Wo sind eigentlich all die (richtigen) SF Serien hin? - SciFi-Forum

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Wo sind eigentlich all die (richtigen) SF Serien hin?

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    #16
    Bekommt man den SciFi-Kanal nicht sogar über digitales Kabelfernsehn? Da muss man dann doch noch nicht einmal Premiere abonnieren, oder?

    Warum es deutsche Sender nicht mehr schaffen, eigene SF-Serien (oder wenigstens irgend etwas aus dem phantastischen Bereich, meinetwegen auch Fantasy oder Horror, oder zumindest mal aus einem Genre jenseits von Krimis, Soaps und Komödien) zu produzieren, ist mir auch ein kleines Rätsel. Früher ging so etwas. Es gab einmal die Raumpatrouille, das blaue Palais, die Mars-Chroniken, die Wächter, den Androjäger...

    Zugegeben, das ZDF produziert ab und zu noch mal etwas brauchbares, wie die Agenda 2020-Reihe oder Ijon Tichy, aber so etwas wird ja leider im Nachtprogramm versteckt. Ich meine, gerade Tichy dauerte pro Folge gerade einmal 15 Minuten, hätte es da wirklich weh getan, so etwas mal irgendwo zwischen 17 und 22 Uhr zu platzieren?!

    Und "Earth 2" nachts um 2 Uhr auf ARD ist ja wohl ein schlechter Scherz. Selbst wenn ich freitags frei habe, schlage ich mir doch nicht die Nacht um die Ohren, um dann mitten in einer Folge einzuschlafen, weil ich die Augen nicht mehr offen halten kann. Wenn man schon so eine Serie einkauft, die ja sicher den einen oder anderen Euro gekostet hat, dann kann man sie doch wohl auch zu einer wenigstens halbwegs vernünftigen Zeit ausstrahlen, zumal ich persönlich der Meinung bin, dass solche Serien den Öffentlich-Rechtlichen auch weitaus besser zu Gesicht stehen würden, als dämlicher Schwachsinn, wie "Marienhof" und "Verbotene Liebe". Von dem Kaliber gibt es ja nun wirklich bei den Privaten schon mehr als genug, oder etwa nicht?

    Ich habe ja sowieso die etwas gewagte Theorie, dass unsere Sender die meisten ihrer Zuschauer seit Ende der 90er-Jahre durch systematisches Vorenthalten besserer Alternativen zu vollkommener Anspruchslosigkeit konditioniert haben und nun endlich soweit sind, uns jeden noch so dämlichen Bockmist vorsetzen zu können, weil man sich mit dem Zustand "Es kommt ja nichts anderes" abgefunden hat. Und wenn dann doch mal etwas aus dem Einheitsbrei hervorragt, wird es einfach nicht mehr verstanden.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Logan5 schrieb nach 16 Minuten und 37 Sekunden:

    Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
    Du sagst es selbst das Zauberwort ist "billig".
    Die Billigen Soaps, Pseudo Dokus und was sonst noch so an Verblödungs TV läuft haben geringe Produktion Kosten und bringen wohl dank der Werbung genug Plus ein.
    Ich wüsste in diesem Zusammenhang nur immer gerne, woher z.B. die BBC ein soviel größeres Budget hat, um Serien wie "Doctor Who", "Torchwood", "Robin Hood", "Jeckyll" usw. zu produzieren. Ich kann mir einfach schwer vorstellen, dass die mehr Geld haben sollen als unsere ÖR-Programme. Möglicherweise liegt es daran, dass die nicht alles für langweiligen Mist, wie "Wetten dass..?" ausgeben.

    Die Privaten sollten bei uns doch aber eigentlich auch genug Kohle einnehmen, um mal etwas Kreatives zu produzieren, nur scheinen denen einfach die entsprechenden Leute zu fehlen, die so etwas auch wirklich können.

    Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
    Außerdem bin ich mal so frech und behaupte das eine Deutsche SciFi Serie Hundert Prozent Floppen würde.
    Wenn man sich die spärlichen Gehversuche der letzten Jahre so ansieht, könnte man wirklich zu diesem Schluss kommen, denn selbst wenn - vor allem die Privaten - mal einen erfolgversprechenden Stoff an der Hand haben, wie beispielsweise vor gar nicht allzu langer Zeit mit John Sinclair, schaffen sie es, die Karre mit Vollgas an die Wand zu fahren. Auf die Idee, Autoren zu engagieren, die sich auskennen, kommen die scheinbar gar nicht erst.

