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    Schwimmende Städte

    Während man hier im Forum immer wieder über die kommenden Megacities debattiert, geht ein alternativer Entwurf gerne mal unter: die schwimmenden Städte. Das Konzept ist simpel. Architekten und Techniker planen große Schwimmkörper zu designen, welche genug Lebensraum für eine größere Personengruppe bieten. Je nach Konzept kommt die Energie von der Sonne, der Windkraft oder den Wellen. Die Nahrungsversorgung sieht (Algen-)Farmen oder Fischfang vor. Dieser futuristisch anmutende Ideenkomplex wird durch das langsame Ansteigen des Meeresspielgels für manchen langsam interessant.

    Im Grunde hat man hier eine Landnahme ohne eine Landnahme. Ich persönlich finde die verschiedenen Entwürfe recht ansprechend.



    Wie steht Ihr dem Konzept der schwimmenden Städte gegenüber?


    Seht Ihr darin eine echte Alternative für klassische urbane Lebensräume oder wird das im Sande verlaufen, da wir immer noch gewaltige Landmassen kaum erschlossen haben?


    Weiterführendes:

    Schwimmende Städte | Wissen & Umwelt | DW.DE | 30.03.2014

    Schwimmende Städte - W wie Wissen - ARD | Das Erste

    Bevölkerungsexplosion: Zukunft der Städte könnte auf dem Meer liegen - DIE WELT

    Wer "schwimmende Städte / floating Cities" bei der Google-Bildersuche eingibt findet zudem einige Entwürfe.
    "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
    die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
    (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

    #2
    Ich halte das für eine Idee, die man definitiv im Hinterkopf behalten sollte.
    Nicht nur in Holland.

    Wo ich allerdings etwas zurückhaltend bin, ist die Energie-"erzeugung" mit den alternativen Methoden, die du vorgeschlagen hast.

    Wellenenergie auf einem schwimmenden Körper abzugreifen, ist per se schon etwas schwierig. Der Schwimmkörper muss also sehr sehr viel größer (=schwerer) sein als das Kraftwerk, um nicht ein Spielball der Wellen zu werden. Das kann also in begrenztem Maße funktionieren, wenn die Stadt groß genug ist, d.h. aber auch, daß die Umwandlungskapazitäten limitiert sein dürften.

    Ähnlich ist es bei Windrädern. Werden zuviele davon gebaut, wird die Angriffsfäche zu groß und der Wind treibt die Stadt vor sich her. Es hinge also davon ab, wie stabil die Stadt im Untergrund verankert wäre.

    Solarenergie erzeugt bei mir am meisten Skepsis. Bei einer schwimmenden Stadt dürfte mit das kostbarste Gut die verfügbare Fläche sein. Gut, man kann Dächer und Hausfassaden verkleiden, das würde sicher funktionieren. Darüber hinaus würde es schwierig.

    Man darf auch nicht den Einfluss auf das Ökosystem im Wasser vernachlässigen. Je großflächiger die schwimmende Stadt, desto mehr Licht wird von dem Wasser fern gehalten. Da eine schwimmende Stadt sich sicherlich auch in relativer Landnähe aufhalten würde, wären also nicht nur die Pflanzen und Tiere der oberen Wasserschichten betroffen, sondern alles bis runter zum Meeresboden. (Es gibt übrigens Korallen, die noch in 1000 Meter WT vorkommen).

    Wäre die Stadt darüber hinaus in einem Bereich mit reduzierter Zirkulation (zB eine große Bucht), dann würde auch die Wärmeabstrahlung (nach unten) eine Rolle spielen.

    Die klassischen Probleme wie Müllentsorgung oder Abwasserbehandlung lasse ich mal noch ganz außen vor.

    Dagegen bin ich ziemlich optimistisch, wenn es um die Nutzung des Meeresbodens als Anbaugebiet für Nahrungspflanzen geht.

    Ich habe mir jetzt noch nicht deine Links angesehen, aber das werde ich noch machen, denn das Thema interessiert mich.
    Ich bin im Moment noch recht skeptisch bzgl einer (nahezu) autonomen Stadt, die über Jahre über die Weltmeere treibt. Aber ein kleines Wohngebiet, das irgendwo vor einer Küste verankert ist, kann ich mir schon vorstellen.
    .

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      #3
      Was die Solarenergie angeht, hängt es natürlich auch sehr vom Breitengrad ab, wie viel man davon abkriegt, aber das ist wiederum auch ein Vabanquespiel mit dem Ökosystem, weil das Licht in niedrigen Breiten auch wieder wichtig für Pflanzen und Tiere ist (Riffe finden sich ja im Wesentlichen nur in den Tropen).
      Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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        #4
        Die Energieversorgung ist natürlich eines der Kernprobleme von autarken Gebilden. Allerdings kann man da sicherlich verschiedene Ideen kombinieren. Kennt Ihr schon die fleigenden Windräder?

