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Geht die Ära der Science-Fiction zuende?

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    Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
    Dein Problem ist offenbar, dass du Science Fiction mit Science Fact verwechselst. Wie schon angemerkt wurde, Science Fiction, Fantasy und Horror sind jeweils Subgenres des Oberbegriffes Phantastik. Die Phantastik befasst sich nun mal mit Konzepten, die (noch) nicht der Realität entsprechen. Selbst die Hard-SF entwickelt die Grundlagen der Realität weiter. Die Gravitation von Zentrifugalkraft imitieren zu lassen, welche durch Rotation erzeugt wird, ist ein Konzept der Hard-SF, aber es wurde noch nie in der Realität in dem Maße angewandt, wie es Clarke & Co. nahelegen, angewandt, und ist somit Phantastik. Du redest dir hier etwas ein, wenn du SF auf Hard-SF begrenzen und komplett von der Fantasy abgrenzen willst. Und wenn du dann sogar ein Werk wie 2001 - ODYSSEE IM WELTRAUM als Fantasy betrachtest, dann stimmt an deiner Definition schlicht was nicht, dann hast du auch die Hard-SF ausgegrenzt und deklarierst für dich die Science Fact zur Science Fiction um.
    Ein Oberbegriff Phantastik ist überhaupt nicht notwendig, dieser Begriff war mal eine Zeitlang in Gebrauch, als Suhrkamp mit der Phantastischen Bibliothek versucht hat, Science Fiction unter diesem Label für eine Leserschaft herauszubringen, die sich schämen würde, sich zu Science Fiction zu bekennen, da in Deutschland unter Science Fiction immer noch viele eine Heftserie wie Perry Rhodan verstehen, und dies mit trivialer Schundliteratur gleichsetzen.

    Vielleicht sehen auch einige Literaturwissenschaftler dies so, die mit dem Begriff Phantastik alles erschlagen wollen, aber Horror etwa ist nicht auf Übernatürliches beschränkt. Es gibt Horrorthriller, in denen Menschen bestialisch getötet werden, aber eben so wie in der Hard-SF nicht das geringste Übernatürliche passiert. Ich verzichte auf den Begriff Phantastik, der auch schon so ähnlich klingt wie Fantasy und ersetze ihn komplett durch den Begriff Fantasy.

    In "2001" erscheint ein übernatürliches Phantasiegebilde, der Monolith, und da werden für mich Grenzen der Hard-SF überschritten. "2001" ist zwar noch Science-Fiction, aber eben Fantasy-SF und keine Hard-SF. Hard-SF muss nicht wissenschaftlich bis ins Kleinste korrekt sein, aber sie muss auf Wissenschaft beruhen und darf keine "mysterious unknown force"-Elemente wie den Monolithen enthalten.

    Arthur C. Clarkes Geschichte "Fahrstuhl zu den Sternen" ("The Fountains of Paradise") mit dem Weltraumaufzug (space elevator) habe ich nicht mehr genau in Erinnerung, aber man kann sie vermutlich wie etwa auch "Jurassic Park" oder "Andromeda" von Michael Crichton zur Hard-SF zählen. Geschichten mit Zeitreisen aber etwa, wie "Timeline" oder eine Geschichte wie "Sphere", ebenfalls von Michael Crichton, zähle ich nicht zur Hard-SF, sondern wieder zur Fantasy-SF.
    Zuletzt geändert von irony; 01.04.2009, 08:50.

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      Ich persönlich glaube auch nicht daran, dass das Science Fiction-Genre je zu Ende gehen wird. Zukunftsvorstellungen und Visionen haben schon immer die Menschen beschäftigt in jeglicher Form.
      Man flüchtet gerne in die Zukunft, ob utopisch oder doch eher realitätsbezogen. Was würde da besser passen als Science Fiction?
      'To infinity and beyond!'

