Geht die Ära der Science-Fiction zuende? - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Geht die Ära der Science-Fiction zuende?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Der Grund dafür ist einfach der Mangel an Qualität des Geschriebenen und die von mir so empfundene Sinnlosigkeit der erzählten Geschichten. Eine sich über mehrere Romane erstreckende wirklich intelligente Unterhaltung bringt aus meiner Sicht kaum noch ein aktueller SF-Autor zustande. Jedem SF-Roman liegt ja eine Grundidee vor, die ausgestaltet wird. Wenn aber eine Geschichte ideenmäßig kaum oder eher gar nicht über das Niveau einer durchschnittlichen Star Trek-Folge hinausgeht, warum sollte ich so etwas lesen?

    Wenn man sucht, oder aus purem Glück drüber stolpert, findet man durchaus gutes Zeug.
    Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

    - Florance Ambrose

    Kommentar


      Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
      Die Leser in Großbritannien sind auch nicht auf eine Übersetzung von amerikanischen Romanen angewiesen.
      Ich finde das das britische SF-Autoren eine qualitativ und mengenmäßig recht passable Produktionsrate haben. Der britischen Leser hängt also keineswegs nur am Tropf amerikanischer Autoren, auch wenn die nicht vorhandene Sprachbarriere (obwohl so mancher Brite da in Bezug auf Amerikanisch, wohl anderer Meinung ist ) ein Vorteil ist.

      Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
      Was mir aber auch in den Sinn kommt, ist, dass sogar ich selbst trotz gigantischem Interesse an Science Fiction und recht guten Englischkenntnissen praktisch kaum je einen SF-Roman kaufe.

      Selbst wenn Hunderte von Bänden da rumstehen, was es hin und wieder in Großbuchhandlungen in Großstädten noch gibt. Auch bei Online-Buchhändlern klicke ich mich jedes Jahr durch Hunderte von SF-Romanen durch, auf Deutsch und Englisch, und kaufe am Ende vielleicht sechs bis acht SF-Romane pro Jahr.

      Der Grund dafür ist einfach der Mangel an Qualität des Geschriebenen und die von mir so empfundene Sinnlosigkeit der erzählten Geschichten. Eine sich über mehrere Romane erstreckende wirklich intelligente Unterhaltung bringt aus meiner Sicht kaum noch ein aktueller SF-Autor zustande. Jedem SF-Roman liegt ja eine Grundidee vor, die ausgestaltet wird. Wenn aber eine Geschichte ideenmäßig kaum oder eher gar nicht über das Niveau einer durchschnittlichen Star Trek-Folge hinausgeht, warum sollte ich so etwas lesen?
      Nun ehrlich gesagt, wirklich hervorragend geschriebene SF-Romane gibt es pro Jahr vielleicht ein Dutzend. Was nicht unbedingt heißen muss, das einen davon jeder auch interessiert. Das war früher aber auch nicht anders, das merkt man als Leser aber erst, wenn man die guten Klassiker alle durch hat. Das man aber nicht genügend SF-Romane findet, deren Erzählniveau über der durchschnittlichen Star Trek-Folge liegt, kann ich nicht bestätigen. Aber womöglich gehen unsere Vorlieben da auch etwas auseinander.
      Bei mir ist es eigentlich genau umgekehrt, im Gegensatz zu SF-Literatur können bei mir SF-Filme und Serien nur wenig Begeisterung wecken.
      Zuletzt geändert von Enas Yorl; 21.03.2009, 19:14.
      Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
      Dr. Sheldon Lee Cooper

      Kommentar


        Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
        Ich finde das das britische SF-Autoren eine qualitativ und mengenmäßig recht passable Produktionsrate haben. Der britischen Leser hängt also keineswegs nur am Tropf amerikanischer Autoren, auch wenn die nicht vorhandene Sprachbarriere (obwohl so mancher Brite da in Bezug auf Amerikanisch, wohl anderer Meinung ist ) ein Vorteil ist.
        Man könnte sogar soweit gehen zu sagen, daß die britische Science-Ficition derzeit - dank junger Autoren wie Richard Morgan oder Alastair Reynolds - der amerikanischen weit überlegen ist. Jedenfalls was neue Ansätze angeht.

