Zitat von Rarehero
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Es sei denn, man bedient sich des Prinzips der Krasnikov-Tube: Man erzeugt Ein- und Ausgang des Wurmlochs in der Nähe des Planeten, von dem der Wurmlochtransporter startet, und lässt dann den Wurmlochtransporter den Wurmloch-Ausgang mit sich führen. Wenn der dann nach z.B. 1 Million Jahren am Zielort angekommen ist, wobei an Bord des Transporter nur z.B. 10 Jahre vergangen sind, dann kann der Transporter durch das Wurmloch hindurch in der Zeit rückwärts reisen, und kommt dann am Startpunkt an, 10 Jahre nach dem Abflug, d.h. von einem Zeitpunkt 1 Million Jahre nach dem Abflug reist er zurück zu einem Zeitpunkt nur 10 Jahre später. Dann aber wäre das gesamte entstehende Netzwerk ein Netzwerk von Krasnikov-Tubes, in dem man ständig in der Zeit hin- und herreisen würde.
Zitat von Rarehero
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1/sqrt(1 - (0,5)^2) = 1/sqrt(1 - 0,25) = 1/sqrt(0,75) = 1/0,866 = 1,154
Das sind gerade mal 15%. Für einen Zeitdilatationsfaktor von z.B. 1000 müsste v schon ziemlich dicht an c dran sein:
1/sqrt(1 - v^2/c^2) = 1000
<=> sqrt(1 - v^2/c^2) = 1/1000
<=> 1 - v^2/c^2 = 1/1000000
<=> v^2/c^2 = 0,999999
<=> v/c = 0,9999995
Die Geschwindigkeit müsste folglich bei 99,99995% der Lichtgeschwindigkeit liegen.
Zitat von Rarehero
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Umgekehrt gilt, dass wenn der reisende Bruder auf den daheimgebliebenen zufliegt, der Laufzeiteffekt dem Einfluss der Zeitdilatation entgegenwirkt: da die Strecke, die das zweite Signal zurücklegen muss, dann etwas kürzer ist als beim ersten Signal, registriert der daheimgebliebene Bruder ein Zeitintervall von weniger als 2 Sekunden. Man kann zeigen, dass es sogar kürzer als 1 Sekunde ist, d.h. weniger als die Zeit, für den sendenden (reisenden) Bruder zwischen der Aussendung der beiden Signal vergeht. Der Lichtlaufzeiteffekt wirkt hier stärker als der Zeitdilatationseffekt. Darum beobachtet man bei einer näher kommenden Lichtquelle auch stets eine Blauverschiebung des Lichts, d.h. eine Erhöhung der Frequenz, und damit eine Verminderung des Zeitintervalls zwischen zwei Wellenbergen: wenn sich die Lichtquelle mit annähernd Lichtgeschwindigkeit nähert, unterliegt sie einer Zeitdilatation, was für sich betrachtet eine Rotverschiebung bewirken würde. Der Laufzeiteffekt überwiegt jedoch, daher kommt netto eine Blauverschiebung heraus. Wenn also der reisende Bruder auf den daheimgebliebenen zufliegt, dann sieht ihn der daheimgebliebene Bruder nicht etwa verlangsamt altern, sondern im Gegenteil, sogar beschleunigt!
Das analoge gilt übrigens, wenn man statt dem reisenden Bruder den daheimgebliebenen Signale aussenden lässt. Angenommen der daheimgebliebene sendet wiederum in jeder für ihn verstreichenden Sekunde ein Signal zum reisenden Bruder, der Zeitdilatationsfaktor betrage erneut 2. Dann registriert der reisende Bruder für den Zeitraum zwischen dem Eintreffen zweier Signale etwas mehr als zwei Sekunden, sofern er vom daheimgebliebenen Bruder fort fliegt, und weniger als eine Sekunde, wenn er auf ihn zufliegt. Man erkennt hier das Relativitätsprinzip, das der Relativitätstheorie ihren Namen gibt: zwei gleichförmig bewegte Beobachter sind stets gleichberechtigt, es lässt sich nicht absolut feststellen, welcher von beiden ruht. Die Situation, dass sich der eine Bruder gleichförmig bewegt und der andere ruht, lässt sich nicht von der gegenteiligen Situation unterscheiden, dass der erste Bruder ruht und der zweite sich (gleichförmig) bewegt. Erst wenn einer von beiden ungleichförmig, d.h. beschleunigt, bewegt ist, gilt die Gleichberechtigung nicht mehr. Das ist etwa dann ausschlaggebend, wenn der reisende Bruder nicht für immer und ewig in die gleiche Richtung fliegt, sondern auch mal umkehrt. Dann ist er beschleunigt, was eine absolute Unterscheidung vom daheimgebliebenen, unbeschleunigten Bruder erlaubt. Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Zwillingsparadoxon
Als reine Gedankenspielerei kann man auch noch den Fall betrachten, dass die beiden Brüder instantane, d.h. unendlich schnelle, Signale austauschen können. Allerdings folgt aus der Relativitätstheorie die Relativität der Gleichzeitigkeit, was zur Folge hat, dass auch die Eigenschaft eines Signals, instantan zu sein, vom Bezugssystem abhängig ist. Wenn sich der reisende Bruder vom daheimgebliebenen entfernt, so ist für ihn ein Signal, das im Bezugssystem des daheimgebliebenen instantan ist, nicht instantan, sondern bewegt sich rückwärts in der Zeit. Bewegt er sich hingegen auf den daheimgebliebenen Bruder zu, so ist das Signal für ihn langsamer als instantan. Nehmen wir nun an, die beiden Brüder tauschen Signale aus, die im Bezugssystem des daheimgebliebenen instantan sind. Dann ist es tatsächlich so, wie von dir vermutet: der daheimgebliebene sieht den reisenden Bruder verlansamt altern, der reisende Bruder den daheimgebliebenen dagegen beschleunigt, beides entsprechend des Zeitdilatationsfaktors, da bei instantanen Signalen Laufzeiteffekte keine Rolle spielen. Nimmt man hingegen Signale, die im Bezugssystem des reisenden Bruders instantan sind, so ist es umgekehrt: der daheimgebliebene sieht den reisenden beschleunigt altern, der reisende dagegen den daheimgebliebenen verlangsamt. Allerdings ist die Relativität der Gleichzeitigkeit auch gerade der Grund, warum die Relativitätstheorie überlichtschnelle Signale und damit instantane Signale verbietet: sie könnten zu kausalen Schleifen führen.
Deswegen muss jede Theorie, die überlichtschnelle Kommunikation oder überlichtschnelle Reisen gestattet, eine absolute Gleichzeitigkeit einführen, und damit ein bevorzugtes Bezugssystem, das, im Widerspruch zum Relativitätsprinzip, eine absolute Unterscheidung zwischen Ruhe und gleichförmiger Bewegung definiert. D.h. das Relativitätsprinzip muss fallengelassen werden.
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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Agent Scullie schrieb nach 4 Minuten und 9 Sekunden:
Zitat von Pyromancer
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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Agent Scullie schrieb nach 4 Minuten und 25 Sekunden:
Zitat von nightwalker
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Zitat von nightwalker
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