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    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Wenn es dabei auch noch um den Namen "Pandora" geht, von dem man ausgehen kann, dass er einem Großteil der Zuschauer durchaus geläufig sein dürfte, halte ich den unterstellten geistigen Diebstahl sogar - wenn auch theoretisch durchaus möglich - für relativ unwahrscheinlich.

    Was die Inspiration zu bestimmten Handlungselementen angeht, das spielt wieder in einer ganz anderen Liga. Schließlich hat er nicht eine bestimmte Story 1:1 kopiert oder ein paar Versatzstücke verschiedener Geschichten plump zusammengeflickt (so wie das etwa bei "Equilibrium" oder dem noch schlechteren "Ultraviolet" der Fall ist), sondern sich inspirieren lassen und letztlich etwas Eigenes daraus gemacht.
    Ach, aus den in der Wikipedia aufgelisteten Büchern kann man Avatar sicherlich ohne weiteres Zusammensetzen.

    Zitat von Wikipedia: Erinnerung (Poul Anderson)
    Cameron hat nicht nur so große Einzelheiten wie z. B. den Namen des Helden Torrek in seinen Film übernommen, indem er darin Leute Toruk Makto nennt, die imstande sind, auf dem Planeten Pandora einen von den dort lebenden Urvögeln Leonopteryx zu reiten. In der Sprache der Ureinwohner heißen diese Tiere bei Cameron Toruk. Auf dem fremden Planeten spricht man bei Anderson Naesevi; bei Cameron heißt das dortige autochthone Volk Na`vi. Aus anderen Werken Andersons sind etwa auch die fliegenden Berge des Films bekannt. Anderson hat 1957 in seiner Erzählung Call me Joe ausgemalt, wie ein Querschnittsgelähmter sich telepathisch in dem Körper eines Außerirdischen einnistet, um dessen harschen Planeten zu erkunden. Auch hier hat der Held Kämpfe mit Raubtieren zu bestehen. Von Anderson erschien 1970 unter dem Titel Tales of the Flying Mountains eine Sammlung von Romanen, 1978 ein Roman mit dem Titel The Avatar.

    Camerons Film übernimmt, dass sich der Soldat mit der Hilfe neuartiger technischer Mittel unter die natürlichen Bewohner des Planeten mischt. Wie bei Anderson verfolgt man dadurch ohne Skrupel einen eigennützigen Zweck. In beiden Werken werden bestimmte Bewusstseinsinhalte aufs Gehirn des Soldaten übertragen. Des weiteren stimmen überein die Liebe des Verwandelten zu einem Mädchen des fremden Planeten, das Reiten auf Vögeln in der Art des Archaeopteryx, die Tatsache, dass man sich u. a. durch es unter den Naturmenschen als Mann zu erweisen hat, um ein Mädchen freien zu können, der plötzliche Wechsel zwischen der Welt des „zivilisierten“ Soldaten und der des Naturmenschen, zu dem er in der fremden Welt wird, die fast selbstverständliche Gewissheit des Verwandelten und Zurückverwandelten, bei seinen neuen Freunden zu bleiben, seine Rebellion, das Überlaufen weiterer „zivilisierter“ Leute und der schließliche Sieg der Abtrünnigen im Kampf.

    Die Bewohner des fremden Planeten weichen in Avatar biologisch stärker von den „zivilisierten“ Menschen ab, so dass ein Zwischentyp gezüchtet werden muss. Der Held Jake schlüpft mehrmals von einem zweier unterschiedlicher Leiber in den anderen. Dabei vergisst er weniger umfassend als Wanen in Erinnerung, was er in der jeweils anderen Welt erlebt hat. Dem Film fehlt deshalb weitgehend, wie im Zurückverwandelten gewissermaßen aus der Ferne etwas durchbricht, was als zart, wild und unverfälscht empfunden wird. Andererseits werden dadurch Szenen zwischen dem „zivilisierten“ Mann und dem natürlichen Mädchen möglich, in denen sie sich in gewöhnlicher Weise gegenseitig erkennen.