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        Zitat von captain slater Beitrag anzeigen
        Ich persönlich glaube auch nicht daran, dass das Science Fiction-Genre je zu Ende gehen wird. Zukunftsvorstellungen und Visionen haben schon immer die Menschen beschäftigt in jeglicher Form. Man flüchtet gerne in die Zukunft, ob utopisch oder doch eher realitätsbezogen. Was würde da besser passen als Science Fiction?
        Das sehe ich im Prinzip ganz genauso. Nur würde ich sagen, dass Wissenschaft in diesen Visionen eine eher geringe Rolle spielen wird. Sieht man sich heute selbst eine der Wissenschaft nicht abgeneigte Serie wie Star Trek an, was es auch in 30 Jahren noch in Form neuer Filme und Serien geben kann, findet man zahlreiche Fantasy-Elemente. Wissenschaftlicher als Star Trek heute ist - Wissenschaftlichkeit ist es ja, was letztlich den Science-Faktor in der Science-Fiction ausmacht - wird es meiner Einschätzung nach nicht unbedingt werden. Was man viel mehr sehen wird, sind Genre-Mixes und eine Zunahme der Fantasy, sobald man auch die entsprechenden bisher hauptsächlich in Romanen erdachten Fantasy-Wesen und Fantasy-Welten immer günstiger mit CGI darstellen kann. Science-Fiction ist dann oft auch nichts Anderes als Fantasy, die in der Zukunft spielt und eben mehr Technologie zulässt als die Mechanik des Altertums und Alchemie des Mittelalters. Und eine solche Science-Fiction nenne ich dann eben Science-Fantasy.

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          Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
          Ein Oberbegriff Phantastik ist überhaupt nicht notwendig, dieser Begriff war mal eine Zeitlang in Gebrauch, als Suhrkamp mit der Phantastischen Bibliothek versucht hat, Science Fiction unter diesem Label für eine Leserschaft herauszubringen, die sich schämen würde, sich zu Science Fiction zu bekennen, da in Deutschland unter Science Fiction immer noch viele eine Heftserie wie Perry Rhodan verstehen, und dies mit trivialer Schundliteratur gleichsetzen.
          Für deine ganz und gar persönliche Ansicht ist es selbstverständlich absolut in Ordnung, wenn du den Begriff Phantastik als überflüssig betrachtest und -wie im englischen Sprachraum üblich - sämtliche Geschichten phantastischer Natur unter den Oberbegriff Fantasy stellen möchtest.

          In der deutschen Literatur- und Medienwissenschaft ist es allerdings tatsächlich üblich den Begriff Phantastik zu verwenden, unter den dann, wie bereits mehrfach erwähnt wurde, die Genre Horror, SF und Fantasy fallen, wobei dann unter Fantasy jene Geschichten gezählt werden, die eine Anlehnung an Sagen, Mythen und Märchen zu Grunde legen, meist in einer in sich geschlossenen, oft sehr detailliert ausgearbeiteten Welt spielen und deren phantastische Elemente auch in zukünftig denkbarer Realität als unmöglich gelten.

          Auch wenn die Definition des Phantastikbegriffs bisher in seiner exakten Ausformulierung noch keinen von allen Seiten anerkannten Konsens gefunden hat, gilt aber doch als gesichert, dass es nicht der Suhrkamp - Verlag war, der diesen Begriff geprägt hat, sondern E.T.A. Hoffmann, auf den er tatsächlich zurück geht.

          Was Suhrkamp angeht, hatte der Verlag in seiner Phantastischen Bibliothek neben einigen SF-Werken aber auch durchaus auch solche aus den Bereichen Horror und Fantasy zu bieten. Abgesehen davon würde ich mich im Zweifelsfall aber nicht auf die Genreeinteilungen diverser Verlage oder Buchhandlungen verlassen.

          Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
          In "2001" erscheint ein übernatürliches Phantasiegebilde, der Monolith, und da werden für mich Grenzen der Hard-SF überschritten. "2001" ist zwar noch Science-Fiction, aber eben Fantasy-SF und keine Hard-SF. Hard-SF muss nicht wissenschaftlich bis ins Kleinste korrekt sein, aber sie muss auf Wissenschaft beruhen und darf keine "mysterious unknown force"-Elemente wie den Monolithen enthalten.
          Wie gesagt, was du da beschreibst ist eindeutig Science Fact und ignoriert völlig, dass es bereits der Genrebezeichnung nach um wissenschaftliche Fiktion geht in der durchaus auch Spekulationen auf nicht von Menschen entwickelte Technologie gestattet ist. Es ist aber gerade die wissenschaftliche Glaubwürdigkeit, auf die es der Hard - SF ankommt. Ihre Autoren sind meist selbst wissenschaftlich aktiv und entfalten ihre Fiktion auf Basis des jeweils aktuellen Standes der Wissenschaft.