        Besonders was Morgan angeht. Ich hatte ja mal geschworen, in meiner Lebzeit keinen Fantasy-Roman mehr anzufassen. Aber nachdem RKM verkündet hatte, seinen Future-Noir-Stil auf das Sword-and-Sorcery-Genre zu übertragen, konnte ich nicht wiederstehen. Endlich ist meine Kopie von "The Steel Remains" eingetroffen. Rückmeldung demnächst im Was-lest-ihr-gerade-Thread.
        Zuletzt geändert von Stormking; 22.03.2009, 00:05.

        Kommentar


          ScienceFiction wird es wohl immer geben, im schlimmsten Fall geht jetzt eben die Menge etwas zurück. In Buchform bevorzuge ich ehrlich gesagt sogar oft Fantasy gegenüber der SciFi, auch wenn es da in den letzte Jahren ziemlich viele Ausfälle und ziemlich wenig neue Ideen gab. Letztenendes interessiert mich irgendwelche übertriebene Zukunftstechnologie nämlich keinen Meter. Eine Waffe ist für mich z.B. einfach eine Waffe und solange sie schießt ist mir der Rest egal. Interessant wird es da für mich erst wieder, wenn die Technik wirklich unmittelbar auf unserer beruht.
          When I get sad, I stop being sad, and be AWESOME instead. True story.

          Kommentar


            Mir gefällt die Richtung, in die der Fräd gerade geht. Viel bedeutender als Film und Fernsehen war für mich immer die geschriebene Science Fiction. Das Problem in Deutschland: Auch heute noch, wird das Genre nicht anerkannt. Leute, die nie Simmons, Dick, Brin oder Lem gelesen haben, erdreisten sich über SF zu urteilen! Dabei reden die (wenn überhaupt) über SciFi-Schrott.
            Zuletzt geändert von Evi Kerzel; 22.03.2009, 15:30.

            Kommentar


              Seit Verne war wohl kein SFAutor wirklich anerkannt, ohne seine Bücher zu verfilmen.

              Ich muss gestehen, abgesehen von denen, die ich erst vor kurzem gelesen habe (Ben Counter und Dan Abnett sowie C.S. Goto) kann ich keinen einzigen nennen, der nicht unter diese Katigorie fällt.

              Der SF wird noch immer als literarisches Trash-genre gesehen, und wenn sich daran nichts ändert, wird der ERfolg weiterhin auf meistens geistlose Mysteryserien beruhen.
              Fantasy(MEIN Genre) wird überall gelobt, Eragon, der kleine Stinker, war schon lange vor dem Film in aller Munde, die Zwerge, die Orks und die Scheibenwelt wird in alle Höhen gelobt, aber sobald etwas dreihundertjahre nach unserer Zeit spielt, ist es sofort verpönt.
              Grün is bessa!
              Tief im menschlichen Unterbewusstsein versteckt, existiert ein durchdringendes Bedürfnis, das Universum in logischer Konsequenz in seiner Gänze zu erfassen. Aber das Universum befindet sich immer einen Schritt jenseits der logischen Erfassbarkeit - Frank Herbert

              Kommentar


                Zitat von Battleschnodder Beitrag anzeigen
                Seit Verne war wohl kein SFAutor wirklich anerkannt, ohne seine Bücher zu verfilmen.
                Das würde ich so nicht stehen lassen wollen. Ich meine, Autoren wie Asimov, Bradbury, die Brüder Strugazki oder Stanislaw Lem hatten auch außerhalb der SF schon einen Namen, bevor deren Bücher verfilmt worden. Allerdings sind das wahrscheinlich trotz allem Ausnahmen. Für das Gros der Autoren behält Deine Aussage wohl Gültigkeit - leider .
                “You can’t wait until life isn’t hard anymore before you decide to be happy.” -Nightbirde.at AGT, 2019

