen System demokratisch Entscheidungen fällen zu lassen, die auch wirklich für das Wohl des gesamten Volkes sind, das ist doch eine Vorstellung, die SO unrealistisch nicht sein kann.
      Wenn wir uns noch nicht mal mehr eine funktionierende Demokratie vorstellen können, noch nicht mal als SciFi, dann sieht´s aber echt düster aus...

      Der größte Teil deines restlichen Beitrages kann entsprechend auch dahingehend verstanden werden - daß du den Leuten einfach keine vernünftigen Entscheidungen zutraust.
      In diesem konkreten Beispiel der geplanten SciFi aber, also WENIGSTENS in diesem Fall, dürfte das aber kein Problem sein.
      Hier würden sich dann wohl Leute zusammengefunden haben, die auch wirklich wissen was sie tun, deren Entscheidungen auch wirklich vernünftig sind, und wo nicht jeder dem anderen in seine fachlichen Entscheidungen reinreden wollen würde.

      Was das Militär angeht: Da hatte ich nachträglich noch korrigiert.
      Ziel dieser Befehlsstrukturen ist nicht, Verbrechen zu begehen, es ist, diese notfalls begehen zu KÖNNEN.
      Präziser ausgedrückt - Dinge tun zu können, die in anderem Kontext als Verbrechen eingestuft werden würden, z.B. zu töten.
      Dabei ist natürlich nicht jeder Soldat automatisch ein Mörder, das hatte ich ja aber auch gar nicht gesagt.
      Und natürlich gibt es auch hier den Unterschied zwischen dem guten Soldaten, der dem Wohl des Volkes, oder im weiteren Sinne der Menschheit, dienen will, und dem schlechten bzw. bösen Soldaten, der jeden noch so gesetzeswidrigen und unmoralischen Befehl ausführt.
      Also, keine Frage, da kann und will ich gar nicht widersprechen.


      @KennerderEpisoden: Eben. ;-)

      Gerade der Unterschied zwischen einer formellen und einer lockeren Hierarchie sollte wirklich betont werden.
      Bei der formellen heißt es dann vielleicht "Setzen Sie diesen Kurs, weil ich der Captain bin. Punkt. Und wenn Sie das nicht tun, kommen Sie vor´s Kriegsgericht.", bei der informellen heißt es eher "Steuermann, setz jetzt unbedingt diesen Kurs, weil ich der Navigator bin und du mir da jetzt einfach vertrauen musst. Wenn nicht, sind wir alle am Arsch.".
      Beides aber würde im Krisenfall einen reibungslosen Ablauf gewährleisten.

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        #33
        Abgesehen davon heißt demokratische Mitbestimmung nicht völliger Verzicht auf Hierarchie.
        Die Frage ist halt, wie schon geschrieben, was für eine Hierarchie da rauskommt.
        Ist es eine "Ich entscheide auch mal ganz locker über Leben und Tod."-Hierarchie, oder ist das eine "Jeder ist für das zuständig, was er am besten kann."-Hierarchie?
        Letzteres dürfte in einer kleinen Gruppe problemlos funktionieren, ganz ohne Uniformen und Lametta.
        Klar. Wenn man den perfekten Pazifismus auslebt, der sogar so weit geht, dass man nicht nur keine Waffen hat, sondern auch keine Feinde, kann das sicher Funktionieren.
        Sobald ein millitärischer Aspekt dazu kommt, wie in dem so oft dafür kritisierten StarTrek, und das sind scharfe Waffen nunmal, ist auch eine echte Hirachie notwendig in der es Vorgesetzte Gibt, die unpopuläre Entscheidungen treffen und Notfalls dafür zur Rechenschaft gezogen werden können.
        Ich seh schon die Folgen vor mir, in denen Kom-Offizier und Waffenoffizier gleichzeitig den Funkkanal und das Feuer eröfnen, weil jeder meint, das richtige zu tun. Zudem hat die Anrede mit Sir und Rang den Vorteil, das es einfacher ist eine Respektsdistanz zu wahren, und man nicht jeden Crewmen mit Namen kennen muss um ihn ansprechen zu können.

