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Abgrenzung von SciFi und Fantasy

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    #91
    Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
    Perry Rhodan hat die Grenzen oft bewusst überschritten. Ich erinnere an Pthor-Atlantis und an das Tiefenland.
    Für mich hat Perry Rhodan diese "Grenzen" schon mit dem zweiten Heft (Die dritte Macht- Perrypedia) ganz klar überschritten. Das erste Heft mit der Mondlandung war noch recht realistisch, und dann hörte es schnell auf, wobei ich Perry Rhodan durchaus mag, aber für mich ist das Fantasy, nicht anders als Star Trek oder Star Wars.

    Vor 40-50 Jahren, als z.B Fähigkeiten wie Telepathie, Telekinese usw. noch nicht so klar ins Reich der Phantasie eingeordnet werden konnten, mochte vieles auch noch anders bewertet werden.

    Wie so oft macht man es sich recht einfach. Irgendetwas, das man braucht, um die üblichen Klischees runterschreiben zu können, kriegt einen klangvollen Namen wie z.B. Psimaterie, in der Hoffnung, die Leser kaufen das ab.

    Offenbar brauchen manche Leser auch so eine Illusion, etwas "könnte" mit Wissenschaft erklärt werden, selbst wenn es der größte Quatsch ist, wie z.B. Zeitreisen in die Vergangenheit.

    Ich bleibe bei dem, was Clifford D. Simak gesagt hat:
    Science-Fiction ist letztlich eine falsche Bezeichnung für das, was unter diesem Begriff verkauft wird, aber nun ist es zu spät für etwas Passenderes. Es handelt sich nämlich eigentlich gar nicht um Science-Fiction, sondern um Fantasy, genau genommen um wissenschaftliche Fantasy. Wir SF-Autoren bewegen uns in dem weiten Feld der Fantasy, und ganz gleich, ob eine Geschichte einen wissenschaftlichen, technologischen, mythologischen oder irgendwie anders gearteten Anstrich erhält - sie bleibt letztlich immer der Fantasy verhaftet.

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      #92
      Ganz lustig finde ich eigentlich die Aussage, man sollte all diese Dinge aus dem "Kübel" Science Fiction herausnehmen und in die Fantasy stecken. Würde mich interessieren, was die Fantasy-Fans dazu sagen? Schließlich sieht es dort auch nicht besser aus als bei der Science Fiction und man könnte die selbe Diskussion auch dort führen.

      Nur weil in einer eigentlichen SciFi-Geschichte auch etwas "Unerklärliches" vorkommt soll man es bloß nicht mehr als SciFi bezeichnen, das ist eindeutig Fantasy.(?) Was ist im umgekehrten Fall, wenn in eigentlichen Fantasy-Geschichten plötzlich SciFi-Elemente vorkommen, mögliche Zukunftstechnologien eine tragende Rolle übernehmen? Fantasy Fans könnten dann anführen, dass das ja wohl eigentlich in die SciFi gehört und nicht in die Fantasy.

      Ist in meinen Augen fast schon diskriminierend zu sagen, dass man lieber alles in ein anderes Genre stopfen soll, was nicht wirklich 100%ig SciFi ist. Warum sollte gerade "unser" Genre eine solche Sonderstellung einnehmen?

      Und ebenso quatsch ist es, das ganze Genre umzubenennen. Ob das nun alles unter "Science Fantasy" läuft oder "Science Fiction" ist ja wohl völliger Mumpitz. Letzteres ist ein etablierter Begriff. Vielleicht nicht 100% passend, aber er funktioniert. Den Begriff zu ändern wäre doch wirklich rein kosmetischer Natur, und das Einzige was man sich sparen könnte wären imho solche unsinnigen Diskussionen wie diese.