    Dass es auch anders geht beweisen aber diverse deutsche Produktionen aus den 60er - und 70er - Jahren. Hier war wirklich Qualtiät vorhanden und gerade, dass die Budgets niedrig waren, kam den jeweiligen Sendungen zu Gute, da besonders unter solchen Umständen nur Kreativität und Originalität weiter helfen können.

    Für mich liegt die Qualität einer SF-Serie nicht zwangsläufig in ihren SFX, sondern in den Figuren und der Handlung. Wenn da alles stimmt, sehe ich gerne über etwas billigere Tricks hinweg und benutze meine eigene Phantasie, um sie mir besser zu denken .
    Zuletzt geändert von Logan5; 25.03.2008, 20:58. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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      #17
      Ich denke die Nostalgie spielt euch einen Streich, auch in den besten SF Zeiten liefen nicht mehr wie 3-4 Serien parallel. Heute haben wir BSG, SG, SGA und Heros sogar 4 Serien die gleichzeitig laufen, was wollt Ihr mehr. SF ist Niche, Big Brother und DSDS sind Mainstream.
      Fragt doch mal euere Frauen, Freundinnen, Eltern, Grosseltern, deren Freunde was sie von SF halten? Leute wir sind in der Minderheit. Unser einziger Vorteil ist das wir konsumfreudig sind, dafür wissen wir aber auch wie man die Werbung durch moderne Technik umgeht (Internet, Digitale Videorekorder).
      Ihr geht ja auch nicht umsonst arbeiten, wenn man mit SF kein Geld verdienen kann, wird halt auch kein SF gesendet.
      Susan! Sooouuuuusaaaaaaannnnn! oh jetzt hab ich mir selber Angst gemacht!!!!

      Und zum entspannen für alle Trekkies: Memory ich schaffe es in 13!!!! Zügen :D

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        #18
        Zitat von Orkrist Beitrag anzeigen
        Ich denke die Nostalgie spielt euch einen Streich, auch in den besten SF Zeiten liefen nicht mehr wie 3-4 Serien parallel. Heute haben wir BSG, SG, SGA und Heros sogar 4 Serien die gleichzeitig laufen, was wollt Ihr mehr. SF ist Niche, Big Brother und DSDS sind Mainstream.
        Fragt doch mal euere Frauen, Freundinnen, Eltern, Grosseltern, deren Freunde was sie von SF halten? Leute wir sind in der Minderheit. Unser einziger Vorteil ist das wir konsumfreudig sind, dafür wissen wir aber auch wie man die Werbung durch moderne Technik umgeht (Internet, Digitale Videorekorder).
        Ihr geht ja auch nicht umsonst arbeiten, wenn man mit SF kein Geld verdienen kann, wird halt auch kein SF gesendet.
        SG läuft nicht mehr.
        Und die beiden Filme zählst du ja hoffentlich nicht mit die noch kommen sollen.

        Heroes lief eine Staffel lang im Deutschen Free TV (ja ich weiß es gibt eine zweite) und ist streng genommen nicht das SciFi was wir meinen sondern mehr sowas wie X-Men und Co.
        BSG und SGA sind die Einzigen SciFi Serien im moment, der Rest ist mehr ein Mysterie Fantasy Comic irgendwas Mix.
        BSG geht obendrein in die Vierte und letzte Staffel damit ist SGA die letzte Serie.

        Neue SciFi Serien sind nicht in Sicht (außer vielleicht Star Wars) und ältere werden nicht ausgestrahlt.
        Ich würde schon behaupten das das eine dürre Periode ist.

        Ich glaube auch nicht das wir die Minderheit sind als die du uns hinstellst dafür tummeln sich zuviele SciFi Fans aller alters klassen rum.
        Bei einer guten SciFi Serie zur richtigen Sendezeit dürften die Einschaltquoten kaum schlechter sein als bei dem Blödsinn den die sonst so zeigen.
        www.sf3dff.de das Deutsche SciFi Forum für 2D/3D Artworks und FanFictions

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          #19
          Zitat von Orkrist Beitrag anzeigen
          Ich denke die Nostalgie spielt euch einen Streich, auch in den besten SF Zeiten liefen nicht mehr wie 3-4 Serien parallel.
          Dann fühlen wir der bösen Nostalgie doch mal auf den Zahn.