    Der Film gestaltet die Dinge im Einzelnen wesentlich monumentaler aus und spitzt sie z. T. auch stärker zu.
    Klingt alles irgendwie bekannt



    Was du als Jux und Tollerei bezeichnest ist eine werkimmanente Interpretation und die geschieht nicht ins Blaue hinein, sondern wird an Textstellen belegt, die zu entsprechenden Schlussfolgerungen führen. Das habe ich getan und ich halte meine Interpretation auch durchaus für stimmig. Was der Autor konkret sagen will ist dabei eigentlich zweitrangig, denn es geht darum, was der Film mir persönlich als Gesamtkunstwerk zu sagen hat und wieviel von mir selbst ich darin entdecken kann.

    Aber genau dieses "in einem Film etwas entdecken, das unter der Oberfläche liegt" ist es, was dem konsumgewohnten Zuschauer immer mehr abhanden kommt, weil es eine gewisse Eigentätigkeit verlangt.
    Mir geht es nicht darum jemandem das Interpretieren zu verbieten. Letztendlich fällt es mir (jetzt nicht speziell auf Avatar bezogen) einfach schwer einen Film als anspruchsvoll zu akzeptieren, nur weil der Autor/Regisseur einfach ein paar philosophisch klingende Sätze oder andeutungsvolle Bilder reinpackt hat, die er halt cool fand, ohne dabei eigentlich zu wissen, was er tut.

    Das ist dann sicherlich ein Film, bei dem man viel interpretieren kann, aber ich würde ihn trotzdem nicht als anspruchsvoll bezeichnen, sondern nur dann, wenn dieser Aufwand auch vom Autoren erwartet wird.
    I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

    - George Lucas

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      Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
      Ach, aus den in der Wikipedia aufgelisteten Büchern kann man Avatar sicherlich ohne weiteres Zusammensetzen.

      Klingt alles irgendwie bekannt
      OK, das sind natürlich schon recht deutliche Parallelen, aber bei all dem finanziellen Aufwand, der für Avatar betrieben wurde, hätte man sich da nicht auch die Rechte an Andersons Werken sichern und sich direkt darauf berufen können?

      Da das nicht der Fall ist - und Plagiatsklagen für einen Künstler ganz schön teuer zu stehen kommen können - gehe ich davon aus, dass Camerons Film trotzdem genug Eigenständigkeit besitzt, um sich von Poul Anderson zu unterscheiden. Es bestünde natürlich auch die Möglichkeit, dass Camerons Referenzen auf Andersons Werk als Hommage zu verstehen sind. Ich muss allerdings zugeben, dass ich besagte Romane nicht gelesen habe und deshalb auch nicht wirklich darüber urteilen kann. Eine wichtige Frage wäre allerdings für mich, ob es Anderson um ähnliche oder gar identische Inhalte ging.

      Ich ziehe nach deinen Hinweisen allerdings mittlerweile auch in Erwägung, dass Cameron sich schamlos bedient haben könnte . Vielleicht liegt die Wahrheit auch irgendwo dazwischen.

      Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
      Mir geht es nicht darum jemandem das Interpretieren zu verbieten. Letztendlich fällt es mir (jetzt nicht speziell auf Avatar bezogen) einfach schwer einen Film als anspruchsvoll zu akzeptieren, nur weil der Autor/Regisseur einfach ein paar philosophisch klingende Sätze oder andeutungsvolle Bilder reinpackt hat, die er halt cool fand, ohne dabei eigentlich zu wissen, was er tut.
      Genau diesen Eindruck hatte ich z.B. bei den Matrix-Fortsetzungen. Da bekam man aber auch keine zufriedenstellende Antworten auf die Fragen an den Film. Zumindest ging mir das so.

      Wenn ich Avatar hinterfrage, ergeben die Antworten meines Erachtens durchaus einen zusammenhängenden Sinn. Dass so etwas seitens des Autoren vollkommen sinnfrei, unbeabsichtigt und zufällig zustande kommen kann, halte ich eigentlich für relativ unwahrscheinlich, aber möglich ist natürlich alles.

      Wie auch immer, ich finde, solange der Film mir etwas gibt, das mich anspricht, ist mir relativ egal, ob das Absicht des Autoren war. Aber das sieht natürlich jeder anders. Nur, um herauszufinden, ob mehr hinter einem Film steckt, muss ich ihn natürlich erst einmal hinterfragen.

      Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
      Das ist dann sicherlich ein Film, bei dem man viel interpretieren kann, aber ich würde ihn trotzdem nicht als anspruchsvoll bezeichnen, sondern nur dann, wenn dieser Aufwand auch vom Autoren erwartet wird.
      Unter diesen Umständen müsste man sich natürlich jedesmal, bevor man sich auf einen Interpretationsversuch einlässt informieren, ob er Autor auch wirklich etwas mit seinem Film sagen wollte und damit man nicht unnötig falsch interpretiert, weil man nur zu schätzen weiß, was beabsichtigt ist, könnte man sich die Absichten auch gleich vom Autoren erklären lassen, womit man sich die eigene Interpretation vollständig sparen könnte. Da bliebe dann ganz schön viel Spaß am Selberdenken auf der Strecke.

      Im Umkehrschluss kann das doch eigentlich nur heißen, dass Interpretieren Blösinn ist, solange man sich der Absicht des Autoren nicht gewiss ist und wenn man diese Gewissheit bereits hat, lohnt sich die Interpretationsarbeit nicht mehr. Dazu käme noch, dass der Autor bezüglich seiner Erzählabsichten auch noch lügen könnte.

      Ich interpretiere da doch lieber ohne den Autoren allzu sehr ins Spiel zu bringen und ziehe meine Schlüsse daraus, ob die am Text belegbaren Interpretationsmöglichkeiten sich als sinnvoll erweisen oder nicht.

      Darüber hinaus - um nochmal direkt zu Cameron zurück zu kommen - weißt du doch genauso wenig wie ich, wieviel an Avatars Subtext vom Autoren beabsichtigt ist und wieviel nicht. Du kannst doch nicht wissen, ob Cameron, den Interpretationsaufwand beabsichtig hat. Ob der Film dir etwas gibt, das über seine Oberfläche hinaus geht, kannst du aber nur über diesen Aufwand herausfinden.

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        Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
        Darüber hinaus - um nochmal direkt zu Cameron zurück zu kommen - weißt du doch genauso wenig wie ich, wieviel an Avatars Subtext vom Autoren beabsichtigt ist und wieviel nicht. Du kannst doch nicht wissen, ob Cameron, den Interpretationsaufwand beabsichtig hat. Ob der Film dir etwas gibt, das über seine Oberfläche hinaus geht, kannst du aber nur über diesen Aufwand herausfinden.
        Um vielleicht auch noch mal auf das eigentlich Thread-Thema "Sterben anspruchsvolle Scifi-Serien aus" zurück zu kommen: Könnte jemand mal die Quintessenz der Avatar-Diskussion formulieren und den Bezug zum Threadthema herstellen ? Oder war das alles off-topic ?

        Kommentar


          @Logan

          Es wäre leider nicht das erste Mal, dass Cameron sich "bedient". Ich erinnere an "Terminator" und den Prozess gegen Harlan Ellison. Damals hatte Cameron sogar öffentlich zugegeben, sich bei zwei Outer Limits-Episoden bedient zu haben.

          Wenn man soviel Geld für einen Film ausgibt, könnte man sich auch die Rechte sichern. Das schlägt in der Größenordnung nun wirklich nicht mehr zu Buche.

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            Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
            Im Umkehrschluss kann das doch eigentlich nur heißen, dass Interpretieren Blösinn ist, solange man sich der Absicht des Autoren nicht gewiss ist und wenn man diese Gewissheit bereits hat, lohnt sich die Interpretationsarbeit nicht mehr. Dazu käme noch, dass der Autor bezüglich seiner Erzählabsichten auch noch lügen könnte.
            Es wäre genauso sinnig oder unsinnig wie jetzt auch, nur würde ich einen Film nicht als anspruchsvoll bezeichnen.

