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    Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
    Da hätte Max Frisch auch ein neues Schwimmbad entwerfen können. Und es ist ja immer Kaffeesatzleserei, warum jemand einen Text schreibt, das kann man als Außenstehender nur vermuten.
    Das Argument scheint mir nicht stichhaltig. Man könnte auch fragen, wieso ein Musiker nicht stattdessen beispielsweise Statuen modelliert oder schauspielert. Die Antwort darauf könnte sehr einfach lauten: Weil er das Talent zum Machen von Musik hat und nicht das, Statuen zu modellieren oder zu schauspielern.
    In Übrigen unterstellt man Musikern auch eher selten eine Aussage zur Gesellschaft zu machen, ob sie es wollen oder nicht.

    Das bedeutet allerdings nicht, dass ein Schriftsteller nicht trotzdem irgendwie Aussagen zur Gesellschaft einfließen lässt, möglicherweise auch unwillentlich.
    "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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      Max Frisch war nebenbei auch Architekt und er hat ein Schwimmbad in Zürich gestaltet.

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        Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
        Max Frisch war nebenbei auch Architekt und er hat ein Schwimmbad in Zürich gestaltet.
        Dass er sich für Architektur interessiert hat, wusste ich vorher, das aber nicht. Danke für die Information.
        Das ändert die Beurteilung des Falles natürlich. Aber auch nun kann es der Fall gewesen sein, dass er als Literat einfach gefragter war als als Architekt.
        "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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          Ich glaube, bei Frisch kann man davon ausgehen, dass seine Schriftstellerei eher nicht unbedingt finanzielle Gründe hatte.

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            Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
            Ich glaube, bei Frisch kann man davon ausgehen, dass seine Schriftstellerei eher nicht unbedingt finanzielle Gründe hatte.
            Hat er seine Werke...verschenkt?
            Oder alle Gewinne öffentliche Institutionen gespendet?

            Wenn nicht...dann war er auch an den Gewinn interessiert...
            Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

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              Zitat von Creator83 Beitrag anzeigen
              Ja, Alien und BSG bieten die Vergleichsmöglichkeiten. Die Frage war aber eben, warum sie aufgrund dessen SciFi sind und nich schon aufgrund der Anwesenheit/Anwendung von fiktiven Technologie. Die Antwort darauf bist du mir (und vll sogar dir selbst?) noch schuldig, denn ...
              Gut, dann einfach anders rum - möglicherweise verstehe ich dich einfach nicht ...

              Denkst du,. eine Geschichte in der die Ulang-Bubai vom Planeten Utuk und die Tikora vom Planeten Mupplon gegeneinander Krieg führen ist Sci-Fi?

              Wenn ja, brauchen wir an dieser stelle nicht weiter zu diskutieren, denn in meinen Augen wäre ein solches Szenario Science-Fantasy. Für mich gehört zur reinen Sci-Fi einfach dazu, dass die uns heute bekannte MENSCHHEIT in einem anderen, Historischen oder Wissenschaftlichen Kontext gesetzt wird.

              Wenn du das anders siehst, und für dich jedes Magielose Szenario mit Raumschiffen automatisch Sci-Fi ist, dann ist jede weitere Diskussion eigentlich überflüssig.

              Die Fantasy erzählt meistens einfach "nur" eine unterhaltsame Geschichte. Die Science-Fiction will immer auch eine Prämisse transportieren. Ein Sci-Fi-Film muss - zumindest meiner Ansicht nach - eine SPEKULATION enthalten, die dem Zuschauer/Leser Denkstoff liefert.
              Dass kann sie aber nur, so lange sie dem Zuschauer auch eine Gemeinsame Basis vermitteln kann, die dieser in der Lage ist, zu verstehen => Menschheit.

              Nimm beispielsweise AVATAR ... da haben wir die klar erkennbare Prämisse der gnadenlosen Ausbeutung von Schwächeren. In ALIEN ist die Prämisse die überlegenheit der Natur gegenüber dem Menschen. In STARTREK haben wir die Prämisse das Tolleranz und Gemeinschaft zu einer Gesellschaft führen, in der es allen besser geht.
              Sogar "unscheinbare" Randproduktionen wie CARGO oder Actionfilme a'la ERASER binden sich eine Prämisse an's Bein ... zumeist gesellschaftlicher, politischer oder wirtschaftlicher Natur. Stargate legt sich - soweit ich weiß - mit der Religion an, und stellt die Prämisse auf, dass unsere Götter zwar real sind, aber in wirklichkeit Aliens.

