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Ist Weltraum-SciFi tot ?

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    #91
    Bzg. Stanislaw Lem: Geht bei seinen Geschichten wirklich jeder Erstkontakt in die Hose? Ich kenn leider nur Solaris. Ich mag das Buch nicht so richtig, ist vielleicht die traurigste Geschichte, die ich jemals gelesen hab (ok, les auch nicht soviel traurige Geschichten ;-).
    Muß aber schon sagen, daß sich das Buch doch deutlich vom neueren (kenne den alten auch nicht) Film unterscheidet - es ist viel wissenschaftlicher angehaucht.
    Bestimmt ein Viertel des Buches sind alleine Beschreibungen der Solaris, ihrer bisher analysierten Eigenarten, seltsamer Begegnungen, der sich ausprägenden Formen auf dem "Planeten", etc..
    Da wird man quasi mit Gewalt dadrauf gestoßen, daß diese Lebensform absolut fremdartig und bisher völlig unverstanden ist.

    Im Übrigen schließe ich mich dem an - auch ich brauche gar keine Unmengen superbizarrer intelligenter Lebensformen, eine halbes Dutzend, Dutzend reichen da vollkommen, wenn sie dafür denn detailiert und stimmig dargestellt werden.

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      #92
      Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
      Bzg. Stanislaw Lem: Geht bei seinen Geschichten wirklich jeder Erstkontakt in die Hose?
      Lems Lieblingsthese ist nunmal, daß ein Versuch der Kommunikation mit Wesen, die in einer vollkommen anderen Erfahrungswelt leben, grundsätzlich scheitern muß. Für alle seine Geschichten möchte ich nicht die Hand ins Feuer legen (habe gerade mit "Gast im Weltraum" ein Frühwerk vor mir, daß er selbst später als "naiv" bezeichnet hat - vielleicht kommen ja Außerirdische drin vor), aber zumindest in seinen späteren, nicht-humoristischen Werken ist das so.

      Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
      Ich kenn leider nur Solaris. Ich mag das Buch nicht so richtig, ist vielleicht die traurigste Geschichte, die ich jemals gelesen hab (ok, les auch nicht soviel traurige Geschichten ;-).
      Muß aber schon sagen, daß sich das Buch doch deutlich vom neueren (kenne den alten auch nicht) Film unterscheidet - es ist viel wissenschaftlicher angehaucht.
      Bestimmt ein Viertel des Buches sind alleine Beschreibungen der Solaris, ihrer bisher analysierten Eigenarten, seltsamer Begegnungen, der sich ausprägenden Formen auf dem "Planeten", etc..
      Sowohl Tarkowski als auch Soderberg haben sich jeweils nur einen Aspekt des Romans herausgegriffen und es ist in beiden Fällen nicht der wissenschaftliche (der ja sowieso mehr Parodie ist als alles andere).

      Tarkowskis Werk habe ich (für mich) als furchtbar, unerträglich eingestuft, nachdem ich mich einmal hindurchgequält habe. Gleich zu Beginn gibt's eine zehnminütige, in schwarzweiß gedrehte Autofahrt - auf solchen möchtegern-intellektuellen Schwachsinn kann ich gerne verzichten. Die zwei Leute, die ich zum Mitschauen überredet hatte, nehmen mir das heute noch übel ...

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        #93
        Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
        Tarkowskis Werk habe ich (für mich) als furchtbar, unerträglich eingestuft, nachdem ich mich einmal hindurchgequält habe. Gleich zu Beginn gibt's eine zehnminütige, in schwarzweiß gedrehte Autofahrt - auf solchen möchtegern-intellektuellen Schwachsinn kann ich gerne verzichten. Die zwei Leute, die ich zum Mitschauen überredet hatte, nehmen mir das heute noch übel ...
        Hmm... dann kenne ich den Film glaube ich doch. Zumindest habe ich den Anfang davon gesehen. Ich meine, der Film lief damals mal im ZDF Nachprogramm im Rahmen des phantastischen Films. Aber da war ich noch ein Teenie.
        HOFFNUNG ist alles!