        Fliegendes Kraftwerk: Windturbine schwebt in 300 Meter Höhe - WiWo Green

        Was würde dagegen sprechen, so etwas in großer Zahl über der Stadt kreisen zu lassen? Am Ende hat man eine Wohnsiedlung, welche auf 3 Ebenden angelegt ist. Unter der Stadt sind die Algenfarmen, dann folgen die Wohnebenen und im Himmel sind die Windräder. Eigentlich bieten diese Konstrukte einen gewaltigen Spielraum für alternative Konezpte.
        "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
        die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
        (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

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          #5
          Könnte man so eine Stadt nicht Inselmäßig aufbauen, so 200 m große Flächen für einige Gebäude die dann mit längeren Brücken verbunden sind, so das es nicht eine riesige Fläche ist die alles Sonnenlicht darunter schluckt.
          Über jeder Brücke könnte ein größeres Windrad erbaut werden. Solarplatten an Gebäudewänden und auf dem Dach - ebenso auch an den Brücken.
          Würde man diese in erster Linie nur als Wohnstädte errichten und energiesparend ausstatten käme man dort doch sicher schon ganz gut zurecht ?

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            #6
            Zitat von EA-Loyalist Beitrag anzeigen
            Was würde dagegen sprechen, so etwas in großer Zahl über der Stadt kreisen zu lassen? Am Ende hat man eine Wohnsiedlung, welche auf 3 Ebenden angelegt ist. Unter der Stadt sind die Algenfarmen, dann folgen die Wohnebenen und im Himmel sind die Windräder.
            Auch ein fliegendes Windrad ist mit der schwimmenden Stadt verankert und würde wie ein Segel wirken.
            Das "fliegende" Windrad ist an sich eine wirklich gute Idee, denn so spart man Baufläche in der Stadt. Trotzdem hängt alles davon ab, wie man verhindert, dass der Wind die Stadt unkontrolliert vor sich hertreibt.
            Bzgl der Algenfarmen gäbe es das Problem, dass die Stadt eben das Licht abschirmt.
            Hier könnte man aber zB den Vorschlag von Bakkad Baran aufgreifen: nicht eine große Fläche, sondern viele kleine und verbundene Flächen.

            Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
            Könnte man so eine Stadt nicht Inselmäßig aufbauen, so 200 m große Flächen für einige Gebäude die dann mit längeren Brücken verbunden sind, so das es nicht eine riesige Fläche ist die alles Sonnenlicht darunter schluckt.
            Wie gesagt, prinzipiell eine gute Idee. Der Haken ist allerdings, dass die Vebindungen sehr flexibel gestaltet sein müssen, sonst brechen die in nullkommanix weg. Also eine "feste" Brücke funktioniert da nicht.
            Möglicherweise kann man ja so etwas wie einen flexiblen Tunnel, zB eine Art übergroßer Gummischlauch zwischen den schwimmenden Inseln installieren. Durch diesen Schlauch könnte man dann kleine Passagier- und Frachtkabinen schicken

            Ein weiterer Nachteil von vielen kleinen anstatt wenigen großen Inseln wäre, dass man nur niedrigere Gebäude errichten kann. Sonst läge der Schwerpunkt zu hoch und das Ding kippt.
            .

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              #7
              Im Zuge solcher Konstruktionen könnte man die Süßwasserquellen die am Meeresboden sind anzapfen. Das versucht man zwar heute auch schon aber das ist technisch nicht so einfach.
              Und ja, den Meeresboden als Fläche für Anpflanzung ist auch ne Idee. Shelfwälder oder wie die heissen wurden ja sowiso schon von gewissen Völkern genutzt.
              Und Algen, die man ja auch irgendwo in Beuteln theoretisch züchten kann, sind auch ganz gut um daraus alles mögliche herzustellen.

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                #8
                Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
                Im Zuge solcher Konstruktionen könnte man die Süßwasserquellen die am Meeresboden sind anzapfen. Das versucht man zwar heute auch schon aber das ist technisch nicht so einfach.
                Und ja, den Meeresboden als Fläche für Anpflanzung ist auch ne Idee. Shelfwälder oder wie die heissen wurden ja sowiso schon von gewissen Völkern genutzt
                Süßwasservorkommen in Schelfgebieten anzubohren, um Trinkwasser zu beommen, ist ziemlich teuer, da man ja nicht die üblichen Schmiermittel und andere Chemikalien nutzen kann, die sonst bei der Ölbohrung verwendet werden.
                Das lohnt sich nur, wenn in einem Land (bzw. an dessen Küste) die übliche Meerwasserentsalzung außergewöhnlich teuer ist.