        Aber wenn man natürlich grundsätzlich die MÖGLICHKEIT verleugnet, dass "da draußen" feindselige Aliens lauern könnten und deshalb gleich komplett auf Waffen verzichtet weil Pazifismus per definition das ultimative Ende der Gesellschaftsentwicklung ist, braucht man auch keine formelle Hirachie.
        StarTrek ist übrigens nicht deshalb eine tolle Utopie, weil dort nur friede-freude-eierkuchen herscht, sondern weil das millitär dort nicht zur machterhaltung, machtausübung und machtvergrößerung instrumentalisiert wird, so wie es in unserer Zeit oft der Fall ist. Das StarTrek Millität dient lediglich dem Schutz der Bevölkerung, so wie es sein sollte. Und ja, in meinen Augen ist ein "gemäßigtes" Millitär eindeutig einer pazifistischen Nation vorzuziehen.
        Wie heißt es in Herr der Ringe doch so schön? "Die Frauen von Rohan haben gelernt, dass auch diejenigen ohne Schwert trotzdem durch ein Schwert sterben können."

        Entschuldige, aber das Konzept der Serie ist - unabhängig von der durchführbarkeit - derart unrealistisch, das es auf mich einfach nur wie ein Hirngespinnst wirkt, übder das man keine 5 Minuten nachgedacht hat. Das hat nichts mit Utopie zu tun. Der einzige Zustand, in dem ich mir vollständigen Pazifismus noch eingehen lasse, ist eine Galaxisweite zentralregierung inklusive Gedankenkontrolle. Alles andere ist nicht utopie, sondern quatsch.


        In diesem Sinne,

        pazifistische Grüße.
        Was ist Ironie?
        Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
        endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

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          #34
          Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
          Wenn wir uns noch nicht mal mehr eine funktionierende Demokratie vorstellen können, noch nicht mal als SciFi, dann sieht´s aber echt düster aus...
          Eine funktionierende Demokratie ja, aber keine Basisdemokratie. Zu viele Köche verderben den Brei eben und bei allen wichtigen Entscheidungen erst Volksentscheide durchführen zu müssen, behindert eine Regierung extrem. Siehe auch das, was Ru'afo in ST IX über die Föderation sagt: Wenn die Debatte über die Ba'ku (jetzt stellvertretend für ein beliebiges Problem von öffentlichem Interesse) an die Öffentlichkeit dringt, wird das politische System die Föderation effektiv in der Entscheidungsfindung lähmen.
          Das funktioniert nur in einem Kollektiv, wenn alle Bürger ihre Meinung quasi in Nullzeit beitragen können, alle notwendigen Informationen sekundenschnell assimilieren und die Meinungen ebensoschnell ausgewertet werden können.

          Da würde ich für eine wirklich funktionierende Utopia-Regierung ein Entscheidungsgremium aus hochqualifizierten und moralisch gefestigten Spezialisten bevorzugen. Die zwar im Zweifel ohne Blick auf die öffentliche Meinung entscheiden können, aber nach der Maxime arbeiten, immer die bestmögliche Entscheidung für das Volk zu treffen.

          Der größte Teil deines restlichen Beitrages kann entsprechend auch dahingehend verstanden werden - daß du den Leuten einfach keine vernünftigen Entscheidungen zutraust.
          Ich traue einer emotional beeinflussbaren MASSE von Leuten keine vernünftige Entscheidung zu. Und ich sehe auch nicht, dass sich sowas selbst in einem Utopia ändern würde, es sei denn die Menschen entwickeln sich zu Vulkaniern/Borg/Cybermen/[insert name of completely unemotional race here].

          Präziser ausgedrückt - Dinge tun zu können, die in anderem Kontext als Verbrechen eingestuft werden würden, z.B. zu töten.
          Töten aus niederen Motiven ist eine andere Kategorie, als Töten zur Selbstverteidigung oder zum Schutz der Bevölkerung.
          Militärs begehen auch keine "Verbrechen", zumindest im Idealfall nicht. Sie haben nur andere Gesetze, die sich aus ihrer "Jobbeschreibung" ergeben.

          Organisationen, die bewusst Operationen durchführen, die geltenden Gesetzen zuwiderlaufen sind ein anderes Subset, das man allgemein "Black Ops" nennt.