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          #94
          @Stormking: Naja, der neuere Film ist aber auch ziemlich langatmig.
          Ich habe bei dem das Gefühl bekommen - so als entspannende Hintergrundberieselung isser toll, aber zum sich drauf konzentrieren zu ruhig und zäh.
          Ok, eigentlich kein Wunder, sonderlich viel Handlung gibt´s in dem Buch ja auch nicht, und aus irgendwas muß man ja das restliche Filmmaterial zusammenschustern... ;-)

          und es ist in beiden Fällen nicht der wissenschaftliche (der ja sowieso mehr Parodie ist als alles andere).
          Parodie, meinst du? Ich finde, der pseudowissenschaftliche Teil trägt auch eine Menge zu bedrückenden Stimmung bei, weil er zeigt, wie fruchtlos die Erforschung der Solaris die letzten Generationen lang war; und dann natürlich auch Rückschlüsse darüber zulässt, wie fruchtlos es z.B. sein wird, daß der Protagonist sich zum Schluß entscheidet, für den Rest seines einsamen Lebens dort zu bleiben, nur um möglicherweise eventuell vielleicht nochmal das zu bekommen, was er dann schon zweimal verloren hat...

          Gleich zu Beginn gibt's eine zehnminütige, in schwarzweiß gedrehte Autofahrt - auf solchen möchtegern-intellektuellen Schwachsinn kann ich gerne verzichten. Die zwei Leute, die ich zum Mitschauen überredet hatte, nehmen mir das heute noch übel ...
          Och wieso, das muß nicht notwendigerweise so übel sein; genügend Alkohol und die richtigen Kumpels vorausgesetzt. ;-)
          Mancher intellektuelle Film wirkt so abstrus, daß man auch ne Menge Spaß mit haben kann.
          In der Sparte dürften zumindest Der Tod eines Teemeisters oder Die siebente Saite liegen - beides Filme, die auf der einen Seite tierisch langweilige, gewollt intellektuelle Passagen haben, auf der anderen Seite aber gerade deshalb wieder absurd, teils geradezu trashig erscheinen; und einen letzten Endes mit ein paar mehr netten Filmzitaten zurücklassen.

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            #95
            Zitat von Rhiannon Beitrag anzeigen
            Darum noch mal etwas detaillierter:
            Als ich BSG zum ersten Mal sah (also Mini-Serie), störte mich z.B. das Design der zivilen Kleidung. Es sah mir zu sehr nach Planet Erde (heute) aus. Sprich... Phantasielos, wenn es darum geht eine uns fremde menschliche Kultur darzustellen. Militärische Ausstattung wie z.B. die SWAT Kleidung, zivile Damen und Herrenanzüge sind die typischen Beispiele dafür. Brillen, Faustfeuerwaffen und Gewehre gehören ebenfalls dazu.
            Das wurde jedoch bewusst so gehalten um die Serie bodenständiger zu machen. Man wollte die heutige Gesellschaft im Weltraum zeigen (etwas was SG auch einmal versuchte, später jedoch dazu zu fantastisch wurde). Klar ist es nicht Jedermanns Sache. Dafür gefällt es auch manchem normalerweise Nicht-SF-Gucker (wie z.B. meiner Mutter).

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              #96
              Das wird sicher nie tot sein.

              Kurze Flauten gibt es überall.

              Was auch fehlt,
              das eigentlich alles in einer Form mehr oder weniger schon mal da war,
              und so ein richtiger Kick fehlt,
              was auch die vielen Remakes und neu aufgelegten Produktionen erklärt.

              Aber nach jeder Flaute gibts auch wieder ein Hoch
              und das kommt auch.

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                #97
                Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                Bzg. Stanislaw Lem: Geht bei seinen Geschichten wirklich jeder Erstkontakt in die Hose? .
                In den ernsthaften Büchern ja.
                Ich empfehle da "Das Fiasko" (in meinen Augen einer der besten Erstkontaktromande der je geschrieben wurde ), "Die Stimme des Herren " und für Leute die es nicht ganz so schwer mögen "Eden" .

                Nun kann man ihm vieleicht vorwerfen das er das alles zu negativ sieht, aber eigentlich hat er recht.
                Wenn uns die Ausserirdischen nicht rein zufällig körperlich SEHR ähnlich sind und rein zufällig auf einer ähnlichen Entwicklungsstufe stehen wie wir geht muss ein Kontakt in die Hose gehen.

                Unsere von lauter primitiven US Filmen und Serien geprägtes Bild ist da viel zu simpel..es läßt sich ja reduzieren auf "Wir sie oder die uns ! "

                Noch ein kleiner Spoiler zu "Das Fiasko"

                Alle Theorien die die Menschen über die Quinta und ihre Bewohner haben sind von Anfang an falsch, deshalb sind auch alle Schlußfolgerungen falsch.
                Im Prinzip stülpen die Menschen ihre Bild der Erde mit brutalster Gewalt über die Fakten die sie bekommen und das führt direkt in die Katastrophe.

