Intergalaktisches Internet? - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Intergalaktisches Internet?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Intergalaktisches Internet?

    Mir ist aufgefallen, dass in den meisten Sci-Fi Geschichten etwas nicht vorkommt, dass man in der Zukunft doch eigentlich erwarten würde: Das Internet.

    Und bei dieser Überlegung stellen sich mir dann Fragen wie: Wie würde das Internet wohl in einer Welt aussehen, in der die Menschen auf vielen, weit voneinander entfernten Planeten leben? Hätte jeder Planet oder vielleicht jedes Sonnensystem sein eigenes Internet? Oder gäbe es ein großes Internet für alle Planeten? Wie würde man die Daten übertragen und wäre eine halbwegs latenzfreie Kommunikation überhaupt denkbar?


    Fragen über Fragen... Und mich interessiert, was ihr über dieses Thema denkt. Vielleicht habt ihr euch darüber auch schon Gedanken gemacht?

    #2
    Zitat von nelty Beitrag anzeigen
    Mir ist aufgefallen, dass in den meisten Sci-Fi Geschichten etwas nicht vorkommt, dass man in der Zukunft doch eigentlich erwarten würde: Das Internet.
    Zwei aktuelle Beispiele wären:

    Arthur C. Clarke & Stephen Baxter: Odyssee der Zeit und The Light of Other Days.

    Zitat von nelty Beitrag anzeigen
    Und bei dieser Überlegung stellen sich mir dann Fragen wie: Wie würde das Internet wohl in einer Welt aussehen, in der die Menschen auf vielen, weit voneinander entfernten Planeten leben? Hätte jeder Planet oder vielleicht jedes Sonnensystem sein eigenes Internet? Oder gäbe es ein großes Internet für alle Planeten? Wie würde man die Daten übertragen und wäre eine halbwegs latenzfreie Kommunikation überhaupt denkbar?
    Das hängt von der Entfernung ab. Innerhalb unseres Sonnensystems hätte wohl jede größere Kolonie ihr eigenes Netz. Suchmaschinen auf jeder Kolonie würden versuchen, die verfügbaren Daten der anderen Kolonien zu sammeln, so dass sinnvolle Abfragen ohne störende Wartezeiten möglich wären.

    Mit Kolonien auch in anderen Sonnensystemen wird die Situation komplizierter. Nicht nur kämen Verzögerungen in der Größenordnung von Jahrzehnten hinzu. Auch die Aufrechterhaltung der Datenverbindungen wäre extrem energieaufwändig. Wahrscheinlich würden sich unabhängige Datennetze in jedem Sonnensystem etablieren. Für den gegenseitigen Austausch der Datenbanken müsste man wohl auch Systeme installieren, welche die Daten nach Wichtigkeit filtern. Das geniale Rezept zur Zubereitung von Haifischanemonen von Alpha Centauri ist sicher interessant, aber ohne Verfügbarkeit der beschriebenen Produkte auf der Erde sicher nur von geringem Nutzen. Kostbare Übertragungsbandbreite würde man vielleicht eher für Tagesnachrichten oder wissenschaftliche Konferenzen aufsparen.

    Ach ja, und Willkommen im Forum.
    Zuletzt geändert von Liopleurodon; 02.11.2014, 23:45.
    "En trollmand! Den har en trollmand!"

    Kommentar


      #3
      Im Star Trek Universe werden diese Entfernungen ja per Subraum-Funk weggetechnobabbelt. Der Wissenstand der Föderation wird dann wohl jedes Mal bei Raumstationen oder bei Aufenthalten im Orbit der Mitgliedswelten in den Computerkern der Raumschiffe hochgeladen.
      Wie das abläuft kann man bei der Episode mit den Bynaren sehen, die einfach alle Daten des Planeten in den Computer der Enterprise-D hochladen, da aufgrund einer stellaren Katastrophe alle Daten auf dem Planeten gelöscht werden.

      Die Daten-Übermittlung klappt aber nicht von der Föderation zur Voyager über 70000 Lichtjahre quer durch die Milchstraße, jedenfalls nicht während der ersten Staffeln sondern erst wieder, als es eine Relais-Technobabbel-Lösung gibt.

      Zwischen Galaxien ist die Übermittlung allerdings noch schwieriger, weil die Distanzen dann noch ein paar Zehnerpotenzen größer sind.
      Da ginge dies imho höchstens über die Schwerkraft, da diese unmittelbar prinzipiell unendlich weit wirkt,auch wenn sie im Quadrat zum Abstand schwächer wird.

      btw:
      Vielen Dank für einen interessanten 1. Beitrag im Forum
      Slawa Ukrajini!