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            #35
            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
            Was das Militär angeht: Da hatte ich nachträglich noch korrigiert.
            Ziel dieser Befehlsstrukturen ist nicht, Verbrechen zu begehen, es ist, diese notfalls begehen zu KÖNNEN.
            Präziser ausgedrückt - Dinge tun zu können, die in anderem Kontext als Verbrechen eingestuft werden würden, z.B. zu töten.
            Dabei ist natürlich nicht jeder Soldat automatisch ein Mörder, das hatte ich ja aber auch gar nicht gesagt.
            Und natürlich gibt es auch hier den Unterschied zwischen dem guten Soldaten, der dem Wohl des Volkes, oder im weiteren Sinne der Menschheit, dienen will, und dem schlechten bzw. bösen Soldaten, der jeden noch so gesetzeswidrigen und unmoralischen Befehl ausführt.
            Also, keine Frage, da kann und will ich gar nicht widersprechen.
            Was genauso falsch ist. Die Etablierung einer Befehlshierarchie hat kaum etwas damit zu tun irgendwelche Verbrechen zu begehen. Sondern liegt einfach daran, dass man sich nur so richtig koordinieren kann und die Leute die speziell für etwas ausgebildet wurden, z.B. Taktik, auch das sagen haben (natürlich ist das System nicht perfekt, so dass nicht immer die fähigen Leute sondern teilweise auch die die nur bei der Ausbildung dabei waren, Vorgesetzte sind.). Im Krieg und in der Schlacht, braucht man eine strenge Hierarchie, da Entscheidungen schnell getroffen werden müssen. Der General führt die Armee, die Offiziere ihre Kompagnien und die Feldwebel ihre Züge. So können die Truppen optimal koordiniert und eingesetzt werden. Ohne oder nur mit eine lockeren Hierarchie, wird jeder machen was er will und ein unkoordinierter Haufen, der nicht zusammenarbeitet und bei dem jeder macht was er will, kann keine Schlacht gewinnen.

            Und nochmal zum Thema Verbrechen. Jeder Soldat ist dazu angehalten einen Befehl dessen Ausführung gegen sein Gewissen verstößt zu verweigern. Das lernt man sogar schon in der Grundausbildung (es ist zumindest bei der Bundeswehr so). Es kann sich also keiner mit "War ein Befehl" rausreden.
            In meiner Grundausbildung hat uns der Ausbilder da ein nettes Beispiel genannt. Vor einigen Jahren sollte ein Major ein Computerprogramm (wofür es genau war weiß ich nicht mehr) schreiben. Da dieses Programm an die Amerikaner weitergegeben werden sollte, die es für ihre Soldaten in einem Angriffskrieg benutzt hätten (Irak-Krieg), weigerte er sich. Natürlich gab es ein Militärgericht um zu klären ob der Befehl rechtmäßig war oder nicht. Der Major bekam Recht und hatte keinerlei Nachteile aus dem Fall.

            Während wir vielleicht eine düstere Sicht auf die Menschheit haben, hast du eine aufs Militär.
            Man kann die Menschheit zwar zivilisieren, aber ihre Natur auf Dauer unterdrücken kann man nicht. Man kann nicht langfristig gegen seine Urinstinkte kämpfen. Wenn es so problemlos durch Erziehung möglich währe die gesamte Menschheit auf Dauer friedlich und pazifistisch zu machen, würde man keinerlei Militär benötigen, da niemand sich verteidigen können müsste.
            Ich möchte im Schlaf sterben wie mein Großvater, nicht schreiend und heulend wie sein Beifahrer im Wagen. - Will Shriner

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              #36
              Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
              Eine funktionierende Demokratie ja, aber keine Basisdemokratie. Zu viele Köche verderben den Brei eben und bei allen wichtigen Entscheidungen erst Volksentscheide durchführen zu müssen, behindert eine Regierung extrem. Siehe auch das, was Ru'afo in ST IX über die Föderation sagt: Wenn die Debatte über die Ba'ku (jetzt stellvertretend für ein beliebiges Problem von öffentlichem Interesse) an die Öffentlichkeit dringt, wird das politische System die Föderation effektiv in der Entscheidungsfindung lähmen.
              Das funktioniert nur in einem Kollektiv, wenn alle Bürger ihre Meinung quasi in Nullzeit beitragen können, alle notwendigen Informationen sekundenschnell assimilieren und die Meinungen ebensoschnell ausgewertet werden können.
              Oder in der Schweiz.

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                #37
                Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
                Oder in der Schweiz.
                [IRONIE]
                Ja, stimmt das funktioniert hervorragend.
                [/IRONIE]

                Minarettverbot? Klingelt da was?

