Zitat von Karl Ranseier
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Heißt aber auch, daß prinzipiell erstmal mehr Leute 'reinschauen als wenn die Serie von vorneweg nur für einen Spartensender geplant ist. nBSG hätte vielleicht wesentlich mehr Zuschauer auf ABC oÄ gehabt. Ein freiwilliger Rückzug in diese Spartensender nimmt diese Chance.
Ansonsten muss man sich auch mal Fragen, warum man sich da "freiwillig" in die Spartensender zurückzieht. Der Grund ist doch wohl hauptsächlich die relative Sicherheit, denn für Cable-Sender sind Quoten tendenziell nicht ganz so wichtig, während es auf einem großen Network eben ganz schnell wider vorbei ist, wenn mal nicht genug Leute einschalten.
Sie ist zum Start teurer als der Start einer neuen Krimiserie, oder Krankenhausserie, oder Seifenoper. Allein über diesen Preisfaktor werden Neuversuche damit gleich reduziert - der Markt wird mit billigen Seifenopern auf der anderen Seite überschwemmt. Die Bereitschaft zu einer höheren Grundinvestition ist bei den Sendern nicht immer da. Resultat: SciFi mit einfachen Konzepten wird abgelehnt, zum "grünen Licht" muß in letzter Zeit immer eine extra-Ladung mit ins Konzept, die Erfolg verspricht, wie etwa das Ankoppeln an ein bestehendes, etabliertes Franchise (SGU) oder das Aufgreifen einer bestehenden alten Lizenz, einen Namen, der schon mal "zieht", um dann in diesem Rahmen ein "re-imagined" zu drehen (nBSG, nV) - das gerade der Bereich "re-imagined" Zuschauer, die die alte Serie mochten, in Scharen enttäuscht wieder abschalten lassen könnte, kommt den Machern da gar nicht in den Sinn.
Das Problem sehe ich da eher bei den Einnahmen und Quoten. Eine einzige Folge NCIS:LA bringt dem Sender alleine durch die Syndication nochmal 2,2-2,3 Millionen $ und dürfte die Episode damit schonmal finanzieren: USA buys syndication rights to 'NCIS: LA'.
Zwar wäre die Warscheinlichkeit eines Glückstreffers natürlich höher, wenn mehr SF-Serien liefen, aber sein wir doch mal ehrlich, normalerweise werden SF-Serien nicht abgesetzt weil sie irgendwie besonders teuer wären, sondern weil sie einfach kein Schwein sehen will. Und natürlich gibt es da einen Zusammenhang, denn je billiger die Serie desto weniger Quote ist nötig, um sich zu finanzieren, jedoch schaffen es Serien wie V eben auch nicht die Quoten vermeintlich "billiger" Krimiserien zu bringen.
Dieser Quoten-Wettkampf ist das, was im OP hier gefordert wurde, und V landet nunmal einen Punkt-Sieg, wenn auch nur auf einem kurzem Zeitraum. Was das "nicht gefallen" angeht: Ich tippe mal auf den "re-imagined"-Anteil. Viele Zuschauer kennen noch die alte Serie, und denen könnte genau der "neu&besser"-Anteil nicht gepasst haben. Eine Wiederaufführung von BSG in einer Art "Special Edition" - also wie bei Star Wars ANH die Raumkampfszenen mit guten CG-Szenen ersetzt oder per CG aufgewertet, das Bildmaterial insgesamt digital gesäubert usw. - könnte meiner Meinung nach heute auch die Quoten von nBSG toppen, kostet in der Produktion aber vermutlich auch wesentlich mehr Zeit und Geld als einfach eine uninspirierte, neue nBSG-Folge zu drehen
Jemand der sich schonmal grunsätzlich am "re-imagined"-Anteil stört, einfach nur weil der halt anders ist, ist schon wieder viel zu sehr SF-Fan. Erreichen muss man den Krimi-Gucker letztendlich genauso wie den SF-Fan.
Man darf eine Serie eine nicht nur für seine SF-Klientel produzieren, sondern muss etwas schaffen, dass den Anspruch hat jedem zu gefallen.
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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Leandertaler schrieb nach 34 Minuten und 27 Sekunden:
Zitat von Halman
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Wäre ein entsprechendes Marketing in der Lage, eine neue Sci-Fi-Serie so in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, dass es allgemein als akzeptiert gilt? So nach dem Motto: "Was, du kennst das nicht? Das schaut doch jeder - muss man einfach sehen." (okay, etwas überspitz formuliert).
Übertragen auf eine Sci-Fi-Serie bedeutet das, sie müsste gute Actionszenen und eine Love-Story (oder -Stories) bieten. Beim Letzteren mangelte es den Sci-Fi-Serien wohl etwas.
Reine Action-Filme funktionieren im Kino ziemlich gut, aber wenn ich das mal auf den Serienbereich ummünze: Eine reine Actionserie
Da werden wohl andere Dinge erwartet - eine Serie muss eine Geschichte erzählen, die die Leute anspricht.
Früher waren die Serie relativ einfach gestrickt und es gab recht anspruchsvolle Kinofilme. Dieser Trend scheint sich nun umzukehren: Handlungsarme Actionspektakel, die das Kino zu einer Zirkusattraktion verkommen lassen und TV-Serien mit komplexen Handlungsbögen und Charakterwentwicklung.
Da werden wohl andere Dinge erwartet - eine Serie muss eine Geschichte erzählen, die die Leute anspricht.
Früher waren die Serie relativ einfach gestrickt und es gab recht anspruchsvolle Kinofilme. Dieser Trend scheint sich nun umzukehren: Handlungsarme Actionspektakel, die das Kino zu einer Zirkusattraktion verkommen lassen und TV-Serien mit komplexen Handlungsbögen und Charakterwentwicklung.
Nun, in Stargate - SG-1, waren Jack O'Neill, Daniel Jackson und Samantha Carter (nur um drei Beispiele zu nennen) doch recht sympathische Charaktere, die man leicht mögen konnte.
Oder Babylon 5 und Firefly boten doch sehr gute Leute, mit denen man wirklich mitfühlen konnte. Welche Non-Sci-Fi-Serie hat den ansprechendere Charaktere?
Oder Babylon 5 und Firefly boten doch sehr gute Leute, mit denen man wirklich mitfühlen konnte. Welche Non-Sci-Fi-Serie hat den ansprechendere Charaktere?
Außerhalb der SF würde ich sagen, dass die hier schon genannten NCIS und Castle (Nathan Fillion ist einfach großartig) ihre Sache da eigentlich ganz gut machen, aber auch Buffy fand ich durchaus gelungen.
Also müsste man eine Sci-Fi-Serie produzieren, die aufgrund ihrer Charaktere auch die weiblichen Zuschauer anspricht und recht bodenständig beginnt und langsam und gut nachvollziehbar immer mehr zur Sci-Fi wird.
Ich habe mal gehört, dass Kevin James für seine Rolle als Douglas Steven Heffernan in "The King of Queens Queen" eine entsprechend hohe Gage bekommt. Stimmt das?
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