                Interessant ist das eigentlich auch der Leser zu diesen völlig falschen Schlußfolgerungen kommt.

                Die würden auch stimmen wenn die Quintaner auch nur ein kleines bischen wie wir Menschen wären .
                Sind sie aber nicht.. körperlich nicht und mental daher erst recht nicht.
                Darum geht es im Kern.
                Menschen und Quintaner haben so wenig gemeinsam das überhaupt keine Verständigungsbasis da ist.
                Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                  #98
                  Zitat von Klaus01 Beitrag anzeigen
                  Ja . Und Weltraum-Scifi immer hat 20 Jahre gehalten, bis es Langweilig geworden ist. Dann also viel Spaß beim warten.
                  Interessant ist allerdings das Star Wars, ( Die alte Trilogie ) den Boom begonnen hat. Und Star Wars, ( Die neue Trilogie ) sie vorläufig beendet hat. Nicht das Star Wars jetzt daran schuld ist .
                  Vielleicht fing die "eigentliche Welle" erst mit SW an, aber Sci-Fi-Filme gabe es schon früher. Schon in den 50gern...Von den B-Movis mal zu schweigen.

                  Zitat von prince Beitrag anzeigen
                  Das frage ich mich auch oft..häufig werden CGI`s ja eingesetzt um Schwächen der Storie zu überdecken.
                  [...]
                  Insgesamt stimmt es aber..das Genre ist einfach ausgelutscht..jede Story wurde schon hundert mal erzählt und immer wieder aufgegossen.
                  Ich denke, die Effekte gehören zusammen. Den Machern fällt nichtmehr viel ein und deshalb beginnen sie es mit SE zu überdecken, nicht das es früher weniger SE gab, aber sie wurden nicht so eingesetzt.

                  Ausserdem gäbt es bestimmt noch Storys, die noch nicht verfilmt wurden, zb. weil die Effekte noch nicht da waren, und ganz interessant sein könnten. Irgendwo wurde mal gesagt, der Markt sei einfach überfüllt, vielleicht stimmt das...
                  "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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                    #99
                    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                    Ausserdem gäbt es bestimmt noch Storys, die noch nicht verfilmt wurden, zb. weil die Effekte noch nicht da waren, und ganz interessant sein könnten. ...
                    Oh ja, die gibt es. Erste Geschichte, die mir da einfällt: Menschen wie Götter, von Sergej Snegov. Das hat alles: Aliens, Raumschlachten, Philosophie, übermächtig erscheinende Gegner ...
                    “You can’t wait until life isn’t hard anymore before you decide to be happy.” -Nightbirde.at AGT, 2019

                    Main problem with troubleshooting is: trouble shoots back? (Quelle: Google+)

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                      Zitat von Eagleeye Beitrag anzeigen
                      Oh ja, die gibt es. Erste Geschichte, die mir da einfällt: Menschen wie Götter, von Sergej Snegov. Das hat alles: Aliens, Raumschlachten, Philosophie, übermächtig erscheinende Gegner ...
                      Oh Gott, dem Buch merkt man aber sein Alter aber auch wirklich an. Da gibt's wahrlich bessere Kandidaten.

                      Ich würde mich über eine Verfilmung von Vinges "Ein Feuer auf der Tiefe" freuen. Dessen Prequel "Eine Tiefe am Himmel" wäre dann ein Kandidat für ein richtig gutes SciFi-Drama mit "Twist" am Ende. Und aus "Gestrandet in der Realzeit" könnte man sicher auch was machen.

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                        Mir ist gerade noch eine SciFi Serie eingefallen die demnächst eine Sequel-Serie bekommen soll. Sie spielte zwar auf der Erde, jedoch kamen die Ausserirdische mit riesigen Raumschiffen um die Menschheit zu unterjochen.

                        Die Rede ist von "V, the visitors"!

                        Erfüllte diese Serie, allein wegen der Raumschiffe, die Voraussetzungen um zur Weltraum-SF zu gehören?
                        HOFFNUNG ist alles!

