Zitat von Mainboand
Zitat von Mainboand
Wie einige zuvor schon richtig bemerkt haben sind Qualität und Anspruch zwei verschiedene Dinge und nemro benutzt sie auch nach meinem Empfinden zu stark als wären sie ein und das selbe.
Für mich ist Qualität eher ein "handwerkliches" Kriterium. Also eher Dinge wie: Sehen die Special Effects gut aus (oder sieht man die Bindfäden an denen die Raumschiffmodelle aufgehängt sind), bringen die Schauspieler ihre Rollen gut rüber (oder schaffen sie es gerade mal ihren Text von einem Blatt Papier abzulesen), ...
Anspruch hingegen sehe ich eher als ein "inhaltliches" Kriterium. Dazu gehört auch wie sehr der Zuschauer zum Nachdenken angeregt wird. Manche Filme/Serien kauen dem Zuschauer quasi alles haarklein vor oder drohen mit dem buchstäblichen moralischen Zeigefinger. Andere widerum geben dem Zuschauer die Möglichkeit selbst die Zusammenhänge zu erkennen und ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.
Ich stimme insofern nicht mit nemros Meinung überein, als das eigentlich jede der in seiner Liste genannten Produktionen aus meiner Sicht allermindestens entweder Qualität oder Anspruch besitzt. Und ein paar davon sogar beides.
Und zum Titel des Threads "Quote statt Qualität?" sag ich nur: Das ist doch schon immer so gewesen, oder nicht? Wenn es für Fernsehsender darum geht die Werbeeinnahmen zu maximieren, dann ist meist die erste Maßnahme die Kosten für die Produktion zu minimieren (was es schon mal schwer macht überhaupt noch Qualität oder Anspruch zu erzeugen). Wenn sie dann noch ein Format finden, dass billig zu produzieren ist und auch noch hohe Einschaltquoten liefert (Talk-, Richter- und Casting-Shows), dann bleibt natürlich die Qualität (und auch der Anspruch) auf der Strecke.
Daraus schließe ich einfach mal, das mittelfristig im werbefinanzierten Free-TV nur noch Schrott zu finden sein wird. Schon jetzt scheint es mir als kämen die meisten guten US Serien, die ich in den letzten Jahren geschaut habe hauptsächlich von Pay-TV- oder kleinen Sendern, für die die Quoten nicht so wichtig sind, bzw. die eh nicht mit den Quoten der Großen mithalten können (als Beispiele: Battlestar Galactica, Farscape, Rome, Six Feet Under, Dead Like Me, Jeremiah, ...). In Zukunft wird man wohl für gute Unterhaltung (sei es nun Qualität oder Anspruch) zahlen müssen, entweder als Pay-TV, DVD oder kostenpflichtigem Download (analog zur Entwicklung bei Musikdownloads).
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