                Natürlich ist die Anpflanzung in flachen Meeresregionen ein wichtiges Zukunftsthema. Nicht notwendigerweise nur für Algen. Aber wo haben denn "gewisse Völker" das schon genutzt?
                .

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                  #9
                  Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                  Aber wo haben denn "gewisse Völker" das schon genutzt?
                  Ich vermute mal stark das Sternenkreuzer Seetangwälder meint und die wurden quasi überall von allen Völkern genutzt die zugang dazu hatten/haben. Entweder primär oder sekundär, da es in Tangwäldern i.d.R eine hohe Artenvielfalt gibt
                  Das bekannteste Beispiel sind wohl die Japaner, die rohen Fisch in Seetang einrollen (Sushi).

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                    #10
                    Ah, danke, das war mir so gar nicht bewusst.
                    Obwohl ich Sushi mag.
                    .

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                      #11
                      Ich dachte zunächst an indianische Völker die an der südamerikanischen Pazifikküste auf Booten mehr oder weniger leben. Dabei werden dann die Unterwasserwälder genutzt.

                      Bei "Schwimmende Städte" kam mir als erstes "Floating Microstates" in den Sinn. Oder wie man das nennt.

                      PS: Übrigens will ich nicht unterwasser nach Süßwasser bohren. Es soll ja so einige Unterwasserquellen geben wo es raussprudelt.
                      In der Nähe von Kiveri/Argolis/Peloponnes sprudelt eine Süßwasserquelle im Meer, die der deutsche Ingenieur Dr. Wolfgang Ständer Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre eindeichte und für die Landwirtschaft nutzbar machte.

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                        #12
                        Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                        Auch ein fliegendes Windrad ist mit der schwimmenden Stadt verankert und würde wie ein Segel wirken.
                        Das "fliegende" Windrad ist an sich eine wirklich gute Idee, denn so spart man Baufläche in der Stadt. Trotzdem hängt alles davon ab, wie man verhindert, dass der Wind die Stadt unkontrolliert vor sich hertreibt.
                        Bzgl der Algenfarmen gäbe es das Problem, dass die Stadt eben das Licht abschirmt.
                        Hier könnte man aber zB den Vorschlag von Bakkad Baran aufgreifen: nicht eine große Fläche, sondern viele kleine und verbundene Flächen
                        Oder man baut die Stadt gezielt mit einem Antrieb - der müsste noch nicht mal teuer oder kompliziert sein, da würde auch das Kettenschiff-Prinzip funktionieren - und man lässt die Stadt über die Algenfarmen hinwegfahren, wobei immer wieder was entnommen wird. Die meiste Zeit aber wäre die Algenfarm nicht überdeckt.
                        Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                        endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                          #13
                          Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                          Oder man baut die Stadt gezielt mit einem Antrieb - der müsste noch nicht mal teuer oder kompliziert sein, da würde auch das Kettenschiff-Prinzip funktionieren - und man lässt die Stadt über die Algenfarmen hinwegfahren, wobei immer wieder was entnommen wird. Die meiste Zeit aber wäre die Algenfarm nicht überdeckt.
                          Das wäre ein Konzept, das man definitiv in Betracht ziehen sollte. Der Antrieb (zB um die Hochachse rotierende Gondeln mit den Schiffsschrauben, um die Position besser zuhalten) wäre realisierbar und auch nicht übermässig teuer.
                          Allerdings sollte man dann eine zuverlässigere Energieversorgung haben als Windräder. Denn sonst gibt man die durch den Wind eingefangene Energie gleichwieder für den Antrieb aus, um die Windkraft zu kompensieren.
                          .

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                            #14
                            Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                            Das wäre ein Konzept, das man definitiv in Betracht ziehen sollte. Der Antrieb (zB um die Hochachse rotierende Gondeln mit den Schiffsschrauben, um die Position besser zuhalten) wäre realisierbar und auch nicht übermässig teuer.
                            Verankere die schwimmenden Plattformen doch mit Seilen am Grund, mit einen Seilzugsystem kann man dann auch deren Position variieren.

                            Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                            Allerdings sollte man dann eine zuverlässigere Energieversorgung haben als Windräder. Denn sonst gibt man die durch den Wind eingefangene Energie gleichwieder für den Antrieb aus, um die Windkraft zu kompensieren.
                            Die Energie muss ja nicht unmittelbar bei der Stadt gewonnen werden. Im Umkreis von sagen wir mal 50 Km, kann man Strömungskraftwerke, schwimmende Solarplattformen, Windkraftwerke (schwimmend oder als Drachen) nutzen. Sowie aus Abfällen Biogas erzeugen, speichern, verbrennen und deren Reste nutzen die Wasserfarmen zu düngen.
                            Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                            Dr. Sheldon Lee Cooper

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                              #15
                              Wurde Wellenkraft schon erwähnt?

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