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    #16
    Dieses Ineinandergreifen sehe ich einfach nicht.

    Die Gefahr eines Atomkrieges passt natürlich in die Zeit, und es wäre komisch, wenn das nicht angesprochen worden wäre. Die emotionale Lage des Ice Warriors bedingt allerdings nicht nur keine derart große Weltbedrohung, diese Bedrohung tut der Folge keineswegs einen Gefallen. Sie trägt ihrerseits keineswegs positiv zum Spannungsbogen der Folge bei, da sie durch die gewöhlte Lösungsmethode (die wiederum die beste Lösung für den Ice Warrior darstellt, schließlich ist er wütend, nicht böse, und verdient daher kein unsanftes Ende), in einer Antiklimax verpufft, die nicht nur äußerst vorhersehbar ist (schließlich ist die Option ein Weltkrieg zu starten, an der Stelle eine leere, und ziemlich lahme Drohung des Skriptes), sondern wirkt durch die melodramitische Rede auch noch ein klein bisschen peinlich.

    Naja, und wenn die historischen Elemente immer so plump und ein wenig schädlich benutzt wurden, so dass ich eigentlich von dieser Folge nichts Besseres hätte erwarten sollen ... es kommt mir nicht so vor, aber dann sollte ich wohl einfach kein Doctor Who mehr gucken. Das kann durchaus sein, meine letzten Wiederholungs-Marathons sind schon eine Weile her. Vielleicht fände ich andere Historicals im Moment auch ätzend.


    Zu den andere Historicals: Du hast natürlich Recht, was den geringen Stellenwert einzelner Ereigenisse in den anderen Historicals angeht. Aber, die in den anderen Folgen bedienten Elemente der Zeitperiode zwingen den Folgen aber in der Regel nicht eine so gestörte Dramaturgie auf. Bei diesen Folgen ist das wenige eingehen auf die Zeitperiode sogar eher förderlich. Bei Doctor Dances und Let's Kill Hitler wird nie als spannendes Finale damit gespielt, dass der Kriegsverlauf geändert werden könnte, und darum schreiben sich die Folgen auch nicht selbst in so hässliche Lagen. Die einzige Ausnahme, die mir da spontan einfällt, ist Fires of Pompeii, die zwar eigentlich eine "Doctor verliert"-Folge ist, dem Zuschauer aber ein Happy Ending vorgaukelt, weil die paar Nebencharaktere mit Namen gerettet werden.
    Los, Zauberpony!
    "Bin solch erzgutes Geschöpf und habe nun schon drei Menschen ermordet! Und unter den dreien zwei Priester."

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      #17
      Zitat von Moogie Beitrag anzeigen
      Dieses Ineinandergreifen sehe ich einfach nicht.

      Die Gefahr eines Atomkrieges passt natürlich in die Zeit, und es wäre komisch, wenn das nicht angesprochen worden wäre. Die emotionale Lage des Ice Warriors bedingt allerdings nicht nur keine derart große Weltbedrohung, diese Bedrohung tut der Folge keineswegs einen Gefallen. Sie trägt ihrerseits keineswegs positiv zum Spannungsbogen der Folge bei, da sie durch die gewöhlte Lösungsmethode (die wiederum die beste Lösung für den Ice Warrior darstellt, schließlich ist er wütend, nicht böse, und verdient daher kein unsanftes Ende), in einer Antiklimax verpufft, die nicht nur äußerst vorhersehbar ist (schließlich ist die Option ein Weltkrieg zu starten, an der Stelle eine leere, und ziemlich lahme Drohung des Skriptes), sondern wirkt durch die melodramitische Rede auch noch ein klein bisschen peinlich.
      Das kommt halt darauf an, was man als Spannungsbogen der Folge überhaupt wahrnimmt. Spannung durch Unvorhersehbarkeit ist bei einem bekannten Stoff mit einer klassisch aufgebauten Erzählstruktur auch nicht wirklich zu erreichen, daher sollte man sich eher auf das konzentrieren, was damit thematisch erzählt werden kann. Die Konsequenz für die Figuren und wie sie in einer Situation reagieren. Das Ende sagt da trotz der einfachen Strickart doch sehr viel über den Doctor, den neuen Companion, die Nebenfiguren, die Zeit oder natürlich dem Ice-Warrior aus.

      Man möge mich ggf. korrigieren, aber gerade da die Ice-Warrior vorher ja eher eindimensional böse in Weltübernahme- bzw. Vernichtungsszenarios dargestellt wurden, schafft es diese Folge durch seine Erzählung mit diesem fest verankerten Bild zu brechen. Da hilft es dann auch, wenn der Ice-Warrior auch die Möglichkeit dazu hat so handeln zu können, wie seine Vorgänger.

