Zitat von KennerderEpisoden
Ich denke, dass der gesamte Bewusstseinsstrom des Menschen – nicht nur seine intellektuellen Tätigkeiten – viel reicher und komplexer ist als der eines Affen.
2. Möglicherweise eröffnet sich einem hyperintelligenten Wesen auch eine Art Unglück, die den dümmlicheren Kreaturen verschlossen bleibt. So wie der Affe keine Prüfungsangst oder Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes kennt, kennen wir womöglich nicht das Leid, dass das kosmische Genie verspürt, wenn es darüber nachdenkt, dass das Universum und daher auch seine eigene Existenz vollkommen sinnlos ist.
Und sicherlich würde ein höherer IQ auch neue Sorgen mit sich bringen, aber ich denke, das ist es wert. Es geht mir auch gar nicht so sehr um eine stumpf-hedonistische Glücksmaximierung, sondern eher um die Erlebnisse und Gedanken, zu denen ein Übermensch fähig wäre, und die alles übersteigen, was sich in unserem Bewusstsein abspielt.
3. Wie lässt sich eigentlich einfaches Glück von höherem Glück unterscheiden. Neurophysiologisch macht es keinen Unterschied, ob man eine schwere mathematische Behauptung beweist, einen zweistündigen Dauerlauf hinlegt oder jede Menge Schokolade konsumiert.
Für Mill war das Glück als Utilitarist schon alles- oder hätte es sein müssen, wenn er seine Philosophie der Massenkompatibilität zuliebe nicht verwässert hätte.
Oder um die Langlebigkeit ins Spiel zu bringen: Angenommen das Glück des Sokrates ist zehnmal größer als das Glück des Schweins und seine Lebensdauer ist zehnmal länger, dann erfährt er in seinem Leben um den Faktor 100 mehr Glück als das Schwein. Schafft man es die Lebensdauer stark zu erweitern, muss der Normalsterblich einen entsprechend großen Sprung in der Glücksqualität machen.
Im Zwischenstand liegen die Intelligenzmacher jedenfalls zurück: Das Durchschnittsalter konnte in den letzten 150 Jahren um 100 % gesteigert werden, was man von der Intelligenz nicht behaupten kann.
Letztendlich wird wohl beides kommen und die spannenden Fragen sind der genaue Zeitpunk und die Reihenfolge.
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