      Davon ab würde ich mir aber schon wünschen, dass zumindest Online-Shops für Genres eine bessere Suchmaske erhalten würden. Wer wirklich nur reine SciFi ohne Fantasy o.Ä. haben will, sollte dazu auch die Möglichkeit haben. Das ist im Moment tatsächlich schwer möglich, da man eben nur auf "SciFi" klicken kann und dann tausende von Ergebnissen bekommt, die zu 90% wohl kaum den eigenen Ansprüchen genügen.

      Im gemeinen Ladengeschäft ist das natürlich schwieriger möglich, aber Online - was ohnehin immer mehr Stellenwert einnimmt - sollte so etwas machbar sein.

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        #93
        Zitat von irony Beitrag anzeigen
        Vor 40-50 Jahren, als z.B Fähigkeiten wie Telepathie, Telekinese usw. noch nicht so klar ins Reich der Phantasie eingeordnet werden konnten, mochte vieles auch noch anders bewertet werden.
        Der Grund, dass diese Zauberkräfte solch ein Versatzstück der SF geworden sind, hat einen Namen: John Campbell. Er war fest von der Existenz von Psi-Phänomenen überzeugt und zwang sie seinen Autoren mehr oder weniger auf (was bei Asimov widerwillig zum "Muli" führte, in meinen Augen eine der interessantesten und bemerkenswertesten Figuren, die er je geschaffen hat); von dort fanden sie dann auch ihren Weg zu Perry Rhodan. Und bis heute gibt es ja vor allem in den USA und in Japan kaum eine SF-Produktion, die ohne "Superkräfte" und "Zauberkunststückchen" auskommt.

        In der Hinsicht war der Pthor-Atlantis-Zyklus zumindest konsequent: Was sonst schamhaft verbrämt als "Mutanten" durch die Serie schlurfte, waren hier tatsächlich "Magier"...
        Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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          #94
          Zitat von Kelshan Beitrag anzeigen
          Was ist im umgekehrten Fall, wenn in eigentlichen Fantasy-Geschichten plötzlich SciFi-Elemente vorkommen, mögliche Zukunftstechnologien eine tragende Rolle übernehmen? Fantasy Fans könnten dann anführen, dass das ja wohl eigentlich in die SciFi gehört und nicht in die Fantasy.
          Das spielt ein große Rolle, bei all denen, die technophob eingestellt sind, und kein Technobabble ertragen können. Dementsprechend gibt es dann Drachen, Schwerter, Magie, usw. aber in Star Wars gibt es dann dasselbe in Form von Raumschiffen, Lichtschwertern und der Macht. Nur die Vokabeln sind anders, und onscreen sieht es etwas anders aus.

          Man kann ja mal Leute suchen, die Herr der Ringe toll und Star Wars doof finden, und fragen, warum das so ist.

          Das Problem verschärft sich, je mehr Mischmasch von Technologie und Magie es gibt. Bei Harry Potter wirkt es auf mich sehr künstlich, dass typische Alltagstechnologien der Muggel keine Rolle spielen. Das ist kindlich.

          Irgendwann wird es auch einen neuen "Harry Potter" geben, der sowohl Technik wie auch Magie einsetzt, spätestens dann, wenn den Machern nichts Neues mehr einfällt.

          (Vielleicht gibt es so etwas mit http://de.wikipedia.org/wiki/Artemis_Fowl schon längst, aber ich kenne das Zeug nicht.)

          Zitat von Kelshan Beitrag anzeigen
          Ob das nun alles unter "Science Fantasy" läuft oder "Science Fiction" ist ja wohl völliger Mumpitz. Letzteres ist ein etablierter Begriff.
          Vielleicht erlebt die "Science-Fiction" (was immer das sein soll) ja wieder einen Höhenflug wie vor 30 Jahren, als Star Wars ins Kino kam, aber für mich sieht es so aus, als ob eher "Fantasy" boomt, und Fantasy kann nun mal irgendwie alles sein. Den Begriff "Science Fantasy" gibt es längst, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch "klassische Science-Fiction" unter dem Begriff "Science Fantasy" verkauft wird.
          Zitat von Kelshan Beitrag anzeigen
          Davon ab würde ich mir aber schon wünschen, dass zumindest Online-Shops für Genres eine bessere Suchmaske erhalten würden. Wer wirklich nur reine SciFi ohne Fantasy o.Ä. haben will, sollte dazu auch die Möglichkeit haben. Das ist im Moment tatsächlich schwer möglich, da man eben nur auf "SciFi" klicken kann und dann tausende von Ergebnissen bekommt, die zu 90% wohl kaum den eigenen Ansprüchen genügen.
          Genau das ist das Problem. Man bekommt praktisch keine Scifi ohne Fantasy.

