SF-Fans sind alles Spinner *Vorurteil*

[conanboy]

danke

Obwohl ich dankbar bin für die Antworten von alanos und KennerderEpisoden, habe ich wohl nicht ganz klar gemacht, worum es geht.
1) alanos: meine letzten beiden Beispiele "U-Boot" und "Handy" hab ich deshalb gebracht, um klarzustellen, dass diese beiden Dinge mal SF waren, aber heute im täglichen Gebrauch sind.
2) KennerderEpisoden: das war eine Referats-Gruppenarbeit, dh. , ich musste die beiden Mädels davon abbringen, zu denken, dass Blade Runner und SF Spinnerei sind, die man nicht ernstnehmen kann. Stell dir vor, wir hätten in unserem Referat gesagt "Das ist alles totaler Quatsch", welche Note hätte uns der Professor gegeben??
Mit anderen Worten: Von der Note zum Referat hing mein Abschluss ab, und ich wäre durchgefallen, hätte ich meine Mitreferentinnen nicht davon überzeugt, dass SF durchaus ein ernstzunehmender Literaturzweig ist!
So viel zum Thema "Kann mir doch wurscht sein, was andere denken!"

[Darth.Hunter]

Da hast du schon recht. Ich mache Erklärungsversuche eigentlich grundsätzlich von meinem Gegenüber abhängig. Um die Tiefgründigkeit von gutem Science Fiction (denn es gibt ja durchaus schlechten) zu erkennen, ist schon ein gewisser Intellekt erforderlich. Es gibt aber gerade in der Jugend genug Leute, die diesen entweder nicht besitzen oder mit Scheuklappen durch die Welt laufen.

Wenn ich merke, dass mein Gegenüber so jemand ist, dann bemühe ich mich gar nicht um eine derartige Diskussion, weil solche Leute gar nicht diskutieren wollen. Leute, die Interesse an Konversation haben, sind da schon wieder eine ganz andere Sache. Jene zeigen sich auch für Argumente offen und blocken in der Regel nicht gleich ab.

Im Prinzip ist doch jeder Mensch, der über das Leben und die Gesellschaft reflektiert offen für Science Fiction. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich dieses teilweise verbreitete Image von "Freaks" also gar nicht bestätigen. Die meisten Scifi-Fans mit denen ich zu tun habe, würde ich vielmehr als eloquente und intelligente Leute einstufen.

[Hyperkan114]

Ich finde wer nicht in der Lage ist zu akzeptieren, dass ich Since Fiction mag der ist es nur begrenzt wert, dass ich mit ihm Spreche, auserdem hat jeder etwas eigenartiges an sich wer die Eigenarten seines Gesprächspartners kennt dem fällt es auch leichter in so einer Debatte zu argumentieren. Es gibt wirklich viele Leute die noch kranker im Kopf sind als die Typen die als Yoda im Autobus fahren z.B. ein Volksschulfreund von mir hat vor etwa einem Jahr seine Leidenschaft zu Hipp-Hopp entdeckt und vor ein paar Tagen im ganzen Haus an allen Wänden Sido-poster aufgehängt und rote Neonleuchten in die Blumentöpfe am Gang gesteckt, aber er behauptet ich wäre irre weil ich mich für Since Fiction interessiere. Und für alle die die versuchen mehreren Leuten gleichzeitig zu erklären was einem an Since Fiction gefällt denen kann ich gleich sagen, dass die Chancen, dass die das akzeptieren minnimal sind und es danach oft nur noch schlimmer ist als vorher, versucht lieber jemanden alleine zu erwischen und ihm das zu erklären da klappt es öffter(glaubt mir ich spreche aus erfahrung).

[Martin Shefield]

Is mir ziemlich egal was andere sagen. Mich hat bis jetzt auch noch niemand gefragt, was ich daran toll finde bzw musste ich noch nie jemandem erklären, was ich daan so toll finde.

[O,niel]

Ich weiß ja jetzt nicht wie das so Allgemein ist, aber als Spinner ( oder Dumm angegugt ) hat mich noch keiner bezeichnet. Egal ob ich grade über Startrek, Stargate oder Starwars geredet habe. Auch wenn ich sowas mir grade ansehe sagt niemand was. Also ich hab das Problem nicht so.

ich werd oft angeglotzt, als würd ich an geister, horoskope, und fliegende untertassen glauben, bloß weil ich gern star trek schaue. kennt ihr das?

Oder hab ich das jetzt falsch verstanden?

[monn]

was ich (auch in meiner Schule) oft sehe ist das einige Leute Fantasy für normal halten, Science Fiction aber eher belächeln ,
aber dafür gibts wohl keine "intelligente" Erklärung

Aber prinzipiel gilt für mich eins:

Science Fiction ist mein Hobby und wenns stört,der hat Pech gehabt.

Ist mein Gegenüber aber jemand mit dem ich mich inteligent unterhalten kann, dann lasse ich mich auch gerne auf eine vernünftige Diskussion gerne ein.