                Main problem with troubleshooting is: trouble shoots back? (Quelle: Google+)

                Kommentar


                  Zitat von Battleschnodder Beitrag anzeigen
                  Seit Verne war wohl kein SFAutor wirklich anerkannt, ohne seine Bücher zu verfilmen.
                  Das stimmt so nicht, zumindest gilt es nicht für den englischen Sprachraum. Dort ist das SF-Genre längst anerkannt, und SF-Buchrezensionen in der NY- oder London-Times sind alles andere als ungewöhnlich. In Deutschland tut man sich ganz allgemein schwer, den Wert der Unterhaltungsliteratur anzuerkennen. Das trifft die SF ganz besonders, diese hat es in Deutschland nie geschafft den Ruf der Groschenromane ganz abzustreifen. Hinzu kommt das viele die nie einen SF-Roman gelesen haben, glauben von SF-Filmen und Serien automatisch auf die gesamte SF-Literatur schließen zu können.
                  Auf eine Entwicklung zu mehr SF-Romanen die für die breite Masse geschrieben sind, kann ich gut verzichten. Denn ich muss sagen der Fantasy-Literatur ist genau das, nicht allzu gut bekommen.
                  Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                  Dr. Sheldon Lee Cooper

                  Kommentar


                    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                    Das stimmt so nicht, zumindest gilt es nicht für den englischen Sprachraum. Dort ist das SF-Genre längst anerkannt, und SF-Buchrezensionen in der NY- oder London-Times sind alles andere als ungewöhnlich. In Deutschland tut man sich ganz allgemein schwer, den Wert der Unterhaltungsliteratur anzuerkennen. Das trifft die SF ganz besonders, diese hat es in Deutschland nie geschafft den Ruf der Groschenromane ganz abzustreifen.
                    Da denkt man natürlich gleich an Perry Rhodan. Zwar ist die Serie vermutlich wesentlich besser als ihr Ruf, ich selbst habe auch ein paar Hefte gelesen, aber das Problem ist, dass Deutschland anders als Großbritannien und Amerika auch keine besonders guten SF-Autoren hat. Im Prinzip könnte man etwas böswillig Günter Grass mit "Die Rättin" nennen, oder eben Andreas Eschbach, und noch Michael Marrak und Marcus Hammerschmitt, aber mehr fällt mir da im Moment nicht ein.

                    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                    Hinzu kommt das viele die nie einen SF-Roman gelesen haben, glauben von SF-Filmen und Serien automatisch auf die gesamte SF-Literatur schließen zu können.
                    Da ist natürlich viel "Raumschiff Enterprise" schuld. Das hat das Bild der SF für Jahrzehnte geprägt. Die Leute sehen nur das schlechte Make-up der Außerirdischen, und dass die Besatzung der Enterprise nicht wie Anwälte oder Bankangestellte gekleidet sind, und schon ist das Vorurteil festgeklopft. Im Nachhinein denke ich, Kirk, Spock usw. hätten einfach alle Anzüge und Krawatten tragen und die Klingonen einfach verklagen sollen. Oder mit CSI-Methoden in Mordfällen ermitteln.

                    Ansonsten, wer irgendwelche SF-Bücher liest, wo heute vielleicht 85 Prozent höchst durchschnittliche Space Opera, Cyberpunk und Military SF sind, und da die meisten Menschen sowieso schon Fantasy und Science-Fiction nicht unterscheiden können, wen wundert es dann, dass SF für das gehalten wird, was es zu 85 Prozent auch ist.