              Bei Filmen, die andererseits rund um stark fiktive und abstrakte Elemente herum konstruiert sind - zum beispiel Magie - und die ohne das vorhandensein selbiger nicht funktionieren würden, fehlt diese Prämisse, oder ist praktisch nicht auszumachen. Denn MAGIE ist für uns heute, nicht wissenschaftlich fundiert.
              Die meisten Menschen können sich eher vorstellen, dass es irgendwann mal ein "Warpantrieb" erforscht wird, der Raumschiffe wie in ST ermöglicht, als dass sie sich vorstellen könnten, Zauberei wie in Harry-Potter wäre zwar Real, der Menschheit heute aber unbekannt. Magie kann man nicht "Wissen", die kann man nur "glauben" und ist deshalb pure Esoterik.
              Deshalb fehlt in derart "losgelösten" Szenarien einfach die Grundlage der Identifikation.

              Sicher ... Tolkien lies sich bei der Schöpfung der Orks von der Wehrmacht inspirieren, dennoch ist HdR dank Magie, Geistern und Dämonen so weit davon Weg, eine Weltkriegs-Metapher zu sein, wie eine Kuh als Metapher auf einen Rolls-Royce herhalten könnte.
              Wenn ich in LotR eine Prämisse suchen MÜSSTE, dann wäre das wohl am ehesten so ein Unsinn wie "die Monarchie ist das beste Regierungssystem". HdR hat einfach keine Aussage die getroffen wird.

              Das selbe Problem hat StarWars. Auch hier wird keine Aussage getroffen, weil sich der Kontext von unserem so stark unterscheidet, dass die Parallelen an einer Hand abzählbar sind. StarWars UNTERHÄLT, es SPEKULIERT aber nicht. Und warum tut es das nicht? Weil die Geschichte schon alleine ob der Existenz der Macht nicht auf unser heutiges Weltbild umlegbar ist.

              Natürlich KANN Fantasy auch etwas aussagen wollen (die HdM-Trilogie tut das beispielsweise), aber Sci-Fi MUSS eine Prämisse vermitteln...was sie aber nicht kann, so lange für den Zuschauer kein identifikationspotential erkennbar ist.

              Zumindest sehe ich das so.
              Zuletzt geändert von caesar_andy; 25.01.2012, 18:04.
              Was ist Ironie?
              Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
              endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

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                Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                Das selbe Problem hat StarWars. Auch hier wird keine Aussage getroffen, weil sich der Kontext von unserem so stark unterscheidet, dass die Parallelen an einer Hand abzählbar sind. StarWars UNTERHÄLT, es SPEKULIERT aber nicht. Und warum tut es das nicht? Weil die Geschichte schon alleine ob der Existenz der Macht nicht auf unser heutiges Weltbild umlegbar ist.
                Episode I - III enthält aber - neben der Aktion - eine politische Geschichte, die sehrwohl einen Realitätsbezug hat.
                Denke nur an Padmé Dialog: "Und so geht die Freiheit zugrunde - mit donnerndem Applaus."
                Oder an Palpatines Rede, in denen er versprach, sich für eine sichere und stabile Gesellschaft einzusetzen.
                Tausche die Separatisten mit Terroristen aus und die Republik mit der USA unter Bush, dann sind durchaus Parallelen erkennbar.

                Natürlich ist Star Wars stark überzeichnet.

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                  Zitat von caesar andy
                  Denkst du,. eine Geschichte in der die Ulang-Bubai vom Planeten Utuk und die Tikora vom Planeten Mupplon gegeneinander Krieg führen ist Sci-Fi?
                  Wie können die Menschen über so eine Geschichte wissen?

                  Eine Nebenfrage dazu...
                  Ist eine zukünftige Rakete der Menschen (mit allen technischen Details wissenschaftlich erklärt und als möglich erkannt), auf die Reise und trifft dabei auf Space Homer (aus der Griechische Literatur) der die Insassen (Astronauten) über einen Krieg, zwischen den Ulang-Bubai vom Planeten Utuk und die Tikora vom Planeten Mupplon (weil er einen universal Übersetzer benutz) erzählt, ein Sci-Fi?
                  Die dabei entstandene Storry wird hier auf der Erde zum Buch, wo die Einmischung der Menschen nur als Quellangabe am Anfang in zwei Zeilen erklärt wird...und die Geschichte dann nur über den Krieg berichtet.