            Darüber hinaus - um nochmal direkt zu Cameron zurück zu kommen - weißt du doch genauso wenig wie ich, wieviel an Avatars Subtext vom Autoren beabsichtigt ist und wieviel nicht. Du kannst doch nicht wissen, ob Cameron, den Interpretationsaufwand beabsichtig hat. Ob der Film dir etwas gibt, das über seine Oberfläche hinaus geht, kannst du aber nur über diesen Aufwand herausfinden.
            Da habe ich ihm jetzt einfach mal ganz dreist unterstellt, dass er das eh nur geklaut hat
            I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

            - George Lucas

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              Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
              @Logan

              Es wäre leider nicht das erste Mal, dass Cameron sich "bedient". Ich erinnere an "Terminator" und den Prozess gegen Harlan Ellison. Damals hatte Cameron sogar öffentlich zugegeben, sich bei zwei Outer Limits-Episoden bedient zu haben.

              Wenn man soviel Geld für einen Film ausgibt, könnte man sich auch die Rechte sichern. Das schlägt in der Größenordnung nun wirklich nicht mehr zu Buche.
              Ok, das wusste ich tatsächlich nicht.
              Allerdings spricht das noch lange nicht gegen Camerons Regietalent oder die anspruchsvolle Gestaltung und Avatar ist eben schon ein sehr gut inszenierter Film, der rundum funktioniert. Natürlich ist geistiger Diebstahl immer eine ziemlich üble Sache.

              Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
              Es wäre genauso sinnig oder unsinnig wie jetzt auch, nur würde ich einen Film nicht als anspruchsvoll bezeichnen.
              Du nicht - ich schon. Da kommen wir auf keinen Nenner.

              Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
              Da habe ich ihm jetzt einfach mal ganz dreist unterstellt, dass er das eh nur geklaut hat
              Aber ich darf das Gegenteil nicht behaupten ohne dass du mir Überinterpretation unterstellst? Wieso hat deine Sichtweise größeren Anspruch auf Richtigkeit als meine?


              Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
              Um vielleicht auch noch mal auf das eigentlich Thread-Thema "Sterben anspruchsvolle Scifi-Serien aus" zurück zu kommen: Könnte jemand mal die Quintessenz der Avatar-Diskussion formulieren und den Bezug zum Threadthema herstellen ? Oder war das alles off-topic ?
              Recht hast du. Das Ganze hat sich mittlerweile ganz schön weit vom eigentlichen Thema entfernt.

              Ursprung der Avatar-Diskussion war die Feststellung, dass die Fähigkeit zur Werkinterpretation beim modernen Seriengucker/Kinogänger immer seltener anzutreffen ist. Darüber kamen wir über die Symbolik in Star Wars später auch zu Avatar. Da wollte dann jemand wissen, wo genau ich in Avatar eine entsprechende Metaebene sehe, also habe ich meine Überlegungen dazu abgegeben, die daraufhin wieder in Frage gestellt wurden etc..

              Quintessenz ist, dass man über Werkinterpretation geteilter Meinung sein kann.

              Bezogen auf das Aussterben anspruchsvoller SF-Serie lässt sich daraus vielleicht ableiten, dass man sich wohl zuerst einmal darauf einigen müsste, was genau man unter anspruchsvoll versteht. Welche Ansprüche ich da stelle ist ja mittlerweile mehr oder weniger bekannt. Wie steht's mit den anderen hier?
              Zuletzt geändert von Logan5; 10.06.2010, 19:33. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                Bezogen auf das Aussterben anspruchsvoller SF-Serie lässt sich daraus vielleicht ableiten, dass man sich wohl zuerst einmal darauf einigen müsste, was genau man unter anspruchsvoll versteht. Welche Ansprüche ich da stelle ist ja mittlerweile mehr oder weniger bekannt. Wie steht's mit den anderen hier?
                Ich persönlich bin da nicht festgelegt. Ich kann mir unterschiedliche Arten vorstellen, auf die ein Film oder eine Serie "anspruchsvoll" sein kann. Auch wenn mir die eine oder andere vielleicht mehr oder weniger gefallen.

                Anspruchsvoll können Serien sein, indem sie sich auf tiefere und realitätsbezogene Weise mit Möglichkeiten moderner Technologie auseinandersetzen. Aus der Literatur fällt mir da Rendezvouz with Rama ein. Der Roman hat weder großartige Charakterentwicklung noch großartige Mythologie. Trotzdem halte ich ihn für ein anspruchsvolles Buch. Bedingung wäre hier allerdings nicht technisches Rumgespinne a la Voyager, sondern dass man sich wirklich mit Möglichkeiten, die eine Basis im derzeitigen physikalischen Wissen haben, auseinandersetzt.