      Kommentar


        #4
        Zitat von nelty Beitrag anzeigen
        Mir ist aufgefallen, dass in den meisten Sci-Fi Geschichten etwas nicht vorkommt, dass man in der Zukunft doch eigentlich erwarten würde: Das Internet.
        Eigentlich sind Datennetzwerke in modernen SF-Romanen keine Seltenheit (Neuromancer). Charles Stross erzählt in "ACCELERANDO" die Entwicklung von Informationszeitalter zu einer Transhumanen Zivilisation. In Hannu Rajaniemis "Jean le Flambeur-Reihe" existiert ein Großteil der Menschheit nur noch als Information. Die Liste lässt sich mit Autoren wie Iain Banks, Neal Asher oder Peter F. Hamilton weiter führen.

        Zitat von nelty Beitrag anzeigen
        Wie würde man die Daten übertragen und wäre eine halbwegs latenzfreie Kommunikation überhaupt denkbar?
        Funk- oder Lichtsignale unterliegen der Lichtgeschwindigkeit, und sind von beschränkter Bandbreite. Blieben noch die spekulativen Wurmlöcher zur Signalübertragung, sofern diese überhaupt technisch nutzbar zu machen sind. Insofern würde ich doch davon ausgehen, das die Datennetze lokal gehostet werden. Denn der interplanetare und interstellare Datenverkehr dürfte wohl eher recht langsam verlaufen.
        Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
        Dr. Sheldon Lee Cooper

        Kommentar


          #5
          Ohne Sub-/Hyperraumfunk wird man nur planetare Netzwerke nutzen können. Selbst zwischen Erde und Mars braucht das Licht schon 20min+. Ich glaube nicht, dass man so lange auf seine Anfrage warten möchte. E-Mails hingegen könnte man so trotzdem noch verschicken. Die Netzwerke wären also nicht völlig voneinander getrennt.

          Mit Hyperaumfunk kann man dann auch zwischen Sternensystemen kommunizieren. Wenn dieser Funk jedoch so langsam ist wie bei ST, dann geht das auch nur ohne Verzögerung für die nächsten paar Systeme. Bei Mass Effect hingegen hann man ohne Verzögerung Informationen über das Extranet erhalten.
          Bei Andromeda gibt es z.B. kein Hyperaumfunk. Aus diesem Grund müssen Kuriere mit wichtigen Nachrichten zu anderen Systemen entsand werden.

          Kommentar


            #6
            Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
            Ohne Sub-/Hyperraumfunk wird man nur planetare Netzwerke nutzen können. Selbst zwischen Erde und Mars braucht das Licht schon 20min+.
            Das will ich mal etwas präzisieren:
            Der Abstand Erde - Mars schwankt zwischen 0,372 AU (55,65 miokm) und 2,683 AU (401,38 miokm)(wiki).
            Damit schwankt die Lichtlaufzeit zwischen 3min 5,5sec und 22min 17,9sec.
            Bei der größten Entfernung steht allerdings die Sonne zwischen Erde und Mars, was für einige Tage die Kommunikation zwischen der Erde und den Marsorbitern und damit auch den Marsrovern unmöglich macht.
            Slawa Ukrajini!

            Kommentar


              #7
              Ich denke, innerhalb von Sternsystemen wird jeder Nutzer einfach eine Reihe von Seiten auf anderen bewohnten Welten im System für Updates vormerken, z.B. sollen alle Artikel, die auf dieser und jener Seite erscheinen oder sich verändern, immer übermittelt werden, so dass sie, wenn sie dann auch abgerufen werden, bereits verfügbar sind (natürlich mit entsprechender Verzögerung, z.B. 20 min Erde-Mars). Richtige ergebnisoffene "Suchen" sind dann natürlich nicht möglich - dafür müsste man schon sein Bewusstsein uploaden und vor Ort schicken Vielleicht gibt es bis dahin ja auch entsprechend intelligente Such-Assistenten, bzw. "programmierbare Suchmaschinen" im Sinne von Wolfram-Alpha. Oder aber, man lagert die Suche an einen Menschen vor Ort aus...

              Interstellar werden die Probleme natürlich nochmals deutlich erschwert, nur schon, weil man da soweit voneinander entfernt ist dass es schwierig sein könnte, auch nur schon mit gleichen Protokollen zu kommunizieren (diese dürften sich ja in verschiedenen Systemen jeweils unterschiedlich weiterentwickeln...). Hier ist - mal abgesehen von der hypothetischen Möglichkeit von Wurmlochnetzwerken - eigentlich nur noch Einweg-Kommunikation sinnvoll möglich. Denn wenn ich wirklich das Rezept für Haifischannemonen von Alpha Centauri wissen will, dann werde ich kaum darauf warten wollen. Eine simple wenn auch aufwändige Möglichkeit wäre natürlich, eine Komplett-Lifekopie des bestehenden System-Internets an alle anderen bewohnten Sternsysteme zu streamen (bzw., mehrheitlich Änderungslogs). Mit Sonden, die sich im Gravitationsfokus ihrer jeweiligen Sterne befinden sollte sowas durchaus möglich und realistisch sein (weil eine Kommunikationsvorrichtung dort nur sehr wenig Energie braucht, um über interstellare Distanzen zu senden)
              Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
              Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

              Kommentar

              Lädt...
              X