                  Wenn nein...warum nicht?

                  Denn du schreibst:

                  Ein Sci-Fi-Film muss - zumindest meiner Ansicht nach - eine SPEKULATION enthalten, die dem Zuschauer/Leser Denkstoff liefert.
                  Dass kann sie aber nur, so lange sie dem Zuschauer auch eine Gemeinsame Basis vermitteln kann, die dieser in der Lage ist, zu verstehen => Menschheit.
                  ...?
                  Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

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                    Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                    Hat er seine Werke...verschenkt?
                    Oder alle Gewinne öffentliche Institutionen gespendet?

                    Wenn nicht...dann war er auch an den Gewinn interessiert...
                    Aber er hat sein Werk wahrscheinlich deswegen nicht geschrieben (vielleicht deswegen veröffentlicht, aber das ist eine andere Frage), dazu hat er sich zu intensiv mit seiner Zeit auseinander gesetzt.
                    Da hätte er es sich einfacher haben können.

                    at Caesar-Andy: Soweit ich weiß, hat sich Lucas beim dritten Teil auch vom Untergang der Weimarer Republik inspirieren lassen, ganz so ohne Hintergrund und Gedanken ist sein Werk nicht, auch wenn ich mit Star Wars nichts anfangen kann.

                    Und auch Fantasy darf sich Gedanken über die Welt machen.

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                      Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                      Denkst du,. eine Geschichte in der die Ulang-Bubai vom Planeten Utuk und die Tikora vom Planeten Mupplon gegeneinander Krieg führen ist Sci-Fi?

                      Wenn ja, brauchen wir an dieser stelle nicht weiter zu diskutieren, denn in meinen Augen wäre ein solches Szenario Science-Fantasy. Für mich gehört zur reinen Sci-Fi einfach dazu, dass die uns heute bekannte MENSCHHEIT in einem anderen, Historischen oder Wissenschaftlichen Kontext gesetzt wird.
                      In "Nightfall" kommen KEINE Menschen vor, sie sind nicht einmal dem Namen nach bekannt, trotzdem: The 1941 short story "Nightfall" has been acclaimed one of the greatest science fiction tales—if not the greatest science fiction tale—ever. http://www.editoreric.com/greatlit/books/Nightfall.html

                      Joseph F. Patrouch, Jr., regards "Nightfall" as fitting Asimov's definition of science fiction, since it creates an alternate world for its own purpose, rather than social fiction, which introduces a similar society to criticize the modern world, but recognizes its similarity and relevance to our society. http://www.bewilderingstories.com/issue8/asimov.html

                      Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                      Die Fantasy erzählt meistens einfach "nur" eine unterhaltsame Geschichte. Die Science-Fiction will immer auch eine Prämisse transportieren. Ein Sci-Fi-Film muss - zumindest meiner Ansicht nach - eine SPEKULATION enthalten, die dem Zuschauer/Leser Denkstoff liefert.
                      Beides ist in "Nightfall" vorhanden. Und wie!

                      Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                      Die meisten Menschen können sich eher vorstellen, dass es irgendwann mal ein "Warpantrieb" erforscht wird, der Raumschiffe wie in ST ermöglicht, als dass sie sich vorstellen könnten, Zauberei wie in Harry-Potter wäre zwar Real, der Menschheit heute aber unbekannt. Magie kann man nicht "Wissen", die kann man nur "glauben" und ist deshalb pure Esoterik.
                      Trotzdem kommt ST nicht ohne Betazoiden und ähnlich magische Sperenzchen aus. Ganz zu schweigen von Gary Mitchell. Und B5 hatte sogar Technomagier!

                      Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                      Wenn ich in LotR eine Prämisse suchen MÜSSTE, dann wäre das wohl am ehesten so ein Unsinn wie "die Monarchie ist das beste Regierungssystem". HdR hat einfach keine Aussage die getroffen wird.
                      Tolkien äußerte sich selbst dazu gelegentlich. Eine seiner Auslegungen war: LotR ist eine Geschichte über den Einfluss, den kleine Leute zuweilen auf das Weltgeschehen haben, auch wenn die Mächtigen dazu neigen, sie zu übersehen.
                      Zuletzt geändert von Dessler; 25.01.2012, 21:19.
                      Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                        Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                        Tausche die Separatisten mit Terroristen aus und die Republik mit der USA unter Bush, dann sind durchaus Parallelen erkennbar.
                        Nein.

