Zitat von transportermalfunction
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Ebenfalls verweise ich auf das oben bereits erwähnte Buch, welches sich einzig und allein um wissenschaftliche Erklärungen der fantastischen Elemente des Superman-Mythos befasst.
Was mich sehr traurig stimmt, ist, dass viele Menschen heute überhaupt schon gar nicht mehr wissen, was Wissenschaft und was Fiktion ist. Im Literaturbereich, wo manche vielleicht schon gemerkt haben, dass es auf echter Wissenschaft basierende fiktionale Literatur gibt, die man aber lieber nicht Science-Fiction nennen möchte, weil die allermeiste Science-Fiction in der Regel ein Haufen fiktionaler Unsinn ist, gibt es ja nun das Genre "Science Fact". Irgendwann wird dies aber genauso von fiktionalem Unsinn durchlöchert werden, weil die meisten Leute von echter Wissenschaft keine Ahnung haben. Die meisten Leute entscheiden doch offenbar rein gefühlsmäßig, was jetzt bei irgendwas Wissenschaft sein soll. Man zeigt ihnen ein Gerät mit blinkenden Lichtern, und das genügt.
Von daher war SF nie auf 100% naturwissenschaftlich akurate Fiktion beschränkt.
Was Superman angeht, ist meinem Eindruck kaum noch etwas genuin Wissenschaftliches erkennbar. Für mich ist das reine Fantasy, aber eben auch zu einem Gutteil Science Fantasy, da häufig naturwissenschaftlich-technisches Vokabular benutzt wird und technische Gerätschaften mit den typischen Schaltelementen (Knöpfe, Lichter, Hebel, Rädchen, usw.) dargestellt werden. Vorwiegend wird mittels suggestiver Bildsprache und in die Textblasen eingesträuten Technobabble-Fetzen Wissenschaft suggeriert, aber wirklich erklärt wird eigentlich nichts. Jedoch wird die Phantasie sehr stark angeregt
Ansonsten würde ich dir mal die Werke von Lawrence Krauss, "Die Physik von Star Trek" und "Jenseits von Star Trek" empfehlen, da kannst du genüsslich erleben, wie ST und andere SF naturwissenschaftlich auseinandergenommen wird, das dürfte dir gefallen. Aber weisst du was? Krauss nennt ST & Co. dennoch Sciencefiction.
Nicht ganz klar ist nun für mich aber auch, wo die Grenzen von Supermans Kräften liegen. In einem Science-Fiction-Setting müsste man diese Grenzen irgendwie quantifizieren können, zumindest grob. So etwa sollte festgelegt sein, ob Superman schneller als das Licht fliegen kann, oder nicht. Oder allgemeiner, welche Kräfte noch glaubwürdig erscheinen und welche nicht. Zum Beispiel finde ich es nicht glaubwürdig, wenn Superman Planeten aus der Umlaufbahn verschieben kann. Oder dass seine Unverwundbarkeit soweit reicht, dass er auf der Sonne spazieren gehen kann.
Das Superman Planeten verschieben kann ist tatsächlich unglaubwürdig, und sowas kommt, wie ebenfalls bereits erwähnt, nicht mehr ernsthaft vor. Und Spaziergänge auf der Sonne hat er sowieso nicht sehr häufig gemacht. Wobei er seine Kräfte ja unserer Sonne verdankt (ein solarbetriebener Superheld, quasi), also müsste er theoretisch mächtiger werden, je näher er der Sonne kommt. Tatsächlich gerät er in Grant Morrisons ALL STAR SUPERMAN sogar zu nahe an die Sonne und bekommt daraufhin Krebs.
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