Aber leider scheint Intelligenz selten geworden zu sein

[Lord_Doomhammer]

Wenn mich jemand fragt weshalb ich Science Fiction mag dann antworte ich einfach:
In Science Fiction sehe ich zumindest eine mögliche gute Zukunft für die Menschheit und die Erde, eine Zukunft die momentan durch die Idioten vernichtet wird, die in Besitz von irdischen Reichtümern sind; so kann ich sie wenigstens sehen und noch davon träumen, wenn ich sie wohl selbst nie erleben werde

Zu fantasy (ein wenig OT )
Wo sonst kann ich in Welten leben oder Welten erschaffen, in denen alles möglich ist, unter anderem einen guten Ausgang für die Menschheit?

[dominicpaine]

wenn mich jemand fragt warum ich gerne sci-fi gucke frage ich ihn warum er gerne komödien, schnulzen oder action schaut.
*ot_ein*
genau wie pc-spielen. ich spiele gerne strategie. meine kollegen gerne autorennen.
*ot_aus*

ist halt alles geschmackssache. ich würde ja auch niemanden der sich nicht für sci-fi interessiert als spinner bezeichnen.

[conanboy]

O,niel ich hab da mal ne frage:

wenn du noch nie dieses problem hattest, wieso antwortest du dann hier?

wenn der lehrer in deiner klasse eine frage stellt, meldest du dich dann, und sagst, wenn der lehrer dich dran nimmt
"ich weiß es nicht"????

[Harmakhis]

Also ich hab die Erfahrung gemacht, dass wenn man so oder so ein selbstsicher Typ, den man nicht für spinnert halten könnte, dann wird man das auch nicht, wenn man den Leuten offenbart, dass man SciFi-Fan ist.

Vielleicht das nämlich gar nicht so sehr am Hobby...

[alanos]

Wenn mich jemand fragt warum ich mich für Scifi interessiere stelle ich einfach eine simple Gegenfrage: Warum interessierst du dich für Fussball/Formel 1 oder ähnliches? Es ist einfach ein Hobby mehr nicht.

[Robert Johnson]

Ich habe entdeckt das es sehr Altersabhängig ist wie Leute über solche Dinge denken.

In der Schule musste man niemandem kommen das man Star Trek cool findet. Es sei denn im engsten Kreis seiner eingweihten mit denen zusammen man Star Trek cool finden konnte.

Das Image Problem der Trekkies kommt aber meist durch die Deutsche version von TOS die für die Kinderstunde am Nachtmittag umgeschnitten wurde. Seither hält man Star Trek oder was man in Deutschland besser kennt. Raumschiff Enterprise eh für Kinderkram.

Weiter ist zu sagen das Leute die Science Fiction sowieso gut finden, meistens den verschiedenen Serien (ob Buch, Spiel oder TV/Kino) sowieso recht aufgeschlossen gegenüberstehen. Der Rest ist dann eher ne Frage der Geschmacksache.

Weiter ist zu sagen das viele Leute wegen den eher dürftigen Episoden Designs sowieso der Auffassung waren das Scifi Unglaubwürdig ist. Hat sich zum Glück mit den höheren Budgets und der CGI einiges gebessert heutzutage. Viele können sich in nem Karton und Holzgebastel schlecht ein echtes Raumschiff vorstellen... Naja... deren verlust

[Logan5]

Das Image Problem der Trekkies kommt aber meist durch die Deutsche version von TOS die für die Kinderstunde am Nachtmittag umgeschnitten wurde. Seither hält man Star Trek oder was man in Deutschland besser kennt. Raumschiff Enterprise eh für Kinderkram.

In Deutschland hält man engstirnigerweise so Einiges für Kinderkram und vor allen Dingen wird "Kinderkram" dann auch immer gleich mit "nicht für Erwachsene geeignet" gleichgesetzt. Das gilt neben phantastischen Stoffen ja auch insbesondere für Zeichentrickfilme oder Ähnliches.

Ein gutes Kinderprogramm zeichnet sich aber eigentlich gerade dadurch aus, dass die Geschichten in der Lage sind, Erwachsene ebenso anzusprechen, wie Kinder, weil auch Kinder durchaus ein Recht auf einen gewissen Anspruch haben.

In Großbritannien stellt das z.B. überhaupt kein Problem dar. Immerhin hat sich der dort allseits beliebte Doctor Who tatsächlich aus einer Kindersendung zur Familienserie entwickelt, die auch heute noch darauf bedacht ist, sowohl Kindern, als auch Erwachsenen gute, anspruchsvolle, intelligente und vor allem spannende und gerne auch mal witzige Unterhaltung zu bieten. Ich glaube, dort käme man gar nicht auf die Idee zu sagen, man würde es nicht erst nehmen, weil es "nur" eine Kindersendung wäre.