          Ich habe gerade eine TeleVision-Ausgabe aus dem Jahr 1995 vor mir liegen und zähle einfach mal auf, was da - innerhalb einer einzigen Woche - an SF-Serien über die Bildschirme geflimmert ist:

          Mission Seaview auf Pro7

          Star Trek - The Next Generation auf Sat1

          Time Trax auf Sat1

          Thunderbirds auf Kabel1

          Der Junge vom anderen Stern auf Kabel1

          Seaquest DSV auf RTL

          Earth 2 auf RTL

          Babylon 5 auf Pro7

          Robocop auf RTL

          Naja und wenn du Heroes als SF sehen willst, muss ich ja hier aus der selben Woche Superboy (Kabel1) und Hulk (RTL2) auch nicht unterschlagen.

          Und eine andere TeleVision-Ausgabe aus dem Jahr 1997 führt folgende Sendungen auf:

          Jesse aus dem All auf SuperRTL

          Kampfstern Galactica auf RTL

          Krieg der Welten - Die Auferstehung auf Kabel1

          Star Trek auf Sat 1

          Star Trek - The Next Generation auf Sat1

          Robocop auf VOX

          Time Trax auf Pro7

          Time Tunnel auf Sat1

          Lexx - The Dark Zone auf VOX

          Auch hier kann man noch die "Randgebiete" der SF mitzählen, wenn man möchte. Da wären zu nennen: Batman (Pro7), Dark Skies (Pro7), F/X (VOX), Geheimnisvolle Insel (RTL), Knight Rider (RTL2), Outer Limits (Pro7), Pretender (VOX), Superman - Die Abenteuer von Lois und Clark (Pro7), Tödliches Spiel (Kabel1), Akte X (Pro7).

          Diese Angaben beziehen sich allein auf den Monat Mai.

          Insgesamt wurden in den Jahren 1995 bis 1997 nachweislich, zusätzlich zu den bereits aufgezählten, u.a. noch folgende SF-Serien ausgestrahlt:

          Highwayman, Der Mann aus Atlantis, Space 2063, Space Cops - Tatort Demeter City, Superforce, UFO, Viper, Alien Nation, M.A.N.T.I.S., Star Trek - Deep Space Nine, Die Enterprise (Star Trek - The Animated Series), Captain Future, Space Rangers, Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann...

          Die unzähligen SF-Spielfilme, die man dazu noch geboten bekam und die vielen Serien aus den Bereichen Horror und Fantasy, wie Geschichten aus der Gruft, Erben des Fluchs, Highlander, Hercules, Xena und die Comedy-Serien mit phantastischen Motiven, wie ALF, Bezaubernde Jeannie, Verliebt in eine Hexe usw. ergaben eine wirklich gute und spannende Mischung, von der man im heutigen Pseudo-Reality-Mist-Einheitsbrei nur noch träumen kann.

          Nein, die Nostalgie spielt mir keinen Streich!

          Das hier sind ganz nüchterne Fakten aus einer Zeit, als Fernsehunterhaltung noch kein Schimpfwort war und man so viele SF-Serien hatte, dass man es sich sogar mit gutem Gewissen leisten konnte, die Hälfte davon schlecht zu finden und trotzdem noch Spaß am Programm haben zu können.

          "Ich war dabei, als das dritte Zeitalter der Menschheit begann..."

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            #20
            Da kommen einem irgendwie fast schon die Tränen, wenn man das damalige Angebot so überfliegt.
            Wobei ich wohl oder übel sagen muss, dass ich auch irgendwie bezweifle, dass dem effektgesättigten Publikum heutzutage Serien wie zB Time Tunnle oder Earth 2 überhaupt noch wirklich zusagen würden - Eigentlich schade drum, da es wie schon am Anfang erwähnt grade in den nineties wirlich eine Menge wirklich guten Stoff (!)gab.
            *schnief*
            ...When you run with the Doctor it feels like it will never end, and how ever hard you try, you can't run forever. Everybody knows that everybody dies. And nobody knows it like the Doctor. But I do think that all the skies in all the worlds might just turn dark, if he ever accepts it.
            (River Song)

            Krayt-Riders | Praktische Tipps für Erstkontakt mit Aliens

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              #21
              Zitat von June Doe Beitrag anzeigen
              ...Wobei ich wohl oder übel sagen muss, dass ich auch irgendwie bezweifle, dass dem effektgesättigten Publikum heutzutage Serien wie zB Time Tunnle oder Earth 2 überhaupt noch wirklich zusagen würden...
              Das stimmt leider. Zum Teil mag das daran liegen, dass die Möglichkeiten die CGI zu bieten hat, den Bereich der SFX nachhaltig verändert haben, wodurch "handgemachte" Effekte mittlerweile angestaubt wirken.