                Anspruchsvoll können Serien auch sein, die Wert auf politische Allegorien legen, oder soziale Themen diskutieren. Oder solche, die auf der symbolischen Meta-Ebene einen Beitrag leisten.

                Es sollte sich halt nicht nur auf Soap und "Abenteuer der Woche" beschränken. Mit welchen Themen und auf welcher Ebene man sich mit etwas tiefer auseinandersetzt, da bin ich offen.

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                  Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                  ST sollte auch für nicht Fans gut sein und da die anderen ST-Filme auch nicht besonders hochgegriffen tiefsinnig waren, müsse man das Niveau akzeptieren, um auch "normales" Publikum anzuziehen.
                  Zwischen "nicht besonders tiefsinnig" und "primitiv" besteht aber schon noch ein Unterschied. Mit Deinem Argument lassen sich alle Verbrechen wider die Menschheit der Privatfernsehproduzenten und jeder noch so unterirdische Dreck aus Hollywood und Babelsberg rechtfertigen. Muß man akzeptieren, daß die "Masse" dumm ist? Man könnte ja auch versuchen, ihnen - subtil - etwas anderes nahezubringen.


                  Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                  Man muss schon anerkennen, dass Avatar eine Thematik behandelt, die etwas komplexer ist.
                  "Man" muss nicht.

                  Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                  Das Verhältnis des Menschen zur Natur um ihn herum, dabei waren die Ureinwohner von Pandora das Modell für absolute Koexistenz und die menschlichen Kolonisten das für totale Ausbeutung. Aber das war schon sehr überspitzt und wurde auch nicht besonders kontrovers behandelt.
                  "Der edle Wilde" - ein Mythos, der schon auf der Erde widerlegt wurde. Das Buchstaben-Lernbuch meines kleinen Sohnes ist anspruchsvoller.

                  Kommentar


                    Zitat von Yaltenbrucker Beitrag anzeigen
                    Zwischen "nicht besonders tiefsinnig" und "primitiv" besteht aber schon noch ein Unterschied. Mit Deinem Argument lassen sich alle Verbrechen wider die Menschheit der Privatfernsehproduzenten und jeder noch so unterirdische Dreck aus Hollywood und Babelsberg rechtfertigen. Muß man akzeptieren, daß die "Masse" dumm ist? Man könnte ja auch versuchen, ihnen - subtil - etwas anderes nahezubringen.
                    Das sehe ich auch so und ich erinnere mich noch sehr gut an Kino- und Fernsehproduktionen, die letzteres konnten. Man darf bei der ganzen Diskussion auch nicht vergessen, dass gerade Star Trek - insbesondere im Zuge der "Next Generation" - auch außerhalb reiner SF-Kreise überaus beliebt war und wohl heute noch die für den "Normalzuschauer" bekannteste aller SF-Serien sein dürfte.

                    Wieso kann man den Leuten unter dem Namen Star Trek heute nur noch intelligenzbeleidigenden Blödsinn präsentieren, wenn doch gerade diese Serie in den 90ern durchaus massenkompatibel genug war, um mehr Zuschauer vor die Leinwände und Bildschirme zu locken, als je eine andere SF-Serie zuvor. Ist die breite Masse inzwischen wirklich soviel blöder geworden?

                    Zitat von Yaltenbrucker Beitrag anzeigen
                    "Der edle Wilde" - ein Mythos, der schon auf der Erde widerlegt wurde. Das Buchstaben-Lernbuch meines kleinen Sohnes ist anspruchsvoller.
                    Der "edle Wilde" ist ein beliebtes Motiv und Symbol der Romantik und stellt, wie eigentlich alle Mythen keinen ernsthaften Anspruch auf historische oder gar empirisch nachweisbare Wahrheit. Mythen sind Sinnbilder und als solches funktioniert auch der "edle Wilde" heute noch ganz gut.



