Zitat von Stormking
Beitrag anzeigen
Natürlich würde man deshalb versuchen, einer interstellaren Kolonie, die von vornherein auf sich gestellt überleben soll, so viel an Materialien und Vorräten mitzugeben, wie nur möglich, um sie möglichst autark zu machen, insbesondere, wenn man nur auf unterlichtschnelle Schiffe zurückgreifen und deshalb die Verbindung zur Heimatwelt nur sehr sporadisch stattfinden kann.
Da fällt mir ein: welche Art von Kolonie willst Du eigentlich bauen? Sollen Deine Leute im Zielsystem bewohnbare Planeten besiedeln und diese dauerhaft in Besitz nehmen? Dann wirst Du ziemlich viele Leute brauchen - allein schon, um Inzucht unter Deinen Siedlern zu vermeiden. Und alle diese Leute haben bestimmte Grundbedürfnisse: essen, schlafen, wohnen ... Schon bei nur 10.000 oder 20.000 Menschen stehst Du da vor einer echten Herkulesaufgabe, das alles zu managen.
Oder willst Du bloß (z.B.) eine Bergwerksiedlung in einem Asteroidengürtel des fremden Systems errichten, die Du nach Erschöpfung der Rohstoffvorkommen wieder aufgibst? Dann brauchst Du zwar nicht so viele Leute - aber definitiv einen "Linienverkehr" zwischen Siedlung und Heimatwelt! Schon, um die Halbfertig- und Fertigprodukte, die Deine Siedlung produziert, nach Hause zu bringen, diese mit überlebensnotwendigen Dingen (Wasser, Luft) zu versorgen - und last but not least: Deinen Leuten regelmäßig (wenn auch in vermutlich längeren Abständen) auch mal Heimaturlaub geben zu können.
Und wenn im Zielsystem zufälligerweise Einheimische leben, die a) not amused über Deine Ankunft und b) technisch in der Lage sind, etwas Wirksames dagegen zu tun, wirst Du auch den militärischen Schutz Deiner Kolonisten gewährleisten müssen - was den benötigten Transportraum (und vermutlich auch die Personalstärke der Kolonisten) noch weiter aufbläht ...
Nein, ohne ausreichend Frachtraum brauchst Du ein Kolonisierungsunternehmen gar nicht erst zu starten - es sei denn, Du willst es absichtlich vor den Baum setzen.
Kommentar