              Ich glaube allerdings auch, dass ein anderer Grund darin liegt, dass die Sender sich seit Jahren weigern, ältere Serien (vom, für heutige Verhältnisse mit schlechten Effekten ausgestatteten, aber nach wie vor beliebten, Star Trek mal abgesehen) zu wiederholen. Dadurch verändern sich automatisch die "Sehgewohnheiten" und was einem früher selbstverständlich erschien, ist plötzlich veraltet, weil einem die vermeintlichen Defizite, nach langer Abstinenz und gleichzeitiger Fütterung mit modernen Sachen, plötzlich stärker auffallen.

              In den 90ern gab es da schließlich weniger Probleme, denn obwohl man von den neueren Star Trek-Serien, Babylon , Seaquest DSV oder den TV-CGI-Vorreitern Hercules und Xena ja auch modernere Effekte kannte, hat man sich offenbar nicht an Kampfstern Galactica oder dem Mann aus Atlantis gestört, sondern beides gerne gesehen.

              Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, bei einem nicht ganz so perfekten Effekt meine eigene Phantasie zu benutzen um darüber hinweg zu sehen und statt dessen, die Geschichte und die Figuren zu genießen.

              Ehrlich gesagt rege ich mich regelmäßig über diese ewigen "die Effekte sind so billig, das gucke ich mir nicht an" - Sager auf, denn solche Aussagen sind für mich gleich zu setzen mit Aussagen wie "Ich gucke mir doch keinen Schwarz-Weiß-Film an, da krieg' ich ja Augenkrebs" oder "Ich hänge mir doch keinen Dali an die Wand, der hat ja nur in Öl gemalt und heute gibt es doch Airbrush."

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                #22
                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                Ich glaube allerdings auch, dass ein anderer Grund darin liegt, dass die Sender sich seit Jahren weigern, ältere Serien [...] zu wiederholen. Dadurch verändern sich automatisch die "Sehgewohnheiten" und was einem früher selbstverständlich erschien, ist plötzlich veraltet, weil einem die vermeintlichen Defizite, nach langer Abstinenz und gleichzeitiger Fütterung mit modernen Sachen, plötzlich stärker auffallen.
                Ja, aber das gilt doch nicht nur für die Effekte. Die "Sehgewohnheiten" und vor allem die Erzählweise von Fernsehserien hat sich in den letzten zehn Jahren dramatisch verändert. Viele Handlungselemente, die früher durchaus plausibel wirkten, kommen einem heute hoffnungslos naiv, wenn nicht gar völlig hanebüchen vor.

                Ich wette daß viele von Euch - von ein paar Hardcore-früher-war-alles-besser-Verfechtern abgesehen - beim nochmaligen Anschauen der "guten alten Serien" aus den Achtzigern und Neunzigern ziemlich enttäuscht sein dürften. Klar, es gibt einige "zeitlose" Ausnahmen aber den meisten Serien bekommt das Alter nicht unbedingt sehr gut.

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                  #23
                  Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                  Ja, aber das gilt doch nicht nur für die Effekte. Die "Sehgewohnheiten" und vor allem die Erzählweise von Fernsehserien hat sich in den letzten zehn Jahren dramatisch verändert. Viele Handlungselemente, die früher durchaus plausibel wirkten, kommen einem heute hoffnungslos naiv, wenn nicht gar völlig hanebüchen vor.

                  Das mag zwar stimmen, jedoch sehe ich kein Problem darin die Dialoge und die Story an das heutige Zeitgeschehen anzupassen. Schließlich sind zwar wir eingefleischten Fans die Zielgruppe, aber der Serieneinstieg von Leuten die weniger Vorkenntnisse in Sachen Scifi-Serien haben, sollte nicht unnötig erschwert werden. Doch solange die meisten Zuschauer eher denn Einheitsbrei der Sendeanstalten allabendlich in sich aufnehmen, sehe auch wenig Hoffnung das Scifi-serien wieder altagstauglich werden . Ironischerweise beobachte ich in letzter Zeit das dass Fernseheprogramm auch denn Filmen in den Kinos immer ähnlicher wird, ich meine was fällt einem sofort ins Auge wenn man die Kinozeitschrift und die Fernsehzeitung nebeneinander legt . das Angebot ist nahezu identisch.

