Weltraumpiraten tauchen in verschiedenen SF-Serien auf. Sie sind ein bewährtes Mittel um Spannung durch einen gesichtslosen Feind zu erzeugen.
Gute Beispiele dafür wären die verschiedenen Rassen aus ENT und die Raiders aus dem B5-Universum.
In diesem Thread soll es nun um Betrachtungen über „realistische“ Raumpiraterie gehen.
Vorüberlegungen:
Die Distanzen im All sind, selbst bei Reisen im Sonnensystem buchstäblich astronomisch. Der Aufwand ist bei jedem Abstecher enorm. Piraterie macht also nur Sinn, wenn man eine entsprechend wertvolle Fracht erbeutet. Ein deutscher Tankstellenräuber fährt ja auch nicht nach Wladivostok, nur um da einige tausend Rubel zu erbeuten.
Auch wird die Raumfahrt der Zukunft staatlich gelenkt sein. Eine private Raumfahrt ist kaum denkbar, zumindest nicht in näherer Zeit. Allerdings ist sie die Vorraussetzung für das Entstehen von Piraten, die ja zunächst eigene Schiffe brauchen (natürlich kann man auch staatliche Schiffe stehlen, aber das stelle ich mir recht kompliziert vor).
Wenn überhaupt, so muss man eine private Raumfahrt und zahlreiche Schiffe haben, bevor Piraterie im All überhaupt denkbar ist. Ein Raumschiff ist allerdings ungleich schwerer zu handhaben als ein Segler oder ein Motorboot, man benötig also speziell geschultes Personal, um überhaupt im All zurechtzukommen.
Okay, wir haben also einen privaten Sektor, eine hohe Anzahl von Schiffen und eine Fracht, die was einbringt, dann kann’s ja losgehen, oder?
Das nächste Problem ist das Entern eines anderen Schiffs. Es ist verdammt schwierig an ein Schiff anzudocken, dessen Besatzung dies verhindern möchte, ein normales Dockmanöver muss sehr sauber koordiniert werden, das geht nicht, wenn das andere Schiff nicht stillhält.
Auch wenn das Andocken gelingt muss man dann die Schleuse des anderen Schiffs aufbekommen, was ebenfalls langwierig wird. Eine Sprengung ist nicht drin, also muss man schweißen. Nach dem Abkoppeln dekomprimiert dann aber das Beuteschiff.
Die beliebte Taktik mit Greifern oder Traktorstrahlen ein Schiff festzuhalten ist auch drin, aber auch hier gestaltet sich das Andocken schwierig. Ein großer Frachter kann andererseits auch ein kleines Piratenschiff einfach rammen, es ist gefährlich denen so nahe zu kommen.
Abgesehen davon, dass bei wachsender Piraterie auch Frachter Waffen tragen könnten oder sie haben Soldaten als Wachen an Bord – was man aber von Außen nicht erkennt.
Wie kommt man sonst an Bord?
Das erwähnte Aufschweißen könnte auch direkt an der Hülle erfolgen, ebenfalls zum Preis der Dekompression an Bord des Frachters.
Die in B5 auftauchende Invasionskapsel ist eine echte Alternative, aber wie sollten Kriminelle an so eine Militärtechnik kommen? Wir reden hier ja nicht über Kaschis.
Am ehesten bekommt man das Schiff wohl mit der Androhung von Gewalt zum stehen. Einige Warnschüsse oder einige Treffer auf der Hülle und ein unbewaffnetes Schiff wird wohl zwangsläufig anhalten.
Und dann?
Okay, der Frachter wurde geentert, die Mannschaft spielt mit und die Beute wurde rübergeschafft. Das Piratenschiff dockt ab und verschwindet.
Was nun?
Letztendlich kann man die Beute nur auf den Schwarzmarkt schaffen oder an dubiose Zwischenhändler weiterverkaufen. Aber vorher muss man natürlich erstmal solche Leute treffen können. Das Piratenschiff wird sicherlich schon bald gesucht werden. Das Risiko ist also immer verdammt hoch, bevor man Gewinn machen kann.
Als Alternative könnte man natürlich auch Frachter und Mannschaft entführen und dann Lösegeld verlangen, was wohl etwas mehr Sinn macht, als darauf zu hoffen, dass man die Beute schon irgendwie wieder loswird.
Ich glaube es ist klar geworden, dass ich Piraterie im All für recht unwahrscheinlich/unrentabel halte.
Wie seht Ihr dass?