                        Ich sehe da keine Parallelen.

                        Sicher ... die Anti-Terror-Politik von Bush mag zweifelhaft gewesen sein. Das ändert aber nichts daran, dass der "Überwachungsstaat" in StarWars niemals Thema war. So es diesen gegeben hat, wurde er erst NACH EP3 eingeführt.
                        In StarWars ging es um einen innerpolitischen Umbruch durch Intrigen, inklusive einem gewaltsamen Putsch.

                        Das letzte Mal, dass jemand auf diesem Planeten etwas derartiges getan hat, war vor dem zweiten Weltkrieg. Man muss die Regierung Bush nicht mögen, aber ihre Agenda mit einem Millitärputsch inklusive der Abschaffung der Demokratie zugunsten einer absolutistischen Regierung zu assoziieren, erscheint mir schon ziemlich harter Tobak zu sein

                        Das Padme von "Freiheit" redet, ist in dem ganzen Kontext übrigens ziemlich sinnlos ... weil sie das nicht wissen kann. Was sie wissen KANN ist, dass die DEMOKRATIE zu Grunde geht.



                        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                        Eine Nebenfrage dazu...
                        Ist eine zukünftige Rakete der Menschen (mit allen technischen Details wissenschaftlich erklärt und als möglich erkannt), auf die Reise und trifft dabei auf Space Homer (aus der Griechische Literatur) der die Insassen (Astronauten) über einen Krieg, zwischen den Ulang-Bubai vom Planeten Utuk und die Tikora vom Planeten Mupplon (weil er einen universal Übersetzer benutz) erzählt, ein Sci-Fi?
                        Die dabei entstandene Storry wird hier auf der Erde zum Buch, wo die Einmischung der Menschen nur als Quellangabe am Anfang in zwei Zeilen erklärt wird...und die Geschichte dann nur über den Krieg berichtet.
                        Die Handlung rund um die Menschen, die die Geschichte empfangen würde ich durchaus als Sci-Fi betrachten. Warum sollte sie das nicht sein?

                        Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                        at Caesar-Andy: Soweit ich weiß, hat sich Lucas beim dritten Teil auch vom Untergang der Weimarer Republik inspirieren lassen, ganz so ohne Hintergrund und Gedanken ist sein Werk nicht, auch wenn ich mit Star Wars nichts anfangen kann.
                        Eine Prämisse ist aber nicht dasselbe, wie eine Inspiration
                        Die Inspiration schafft eine Idee. Die Prämisse hingegen soll leute dazu bringen, über sie selber nachzudenken. Natürlich KANN ein Millitärputsch eine Prämisse sein, ist dann aber eine selten unglückliche, weil es etwas derartiges in der westlichen Welt seit Jahrzehnten nichtmehr gegeben hat...und auch nicht absehbar ist, das so etwas kurz bis mittelfristig wieder passieren könnte.

                        Und auch Fantasy darf sich Gedanken über die Welt machen.
                        Sicher darf sie das, ich habe auch nie etwas anderes behauptet
                        Aber ich vertreten die Ansicht, dass die Fantasy DARF, während die Sci-Fi MUSS.


                        Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
                        In "Nightfall" kommen KEINE Menschen vor, sie sind nicht einmal dem Namen nach bekannt, trotzdem: The 1941 short story "Nightfall" has been acclaimed one of the greatest science fiction tales—if not the greatest science fiction tale—ever. The Greatest Literature of All Time - Nightfall
                        Da ich die Geschichte nicht kenne, kann ich das in dem Fall nicht beurteilen, ich will (und werde) aber nicht ausschließen, dass das die Ausnahme ist, die die Regel bestätigt.

                        Wenn Nightfall es tatsächlich schafft, dem Leser die Prämisse einer grundlegenden Veränderung so zu vermitteln, dass der Leser die Gedanken auf seine eigene Situation übertragen kann, OHNE einen Indentifikationspunkt in der Handlung zu haben, ist das zweifelsfrei eine wirklich tolle sache.