                    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                    Auf eine Entwicklung zu mehr SF-Romanen die für die breite Masse geschrieben sind, kann ich gut verzichten. Denn ich muss sagen der Fantasy-Literatur ist genau das, nicht allzu gut bekommen.
                    Was Science-Fiction für die breite Masse sein sollte, ist mir ein völliges Rätsel. Die breite Masse interessiert sich in Deutschland überhaupt nicht für Science-Fiction. Wie schon oben angedeutet, als Krimi-, Krankenhaus- oder Anwalt-Serie wäre "Star Trek" heute wesentlich populärer. Die Serie hätte dann auch nicht im Weltraum oder in der Zukunft spielen müssen.

                    Kommentar


                      Ob SF als wertvolles oder verachtetes Genre betrachtet wird, hängt aber auch nicht selten von den Kreisen derer ab, die solche Bewertungen abgeben.

                      Da gibt es Leute, die nicht in der Lage sind, Metaphern überhaupt als solche wahr zu nehmen, geschweige denn, sie in den richtigen Kontext einzuordnen und zu deuten. Andere wiederum sind dermaßen verkopft, dass sie nicht mehr fähig sind, sich einfach gut unterhalten zu lassen. Einigen fehlt es - besonders in Deutschland - auch einfach nur an der nötigen Vorstellungskraft.

                      In der Literaturwissenschaft wird die SF mittlerweile in der Regel wesentlich weniger gering geschätzt, als es früher einmal der Fall gewesen ist. Auch der Film, als Kunst - und Kulturgut hat in den letzten Jahren durchaus eine Aufwertung erfahren.

                      Sogar unter den Fans von Fernsehserien, wie Star Trek oder auch Heftromanen, wie Perry Rhodan, finden sich nicht selten einige äußerst gebildete Menschen - vom Studenten bis zum Hochschulprofessor.

                      SF ist ein Genre, dass in der Regel einen Spagat zwischen phantasievoller Unterhaltung und intellektuellem Anspruch zu Wege bringt. So etwas ist eigentlich auch nicht für die "breite Masse" - die ja immer nur aus dem kleinsten gemeinsamen Nenner der Leser- und Zuschauerschaft besteht - gedacht.

                      Dort kommt es nur dann an, wenn es gerade einen Trend gibt, der entsprechend beworben wird. So hat man z.B. in den 90ern in Deutschland - reichlich spät - bemerkt, dass es keine geringe Zahl von Star Trek - Fans gibt, mit denen man u.a. über Merchandising eine Menge Geld machen kann und weil jeder ein Stück vom Kuchen wollte, wurden plötzlich auf allen Sendern SF-Serien gezeigt. Da ist dann auch sicher ein Teil besagter Masse hängen geblieben und unter Umständen selbst zum Fan, aber auch einfach nur zum Mitläufer geworden, bis sich das Phänomen irgendwann wieder aufgelöst hat.

                      Manchmal trifft SF aber auch den Nerv der Zeit. In den USA wurde Star Trek nach der Mondlandung plötzlich zum Quotenerfolg und die dystopischen SF - Filme der Spätsechziger und Siebziger thematisierten die Angst vor der Atombombe und der ständigen Bedrohung durch den kalten Krieg. In den 50ern waren es bereits die Kommunisten gewesen und die Angst davor, dass jeder einer sein könnte, die zu unzähligen Invasionen aus dem All geführt haben.

                      Momentan leben wir in einer Zeit und Gesellschaft, in der die Bedrohungen nicht so latent oder unterschwellig sind, dass eine Thematisierung durch die SF auf großes Interesse stoßen würde, denn gerade durch den immensen Fortschritt der Kommunikationstechniken, bleibt relativ wenig Platz für Spekulationen. Das erschwert es dem Genre, lohnenswerte Stoffe zu finden, die sich nicht wiederholen.

                      Dazu kommt dieser seit einigen Jahren vermehrt grassierende Wahn der Produzierenden, es allen gleichzeitig recht machen zu wollen, weil man schlicht und einfach den Hals nicht voll genug kriegt. Ein Klientel zu bedienen, das spezielle Interessen hat, wirft einfach nicht so viel ab, als den Großteil der Unter- und Mittelschicht zufrieden zu stellen, indem man Produkte liefert, die weder allzu sehr über- noch unterfordern.