                Genau das meinte ich mit
                Zitat von Draco90831
                Sagen wir mal so: Zu sehen was los wäre, wenn man immer das macht, was die (zumeist uninformierte) Mehrheit sich wünscht kann schon zu einer gewissen Desillusionierung führen...

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                  #38
                  Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
                  [IRONIE]
                  Ja, stimmt das funktioniert hervorragend.
                  [/IRONIE]

                  Minarettverbot? Klingelt da was?
                  Das Argument war, dass Basisdemokratie die Entscheidungsfindung lähmt und nur in einem Kollektiv funktioniert. Aber trotz allem spielt die Schweiz, was Lebensqualität und persönliche Freiheit angeht, in der Spitzengruppe der Welt mit.

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                    #39
                    Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
                    Das Argument war, dass Basisdemokratie die Entscheidungsfindung lähmt und nur in einem Kollektiv funktioniert. Aber trotz allem spielt die Schweiz, was Lebensqualität und persönliche Freiheit angeht, in der Spitzengruppe der Welt mit.
                    Die Schweiz ist kein passendes Beispiel. Man kann kein sehr kleines Land, in dem es eventuell noch möglich ist, eine derartige Demokratie zu führen, mit einer interstellaren Föderation vergleichen, das hinkt zu sehr.
                    Hierfür bräuchtest du ein Land, welches über mehrere Kontinente verteilt ist und eine solche Demokratie hat.
                    "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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                      #40
                      Zitat von tbfm2 Beitrag anzeigen
                      Die Schweiz ist kein passendes Beispiel. Man kann kein sehr kleines Land, in dem es eventuell noch möglich ist, eine derartige Demokratie zu führen, mit einer interstellaren Föderation vergleichen, das hinkt zu sehr.
                      Hierfür bräuchtest du ein Land, welches über mehrere Kontinente verteilt ist und eine solche Demokratie hat.
                      Im Vergleich zu einer interstellaren Föderation ist jedes Land ein unpassendes Beispiel.

                      Ob ich das politische Modell einer fiktiven, zukünftigen Gesellschaft am alten Rom, der 4. Französischen Republik, Nazideutschland oder der Schweiz anlehne ist nichts als Geschmackssache.

                      Und der Geschmack vieler hier geht wohl in Richtung autokratischer Führungsstrukturen, Befehl und Gehorsam und Sachzwänge, die militärische Hierarchien zu erfordern scheinen.

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                        #41
                        Zitat von Jolly Beitrag anzeigen
                        Du und Bundeswehr? Gott bewahre, dann können wir einpacken wenn die Russen kommen
                        Gehören die Russen jetzt zu Rot- oder Blauland?
                        Wenn sie zu Blauland gehören, dann haben wir nochmal Glück gehabt.
                        Ein paar praktische Links:
                        In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
                        Aktuelles Satellitenbild
                        Radioaktivitätsmessnetz des BfS

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                          #42
                          Zitat von Jolly Beitrag anzeigen
                          Du und Bundeswehr? Gott bewahre, dann können wir einpacken wenn die Russen kommen
                          Ihr wisst doch, warum Bundeswehr-Fahrzeuge "Y"-Kennzeichen haben: Das Ende von Germany!

                          Ja, meterlanger Bart!
                          Slawa Ukrajini!

                          Kommentar


                            #43
                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Mal ehrlich - er hat recht.
                            Vielleicht solltet ihr selber euch einfach mal etwas kritischer mit dem auseinandersetzen, was ihr euch so an SciFi reinzieht.
                            Ja, die Föderation in Star Trek ist ja sooo pazifistisch und freiheitlich.
                            So sehr offenbar, daß man sich nie getraut hat, diese wirklich mal darzustellen, weil man sich offenbar nicht vorstellen konnte, wie so etwas aussehen könnte.
                            Statt dessen hat man sich auf die hierarchische pseudo-militärische Ordnung der Sternenflotte gestüzt, weil das eben um sovieles leichter ist.
                            Der Punkt ist, daß man es wie bereits einer schrieb wegen der Dramaturige in einer Fernsehserie kaum anders umsetzen kann.