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            Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
            Wieso sollte der Sandalenfilm tot sein? In den letzten Jahren gab es doch genügend Produktionen zu diesem Genre: "Gladiator", "Troja", "Alexander", "King Arthur", "Die letzte Legion", "Rome".
            6 Produktionen in 9 Jahren. Nicht sehr berauschend

            Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
            Sind das Sandalenfilme? Ich dachte, das wären Historienschinken.
            Ich hätte vielleicht auch sagen können "tot wie Western", aber dann wär' mir wohl jemand mit TODESZUG NACH YUMA, DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES, etc. gekommen. Was gibt es denn für richtig tote Genres? Stummfilm?!
            Wenn ein Genre auf maximal einen Produktion pro Jahr kommt, dann kann man das ruhig als richtig tot bezeichnen. Zumindest den Western tat es ganz gut, denn alle in den letzten Jahren (so viele waren es ja nicht) veröffentlichten Filme fand ich ganz gut.

            Es gibt jedenfalls noch weit mehr SciFi-Produktionen als Western oder Sandalenfilme. (Natürlich nur, wenn man SciFi jetzt nicht auf die absurdesten Dinge eingrenzt, wie einige es hier tun )
            "Steigen Sie in den Fichtenelch! - Steigen Sie ein!"

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              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
              Für deine ganz und gar persönliche Ansicht ist es selbstverständlich absolut in Ordnung, wenn du den Begriff Phantastik als überflüssig betrachtest und -wie im englischen Sprachraum üblich - sämtliche Geschichten phantastischer Natur unter den Oberbegriff Fantasy stellen möchtest.
              Ja, so in etwa schwebt es mir vor. Auf einen deutschen Sonderweg kann ich gerne verzichten. Und für 90 Prozent der Science-Fiction, die aus dem englischen Sprachraum kommt, passt der Oberbegriff Fantasy auch ganz gut.

              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
              In der deutschen Literatur- und Medienwissenschaft ist es allerdings tatsächlich üblich den Begriff Phantastik zu verwenden, unter den dann, wie bereits mehrfach erwähnt wurde, die Genre Horror, SF und Fantasy fallen, wobei dann unter Fantasy jene Geschichten gezählt werden, die eine Anlehnung an Sagen, Mythen und Märchen zu Grunde legen, meist in einer in sich geschlossenen, oft sehr detailliert ausgearbeiteten Welt spielen und deren phantastische Elemente auch in zukünftig denkbarer Realität als unmöglich gelten.
              Dass sich Literaturwissenschaftler ihre Welt gerne so zurecht legen möchten, von mir aus. Nur sind Literaturwissenschaftler was Naturwissenschaften angeht eher ungebildet und haben Jahrzehnte lang versucht, Science-Fiction als Schmutz, Schund und überzüchtete Kinderphantasien abzutun und SF zusammen mit Fantasy in die Märchenecke zu stellen. Ich bin gerne bereit, literaturwissenschaftlich zu diskutieren, allerdings nur mit einer soliden Basis von Beispielen, mit denen man verwendete Begriffe auf ihre Gültigkeit testen kann.

              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
              Auch wenn die Definition des Phantastikbegriffs bisher in seiner exakten Ausformulierung noch keinen von allen Seiten anerkannten Konsens gefunden hat, gilt aber doch als gesichert, dass es nicht der Suhrkamp - Verlag war, der diesen Begriff geprägt hat, sondern E.T.A. Hoffmann, auf den er tatsächlich zurück geht.
              Ich habe auch nie behauptet, dass der Suhrkamp-Verlag diesen Begriff erfunden hat, sondern nur, dass der Begriff dort stark im Gebrauch war. Ansonsten findet man ihn außerhalb der Literaturwissenschaft eher selten. Und dass zwischen Suhrkamp und Reclam sowie Germanistik eine besondere Affinität besteht, bezweifelt vermutlich niemand. Meine Schullektüren in Deutsch waren ohne Ausnahme entweder von Suhrkamp oder Reclam.