                        Daran, dass die heutigen "Weltraumstorys" ohne Menschheitsbezug aber eher Fantasy denn Science-Fiction sind, ändert das aber nichts.
                        Trotzdem kommt ST nicht ohne Betazoiden und ähnlich magische Sperenzchen aus. Ganz zu schweigen von Gary Mitchell. Und B5 hatte sogar Technomagier!
                        StarTrek NENNT es aber nicht Magie oder der Gleichen, sondern deutet zumindest immer an, das ein wissenschaftlicher Bezug dahinter steht. Ich kann mich zum Beispiel Dunkel an eine Episode erinnern, in der Troi's (oder Lawxanas) Telepatische Fähigkeiten Gegenstand einer medizinischen Untersuchung waren. Damit ist klar, das die treksche "Empathie" oder "Telepathie" auf chemischen und bio-elektrischen Prinzipien beruht, und nicht auf esoterischen.


                        Tolkien äußerte sich selbst dazu gelegentlich. Eine seiner Auslegungen war: LotR ist eine Geschichte über den Einfluss, den kleine Leute zuweilen auf das Weltgeschehen haben, auch wenn die Mächtigen dazu neigen, sie zu übersehen.
                        Wenn Tolkien das wirklich wollte, ist er ein schlechter Schriftsteller gewesen

                        HdR handelt ganz sicher nicht von "Kleinen Leuten die die Welt verändern", denn "klein" ist in der Handlung niemand ... außer Gimly

                        Frodo und Sam mögen als "Kleine Lichter" in die Handlung eintreten, aber am Ende sind sie genau solche Helden, wie alle anderen auch, womit ein klassisches "Vom Tellerwäscher zum Millionär" - Szenario vorliegt.
                        Was ist Ironie?
                        Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
                        endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

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                          Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                          Sicher darf sie das, ich habe auch nie etwas anderes behauptet
                          Aber ich vertreten die Ansicht, dass die Fantasy DARF, während die Sci-Fi MUSS.
                          Womit du nach wie vor wesentliche Teile der Literatur von deiner Definition ausschließt. Nehmen wir Doc Smith, bei dem es immer nur reichlich undifferenziert ums Böse-Aliens-Killen geht, trotzdem half er gehörig mit, den Handlungsrahmen der SF über das Sonnensystem hinaus in den galaktischen Raum zu erweitern. Olaf Stapledons "Sternenmacher", eines der wichtigsten und einflussreichsten SF-Werke überhaupt, das die ganze intelligente Evolution der Milchstraße abhandelt, wobei schon ab dem zweiten Kapitel von Menschen keine Rede mehr ist. Hal Clements Schwerkraft-Romane und Robert Forwards "Drachenei", bei denen exotischst strukturierte Außerirdische im Mittelpunkt stehen und die Menschen nur beobachtende Randfunktion einnehmen. In Cherryhs "Chanur"-Zyklus gibt es genau einen Menschen, und der ist auf eine Nebenrolle als Sandsack der weit überlegenen Aliens abonniert.

                          Und irgendwie bin ich jetzt versucht, Zamonien zu erwähnen...

                          Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                          Wenn Nightfall es tatsächlich schafft, dem Leser die Prämisse einer grundlegenden Veränderung so zu vermitteln, dass der Leser die Gedanken auf seine eigene Situation übertragen kann, OHNE einen Indentifikationspunkt in der Handlung zu haben, ist das zweifelsfrei eine wirklich tolle sache.
                          Das ist sie. Es geht um Aliens, die in ewigem Licht leben und nie einen Nachthimmel zu sehen bekommen außer bei einer sehr seltenen astronomischen Konstellation - und um die Folgen, die das hat.

                          Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                          StarTrek NENNT es aber nicht Magie oder der Gleichen, sondern deutet zumindest immer an, das ein wissenschaftlicher Bezug dahinter steht. Ich kann mich zum Beispiel Dunkel an eine Episode erinnern, in der Troi's (oder Lawxanas) Telepatische Fähigkeiten Gegenstand einer medizinischen Untersuchung waren. Damit ist klar, das die treksche "Empathie" oder "Telepathie" auf chemischen und bio-elektrischen Prinzipien beruht, und nicht auf esoterischen.
                          Das machen manche Fantasywerke auch. Da ist dann von magischer "Energie" die Rede, von Kraftübertragung und jeder Menge Technobabbel (Magobabbel?), die Star Trek in nichts nachstehen, aber das Ganze keineswegs in den Rang von SF erheben.