      Naja, und wenn die historischen Elemente immer so plump und ein wenig schädlich benutzt wurden, so dass ich eigentlich von dieser Folge nichts Besseres hätte erwarten sollen ... es kommt mir nicht so vor, aber dann sollte ich wohl einfach kein Doctor Who mehr gucken. Das kann durchaus sein, meine letzten Wiederholungs-Marathons sind schon eine Weile her. Vielleicht fände ich andere Historicals im Moment auch ätzend.
      Ich sage nur, dass Episoden von Serien innerhalb gewisser Parameter funktionieren und eigentlich nur punktuell aus diesem Korsett ausbrechen können. Nach einer gewissen Weile kann man als Zuschauer natürlich schnell merken in welche Richtung sich eine Handlung entwickeln wird. Entweder verändert sich dann die Serie oder man muss lernen damit umgehen zu können und das setzt voraus, dass man nicht immer erwartet, dass das Rad neu erfunden wird. Ansonsten wirst du mit vielem natürlich nicht mehr glücklich.

      Vielleicht rezipieren wir einfach anders, weil ich z.B. bestimmte Geschichten, auch diejenigen die ich erst nicht mochte oder erst langweilig fand, mehrfach rezipieren kann und daran meinen Spaß haben kann. Logischerweise kann die Überraschung als Spannungselement nur einen raren Bonus bei der ersten Rezeption darstellen und für spätere Sichtungen fast völlig bedeutungslos sind.

      Zu den andere Historicals: Du hast natürlich Recht, was den geringen Stellenwert einzelner Ereigenisse in den anderen Historicals angeht. Aber, die in den anderen Folgen bedienten Elemente der Zeitperiode zwingen den Folgen aber in der Regel nicht eine so gestörte Dramaturgie auf. Bei diesen Folgen ist das wenige eingehen auf die Zeitperiode sogar eher förderlich. Bei Doctor Dances und Let's Kill Hitler wird nie als spannendes Finale damit gespielt, dass der Kriegsverlauf geändert werden könnte, und darum schreiben sich die Folgen auch nicht selbst in so hässliche Lagen. Die einzige Ausnahme, die mir da spontan einfällt, ist Fires of Pompeii, die zwar eigentlich eine "Doctor verliert"-Folge ist, dem Zuschauer aber ein Happy Ending vorgaukelt, weil die paar Nebencharaktere mit Namen gerettet werden.
      Die Dramaturgie empfindest du hier doch nur als "gestört", weil dir der Ausgang des historischen Ereignisses bewusst ist und weil du natürlich weiß, dass selbst eine Serie wie Doctor Who dies nicht ändern oder seinen Hauptcharakter nicht einfach in die Luft sprengen kann. Ich sehe durchaus deinen Punkt, würde das aber nie als gestörte Dramaturgie beschreiben. Gatiss hat hier natürlich kaum Suspense geschaffen weil die Möglichkeiten zur Auflösung stark limitiert sind, das ist sicherlich richtig, aber seine dramaturgische Gestaltung, Plotstruktur und die Verzahnung verschiedener Elemente ist dennoch für eine 40 Minuten Episode völlig in Ordnung und dem Thema der Erzählung dienlich. Da steckt für mich beispielsweise auch letztendlich das größte Unterhaltungspotential.

      "Fires of Pompeji" benutzt den selben dramaturgischen Effekt, nur umgekehrt. Aber da es hier zur Katastrophe kommt, wird dies wohl als stärkeres Spannungselement wahrgenommen.

      Der Doctor verliert hier zwar, aber überraschend war das ja auch nicht, weil wir natürlich wissen, dass Pompeji untergeht. Er versuchte es trotzdem. Das war jetzt auch nichts, was mich besonders bei der Stange gehalten hätte. Die Folge war deshalb für mich interessant, weil es einen Konflikt zwischen Donna und dem Doctor gab und wir so viel mehr über die beiden Hauptfiguren erfahren haben. So wie hier auch.

      Doctor Who wird mich wohl nur noch am Ausgang von Geschichten rätseln lassen, die klar mit den Konventionen der linear-kausal erzählten Geschichten brechen.

      Ich hoffe es ist deutlich geworden, dass man es auch anders sehen kann. Ob etwas peinlich wirkt oder spannend ist zu sehr relativ.

      Das nur als Abschluss.
      "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
      Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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        #18
        Das ist doch wunderbar, eine Folge besteht immerhin nicht nur aus dem Spannungsbogen. Aber welcher Mehrwert dich eine Folge nun dazu veranlasst sie beim wiederholten Schauen gut zu finden, ist auch recht subjektiv und gehört nicht zur Sache.

        Die Idee kann noch so gut durchgeplant sein, wenn dem Konsumenten die Umsetzung nicht gefällt, rührt der auch ein Chose-Your-Own-Adventure Medium kein zweites Mal an.
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          #19
          Zitat von Moogie Beitrag anzeigen
          Das ist doch wunderbar, eine Folge besteht immerhin nicht nur aus dem Spannungsbogen. Aber welcher Mehrwert dich eine Folge nun dazu veranlasst sie beim wiederholten Schauen gut zu finden, ist auch recht subjektiv und gehört nicht zur Sache.
          Da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt, es geht mir eher um das "interessant finden" und nicht ums "gut finden". Um das Aufzeigen von Anknüpfpunkten und nicht um die Bewertung.