              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
              Wie gesagt, was du da beschreibst ist eindeutig Science Fact und ignoriert völlig, dass es bereits der Genrebezeichnung nach um wissenschaftliche Fiktion geht in der durchaus auch Spekulationen auf nicht von Menschen entwickelte Technologie gestattet ist. Es ist aber gerade die wissenschaftliche Glaubwürdigkeit, auf die es der Hard - SF ankommt. Ihre Autoren sind meist selbst wissenschaftlich aktiv und entfalten ihre Fiktion auf Basis des jeweils aktuellen Standes der Wissenschaft.
              Ein Roman wie "Jurassic Park" ist für mich immer noch Science-Fiction, zwar Hard-SF, aber noch lange kein "Science Fact", was ich auch als überflüssigen Begriff ansehe. Und eine Geschichte wie "2001" mit einem von mystischen Kräften umgebenen Monolithen, den es niemals geben wird, ist keine Hard-SF, egal wie wissenschaftlich gebildet Arthur C. Clarke ist.

              Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
              Es gibt jedenfalls noch weit mehr SciFi-Produktionen als Western oder Sandalenfilme. (Natürlich nur, wenn man SciFi jetzt nicht auf die absurdesten Dinge eingrenzt, wie einige es hier tun )
              Ich grenze SciFi nicht auf absurde Dinge ein, nur subsummiere ich Produktionen wie Star Wars, Terminator, Transformers, X-Men, Wolverine, Watchmen usw. die ich auch zum Fantasy-Subgenre Science-Fiction zähle, unter Fantasy.

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                Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                D.h. "Farscape" ist aus meiner Sicht erst mal Fantasy und lässt sich dann in das Fantasy-Subgenre Science-Fantasy einordnen.
                Die Bezeichnung Science-Fantasy ist allerdings schon besetzt durch Geschichten, die zwar z.T. auf wissenschaftlicher Grundlage basieren, allerdings auch eindeutig Magisches zulassen, das nicht - wie eben die Spekulation auf außerirdische Technik - in den Bereich des denkbar Möglichen fällt.

                Ein gutes Beispiel für Science - Fantasy ist beispielsweise der "Darkover"-Zyklus von Marion Zimmer-Bradley, wo Raumfahrer auf einem fernen Planeten landen (Science) und dort eine Welt erleben, in der völlig andere, magische Naturgesetze gelten, innerhalb derer im Grunde alles möglich ist und die sich demnach jeder möglichen wissenschaftlichen Erklärbarkeit entziehen (Fantasy).

                Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                Ja, dann lass mal hören. Bislang ist es nicht gelungen, diese Genres sauber zu definieren.
                Eine saubere Definition würde ja auch bedeuten, dass sich jedes einzelne Werk der Literatur ganz und gar eindeutig und zweifelsfrei einordnen ließe und da bereitet der Überbegriff Phantastik der Wissenschaft ja bereits Schwierigkeiten. Soll man Shakespeares Hamlet der anfänglichen Geistererscheinung wegen der Phantastik zurechnen? Zählt Shirley Jacksons "Haunting of Hill House" bereits nicht mehr in dieses Genre, weil offen bleibt, ob sich alles tatsächlich, oder nur in der Vorstellung der Protagonistin abspielt? Todorov bezeichnet z.B. gerade solche Geschichten als Phantastik und möchte alles andere ausgrenzen.

                Ganz und gar saubere Definitionen wird es sicher niemals geben, weil das auch bedeuten würde, dass sich Kunst in Schubladen einordnen ließe und diese Schubladen dienen eher dazu, sich der Materie ordnend anzunähern und nicht, sie einzuschließen.

                Für diesen Ordnungszweck gibt es aber dennoch einige Richtlinien, bei denen sich im Grunde alle einig sind. Welche das in der Fantasy sind, habe ich ja bereits weiter oben angerissen.