Dieses spezielle Schubladendenken halte ich ehrlich gesagt für etwas typisch Deutsches, zumal man es in diesem Land ja mit Phantastik ohnehin nicht so zu haben scheint und auf diese Phantasielosigkeit sind einige Leute dann auch noch stolz.

Also wenn mich jemand für einen Spinner hält, weil ich fähig bin, genug Phantasie aufzubringen, um mir mehr vorzustellen, als das, was ich jeden Tag um mich herum erlebe und weil es mir gefällt, mit solchen Vorstellungen zu spielen, soll er das meinetwegen denken, aber ich denke auf der anderen Seite, dass wir ohne Phantasie - und dabei besonders die, die sich mit der Weiterentwicklung der Menschheit befasst - heute noch in Höhlen leben würden und vermutlich nicht einmal das Rad erfunden hätten.

Wer Science Fiction für Kinderkram hält, hat im Grunde aber gar nicht mal Unrecht, denn Kinder sind von Natur aus Begeisterungsfähig, Neugierig und Phantasievoll. Dadurch lernen sie überhaupt erst, sich die Welt zu erschließen. Science Fiction bietet für diese Eigenschaften einen großartigen Nährboden.

Als Erwachsener läuft man Gefahr, diese Eigenschaften zu verlieren und je mehr man sich von ihnen abwendet umso eher endet man in Stagnation und dreht sich den Rest seines Lebens nur noch im Kreis.

Für solche Leute sind SF - Fans natürlich Phantasten, Träumer, Spinner oder Freaks und daran wird sich auch nichts ändern, wenn man versucht ihnen die Mehrdeutigkeit phantastischer Stoffe zu erklären, weil sie in diesen Dimensionen nicht denken und es nutzt auch nichts, sie darauf hinzuweisen, dass gerade unter den Trekkern nicht gerade wenige Akademiker anzutreffen sind oder dass sich sogar wissenschaftliche Größen, wie Stephen Hawking, für diese Serie begeistern können. Mit solchen Menschen redet man am Besten einfach über andere Themen.

Auf der anderen Seite ist es schließlich auch so, dass es in diesem Leben wohl niemand mehr schaffen wird, mich in irgendeiner Weise für Fußball zu begeistern, weil ich sogar während der WM völlig resistent dagegen war. Für mich sind eben viele Fußballfans Freaks, die ich nicht verstehen kann. Mir könnte man auch nicht wirklich begreiflich machen, was so toll daran ist, sich bereits auf der Zugfahrt zu einem Spiel megabreit zu saufen und die ganze Zeit irgendwelche Parolen zu grölen oder hirnlose Lieder zu trällern. Nur wird dieses Verhalten eben allgemein als relativ normal betrachtet, weil sich eben ein paar Leute mehr für Fußball begeistern können, als für Raumschiffe.

Aber die meisten Leute essen ja auch kein Eis im Winter, weil es da ja draußen schon so kalt ist, obwohl sie im Sommer liebend gerne grillen.

[Robert Johnson]

Ich denke gerade bei uns in der Schweiz haben viele meiner Generation diese Kindliche Neugier behalten. In meinem Freundeskreis haben sich dann viele auch im kulturellen Bereich angefangen zu engagieren, und sind wirklich aktiv daran ihre Lebensmodelle zu verwirklichen, auch wenn anderen meistens ältere Leute die Nase rümpfen und meinen "die sollten lieber was sinnvolles mit ihrer Zeit anfangen!" Und ich denke darauf läuft es doch hinaus.

Der Scifi Fan tendiert je nach dem zu ein wenig dazu den Wunsch nach der Imaginären Utopie in die Realität umzusetzen. Was meiner Meinung durchaus Legitim ist, vorallem weil dies zu einer aktiven Auseinandersetzung mit seiner Umwelt führt. Ganz im Gegensatz zu dem ewigen Vorwurf der Kritiker das sei "abgehoben" und realitätsfern.

Der Kritiker lobt sich selber indem er sich als funktionierendes Rädchen in der Maschinerie des Alltags wähnt. Und diese Ordnung wird halt des öfteren von den eher kreativen Leuten in Frage gestellt.

[Taschenmogul]

Muß mal kurz was einschmeissen, was mir gerade in den Sinn gekommen ist, als ich diese Seite gesehen habe (bin über den "Starship Troopers 2"-Thread darauf gestoßen).
Was bewegt Menschen dazu, Fanconventions für ein SciFi-Universum zu machen, das eine faschistische Gesellschaft abbildet?
Die Leute verkleiden sich dort als Soldaten - warum? Weil sie´s toll finden "Ja, Sir!" zu sagen? Weil sie das ganze Militär-Flair so mögen? Weil sie Hierarchie geil finden? Heißt - weil sie die Dinge geil finden, die im Buch und Film ja gerade überspitzt dargestellt wurden, um sie zu kritisieren, um vor dieser faschistischen Utopie zu warnen?
DAS finde ich seltsam, solche SF-Fans finde auch ich ziemlich spinnert.