                    Die Geschichte von "Avatar" wird ohnehin - auch in ihrer epischen Breite - wie ein moderner Mythos erzählt und steckt damit voller Symbolik, die zu entdecken wirklich Spaß machen kann, wenn man sich darauf einlassen will. So dünn und vorhersehbar die eigentliche Handlung auch sein mag, ich stehe wirklich auf dem Standpunkt, dass seine Symbolwirkung den Film durchaus vielschichtig und damit auch anspruchsvoll und intelligent macht.

                    Das mag - ähnlich wie in früheren Star Trek - Produktionen nichts furchtbar hochtrabendes sein, aber besser als der inhaltsleere Mist, der einem teilweise sonst so um die Ohren gehauen wird, ist der Film in meinen Augen allemal.

                    Interessant finde ich auch einige Kritiken und Reaktionen von politischer Seite:

                    Zuletzt geändert von Logan5; 14.06.2010, 14:29.

                    Kommentar


                      Zitat von Astrofan80 Beitrag anzeigen
                      Die Quoten sind, gegenüber der letzten Folge, etwa sgestiegen. Allerdings wird das nicht für eine 3. Staffel reichen, da zu bezweifeln ist, dass die Quoten der letzten 3 verbleibenen Folgen vor der Winterpause noch stärker ansteigen werden. Im Durchschnitt liegt man nämlich mit dem Quoten bei mageren 1,070 Mio. Live Zuschauern.

                      Die magische Grenze von 1,5 Mio. wird erst bei einer Quote (für die letzten 3 Folgen) von 2,5 Mio. Live Zuschauern geknackt. Aber diese Zahlen sind wohl eher utopisch. Schade, ich mochte die Serie (und die Story) eigentlich recht gern.
                      Zitat von Scrambler Beitrag anzeigen
                      Sieht nicht gut aus für SGU!
                      Auch wenn die letzten Eps etwas interessanter waren, die Quoten sind weiter auf ganz niedrigem Level!

                      SGU "Malice"

                      Total Viewers: 1.025 million
                      HH: 0.7
                      A18-49: 0.4
                      Diese Quotenausrichtung ist ganz widerlich! Klar, die Sender müssen sich an den Einschaltquoten orientieren um sich zu finanzieren, aber trotzdem zählt einfach nichts anderes mehr als die Quote. Weder Anspruch, noch Qualität, noch herausragende Kritiken... Es zählt nur noch die Quote, damit auch schön viel Kohle reinkommt. Dieses ganze System ist scheiße.

                      Die Programmqualität die dann dabei rauskommt sieht man ja beispielsweise an RTL 2 oder Sat 1. Und herausrragende Serien wie Firefly laufen aufgrunddessen, wenn überhaupt, nur in verstümmelter Form auf drittklassigen Sendern wie Super RTL.

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                        In den 90 Jahren des letzten Jahrhunderts war das mit den Quoten nicht so schlimm wie in den letzten 10 Jahren der Sender.
                        Ganz besonders schlimm finde ich nach meiner Meinung Kabel 1. Als die 2004 oder 2005 nach der ich glaube 2. Staffel von DS9 wieder mit TNG angefangen haben, gerade wo ich Urlaub hatte. Obwohl auch schon davor TNG lief. Und als dann VOY nur zeitweise Wochenende lief und dann noch nicht mal komplett gezeigt wurde, war ich auch mit dem Sender sehr unzufrieden. Dann machen die Werbung für Star Trek Mai, zeigen seit einigen Jahren in diesem Zeitraum nur die Besten TNG-Filme (mit den meisten Quoten) und Ähnliches und das wars. So vergrault man das Publikum, da so kein einheitlicher Handlungsstrang gezeigt werden kann. So was kann man alle 5 Jahre mal machen für 1 Monat, aber auch nur dann, wenn sich die Zuschauer auch ein Bild von der Serie machen konnten. Und dann gibt es Star Trek mitten in der Nacht (da fällt einem schon nichts mehr dazu ein). Da war mir letztlich die Hutschnur geplatzt und hab die mir auf DVD geholt.
                        Jetzt zeigt mittlererweile wenigstens Tele5 die komplette TNG-Folgen. Vielleicht zeigen die mehr Verständnis für Scence-Fiction, als Kabel 1. Wer weiss - vielleicht besteht noch mit einzelnen Sendern Hoffnung.

