Zitat von Admiral Ahmose
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Zum Anderen halte ich es nicht für die primäre Aufgabe gesellschaftskritischer Äußerungen, auch gleichzeitig - ob nun simple oder differenzierte - Lösungsvorschläge zu machen, sondern auf ein bestehendes Problem hinzuweisen, das Bewusstsein dafür zu schärfen oder durch die Verfremdung neue Sichtweisen zu eröffnen. Die Haltung, die sich aus dem Nachdenken über diese Dinge ergibt, ist durchaus auslebbar, sofern man sich darauf einlassen möchte, zumal man durchaus auch in der Lage sein sollte, auf eigene Lösungsmöglichkeiten zu kommen, die einem nicht bis ins Kleinste vorgekaut werden.
Zitat von Admiral Ahmose
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Zweitens hatte ich besagte B5-Folge nicht mit Orwells Roman verglichen, sondern mit der bekannten Erzählung von Heinrich Böll, in der die Arbeitsmethoden der Bild-Zeitung ebenso auf's Korn genommen wird, wie es in "Lügenpropaganda" mit dem Boulevardjournalismus des Fernsehns gemacht wird. Beide arbeiten sich auch an der suggestiven, ein bestimmtes System unterstützenden Macht der Medien ab.
Was aber "1984" angeht, könnte man nach deiner Argumentation genauso behaupten, die Aussage dieses Romans wäre einfach nur "Totalitäre Systeme sind schlecht" und das eine so einfache, mit dem Holzhammer daherkommende Botschaft doch bei niemandem ankommen würde, weil sie viel zu offensichtlich wäre und dann noch nicht einmal Lösungen bietet.
Ich finde deine Argumentation teilweise ein wenig verwirrend und widersprüchlich. Auf der einen Seite sprichst du dich gegen die "Holzhammer-Methode" aus, auf der anderen Seite lobst du "1984", dabei wüsste ich kaum einen SF-Roman, der einem seine Botschaft noch deutlichlicher auf's Auge drückt.
Zitat von Admiral Ahmose
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Zitat von Admiral Ahmose
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Abgesehen davon denke ich, dass es durchaus real existierende Helden und Vorbilder ohne nennenswerte Schattenseiten gibt. Mahatma Ghandi, Martin Luther King oder Sophie Scholl sind für mich solche Helden, aber auch unzählige Feuerwehrleute, Sozialarbeiter oder Sanitäter, die namenlos bleiben, sind es.
Solchen Leuten begegene ich mit Respekt, Bewunderung und dem Wunsch, ihnen wenigstens im kleinen Rahmen nachzueifern. Dafür sind Helden da und nicht dazu, dass man sie zynisch betrachtet und glaubt, dass alles, was man von solchen Figuren lernen könnte wäre, dass sie auch nur mit Wasser kochen. So desolat ist mein Weltbild einfach nicht.
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