                      Fantasy hat z.Zt. auch nur deshalb so viel Erfolg, weil Harry Potter und Herr der Ringe in allen Medien solche Kassenschlager waren. Irgendwann wird auch diese Welle vorbei sein und es kommt wieder etwas anderes.

                      Kommentar


                        Gestern habe ich in einem Geschäft einen Buchkatalog mit Überschrift "Fantasy & Science Fiction" gefunden (früher hieß es ja oft Science Fiction & Fantasy, heute ist es umgekehrt), der die Fantasy wie folgt aufgliedert:
                        - Heroische Fantasy
                        - Romantasy
                        - High Fantasy
                        - Historische Fantasy
                        - Science Fiction
                        - Dark Fantasy
                        - All Age Fantasy
                        Wie man sieht, ist Science Fiction hier nur noch ein Subgenre der Fantasy, und im Katalog findet man unter SF dann auch hauptsächlich Star Wars. Also mittlerweise bin ich auch bereit völlig umzudenken: Für mich ist ab sofort nur noch Hard-SF wirklich Science Fiction, und die restliche SF kann von mir aus zur Fantasy zählen. Die Ära der SF ist jedenfalls zu Ende. Auch Star Trek ist nur noch Fantasy, Fantasy-SF, um genau zu sein.

                        Kommentar


                          Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                          Auch Star Trek ist nur noch Fantasy, Fantasy-SF, um genau zu sein.
                          Das hat schon Arthur C. Clarke so gesehen. Allerdings finde ich das nur dann zutreffend, wenn man unter "Science" lediglich die Naturwissenschaften betrachtet.

                          Erweitert man den Begriff nämlich um die Geistes- und Kulturwissenschaften, darf sich Star Trek durchaus weiterhin als SF bezeichnen, da es sich im Besonderen um eine soziologische Fiktion handelt, die ein ideales Gesellschaftssystem behandelt. Damit gehört es in die SF-Untergattung der Utopie, genau wie Orwells "1984" als Dystopie zur SF gerechnet wird, obwohl sich der naturwissenschaftliche Anteil stark zurück hält.

                          Bei Star Wars sehe ich das allerdings auch anders, denn da hält sich der wissenschaftliche Anteil doch eher in Grenzen und mindestens 90% aller Zutaten tragen die Aufschrift Fantasy.

                          Die Ära der SF ist ja genau genommen auch nicht wirklich vorbei, sondern wird heute anders verpackt. Eschbach oder Schätzing bezeichnen sich eben nicht als SF-Autoren, auch wenn sie im Grunde genau das schreiben. Unter Bezeichnungen wie Thriller oder Mystery lässt sich einfach ein breiteres Publikum ansprechen. Auch LOST macht bisher allen Anschein, am Ende mit einer puren SF-Lösung aufzuwarten, aber je weniger die normalen Zuschauer erkennen, worum es sich handelt, umso weniger Vorurteilsbelastet wird es aufgenommen.

                          Was aber leider tatsächlich mehr oder weniger tot zu sein scheint, ist die klassische Space Opera und auch Geschichten, die in einer ferneren Zukunft spielen, scheinen relativ unpopulär zu sein.

                          Ich sehe dahinter einen gesellschaftlichen Trend zu höchstmöglicher Realitätsnähe, was ich ehrlich gesagt bedenklich finde, denn welche Zukunft hat eine Gesellschaft, die nicht mehr gewillt ist, sich über selbige Gedanken zu machen?