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                    #24
                    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                    Ja, aber das gilt doch nicht nur für die Effekte. Die "Sehgewohnheiten" und vor allem die Erzählweise von Fernsehserien hat sich in den letzten zehn Jahren dramatisch verändert.
                    Das kommt natürlich dazu. Aber auch hier halte ich es für eine Sache der Gewöhnung, wie man auf unterschiedliche Erzählstile reagiert. Wären klassische und moderne Serien kontinuierlich nebeneinander gelaufen (die Ausstrahlungen älterer Sendungen im Ultraspät- oder Ultrafrühprogramm zähle ich hier mal nicht mit), gäbe es diese Kluft meiner Meinung nach nicht - jedenfalls nicht in der Form, wie wir es heute wahrnehmen.

                    Nur weil man heute schnellere Schnitte und ein gestraffteres Vorantreiben der Handlung gewohnt ist, heißt das für mich nicht, dass die ältere Inszenierungsweise nicht auch ihre Vorteile hat. Gerade das langsamere Erzählen bietet Freiraum für eigene Phantasie und Gedanken, für den Aufbau von Atmosphäre und das entspannte Eintauchen in die erzählte Geschichte. Für mich hat beides seine Berechtigung.


                    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                    Viele Handlungselemente, die früher durchaus plausibel wirkten, kommen einem heute hoffnungslos naiv, wenn nicht gar völlig hanebüchen vor.
                    Das würde ich so nicht unterschreiben.

                    Sicher, man hat zu jeder Zeit andere Schwerpunkte gesetzt. Auch die Figurenzeichnungen sehen heute anders aus als in früheren Zeiten. Die Erzähltechniken unterscheiden sich. Das ist in der Literatur nicht anders. Es gibt eben nicht nur eine Art und Weise, Geschichten zu erzählen.

                    So sehe ich das auch mit Fernsehserien, womit ich weder die moderneren Sendungen abwerten, noch die tatsächlich schlechten Produktionen der Vergangenheit rechtfertigen möchte, aber für mich stellt diese Vielfalt eine Bereicherung dar und ich würde nicht im Traum daran denken, das eine für das andere aufzugeben, weil irgend etwas nicht mehr als zeitgemäß erachtet wird.

                    Zur Zeit sind in Serien vor allem detaillierte Charakterentwürfe und handlungsübergreifende Plots modern, was durchaus seinen Reiz hat und bei Babylon 5 sogar geradezu revolutionär war, aber ich halte es eben auch für verkürzt, einer älteren Serie vorzuwerfen, dass ihr diese Dinge fehlen. Ich kann an eine Kurzgeschichte nicht die selben Ansprüche stellen, wie an einen Roman.

                    Eine Serie, wie z.B. das klassische Star Trek hat eine ganz andere Intention, als ein Babylon 5 oder Lost. Die meisten alten ST-Folgen basieren auf Short Stories. Die brauchen keine tiefe Figurenzeichnung. Im Gegenteil, es wäre sogar hinderlich für das Konzept.

                    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                    Ich wette daß viele von Euch - von ein paar Hardcore-früher-war-alles-besser-Verfechtern abgesehen - beim nochmaligen Anschauen der "guten alten Serien" aus den Achtzigern und Neunzigern ziemlich enttäuscht sein dürften. Klar, es gibt einige "zeitlose" Ausnahmen aber den meisten Serien bekommt das Alter nicht unbedingt sehr gut.
                    So etwas liegt natürlich immer im Auge des Betrachters. Ich halte mich für keinen Hardcore-Nostalgiker, aber eben auch nicht für das komplette Gegenteil.

                    Ich finde Serien wie "The Prisoner", "Doctor Who", "Kampfstern Galactica", "Quantum Leap", "Lexx" oder "Earth2" genauso großartig wie "Eureka", "Lost" oder "Heroes". Auf der anderen Seite gefallen mir das neue "Battlestar Galactica", "Andromeda" oder "Stargate" genauso wenig, wie "Time Trax", "Seaquest DSV" oder "Space Cops".

                    Vielleicht ist es aber auch eher eine Frage der Herangehensweise.

                    Eine gute Fernsehserie ist für mich nicht vergleichbar mit einem Mobiltelefon, das ich entsorge, sobald ein neues Modell mit erweiterten Funktionen auf den Markt kommt.

                    Natürlich merkt man vielen Serien, die ich mag an, in welcher Zeit sie entstanden sind. Na und?! In meinen Augen macht sie das nicht schlechter und einige davon würde ich gerne mal wieder sehen, ohne sie mir - sofern sie überhaupt veröffentlicht wurden - gleich für viel Geld auf DVD kaufen zu müssen.

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