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                  Zunächst einmal danke ich Dir sehr herzlich für die interessante Diskussion, in der ich Deine Meinung außerodentlich schätze!
                  Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                  Die Bezeichnung Science-Fantasy ist allerdings schon besetzt durch Geschichten, die zwar z.T. auf wissenschaftlicher Grundlage basieren, allerdings auch eindeutig Magisches zulassen, das nicht - wie eben die Spekulation auf außerirdische Technik - in den Bereich des denkbar Möglichen fällt. Ein gutes Beispiel für Science - Fantasy ist beispielsweise der "Darkover"-Zyklus von Marion Zimmer-Bradley, wo Raumfahrer auf einem fernen Planeten landen (Science) und dort eine Welt erleben, in der völlig andere, magische Naturgesetze gelten, innerhalb derer im Grunde alles möglich ist und die sich demnach jeder möglichen wissenschaftlichen Erklärbarkeit entziehen (Fantasy).
                  Asimov hat gesagt, dass fortgeschrittene Technologie auch wie Magie wirken kann, umgekehrt heißt dies nicht, dass sich jede Magie irgendwann als fortgeschrittene Technologie realisieren lässt. Für mich ist der Monolith in "2001" etwas eindeutig Magisches, das nicht in den Bereich des denkbar Möglichen fällt.

                  Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                  Eine saubere Definition würde ja auch bedeuten, dass sich jedes einzelne Werk der Literatur ganz und gar eindeutig und zweifelsfrei einordnen ließe und da bereitet der Überbegriff Phantastik der Wissenschaft ja bereits Schwierigkeiten. Soll man Shakespeares Hamlet der anfänglichen Geistererscheinung wegen der Phantastik zurechnen?
                  Eindeutig ja! Ähnlich wie "The Tempest", der ja als Vorlage von "Forbidden Planet" diente. Das macht Shakespeare in keiner Weise zu einem geringeren Genie, und ich habe auch alle seine Werke zuhause.
                  Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                  Zählt Shirley Jacksons "Haunting of Hill House" bereits nicht mehr in dieses Genre, weil offen bleibt, ob sich alles tatsächlich, oder nur in der Vorstellung der Protagonistin abspielt? Todorov bezeichnet z.B. gerade solche Geschichten als Phantastik und möchte alles andere ausgrenzen.
                  Ja, auch dies ist dann Fantasy.

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                    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                    Ein Roman wie "Jurassic Park" ist für mich immer noch Science-Fiction, zwar Hard-SF, aber noch lange kein "Science Fact", was ich auch als überflüssigen Begriff ansehe. Und eine Geschichte wie "2001" mit einem von mystischen Kräften umgebenen Monolithen, den es niemals geben wird, ist keine Hard-SF, egal wie wissenschaftlich gebildet Arthur C. Clarke ist.
                    Beim Jurassic Park hast du natürlich Recht und auch das Horrorgenre macht einem die Definition - wie du weiter oben schon erwähnt hast - manchmal nicht einfach, weil es da auch einen realistischeren Zweig gibt. Da könnte man sich höchstens über das Argument der Verarbeitung moderner Mythen wieder dem Phantastikbegriff nähern.

                    Was 2001 angeht, hast du aber vielleicht einfach die Funktion und das Wesen des Monolithen missverstanden, denn es handelt sich bei diesem Gebilde keineswegs um etwas Magisch-mythisches, sondern um ein hochkomplexes Stück außerirdischer Technologie, das in seiner Gänze zu begreifen, die Möglichkeiten des menschlichen Verstandes sprengt. Die Existenz eines solchen Instrumentes scheint mir wahrscheinlicher, als die einer Welt mit komplett divergenten Naturgesetzen. Damit widerspricht Clarke keinesfalls den Gesetzmäßigkeiten der Hard - SF, auch wenn der Film diesen Punkt weniger deutlich macht.

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                      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                      Was 2001 angeht, hast du aber vielleicht einfach die Funktion und das Wesen des Monolithen missverstanden, denn es handelt sich bei diesem Gebilde keineswegs um etwas Magisch-mythisches, sondern um ein hochkomplexes Stück außerirdischer Technologie, das in seiner Gänze zu begreifen, die Möglichkeiten des menschlichen Verstandes sprengt. Die Existenz eines solchen Instrumentes scheint mir wahrscheinlicher, als die einer Welt mit komplett divergenten Naturgesetzen. Damit widerspricht Clarke keinesfalls den Gesetzmäßigkeiten der Hard - SF, auch wenn der Film diesen Punkt weniger deutlich macht.
                      Ganz genau so habe ich früher auch gedacht und argumentiert. Aber für mich zählt nur, was heute in der Wissenschaft plausibel erscheint, und da nehme ich alles was mit FTL-Antrieben, Wurmlöchern usw. zu tun hat, heraus. Auch wie der Monolith vor 3 Millionen Jahren quasi telepathisch auf den "Primaten" einwirkt, ist nicht wissenschaftlich begründbar. Nimmt man zu "2001" noch die Fortsetzungen "2010" und "3001" hinzu, wird dies noch deutlicher. Zwar wird dort der Monolith wieder demystifiziert, er ist dann nur noch ein komplizierter Roboter, aber eben auch nicht mehr glaubwürdig. Aber ich würde "2001" durchaus an der Grenze zur Hard-SF einordnen, zwar noch innerhalb der Fantasy und außerhalb der Hard-SF, aber nahe an der Grenze.