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                          Also für mich reicht das Auftauchen von Raumschiffen und Aliens, um das als Weltraum-SciFi zu zählen.
                          Was solle den da noch fehlen?
                          You should have known the price of evil -And it hurts to know that you belong here - No one to call, everybody to fear
                          Your tragic fate is looking so clear - It's your fuckin' nightmare

                          Now look at the world and see how the humans bleed, As I sit up here and wonder 'bout how you sold your mind, body and soul
                          >>Hades Kriegsschiff ist gelandet<<

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                            Da reibt noch einer Salz in die Wunde:
                            Das Ende der Science-Fiction - auf der re: publica - Golem.de
                            "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                              Ganz unrecht hat Gregor Sedlag nicht, Scifi ist genau wie viele andere Genre nur ein Phänomen. Entstanden ist heutige Form der Scifi aus der Aufklärung und Renaissance heraus und wurde von technischem Fortschritt inspiriert.

                              Heute haben wir auf breiter Fläche diesen technischen Fortschritt, daher geht die Scifi immer mehr in Utopien auf, wo es sich nur noch um gesellschaftlichen Fortschritt dreht oder wo Horrorszenarien der Zukunft beschrieben werden (Alien, Matrix, Space 2063, Earth 2, Seequest, etc).

                              Das klassische "Space Opera" als Anregungshilfe für technische Entwicklungen wird nunmal nicht mehr so sehr gebraucht.

                              Die Technologie hat die Gesellschaft überholt, es wird also Zeit der Gesellschaft und damit auch der Filmkultur erstmal wieder Zeit zu geben ide Technologie einzuholen.

                              Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es in einigen Jahren oder Jahrzehnten wieder einen Scifi-Boom geben könnte.

                              Bis dahin werden aber Dramen, Thriller und Krimis die Film- und Serienlandschaften dominieren und gesellschaftliche Themen eine Rolle spielen.
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                              Kommentar


                                Das einzige SF-Buch, dass ich gestern beim verkaufsoffenen Sonntag in einer mittelgrossen Buchhandlung gefunden habe, war ein Perry Rhodan Taschenbuch der Ara-Toxin-Reihe. Einsam und allein stand es neben "Wicked - Die Hexen von Oz", einer neuen Geschichte aus dem Zauberland Oz. Was auffiel, sind die Unmengen von Fantasy-Literatur im SF-Regal, beim Buchhändler um die Ecke. Trolle, Orks, Drachen und Zauberer u.s.w. John Brunner, J. R. Ballard, Isaac Asimov oder Robert Silverberg, wo sind die alle hin ?

                                Ok, Asimov weilt schon lange nicht unter uns, aber gibt´s da keine würdigen Nachfolger ? Ich habe den Eindruck "richtige" SF scheint nur noch wenige Leute zu interessieren. Lieber versetzt man sich wohl in eine seichte Fantasy-Welt, fernab von irgendwelchen Problemen und Sorgen. Mir fehlen Geschichten über exotische Ausserirdische, die zum x-ten mal die Erde erobern wollen, Zeitreisen biszum Ende der Zeit, Reisen in Paralleluniversen mit anderen Naturgesetzen, technische Erfindungen, die alles andere in den Schatten stellen, neuartige Cyberspace-Thriller, in dehnen ganze Zivilisationen geistig im Hauptspeicher unterwegs sind u.s.w.

                                STOP ! - genug gemeckert...es gibt sie doch noch, die neue "richtige" SF in Buchform:

                                Kevin J. Anderson - Gefallene Sonne (Eine Sonnemaschine ausser Kontrolle)

                                Michael Flynn - Der Fluss der Sterne (Space Opera !)

                                Kage Baker - Zeitstürme - Die Ufer der neuen Welt (Zeitreisen ohne Risiko)

                                Greg Bear - Quantico (Super-Virus ausser Kontrolle)

                                Frank Borsch - Alien Earth (coole Space Opera-Reihe von einem PR-Autor)

                                Stephen Baxter - Sternenkinder

                                Leider stehen solche Bücher immer seltener im SF-Regal. Werden die sofort weggekauft oder ist die Nachfrage so gering, dass lieber Fantasy-Stoff im Buchladen präsentiert wird ? Häufig siehst man auch sogenannte "Thriller", die eindeutig SF-Elemente beinhalten, aber im besten Fall als "Mystery" oder so verkauft werden. Ich weiss, man kann SF-Bücher ja bestellen. Bloss aus dem Regal nehmen und spontan kaufen, wie früher, gefällt mir einfach besser...

                                Galaktische Grüsse aus Delmenhorst (wo SF-Bücher Mangelware sind)
                                Starcat66
                                Danger - save your ears - this thread is under prog rock: Progressiv Rock und artverwandte Musik

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