                          Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                          Frodo und Sam mögen als "Kleine Lichter" in die Handlung eintreten, aber am Ende sind sie genau solche Helden, wie alle anderen auch, womit ein klassisches "Vom Tellerwäscher zum Millionär" - Szenario vorliegt.
                          Nach Tolkiens Verständnis SIND das die "kleinen Leute". Er war halt ein Bourgeois von Herzen.
                          Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                            Ein Märchenroman ist kein Märchen, sondern ein Märchenroman, wie ein Operette keine kleine Oper ist, sondern eine Oper. Märchenromane fußen sowohl auf Märchenelementen, als auch Merkmalen von Romanen.[/QUOTE]
                            "Operette is keine Oper, stimmt. Hier bildet "Oper" nur die Wortherkunft, is per Definition aber der Operette nich übergeordnet. Das trifft aber nich für Märchenroman und Märchen zu. Ein Märchenroman is sowohl ein Roman als auch ein (Kunst-)Märchen:
                            Das Kunstmärchen gibt es nicht!- Es gibt phantastische Novellen, Legendenmärchen, Phantasiestücke, Novellenmärchen, Märchenromane, Wahnsinnsmärchen, Naturmärchen usw.usw." (Das Kunstmärchen - was ist das? von Dr. Paul-W. Wührl)
                            Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                            Die Allgemeine und Spezielle Relativitätstheorie gab es auch schon vor ihre Entdeckung, da spielt dann die Geschichte der Entdeckung [k?]eine große Rolle. Märchen und Fantasy sind menschengemacht, da legt Historie wie bei der Evolution die Hierarchie, die Stellung fest.
                            Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
                            Die Formel Bzw. die Konstante war schon immer da...von eine Schöpfung kann nicht die Rede sein...so wie Columbus nicht Amerika erfunden hat sondern sie nur entdeckt...so hat Albert die Formel entdeckt jedoch nicht erfunden...denn die Energie gab es schon, die Materie auch die Lichtgeschwindigkeit auch und die Umwandlung von Materie zu Energie und dito auch...laaaange bevor Albert darüber gesprochen hat.
                            Die Aspekte der Natur, die die SRT und die ART beschreiben, waren natürlich schon vorhanden. Aber die Theorien bilden weder die einzige Möglichkeit derer Beschreibung (mit Blick auf die Zukunft) noch sind sie universell gültig. Sie sind menschengemachte Versuche hinreichender Beschreibungen und somit keine Entdeckungen. Ähnliches gilt für Zahlenmengen (Natürliche, Ganze, Rationale, Reelle, Komplexe Zahlen), die jeweils ebenfalls dem vorangegangenen übergeordnet wurden. Auch diese waren nich bereits da, sondern sind menschengemacht.

                            Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                            Fantasyschreiber haben sich Märchenelementen bedient und weniger Märchenschreiber Fantasyelemente. Tolkien.
                            Die Richtigkeit dieser Aussage hängt von der Definition von "Märchenelement" und "Fantasyelement" ab. Da wir die eben noch nich geklärt haben, kann man sich nur drum kloppen.

                            Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                            Es ist fast unmöglich, dass eine Geschichte keinen gesellschaftlichen Bezug hat, wenn es auch ein sehr verquerer sein mag.
                            Selbst wenn das völlige Fehlen des gesellschaftlichen Bezugs unmöglich wäre, würde es nich viel ändern. Das würde die SciFi-Definition von caesar_andy (und manch anderer) und meine Frage nur umformulieren:
                            caesar_andy: SciFi = SciFi + bestimmte Art gesellschaftlichen Bezugs
                            ich: Warum erfordert SciFi eine bestimmte Art gesellschaftlichen Bezugs (und Fantasy nich)?

                            Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                            Gut, dann einfach anders rum - möglicherweise verstehe ich dich einfach nicht ...
                            Warum andersrum? Warum versuchst du die Frage nich einfach direkt zu beantworten???