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            #95
            Zitat von irony Beitrag anzeigen
            Genau das ist das Problem. Man bekommt praktisch keine Scifi ohne Fantasy.
            Nu ja, mir würden da schon einige Dinge einfallen, die ich bei SciFi einordnen würde, ohne noch ein "Fantasy" Tag dran zu hängen. Vielleicht hast du auch nur eine sehr niedrige (oder hohe, wie man es auch sieht) Akzeptanzgrenze dessen, was noch als "reines" SciFi gelten könnte und was nicht?

            Wo ziehst du diese? Was nach heutigem Wissen nicht erklärbar ist, ist gleich Fantasy? Wenn man alles bis ins Detail erklären könnte bräuchte man kein SciFi mehr, sondern könnte den FTL-Antrieb sofort bauen.

            Dass Star Wars sehr viel Fantasy beinhaltet, darüber brauchen wir nicht zu reden. Dennoch ist es für mich immer noch eine Mischung aus Science Fiction und Fantasy, und kein reiner Fantasyfilm. Der Anteil an Fantasy ist nur höher als bei anderen Produktionen. Warum darf man also das Genre Fantasy dort anbringen, das Genre Science Fiction jedoch nicht?

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              #96
              Es gibt auch Leute, die z.B. Harry Potter als Scifi einordnen, siehe http://www.scifi-forum.de/filme-tv-s...scifi-tun.html

              Früher war es wohl auch so, dass "lupenreine" Fantasy unter dem Label "Science-Fiction" verkauft wurde, weil der Begriff Fantasy noch nicht so verbreitet war und "Science-Fiction" sich gerade gut verkaufte.

              Also hat man wie in der Futtermittelherstellung Sachen zusammen gepanscht und verkauft. Das sieht man schön in Bibliotheken, auf Flohmärkten, usw. wo Bücher mit einheitlicher Aufmachung das komplette Spektrum abdecken und wirklich Romane, die in Richtung "Conan" gehen als Scifi deklariert sind.

              Auch in Scifi-Anthologien, also typischen SF-Kurzgeschichtensammlungen, wurden immer wieder "reine" Fantasy-Stories reingeschmuggelt.

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                #97
                Zitat von irony Beitrag anzeigen
                Das spielt ein große Rolle, bei all denen, die technophob eingestellt sind, und kein Technobabble ertragen können. Dementsprechend gibt es dann Drachen, Schwerter, Magie, usw. aber in Star Wars gibt es dann dasselbe in Form von Raumschiffen, Lichtschwertern und der Macht.
                Definiert sich die Fantasy nicht ursprünglich geradezu über die Technophobie? Tolkien, ihr quasi Alleinbegründer, war ja technophob bis zum Gehtnichtmehr und hat sich schon aufgeregt, als jemand wagte, das elbische Wegbrot als "Konzentrate" zu bezeichnen. Andere wie Tad Williams haben das später etwas aufgeweicht, aber trotzdem gibt es recht wenig Fantasy, in denen auch nur historische Hochtechnik (z. B. römische Aquädukte mit Betonkern oder chinesischer Papierdruck) eine Rolle spielt, von moderner Technik ganz zu schweigen. Irgendwie sieht ein Zwerg mit Handy am Ohr auch sonderbar aus. Umgekehrt ist es eben schon viel leichter, da Magie und Supermänner sehr früh in die Pulp-SF rutschten (und sehr viel zum schlechten Image der SF schlechthin beitrugen).
                Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                  #98
                  Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
                  Definiert sich die Fantasy nicht ursprünglich geradezu über die Technophobie? Tolkien, ihr quasi Alleinbegründer, war ja technophob bis zum Gehtnichtmehr und hat sich schon aufgeregt, als jemand wagte, das elbische Wegbrot als "Konzentrate" zu bezeichnen. Andere wie Tad Williams haben das später etwas aufgeweicht, aber trotzdem gibt es recht wenig Fantasy, in denen auch nur historische Hochtechnik (z. B. römische Aquädukte mit Betonkern oder chinesischer Papierdruck) eine Rolle spielt, von moderner Technik ganz zu schweigen. Irgendwie sieht ein Zwerg mit Handy am Ohr auch sonderbar aus. Umgekehrt ist es eben schon viel leichter, da Magie und Supermänner sehr früh in die Pulp-SF rutschten (und sehr viel zum schlechten Image der SF schlechthin beitrugen).
                  Ja, das ist alles richtig, aber Tolkiens Fantasy-Definition ist viel zu eng.