                        Bedauerlicherweise wird in letzter Zeit mehr auf Aktion gesetzt, als gut wäre. Ein guter Mix und ein guter Handlungsstrang bringt mehr Einschaltquoten, da es denn eine größere Zuschauergruppe anspricht, als nur das Eine für die Einen. Ich vermute, dass daher auch TNG ziemlich erfolgreich war, da es einbischen von allem/vielem hatte.

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                          Zitat von AdvocatusDiaboli Beitrag anzeigen
                          Diese Quotenausrichtung ist ganz widerlich! Klar, die Sender müssen sich an den Einschaltquoten orientieren um sich zu finanzieren, aber trotzdem zählt einfach nichts anderes mehr als die Quote. Weder Anspruch, noch Qualität, noch herausragende Kritiken... Es zählt nur noch die Quote, damit auch schön viel Kohle reinkommt. Dieses ganze System ist scheiße.
                          Das man trotz Quoten gute SF-Serien produzieren kann, zeigt das britische TV sehr erfolgreich. Primeval, Doctor Who und Torchwood sind 2011, mit je einer neuen Season dabei.
                          TV-Serien, erst recht amerikanische, werden Profit orientiert produziert, es ist ziemlich sinnlos sich darüber aufzuregen. So funktioniert nun einmal das System, aus reiner Herzensgüte produziert keiner eine SF-Serie.
                          SF im Fernsehen, braucht neue Ideen und Konzepte, die auch Markttauglich sind. Vielleicht wäre es klüger, dafür mehr auf Miniserien zu setzten. Als 20 Folgen zu produzieren, denen dann bei der Hälfte die Ideen und Zuschauer ausgehen.
                          Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                          Dr. Sheldon Lee Cooper

                          Kommentar


                            aber trotzdem zählt einfach nichts anderes mehr als die Quote.
                            Aber das ist schon immer so gewesen, ganz egal ob es um TV-Serien, Filme oder Computerspiele geht. Den Studios und Publishern war es schon immer egal, ob sie mit Awards und guten Kritiken überhäuft werden. Freilich nehmen sie derartige Auszeichnungen gerne mit - die machen sich ja gut auf Plakaten und auf Amazon - aber wenn die Studios und Publisher aus Sch*** Geld machen können, dann lassen sie sich nicht zwei Mal bitten. Und das war früher nicht anders. Möglicherweise ist unsere Erinnerung an die Vergangenheit und an Serien wie BSG TOS oder meinetwegen auch an TNG verklärt, weshalb wir dies nicht so wahrnehmen, aber früher war das Fernsehen nicht per se besser sondern hatte immer sein dummen, flachen, anspruchslosen Serien.

                            Hinzu kommt, dass das Interesse der Zuschauer nicht konstant ist. In den 90ern war das Interesse an Sci Fi relativ groß, möglicherweise weil die Menschen nach dem Ende des kalten Krieges euphorischer in die Zukunft geschaut haben. Im Moment scheint das Publikum einigermaßen gesättigt zu sein, allein schon weil es nicht mehr so viel zu erzählen gibt wie noch vor 15 Jahren. Das wird sich aber wieder ändern. Neue Technologien werden uns erlauben, neue Geschichten zu erzählen und alte Geschichten auf neue Weise zu interpretieren, und wenn die nächsten zehn Jahre ein wenig rosiger als die letzten zehn Jahre werden, dann wird das Interesse an Sci Fi wieder aufleben, und es wird auch wieder Raum für die eine oder andere anspruchsvolle Sci Fi-Serie geben.

                            Und so schlecht sah es im vergangenen Jahrzehnt doch auch nicht aus. Caprica hat es zwar nicht geschafft, SGU war einfach schlecht und hat es kaum besser verdient (gutes Konzept, aber die Autoren haben den Stoff niemals in den Griff gekriegt), Serenity war ein wenig zu speziell (und zu teuer) und Enterprise war schon wie Voyager ein Aufguss vieler alter Themen auf Basis einer Prämisse, die eigentlich andere Erwartungen geweckt hat. Aber wie hatten auch nBSG, dass sehr erfolgreich war und nun ein zweites Spin Off erhält. Farscape war eine Größe in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts, LOST war ein Publikumsmagnert, Star Trek hat zumindest den nötigen Reboot erhalten (muss aber noch beweisen, dass es einstige Stärken nicht verloren hat).