                            Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                            Denkst du,. eine Geschichte in der die Ulang-Bubai vom Planeten Utuk und die Tikora vom Planeten Mupplon gegeneinander Krieg führen ist Sci-Fi? [...] in meinen Augen wäre ein solches Szenario Science-Fantasy.
                            Je nach Handlung is es SciFi-Action/Adventure, SciFi-Drama, SciFi-Sonstwas, wobei SciFi nich das dominante Genre is. Science-Fantasy wird es aber erst, wenn du noch zusätzlich Fantasy-Elemente einbaust.

                            Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                            Wenn ja, brauchen wir an dieser stelle nicht weiter zu diskutieren, [...] Für mich gehört zur reinen Sci-Fi einfach dazu, dass die uns heute bekannte MENSCHHEIT in einem anderen, Historischen oder Wissenschaftlichen Kontext gesetzt wird.

                            Wenn du das anders siehst, und für dich jedes Magielose Szenario mit Raumschiffen automatisch Sci-Fi ist, dann ist jede weitere Diskussion eigentlich überflüssig.
                            Du wiederholst immer wieder deine Einstellung/Sichtweise, ohne eine Begründung zu liefern. Im Prinzip hast du bereits aufgehört zu diskutieren!

                            Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                            Die Fantasy erzählt meistens einfach "nur" eine unterhaltsame Geschichte.
                            Stimmt nich. Und "meistens" würde für eine Klassifizierung auch nich reichen.

                            Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                            Die Science-Fiction will immer auch eine Prämisse transportieren. Ein Sci-Fi-Film muss - zumindest meiner Ansicht nach - eine SPEKULATION enthalten, die dem Zuschauer/Leser Denkstoff liefert.
                            Warum? (Ich kann mich auch nur wiederholen, bis du das beantwortet hast.)

                            Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                            AVATAR: die klar erkennbare Prämisse der gnadenlosen Ausbeutung von Schwächeren
                            ALIEN: Prämisse die überlegenheit der Natur gegenüber dem Menschen.
                            STARTREK: Prämisse das Tolleranz und Gemeinschaft zu einer Gesellschaft führen, in der es allen besser geht
                            CARGO, ERASER: Prämisse zumeist gesellschaftlicher, politischer oder wirtschaftlicher Natur
                            Stargate: Prämisse, dass unsere Götter zwar real sind, aber in wirklichkeit Aliens
                            Ausbeutung von Schwächeren: herrschender Magier beutet Volk aus; magisch stärkeres Volk überfällt ein schwächeres
                            Toleranz/Gemeinschaft/Gesellschaft: Zusammenleben von Menschen mit und ohne magischen Fähigkeiten (Harry Potter, X-Men)
                            Politik: Bekämpfung von terroristischen Magiern mithilfe von umstrittenen magischen Mitteln
                            Wirtschaft: geht bestimmt auch, mir fehlt spontan die Fantasie dafür
                            Umwelt: Magiequellen gehen zuneige, Nutzung von Magie hat negativen Einfluss auf Natur und Gesundheit
                            Wie du siehst, lassen sich all diese Bezüge (und noch viele andere) auch sehr gut im Fantasy-Genre herstellen. (Nur die Alien-Prämisse nich, weil hier die Natur anscheinend ein aktives Element is. Hab's nich gesehen. *duck*)
                            Und dennoch wäre eine Fantasy-Geschichte auch ohne solche Bezüge immer noch Fantasy, ...

                            Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                            Natürlich KANN Fantasy auch etwas aussagen wollen (die HdM-Trilogie tut das beispielsweise), aber Sci-Fi MUSS eine Prämisse vermitteln
                            ... warum is das bei SciFi anders???

                            Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
                            Das machen manche Fantasywerke auch. Da ist dann von magischer "Energie" die Rede, von Kraftübertragung und jeder Menge Technobabbel (Magobabbel?), die Star Trek in nichts nachstehen, aber das Ganze keineswegs in den Rang von SF erheben.
                            Entscheidender Unterschied: "Energie", "Kraft" usw. in Fantasy meinen nich die physikalischen Aquivalente, in SciFi aber schon (auch wenn sie dort erdachte Formen annehmen).
                            Zuletzt geändert von Creator83; 26.01.2012, 18:03.