                          Kommentar


                            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                            Gestern habe ich in einem Geschäft einen Buchkatalog mit Überschrift "Fantasy & Science Fiction" gefunden (früher hieß es ja oft Science Fiction & Fantasy, heute ist es umgekehrt), der die Fantasy wie folgt aufgliedert:
                            - Heroische Fantasy
                            - Romantasy
                            - High Fantasy
                            - Historische Fantasy
                            - Science Fiction
                            - Dark Fantasy
                            - All Age Fantasy
                            Wie man sieht, ist Science Fiction hier nur noch ein Subgenre der Fantasy, und im Katalog findet man unter SF dann auch hauptsächlich Star Wars. Also mittlerweise bin ich auch bereit völlig umzudenken: Für mich ist ab sofort nur noch Hard-SF wirklich Science Fiction, und die restliche SF kann von mir aus zur Fantasy zählen. Die Ära der SF ist jedenfalls zu Ende. Auch Star Trek ist nur noch Fantasy, Fantasy-SF, um genau zu sein.
                            interessant,
                            Dann muss ich mir wohl doch Clark zulegen...

                            Die "SF" von Schätzing gefällt mir verdammt gut, das meiste, was heutzutage als SCIFI verkauft wird, ist kitsch.
                            >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

                            Kommentar


                              Die Sciencefiction ist nicht tot. So'n Quatsch. Was glaubt ihr wohl, worüber wir uns in diesem Forum ständig austauschen?! Und wir sind nicht das einzige SF-Forum im Netz (nicht mal im deutschsprachigen Raum), und nicht jeder SF-Interessierte ist auch in einem Forum aktiv.
                              Fein, der Mainstream befasst sich derzeit nicht mit Weltraumoper (abgesehen von diesem unheimlich aufwendigen STAR TREK-Film, der demnächst in die Kinos kommt, sowie so manchen geplanten Filmprojekten). Na und? Der Mainstream hat sich bislang selten wirklich für SF interessiert. Dystopien waren bei Literatur-Intellektüllen immer gerne gesehen, weil es ja angenehmer ist, zu lesen, was alles schief läuft, als sich damit zu befassen, wie es besser wird. Ansonsten gab's vielleicht noch den WÜSTENPLANETEN, wo irgendwie auch nur das erste Buch ein wirklich breites Publikum über das SF-Fandom hinaus fand (und das bevorzugt in den Zeiten, wo gerade eine Verfilmung aktuell war), und natürlich Douglas Adams PER ANHALTER DURCH DIE GALAXIS, aber sonst hat der Mainstream sich nie für SF interessiert.

                              Die Zeit für SF jetzt vergleiche ich jetzt einfach mal mit den frühen 70ern für STAR TREK (USA, wohlgemerkt). Da gab es nichts (abgesehen von Wiederholungen und einer durchwachsenen Zeichentrickserie im Kinderprogramm). Aber die Fans hielten es am Leben, und am Ende des Jahrzehnts gab es den Beginn der Kinoreihe, Comics, Romane, etc., und das war erst der Anfang von dem, was in den 80ern und 90ern auf die Fans zukam.
                              Wir sind die SF-Fans. Und wir halten das Genre am Leben. Irgendwann blüht es wieder richtig auf, wenn wir Glück haben, wird der neue ST-Film das breitere Interesse bereits wieder wecken. Und bis die SF wieder voll aufblüht, begnügen wir Fans uns eben mit Wiederholungen, dem wenigen Neuen, und unserer gegenseitigen Begeisterung.
                              Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
                              Stalter: "Nope, it's all bad."

                              Kommentar


                                Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
                                Die Sciencefiction ist nicht tot. [...].
                                Natürlich ist die Science-Fiction nicht tot. Nur die Ära der Science Fiction ist vorbei. Eine Produktion wie Star Trek ist innerhalb der Fantasy auch immer noch Science Fiction, nur aus meiner Sicht jetzt eben innerhalb der Fantasy. Wenn man Star Wars betrachtet, ist es auch nicht so verkehrt, Science-Fiction als Subgenre der Fantasy einzuordnen, und wenn man sich die Regale in Buchhandlungen ansieht, sieht das doch auch ganz genauso aus.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X