                  Angenommen, die Hobbits bauen eine Telegraphenleitung. Wäre HdR dann plötzlich keine Fantasy mehr?

                  Oder Harry Potter ruft mit dem Handy den Notarzt. Geht nicht? Warum?

                  Jeder Autor legt für seinen alternativen Realitätsentwurf, das Setting seiner Story, bestimmte Spielregeln fest. Ein anderer Autor kann dieses Setting jederzeit aufgreifen und abwandeln. Sind die Änderungen geringfügig, kommt man kaum darum, beide Werke in dieselbe Schublade zu tun.

                  Ein relativ neues Fantasy-Subgenre, das den zu eng gefassten Tolkien-Rahmen verlässt, ist z.B. Steampunk.

                  Einige Beispiele:
                  # Das PC-Rollenspiel Arcanum, das den Untertitel Von Dampfmaschinen und Magie trägt
                  # In der PC-Spieleserie Warcraft finden sich Anleihen an Steampunk und somit Steamfantasy-Elemente. Dabei tauchen unter anderem typische Technologien wie Schießpulver, Luftschiffe und dampfgetriebene Roboter auf
                  # In Warhammer Fantasy sind sowohl Fraktionen mit Dampftechnologie als auch mit Magie, Rittern und Untoten vertreten
                  # Das Spiel Thief: The Dark Project und seine Nachfolger besitzen Elemente aus Steamfantasy. Der Schauplatz des Spiels ist eine mittelalterliche Stadt mit Elektrizität und einer Vielzahl dampfbetriebener Maschinen (z. B. Aufzüge, Wachroboter).
                  Und irgendwann ist man dann einfach bei Star Wars und Star Trek als den bekanntesten Vertretern waschechter Science Fantasy.

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                    #99
                    Zitat von irony Beitrag anzeigen
                    Angenommen, die Hobbits bauen eine Telegraphenleitung. Wäre HdR dann plötzlich keine Fantasy mehr?
                    Und genau darum geht es mir. Angenommen in einem ansonsten ziemlich reinen SciFi Film kommt plötzlich etwas vor, dass sich nicht wissenschaftlich erklären lasst (nehmen wir Psi-Kräfte z.B.). Ist es dadurch dann gleich kein SciFi mehr? Star Trek hat etliche Fantasy-Elemente. Dennoch ist es vor allem eine SciFi-Utopie, und ich habe auch überhaupt kein Problem damit es SciFi zu nennen.

                    Man wird kaum, wenn überhaupt, etwas finden, dass sich klar in ein bestimmtes Genre einordnen lässt. Das gilt eben nicht nur für die SciFi. Das Genre ist nur ein Name, unter dem sich verschiedenste Dinge zusammenfassen, welche diversen gemeinsamen Ideen folgen. Und nicht zuletzt ist ein Genre auch eine Zusammenfassung von allem, was einer bestimmten Zielgruppe gefallen könnte. Ich sehe da ehrlich gesagt auch nichts Schlimmes dran.