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                        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                        Eindeutig ja!
                        Das sagst du so einfach .

                        Wenn man sich mal mit dieser ganzen Definitionsdiskussion in der Literaturwissenschaft auseinandersetzt, qualmt einem irgendwann nur noch der Kopf und man denkt "Alles klar, einigen wir uns darauf, dass alles Geschriebe zur Literatur zählt und sparen uns die ganze Kleinkariertheit, OK??"

                        Dummerweise sind die Argumente, die da aus den verschiedenen Lagern kommen aber doch meistens sehr gut durchdacht, auch wenn sie eben alle versuchen, etwas in Form zu pressen, dass oft genug über solche Versuche erhaben ist.

                        Im englischen Sprachraum macht man es sich da scheinbar etwas einfacher und verwendet den Fantasy-Begriff synonym zu unserer Phantastik-Bezeichnung, nur finde ich das persönlich auch ein bisschen schwammig und möchte auch die SF nicht unbedingt der Fantasy unterordnen.

                        Immerhin - geht man jetzt wieder vom deutschen Begriff der Fantasy aus - unterstellt man der Fantasy nicht ganz zu unrecht einen starken Hang zum Eskapismus, während die SF sich in der Regel ja gerade mit gegenwärtigen Problemen auseinandersetzt und sie durch Verfremdung und Überspitzuung in ein neues Licht rückt. An dieser Stelle sehe ich eben eine große Gegensätzlichkeit zwischen Fantasy und SF, die nebeneinander gut funktioniert, aber nicht, wenn das eine dem anderen hierarchisch untergeordnet ist.

                        Ganz grob gesagt kann man - geht es um die gängigen Intentionen und Funktionsweisen der Genre - sagen, dass sich der Horror mit psychischen Innenwelten und den dort beheimateten Ängsten auseinandersetzt, während die SF größeres Interesse an Gesamtgesellschaftlich - Politischem findet. Die Fantasy, wie sie hierzulande definiert wird, ist aber - ihrer Herkunft vom Märchen und der Sage entsprechend - eher symbolisch angelegt, wenn sie etwas zu sagen hat.

                        Leider hat sie in sehr vielen Fällen nicht das Geringste zu sagen. Das heißt ja nicht, dass es nicht trotzdem Spaß macht, sich mit ihr auseinander zu setzen, aber ich halte da eben eine Abgrenzung schon für notwendig.

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                          Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                          Ich grenze SciFi nicht auf absurde Dinge ein, nur subsummiere ich Produktionen wie Star Wars, Terminator, Transformers, X-Men, Wolverine, Watchmen usw. die ich auch zum Fantasy-Subgenre Science-Fiction zähle, unter Fantasy.
                          Ich hatte jetzt niemanden direkt angesprochen, vor allem weil ich den Thread die letzten Seiten nur überflogen hatten. Also nicht persönlich nehmen Will mnich da jetzt auch nicht weiter in die Diskussion vertiefen.

                          Filme lassen sich sowieso sehr selten genau einem Genre zuordnen.
                          "Steigen Sie in den Fichtenelch! - Steigen Sie ein!"

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                            Ach..bei Sci-fi fand ich vor ner Weile das Buch
                            "Die Krieger der Stille"
                            Bisschen wie "Der Wüstenplanet"
                            Zukunft, Sternenreich, Raumschiffe, etc.
                            und mitten drinne, Mönche und paar andere Typen, die Unmengen mystisches Zeug von sich geben.
                            Klang wie Magie, bis der Groschen viel.... hier ist von Geisteswissenschaften im Sinne Telepathie/Telekinese die Rede, nur mystisch verbrämt.