          Die Idee kann noch so gut durchgeplant sein, wenn dem Konsumenten die Umsetzung nicht gefällt, rührt der auch ein Chose-Your-Own-Adventure Medium kein zweites Mal an.
          Natürlich, aber die Idee bleibt trotzdem durchgeplant.
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            #20
            Die Folge war klasse, der Ice Warrior war es nicht. Aber mir stellt sich jetzt doch verstärkt die Frage, ob bei Waters of Mars aus dem Eis Ice Warriors herausgeholt werden sollten. Hm...

            Also das russische U-Boot hat gerockt. Sehr geile Atmosphäre, sehr beklemmendes Gefühl.

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              #21
              Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
              Sehr geile Atmosphäre, sehr beklemmendes Gefühl.
              Ja, aber ich finde die Folge trotzdem nur durchschnittlich, und Clara war mir als noch relativ neuer Companion in vielen Szenen etwas zu cool. Den Ice Warrior habe ich nicht erwartet, es war insofern auch ganz nett, wieder mal ein "Classic-Monster" zu sehen, aber weder die Auseinandersetzung mit dem Warrior noch die Auflösung hatten etwas Besonderes. Das Geld für die Effekte für die Darstellung des Raumschiffs hätte man sich sparen können. Ein paar Licht in einer Wolke hätten es auch getan.

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                #22
                Die Folge war von der Handlung her nichts besonderes, konnte aber trotzdem ganz gut unterhalten, weswegen sie von mir schwache vier Sterne bekommt.
                Die Rüstung des marsianischen Eiskriegers fand ich ein wenig unbeholfen und sperrig, dafür war aber das optische Erscheinungsbild des Eiskriegers ohne Rüstung klasse, besonders der Kopf dieses Soldaten war sehr beeindruckend. Auch sehr gut gefallen hat mir die Szene wo das Uboot vom Raumschiff des Volkes des Eiskriegers geborgen wurde. Ich fand nämlich das Raumschiff mit seinen wegstehenden Tentakeln ganz nett. Weiters kam die Figur des Professors ganz gut rüber und lockerte die Handlung ein wenig auf.
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                  #23
                  Eine interessante Thematik. Kalter Krieg 1983, die Supermächte sind bis auf die Zähne bewaffnet, wird der Kalte Krieg heiß?
                  Was passiert hier? Ein Monster (oder ein stolzer Krieger?) verbreitet Schrecken in einem U-Boot. Gibt es tatsächlich noch eine intelligente Mars-Rasse??

                  U-Boot-Feeling? Die Handlung hätte auch in einem Schloss mit vielen Gängen spielen können.

                  Ich gebe nur 2 Sterne.

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                    #24
                    Mir hat es an dieser Folge sehr gut gefallen mal wieder einen Gegner des Doctors aus der alten Serie zu sehen, nämlich den Ice-Warrior. Dieser kam mit seiner Rüstung sehr nahe an die Orginalvorlage ran und auch wurde dieser ohne Rüstung optisch klasse dargestellt, besonders der Kopf war super.
                    Genial war mal wieder die Szene mit der Landung der Tardis, weil diese sehr lustig gemacht wurde. Einerseists waren der Doctor und Clara für einen Ausflug nach Las Vegas angezogen und auch dafür in Stimmung und andererseits war das eine Punktlandung in einem sinkenden Uboot.
                    Die Handlung war ganz in Ordnung und die Atmosphäre im Uboot kam im Großen und Ganzen glaubhaft rüber, hätte aber vielleicht noch ein klein weniger mehr düster und drückender sein können.
                    Und am Schluß gab es dann auch noch einen Dialog zum Todlachen.
                    Doctor: "Die Tardis ist am Pol."
                    Clara: "Ist ja nicht weit weg."
                    Doctor: "Am Südpol!"
                    Ich gebe der Folge somit wieder vier Sterne.
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                      #25
                      War schon OK. Thematik des Atom U-Bootes fand ich gut. Sowohl den Doctor als auch Clara fand ich gut. Und der sowjetische Kapitän sowie der Professor waren klasse. Auch der Eiskrieger passte schon so, war gut dass er auch einige Sätze sagen durfte und ein klein wenig seine Motivation erklärt wurde.
                      Die letzte Szene, als er von seinem Volk abgeholt worden ist war nett anzusehen. Hoffe dass jetzt aber auch erklärt wird, ob sein Volk (also zumindest im Jahre 1983) immer noch auf dem Mars lebt oder mittlerweile irgendwo anders.
                      Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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