                    Wenn man "Science Fiction" hört weiß man in etwa, was einen erwartet. Klar gibt es immer Kameraden, die man selbst eher woanders eingeordnet hätte, und auch die Vertreter des SciFi unterscheiden sich immens. Das meiste ist jedoch mehr oder weniger nachvollziehbar unter diesem Begriff zusammengefasst. Ob Elemente aus anderen Genre ebenfalls vorkommen ist - auf dieser Ebene - doch imo relativ irrelevant.

                    Ich habe auch nichts gegen den Begriff der Science Fantasy. Gerade bei solchen Produkten wie Star Wars gibt es in meinen Augen wohl kaum einen passenderen Begriff. Doch Science Fantasy ist für mich auch nur die Vermischung von Science Fiction und Fantasy. Ergo gehört Star Wars für mich ebenso unter dem Begriff der Science Fiction geführt, und auch unter dem Begriff der Fantasy (auch wenn das eher selten so gemacht werden dürfte).

                    Natürlich muss man sich im Laden dann entscheiden, wo man es hinstellt, und da wählt man dann wohl eher die Kategorie, in der sich die Zielgruppe am ehesten sieht. Star Wars Fans sind meist eher Science Fiction Fans, die einfach nur auch kein Problem mit dem hohen Fantasy-Anteil haben. Jeder weiß auch, dass er in das SciFi Regal schauen muss, um SW-Bücher zu sehen. Vielleicht könnte es sinnvoll sein, zwischen Fantasy und SciFi noch ein Zwischenregal "SciFantasy" einzuführen. Doch braucht man das wirklich?

                    Doch wohl nur wenn man ziemlich "fantasyphob" ist.

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                      Zitat von Kelshan Beitrag anzeigen
                      Und genau darum geht es mir. Angenommen in einem ansonsten ziemlich reinen SciFi Film kommt plötzlich etwas vor, dass sich nicht wissenschaftlich erklären lasst (nehmen wir Psi-Kräfte z.B.). Ist es dadurch dann gleich kein SciFi mehr? Star Trek hat etliche Fantasy-Elemente. Dennoch ist es vor allem eine SciFi-Utopie, und ich habe auch überhaupt kein Problem damit es SciFi zu nennen.
                      Andere Leute haben auch kein Problem damit, Harry Potter oder Conan "Scifi" zu nennen.
                      Zitat von Kelshan Beitrag anzeigen
                      Man wird kaum, wenn überhaupt, etwas finden, dass sich klar in ein bestimmtes Genre einordnen lässt.
                      Genau. Es ist nicht möglich, Scifi von Fantasy klar abzugrenzen.
                      Zitat von Kelshan Beitrag anzeigen
                      Wenn man "Science Fiction" hört weiß man in etwa, was einen erwartet.
                      Das wäre schön, wenn es so wäre.

                      --- Na ja, genau genommen weiß ich, was mich erwartet: Ein undefinierbarer Mischmatsch aus Science und Fantasy.

                      EDIT: Ich bezweifele nicht, dass jeder seine eigenen Vorstellungen von "Scifi" und "Fantasy" hat.

                      Komisch wird es nur, wenn z.B. jemand von "echter" Scifi spricht und damit "Space Opera" meint.
                      Siehe z.B. http://www.scifi-forum.de/science-fi...on-serien.html

                      Für mich ist echte Scifi etwas, das auf realer Wissenschaft und sonst gar nichts beruht.

                      Ansonsten: Siehe auch meine aktuelle Signatur.

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                        ach Leute, seit einer Bildschirmseite dreht ihr euch jetzt schon im Kreis.

                        Kann man nicht mal das Schubladendenken ausschalten?