                            Und am Ende doch ins Sci-Fi-Regal gestellt.
                            Die Grenzen sind heute einfach schwammig.

                            Wenn es also in der Zukunft/in einer alternativen Realität spielt und nicht gerade hexen, Zauberer etc. enthält...

                            Alien I zum beispiel, mehr Horrorschocker den Sci-Fi...

                            Klare Grenzen zu ziehen ist einfach schwerer geworden.

                            Hard Sci-Fi:
                            rein technisch orientiert, physikalisch "korrekt", möglicherweise realisierbar
                            Si-Fi: Überlicht, technisch, bisschen schwammig, Mystizismus/Horror möglich etc.
                            fantasy: Herr der Ringe, 300, Troja..(aufgrund der Aufmachung der Filme(300)/der zu Grunde gelegten Geschichte(Troja)) so in der Art.
                            Nicht das jetzt jemand "Leonidas und die 300 hat es aber gegeben!" davon rede ich ja auch nicht!^^

                            Wenn man sowas zu genau eingrenzt, dann ist das Genre nicht nur tot, sondern hat eigentlich nie wirklich existiert.
                            >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

                            Kommentar


                              Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                              Daran, dass es sich bei Star Trek oder Terminator um SF handelt, gibt es in meinen Augen keinen Zweifel, auch wenn die Science - Bezüge (soweit man darunter eben wirklich nur die Naturwissenschaften zählen will) nicht immer genau recherchiert oder glaubwürdig sind. Die meisten Historienfilme entsprechen ebenfalls nicht den tatsächlichen damaligen Gegebenheiten und sind deshalb noch keine Fantasy.
                              Nun, wenn Terminator usw. kein Scifi mehr sein soll, dann haben seeehr viele Leute wohl ein seehr falsches Bild von Scifi, auch die Mehrheit der Fans.

                              Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                              Eine solche Vorstellung hatte ich auch mal, Technik und Wissenschaft usw. Aber mittlerweile, seit ich durch das Forum hier intensiver mit Fragen dieser Art konfrontiert werde, unterscheide ich zwischen Science-Fantasy und Technofantasy als Subgenres der Fantasy und wirklicher Hard-Science-Fiction, welche praktisch kaum in reiner Form existiert.
                              Mengentheoretisch ausgedrückt ist A = Fantasy, B = Science-Fiction, dann ist aus meiner Sicht die Restmenge B \ A (B ohne A) wirklich sehr, sehr klein. Eine SF-Serie, die wirklich echte Hard-SF ist, fällt mir etwa gar nicht ein. Okay, so etwas wie CSI würde ich als Hard-SF ansehen. Aber sonst?
                              Danke für diese Erläuterung.
                              Ich denke nicht, dass mit dieser Vorstellung von "Science Fiction" unbedingt eine merkwürdige Vorstellung von "Science" verbunden sein muss. Es ist nunmal so, dass die meisten Leute unter "Scifi" auch solche "Science Fantasie" verstehen.
                              Man müsste also immer wieder darauf aufmerksam machen, dass man mit "Scifi" nur eine bestimmte Unterart von dem meint, was der andere darunter versteht. Es ist also schon allein der Einfachheit wegen angemessen, einen "großzügigeren" Scifi-Begriff zu haben.

                              Davon abgesehen kann man noch argumentieren, dass man unter "Scifi" einfach eine naturwissenschaftlich inspirierte Fiktion versteht, keine, die 100% möglich wäre.