                            Nachdem wir in 90ern und um die Jahrtausendwende herum verwöhnt wurden, müssen wir nun eine kleine Durststrecke aushalten. Aber das Interesse wird wieder aufleben und damit auch das Potential des Genres. Allerdings wird es wohl auch erforderlich sein, dass die Studios und TV-Sender die Wege des Internets zu nutzen lernen, um ein größeres Publikum gewinnbringend erreichen zu können. Wenn Letzteres gelänge, würden sich wahrscheinlich viele neue Möglichkeiten eröffnen (und möglicherweise könnte dann sogar eine Serie wie SGU erfolgreich sein).

                            P.S.: Mir fallen mit Space 2063, Earth 2 und SeaQuest übrigens gleich drei Serien ein, die es auch in den 90ern nicht geschafft haben oder mit schweren Problemen zu kämpfen hatten.

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                              Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                              Das man trotz Quoten gute SF-Serien produzieren kann, zeigt das britische TV sehr erfolgreich. Primeval, Doctor Who und Torchwood sind 2011, mit je einer neuen Season dabei.
                              TV-Serien, erst recht amerikanische, werden Profit orientiert produziert, es ist ziemlich sinnlos sich darüber aufzuregen.
                              Im Prinzip stellt sich die Frage, ob Scifi als Teil der Kultur angesehen wird, oder nicht. In Deutschland gilt Scifi als verpönt. In GB ist das anders. Und was heißt "trotz Quoten"?

                              Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                              SF im Fernsehen, braucht neue Ideen und Konzepte, die auch Markttauglich sind. Vielleicht wäre es klüger, dafür mehr auf Miniserien zu setzten.
                              Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
                              Aber das ist schon immer so gewesen, ganz egal ob es um TV-Serien, Filme oder Computerspiele geht.
                              Zwar kenne ich mich da nicht so aus, aber ich könnte mir vorstellen, dass im Scifi-Bereich der Trend zu Computerspielen geht. Film + Spiel zum Film, bald vielleicht auch Miniseries + Spiel zur Miniseries.

                              Spiele haben für den Konsumenten den Vorteil, dass man sich oft länger damit beschäftigen kann als mit einer TV-Serie. Für den Produzenten dürften Scifi-Spiele auch günstiger sein als die Produktion einer TV-Serie, besonders wenn diese länger läuft und die Darsteller immer teurer werden.

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                                Zitat von irony Beitrag anzeigen
                                Im Prinzip stellt sich die Frage, ob Scifi als Teil der Kultur angesehen wird, oder nicht. In Deutschland gilt Scifi als verpönt. In GB ist das anders. Und was heißt "trotz Quoten"?
                                Ja in UK gehören phantastische Erzählungen seit langen zur Populärkultur. Insofern ist es leichter, damit auch national solche Serien für die Massenmedien zu produzieren. Trotz Quoten heißt, das diese drei Serien selbstverständlich auch nach kommerziellen Gesichtspunkten produziert werden. Deshalb muss man aber noch lange nicht, jeden Erzählerischen Anspruch über Bord werfen.

                                Zitat von irony Beitrag anzeigen
                                Zwar kenne ich mich da nicht so aus, aber ich könnte mir vorstellen, dass im Scifi-Bereich der Trend zu Computerspielen geht. Film + Spiel zum Film, bald vielleicht auch Miniseries + Spiel zur Miniseries.
                                Computerspiele gehören heutzutage zu den Massenmedien, wer sich in ein Raumschiff versetzten will, muss heute nur ein Spiel starten. Das war zur Zeit von TNG noch anders. Fernsehen hat heute kein Monopol mehr als SF-Medium für das breite Publikum. So ist es viel schwieriger geworden, die Menschen an lange Serienstaffeln zu binden. Eine Antwort darauf könnten Miniserien sein, z.B. vier Episoden mit denen ein zusammenhängendes Abenteuer erzählt wird.
                                Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                                Dr. Sheldon Lee Cooper

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