                        Es gibt halt auch Sachen, die in keine Schublade passen, dann stellt man sie halt neben den Schrank und gut ist.
                        StFWiki, die Wiki zu Sternenfaust

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                          Zitat von Kelshan Beitrag anzeigen
                          Und genau darum geht es mir. Angenommen in einem ansonsten ziemlich reinen SciFi Film kommt plötzlich etwas vor, dass sich nicht wissenschaftlich erklären lasst (nehmen wir Psi-Kräfte z.B.). Ist es dadurch dann gleich kein SciFi mehr?
                          Wenn es sehr plötzlich auftritt, stört es mich schon, weil es m. E. die Vereinbarung zwischen Autor und Leser verletzt. Das irritiert mich genau so, wie wenn in einem Buch, das als Historischer Roman bezeichnet wird, plötzlich Götter und Drachen auftreten. Ist allerdings von vornherein klargemacht, dass solche Dinge wie Zauberei/Psi/Übernatürliches Teil des Szenarios sind, dann nehme ich es hin, denn dann weiß ich, worauf ich mich eingelassen habe.
                          Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                            Zitat von irony Beitrag anzeigen
                            ....
                            Für mich ist echte Scifi etwas, das auf realer Wissenschaft und sonst gar nichts beruht.

                            Ansonsten: Siehe auch meine aktuelle Signatur.
                            Damit sind wir wieder beim eigentlichen Problem der Menschheit - Meinungsmache. Einem selber passt was nicht, daß sich allgemein so eingebürgert hat. Also wird eine Argumentation über Allgemein-Schädlichkeit dieses Mißstandes entwickelt, die weitere Mitstreiter aufsprüen und motiviern soll. Resultat: Threads wie dieser hier

                            Allerdings sitzt im vorherrschenden System die hier rekrutierte Gruppe im Normalfall am falschen Ende der Nahrungskette. Die von mir schon mehrfach angeführte Unterhaltungsindustrie müßte die Definition ändern oder Interesse daran finden, das Label "Hard SciFi" oder "echte SciFi" mit mehr Leben zu füllen. Ist für diese aber nicht gewinnbringend oder interessant (wie schon erwäht). Was also bleibt ist:

                            - weiter seinen Unmut darüber verkünden, wie schlecht der momentane Stand der Dinge ist und wie sehr SciFi allgemein darunter leidet, daß man selbst unter dem Label nur schwer das findet, was man eigentlich sucht.
                            - eine Konsumrevolte anzetteln, die alle "falschen" SciFi-Produkte boykottiert und zu der man neben allen reinen Hard-SF-Fans allein zum Erreichen eines Kampfgewichts auch noch alle Technobabbler und Nerds zusammenbekommen muß; am negativen Klang der Gruppenbezeichnung ist aber auch gleichzeitig zu erkennen, wie wichtig diese Gruppen für die Industrie sind - und je mehr man unter SciFi zusammenfassen kann, desto unwichtiger werden sie für den kommerziellen Erfolg eines Produktes.
                            - selbst unternehmerisch tätig werden und versuchen, mit Hard-SF soviel Marktanteil zu gewinnen, daß man eine Gegenbewegung zum schon erwähnten Herrn Campbell - völlig verspätet - startet und das Label SciFi wieder reinigen kann.

                            Und wozu das alles? Weil man dem Mainstream endlich brauchbare Machwerke vorsetzen will statt verpanschter un verunreinigter Konsumware - oder weil man vielleicht selbst doch nur zu faul zum suchen ist ?
                            Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                            "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                            Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

                            Kommentar


                              @Kelshan: Ich gebe dir größtenteils recht.

                              @irony: Schade, daß du auf meinen Beitrag gar nicht mehr geantwortet hast.

                              @Gnarrader Blek: Es ist ja meine Rede, daß es wirklich und immer passende Gattungen oder Kategorien nicht geben wird.
                              Sich über eine grundsätzliche Einordnung zu bemühen, finde ich trotzdem nicht unwichtig.