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                              Die meisten solcher Theorien wie die SRT und ART sind, wenn sie in Frage gestellt werden, nicht komplett falsch, nur ein Spezialfall. So sind die Newtonschen Gesetze ein Spezialfall der ART. Meistens mögen solche Theoriekonstrukte nur eine Annährung von der Welt sein, aber diese Konstrukte beziehen sich etwas in der Welt, was schon vorhanden war und erst entdeckt wurden.
                              Bei Literaturwissenschaften muss man auch die Historie berücksichtigen. Da ist es unzweifelhaft, dass Märchen eher da waren als Fantay.

                              Wenn es keine Kunstmärchen gibt, dann dürfte es auch keine gewöhnliche Märchen geben. Kunstmärchen unterscheiden sich von richtigen Märchen nur dadurch, dass sie einen Autor haben. Die meisten Literaturwissenschaftler gehen wohl davon aus, dass es Kunstmärchen gibt.

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                                Sicher ... die Anti-Terror-Politik von Bush mag zweifelhaft gewesen sein. Das ändert aber nichts daran, dass der "Überwachungsstaat" in StarWars niemals Thema war. So es diesen gegeben hat, wurde er erst NACH EP3 eingeführt.
                                In StarWars ging es um einen innerpolitischen Umbruch durch Intrigen, inklusive einem gewaltsamen Putsch.
                                Ja. Dem ging aber der Verlust am Vertrauen in die Demokratie voraus. So sagte Königin Jamillia in Episode II: "Wir dürfen unser Vertrauen in die Republik nicht verlieren. An dem Tag, an dem wir nicht mehr an die Demokratie glauben, werden wir sie verlieren."
                                Hierin sehe ich einen eindeutigen Appell, den Lukas in diesem Dialog untergebracht hat, das Vertrauen in dem, was wir in Deutschland als "freiheitliche demokratische Grundordnung" bezeichnen, nicht zu verlieren.

                                Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                                Das letzte Mal, dass jemand auf diesem Planeten etwas derartiges getan hat, war vor dem zweiten Weltkrieg. Man muss die Regierung Bush nicht mögen, aber ihre Agenda mit einem Millitärputsch inklusive der Abschaffung der Demokratie zugunsten einer absolutistischen Regierung zu assoziieren, erscheint mir schon ziemlich harter Tobak zu sein
                                Ja, darum schrieb ich ja auch, dass SW Episode III dies auch stark überzeichnet darstellt.
                                Im Grunde kann man durchaus eine seit 9/11 zunehmende schleichende "gesellschaftspolitische Erosion" beobachten, welche in der Weimarer Republik natürlich viel stärker ausgeprägt war.
                                Demokratien, wie die Bundesrepublik, sind natürlich viel besser gegen solche "Erosionen" abgesichert als die instabile Weimarer Republik, aber dennoch wird von manchen Leuten, mit Verweis auf Sicherheit und Ordnung, so manche Errungenschaft unserer freien Gesellschaft infrage gestellt und davor warnt der Subtext von Star Wars.

                                Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                                Das Padme von "Freiheit" redet, ist in dem ganzen Kontext übrigens ziemlich sinnlos ... weil sie das nicht wissen kann. Was sie wissen KANN ist, dass die DEMOKRATIE zu Grunde geht.
                                Dies ist eine Deutung, die auf eine In-Universe-Betrachtung basiert. Dies ist für den Subtext aber irrelavant. Auch hier plazierte der Autor einen mahnenden Dialog.

                                Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                                HdR handelt ganz sicher nicht von "Kleinen Leuten die die Welt verändern", denn "klein" ist in der Handlung niemand ... außer Gimly

                                Frodo und Sam mögen als "Kleine Lichter" in die Handlung eintreten, aber am Ende sind sie genau solche Helden, wie alle anderen auch, womit ein klassisches "Vom Tellerwäscher zum Millionär" - Szenario vorliegt.
                                Widersprichst Du dir damit nicht selbst? Ist denn der Tellerwäscher nicht ein "kleiner Mann" und der Millionär ein "Held"?
                                Hier steht aber die Bedeutsamkeit des Inidvidiums in dem Vordergrund und vermittelt dem Leser den Gedanken, dass auch er - obwohl nur "Tellerwäscher" - wichtig ist. Der Schwerpunkt liegt hier in der persönlichen Entwicklung der Hobbits und wird höchstens peripher aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive betrachtet. Dafür eignet sich SF viel besser, man denke nur an nBSG und Blade Runner.

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