Macht Piraterie im All Sinn oder fällt es in die „voll cool“-Kategorie?
Gute Beispiele dafür wären die verschiedenen Rassen aus ENT und die Raiders aus dem B5-Universum.
In diesem Thread soll es nun um Betrachtungen über „realistische“ Raumpiraterie gehen.
Vorüberlegungen:
Die Distanzen im All sind, selbst bei Reisen im Sonnensystem buchstäblich astronomisch. Der Aufwand ist bei jedem Abstecher enorm. Piraterie macht also nur Sinn, wenn man eine entsprechend wertvolle Fracht erbeutet. Ein deutscher Tankstellenräuber fährt ja auch nicht nach Wladivostok, nur um da einige tausend Rubel zu erbeuten.
Auch wird die Raumfahrt der Zukunft staatlich gelenkt sein. Eine private Raumfahrt ist kaum denkbar, zumindest nicht in näherer Zeit. Allerdings ist sie die Vorraussetzung für das Entstehen von Piraten, die ja zunächst eigene Schiffe brauchen (natürlich kann man auch staatliche Schiffe stehlen, aber das stelle ich mir recht kompliziert vor).
Wenn überhaupt, so muss man eine private Raumfahrt und zahlreiche Schiffe haben, bevor Piraterie im All überhaupt denkbar ist. Ein Raumschiff ist allerdings ungleich schwerer zu handhaben als ein Segler oder ein Motorboot, man benötig also speziell geschultes Personal, um überhaupt im All zurechtzukommen.
Okay, wir haben also einen privaten Sektor, eine hohe Anzahl von Schiffen und eine Fracht, die was einbringt, dann kann’s ja losgehen, oder?
Das nächste Problem ist das Entern eines anderen Schiffs. Es ist verdammt schwierig an ein Schiff anzudocken, dessen Besatzung dies verhindern möchte, ein normales Dockmanöver muss sehr sauber koordiniert werden, das geht nicht, wenn das andere Schiff nicht stillhält.
Auch wenn das Andocken gelingt muss man dann die Schleuse des anderen Schiffs aufbekommen, was ebenfalls langwierig wird. Eine Sprengung ist nicht drin, also muss man schweißen. Nach dem Abkoppeln dekomprimiert dann aber das Beuteschiff.
Die beliebte Taktik mit Greifern oder Traktorstrahlen ein Schiff festzuhalten ist auch drin, aber auch hier gestaltet sich das Andocken schwierig. Ein großer Frachter kann andererseits auch ein kleines Piratenschiff einfach rammen, es ist gefährlich denen so nahe zu kommen.
Abgesehen davon, dass bei wachsender Piraterie auch Frachter Waffen tragen könnten oder sie haben Soldaten als Wachen an Bord – was man aber von Außen nicht erkennt.
Wie kommt man sonst an Bord?
Das erwähnte Aufschweißen könnte auch direkt an der Hülle erfolgen, ebenfalls zum Preis der Dekompression an Bord des Frachters.
Die in B5 auftauchende Invasionskapsel ist eine echte Alternative, aber wie sollten Kriminelle an so eine Militärtechnik kommen? Wir reden hier ja nicht über Kaschis.
Am ehesten bekommt man das Schiff wohl mit der Androhung von Gewalt zum stehen. Einige Warnschüsse oder einige Treffer auf der Hülle und ein unbewaffnetes Schiff wird wohl zwangsläufig anhalten.
Und dann?
Okay, der Frachter wurde geentert, die Mannschaft spielt mit und die Beute wurde rübergeschafft. Das Piratenschiff dockt ab und verschwindet.
Was nun?
Letztendlich kann man die Beute nur auf den Schwarzmarkt schaffen oder an dubiose Zwischenhändler weiterverkaufen. Aber vorher muss man natürlich erstmal solche Leute treffen können. Das Piratenschiff wird sicherlich schon bald gesucht werden. Das Risiko ist also immer verdammt hoch, bevor man Gewinn machen kann.
Als Alternative könnte man natürlich auch Frachter und Mannschaft entführen und dann Lösegeld verlangen, was wohl etwas mehr Sinn macht, als darauf zu hoffen, dass man die Beute schon irgendwie wieder loswird.
Ich glaube es ist klar geworden, dass ich Piraterie im All für recht unwahrscheinlich/unrentabel halte.
Wie seht Ihr dass?
Macht Piraterie im All Sinn oder fällt es in die „voll cool“-Kategorie?
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