                            Und ein Raumschiff braucht nunmal eine hierarchische Kommandostruktur, denn es kann nicht jeder Captain sein.
                            Der Captain muß im Kampf die nächsten taktischen Schritte planen und an seine Mannschaft die entsprechenden Befehle zur Ausführung der taktischen Schritte geben.
                            Das funktioniert nicht, wenn jeder Captain sein will.

                            Ja das funktioniert nichtmal dann, wenn sie sich am Anfang wie bei einem Fließband in einer Fabrik auf einen wechselnden Arbeitsplatz einigen und so jeder der Reihe nach mal Captain wird, denn im Ernstfall wenn das eigene Leben in Gefahr ist, wird es immer jemanden geben, der besser in Taktikfragen ist und die Befehle des Captains daher in Frage stellen und möglicherweise zu revidieren versuchen.

                            Daher MUSS die Befehlssturktur klar hierarchisch von Beginn an eindeutig und zweifelsfrei feststellen, damit auch jeder bloß nicht auf die Idee kommt, gegen den Captain zu meutern.





                            Und wer sich zum in Stargate Gezeigten mal kurz Gedanken gemacht hat, der dürfte bemerkt haben, daß hier stets und ständig eine Situation beschrieben wird, in der ein paar wenige kluge Köpfe vom Militär sich anmaßen, die Entscheidungen für einen ganzen Planeten zu treffen.
                            Richtig, aber auch das gehört zur Dramaturgie und muß so sein, weil es eine Fernsehserie ist.
                            Würde man solche Entscheidungen erst an einer Uno Vollversammlung besprechen, dann würde die ganze Geschichte in die Länge gezogen werden.

                            Darüberhinaus ist aus dem genau gleichen Grund auch keine Trennung zwischen Wissenschaftler und Soldat zu erkennen.
                            Das ganze SG1 geht mit Wissenschaftler und Soldat auf Entdeckungsreise und bei Bedarf greift auch der Wissenschaftler zur Waffe. So ist es in einer Serie und das muß so sein.
                            Im echten Leben würde erstmal eine Soldateneinheit die Vorhut bilden und die Gefahr räumen und erst danach kommen dann die Wissenschaftler.


                            Dann noch ein Punkt bei SG. SG-1 ist dort nicht nur Bodenvolk, wenn es notwendig ist, dann kommandieren sie auch ein Raumschiff oder Fliegen Gleiter.
                            Das würde in echt nie geschehen, aber in einer Fernsehserie ist dies notwendig.
                            Selbst in BSG mußten die Viperpiloten als Bodentruppen auf ein Gefangenenschiff um alles wieder unter Kontrolle zu bekommen.
                            In echt würde das nicht passieren.
                            Denn da machen Kampfpiloten das, was Kampfpiloten machen, und Fußsoldaten machen das, was Fußsoldaten machen.
                            Das ist dort klar getrennt, aber in einer Fernsehserie funktioniert das halt nicht.
                            Ein paar praktische Links:
                            In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
                            Aktuelles Satellitenbild
                            Radioaktivitätsmessnetz des BfS

                            Kommentar


                              #44
                              Man sollte sich mal vor uagen führen,das völlig ziviele "Einrichtungen" wie zb. Schiffe der reinen Handelsmarinen,dennoch die gleiche Hirarchie "pflegen" wie das Militär.. "oben" gibts nen Captain,der mithilfe seiner "spezialisierten" Offiziere die Anweisungen gibt und "unten" gibts die Manschaft die diese Anweisungen ausführt,da wird nicht diskutiert und ggf. sich nach ende der reise im Heimathafen bei der Gewerkschaft beschwert..und ohne das kann ein "Schiff" (egal obs auf dem wasser schwimmt oder im Weltall umher fliegt) nicht funktionieren..
                              .>ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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                                #45
                                Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
                                Und der Geschmack vieler hier geht wohl in Richtung autokratischer Führungsstrukturen, Befehl und Gehorsam und Sachzwänge, die militärische Hierarchien zu erfordern scheinen.
                                Die Objektivität, zu erkennen, dass eine Demokratie in bestimmten Situationen nicht funktionieren wird, ist für dich also gleichbedeutend mit einer autokratischen Lebenseinstellung?

                                Nun denn, für mich ist die beharrliche Behauptung, eine Regierungsform könne in einem System etabliert werden, für das sie nicht geeignet ist, gleichbedeutend mit Naivität.
                                Was ist Ironie?
                                Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
                                endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

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