                              Zitat von transportermalfunction
                              Nein, aber diese Enteiliung spiegelt vieles wieder, was ich selbst so empfinde. Space Opera, Military-SF, Cyberpunk usw. ist für mich nur noch Science-Fantasy, also eindeutig Fantasy, und Produktionen wie die sechs Star Wars-Filme bewerte ich als 100 Prozent Fantasy und Null Prozent Science-Fiction. In den Star Wars-Büchern mag dieses Mischungsverhältnis von 100/0 auf 90/10 sinken, aber im Wesentlichen ist Star Wars reine Fantasy. Raumschiffe, Droiden und Laser mögen zwar für viele Leute typische Merkmale von Science-Fiction sein, aber das ist meiner Ansicht nach nur ein Begriffsproblem. Die Leute sprechen von Science-Fiction, aber im Grunde ist es nur eine besondere Form von Fantasy.
                              Wie wäre es damit: Auch wenn es in SW viele Dinge gibt, die sich wahrscheinlich nicht naturwissenschaftlich erklären lassen, wird in SW doch immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass man es im Inneren des Universums kann (Die Meleclorianer (oder so ähnlich geschrieben)). Wäre diese Idee akzeptabel?
                              "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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                                Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                                [...] Es ist also schon allein der Einfachheit wegen angemessen, einen "großzügigeren" Scifi-Begriff zu haben. Davon abgesehen kann man noch argumentieren, dass man unter "Scifi" einfach eine naturwissenschaftlich inspirierte Fiktion versteht, keine, die 100% möglich wäre. Wie wäre es damit: Auch wenn es in SW viele Dinge gibt, die sich wahrscheinlich nicht naturwissenschaftlich erklären lassen, wird in SW doch immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass man es im Inneren des Universums kann (Die Meleclorianer (oder so ähnlich geschrieben)). Wäre diese Idee akzeptabel?
                                Sicher kann man einen großzügigen Science-Fiction-Begriff haben, aber mir ist es lieber, einen großzügigen Fantasy-Begriff zu haben, da sich darunter wesentlich mehr unter einen Hut bringen lässt. Nimmt man solche Werke wie "Herr der Ringe" als Standard für Fantasy, ist es leicht, Fantasy von Science-Fiction zu unterscheiden, wenn man als Kriterium die naturwissenschaftlich technologische Entwicklungsstufe heranzieht.

                                In klassischer Fantasy ist die Technik kaum über die Mechanik des Altertums und Alchemie des Mittelalters hinaus entwickelt, es gibt Katapulte, Schwerter, Pfeil und Bogen, aber keine Dampfmaschinen, Maschinengewehre oder Generatoren für elektrischen Strom. Typisch futuristische Science-Fiction geht über die Technologie der Zeit um etwa 1918 deutlich hinaus, es gibt Raumschiffe, Laser, Computer usw. Visuell kann man dann sehr schön zwischen Fantasy und SF unterscheiden.

                                Das Problem ist aber, dass sich klassische zur Vergangenheit orientierte Fantasy und typische zur Zukunft orientierte Science-Fiction immer stärker vermischen, und ob in einer von Magie und dem Übernatürlichen durchdrungenen Welt die Wissenschaften bis zur Mechanik von Katapulten oder bis zur (nicht möglichen) Lasertechnologie des Todessterns entwickelt sind, ist für mich nur ein gradueller, aber kein gravierender Unterschied.

                                In "Star Wars" wird auch nichts erklärt, die Laserwaffen sind genauso alltäglich einfach da wie Pfeil und Bogen in "Herr der Ringe". Und Fantasy-Produktionen wie "Harry Potter", "Der Goldene Kompass" oder "Der Sternwanderer" explorieren die Möglichkeiten von Fantasy in einer moderneren Epoche als der des Mittelalters, so dass man rein visuell Fantasy nicht mehr von SF unterscheiden kann. Ob Aliens wie bei "Star Wars" oder Orks, Trolle usw. bei "Herr der Ringe" macht auch keinen Unterschied.

                                Mir genügt es, wenn in einer Erzählung alternative Realitäten, Zeitreisen, der Einbruch des Übernatürlichen, magische Kräfte oder magieähnliche Technologie wie das "Beamen" in Star Trek usw. ein wesentliches Charakteristikum sind, um die Erzählung als Fantasy zu klassifizieren. Das ist einfach und praktikabel und auch zukunftssicher, wenn es immer schwieriger werden wird, SF und Fantasy auseinander zu dividieren.

                                Aber: Nicht alle SF ist Fantasy. "Jurassic Park" etwa hingegen fällt aus der Fantasy-Kategorie dadurch etwas heraus, da das eigentliche Verfahren, mit dem Dinosaurier, welche ja nachweisbar auf der Erde existierten, "erschaffen" werden können, auch wenn die heutige Wissenschaft dies noch nicht hinbekommt, durch glaubhafte Veranschaulichung gentechnologischer Verfahren hinreichend als wissenschaftlich charakterisiert wird.
                                Zuletzt geändert von irony; 01.04.2009, 19:45.

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