                              Kommentar


                                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                                Allerdings sitzt im vorherrschenden System die hier rekrutierte Gruppe im Normalfall am falschen Ende der Nahrungskette. Die von mir schon mehrfach angeführte Unterhaltungsindustrie müßte die Definition ändern oder Interesse daran finden, das Label "Hard SciFi" oder "echte SciFi" mit mehr Leben zu füllen. Ist für diese aber nicht gewinnbringend oder interessant (wie schon erwäht). Was also bleibt ist:

                                - weiter seinen Unmut darüber verkünden, wie schlecht der momentane Stand der Dinge ist und wie sehr SciFi allgemein darunter leidet, daß man selbst unter dem Label nur schwer das findet, was man eigentlich sucht.
                                - eine Konsumrevolte anzetteln, die alle "falschen" SciFi-Produkte boykottiert und zu der man neben allen reinen Hard-SF-Fans allein zum Erreichen eines Kampfgewichts auch noch alle Technobabbler und Nerds zusammenbekommen muß; am negativen Klang der Gruppenbezeichnung ist aber auch gleichzeitig zu erkennen, wie wichtig diese Gruppen für die Industrie sind - und je mehr man unter SciFi zusammenfassen kann, desto unwichtiger werden sie für den kommerziellen Erfolg eines Produktes.
                                - selbst unternehmerisch tätig werden und versuchen, mit Hard-SF soviel Marktanteil zu gewinnen, daß man eine Gegenbewegung zum schon erwähnten Herrn Campbell - völlig verspätet - startet und das Label SciFi wieder reinigen kann.

                                Und wozu das alles? Weil man dem Mainstream endlich brauchbare Machwerke vorsetzen will statt verpanschter un verunreinigter Konsumware - oder weil man vielleicht selbst doch nur zu faul zum suchen ist ?
                                Du hast dies alles wieder einmal großteils gut durchschaut.

                                Nur kurz: Ich konsumiere auch Fantasy-"Scifi" angefangen bei Star Trek über Perry Rhodan, usw.

                                Worum es mir geht: Ich denke, "Scifi" ohne Fantasy gibt es praktisch nicht, und "Scifi" kann man dementsprechend auch nicht von Fantasy abgrenzen und alle Versuche laufen ins Leere.

                                Seltsam wird es, wenn Leute plötzlich von echter Scifi sprechen und damit Space Opera meinen, oder Akte-X kein Scifi mehr ist, sondern Mystery, usw.

                                Jeder scheint seine eigene Definition von Scifi zu haben, einen Konsens gibt es nicht.

                                Nun würde ich mir selbst wünschen, neben der ganzen Fantasy-Scifi auch mal solche Science-Fiction zu finden, wo man auf die Fantasy verzichtet hat.

                                So etwas findet man aber praktisch nicht, weil wie Admiral Ahmose es ausgedrückt hat, eine wirklich echte Hard-SF (nicht so was Verkapptes wie "2001") vermutlich stinklangweilig ist.

                                Du hast Recht, dass die Industrie das Label ändern müsste. Vermutlich aber wird noch sehr lange "Scifi" synonym zu Science Fantasy verwendet, weil es der bekannte etablierte Begriff für Science Fantasy ist.

                                Hard-SF ist als Begriff auch schon aufgeweicht und meint oft kaum etwas anderes als (langweilige) Technobabble-Fantasy-SF, bei der die Fantasy-Elemente mit einem tonnenschweren Technobabble-Makeup kaschiert werden.

                                Ja, ich bin faul geworden, wenn es darum geht, nach SF zu suchen, die anders als z.B. Star Trek einen etwas realistischeren Blick in die Zukunft wirft und nicht einfach bloß den typischen pessimistischen düsteren Hightech-Thriller gibt.

                                Für mich ist es interessant zu sehen, warum es Scifi ohne Fantasy praktisch nicht gibt, warum offenbar so wenig Interesse an Scifi ohne Fantasy besteht, und teilweise ist es auch interessant, wie manche versuchen, Scifi von Fantasy abzugrenzen.

                                Eine Definition von "Fantasy" würde mich auch mal interessieren.

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