Überleben im Vakuum ohne Schutzausrüstung

[rambaldi]

"Durch Sauerstoffmangel"
Wir atmen keinen Sauerstoff, wir atmen Atemluft, die nur zum Teil aus Sauerstoff besteht. Ich zitiere http://de.wikipedia.org/wiki/Luft:

Tja, da hättest du auch noch z.b. zum Thema Atmung weiterstöbern sollen.

[Amaranth]

"Durch Sauerstoffmangel"
Wir atmen keinen Sauerstoff, wir atmen Atemluft, die nur zum Teil aus Sauerstoff besteht. Ich zitiere http://de.wikipedia.org/wiki/Luft:

"Trockene Luft besteht hauptsächlich aus den zwei Gasen Stickstoff (rund 78,08 Vol%) und Sauerstoff (rund 20,95 Vol%)."

Sauerstoff macht also gerade mal 20% unserer Atemluft aus. irony glaubt, man stirbt im Weltraum wegen Sauerstoffmangel. Nicht etwa wegen Stickstoffmangel, der ca. 80% unserer Atemluft ausmacht!

Anders als Sauerstoff brauchst du aber keinen Stickstoff für die Atmung.

Bei der sogenannten Zellatmung (die dir direkt Energie verschafft, um diverse Handlungen zu tätigen, also das, was überall im Körper stattfindet, damit du irgendwas machen kannst) gehört Sauerstoff zu den elementaren Stoffen, Stickstoff wird zwar auch im Körper gebraucht, allerdings eher langfristig, ist gespeichert und man kann auch einen Mangel überstehen.
Stark vereinfacht dargestellt wird in der Atmungskette (diese findet in Mitochondrien in den Zellen statt) der Hauptenergieträger des Körpers (ATP, Adenosintriphosphat) entsteht hier unter anderem durch die Einwirkung von Sauerstoff auf ADP (Adenosindiphosphat, die "schwächere" Variante von ATP) und Phosphor. Wie gesagt, nur stark vereinfacht dargestellt, die Einzelheiten sind dann doch etwas komplexer.

Falls dich das Thema interessiert, solltest du dir mal die Begriffe "Atmungskette", "Zellatmung" und "oxidative Phosphorylierung" anschauen.

Wo, liebe Leute, soll man anfangen, über die Frage "Woran stirbt man im Weltraum" zu diskutieren, wenn die Diskussionsteilnehmer nicht zwischen Sauerstoff und Atemluft unterscheiden?

Nichts für ungut, @irony.

Nichts für ungut, aber nicht alles, was der Mensch zu sich nimmt, wird von ihm benötigt. Sonst hätte er keine Ausscheidungen, außer evtl. von giftigen Stoffen, die in ihm entstehen.

[Dannyboy]

Stark vereinfacht dargestellt wird in der Atmungskette (diese findet in Mitochondrien in den Zellen statt) der Hauptenergieträger des Körpers (ATP, Adenosintriphosphat) entsteht hier unter anderem durch die Einwirkung von Sauerstoff auf ADP (Adenosindiphosphat, die "schwächere" Variante von ATP) und Phosphor.

Das ist so stark vereinfacht, dass es glatt falsch ist. Sauerstoff wirkt nicht auf ADP ein. Wenn schon, dann auf NADH.

[Amaranth]

Das ist so stark vereinfacht, dass es glatt falsch ist. Sauerstoff wirkt nicht auf ADP ein. Wenn schon, dann auf NADH.

Ja, das ist mir bewusst. Nur wollte ich jetzt nicht noch weitere Verbindungen, die für den Laien im Rahmen der Diskussion an und für sich uninteressant sind, vermeiden, sonst hätte ich noch was zu NADH und FADH2 geschrieben.
Das worauf es ankommt, ist, dass die Phosphorylierung von ADP durch die Oxidation von FADH2 und NADH + H+ stattfindet. Und dafür braucht man sinnigerweise den Sauerstoff

Gut ich gebe zu, es war äußerst ungünstig formuliert.

[keepshowkeeper]

Es gibt Fragen, auf die man auch per Google und Internet keine Antwort findet. Die hier gestellte Frage ist so eine. Grund: Noch nie hat im Weltraum ein Astronaut einen Kollegen aus dem Shuttle geschubst. Sprich: Noch nie wurde dieser Test durchgeführt. Es wurde noch nie ein Mensch dem Weltraum ausgesetzt. Zumindest ist kein Bericht darüber überliefert.
Und bis das nicht passiert, sind wir auf Spekulationen angewiesen, die uns aber irgendwie nicht weiterbringen.

[Amaranth]

Und bis das nicht passiert, sind wir auf Spekulationen angewiesen, die uns aber irgendwie nicht weiterbringen.

Warum?
Natürlich kann man anhand der bekannten Umgebungsfaktoren und der bekannten Funktionsweise des menschlichen Körpers die Auswirkungen auf diesen abschätzen und dementsprechend auch ärztliche Versorgung und Schutzmaßnahmen.

[keepshowkeeper]

@Amaranth: Ach so, ja dann leg mal los. Was passiert denn nu mit mir, wenn du mich aus der Luftscheuse schubst? Explodier ich? Ersticke ich? Werde ich tiefgefroren?
Und was hab ich dir getan, dass du mir das antust??

[xanrof]

@Amaranth: Ach so, ja dann leg mal los. Was passiert denn nu mit mir, wenn du mich aus der Luftscheuse schubst? Explodier ich? Ersticke ich? Werde ich tiefgefroren?

Warum sollte er antworten? Lies DU doch erstmal den Thread, bevor du hier postest. (So viele Kommentare sind es doch noch nicht). ZB in #43 schreibe ich was dazu, dort gibt es auch einen Link auf ne Seite, die das ausfuehrlicher behandelt.

Ich seh grad, im August (in #24) hast du das auch schon mal gefragt, und Leute haben darauf schon geantwortet.

[irony]

Explodier ich?

Nein.

Ersticke ich?

Ja.

Werde ich tiefgefroren?

Ja, aber nicht so schnell.

[FltCaptain]

@Amaranth: Ach so, ja dann leg mal los. Was passiert denn nu mit mir, wenn du mich aus der Luftscheuse schubst? Explodier ich? Ersticke ich? Werde ich tiefgefroren?
Und was hab ich dir getan, dass du mir das antust??

Also laut NASA soll das passieren:

Nach der Ausgabe von 1966 der McGraw-Hill Enzyklopädie des Weltraums blähen sich Tiere nicht plötzlich auf, noch springen ihnen die Augen aus dem Kopf, wenn sie ins Vakuum geraten. Es ist tatsächlich so gut wie unmöglich, organisches Gewebe auf diese Art zu komprimieren oder expandieren. Statt dessen erfolgt der Tod durch die Reaktion der Gase, die in diesen Geweben gefangen sind.

Wenn die Dekompression länger als eine halbe Sekunde braucht, bleibt sogar das Lungengewebe intakt. Wenn der äußere Luftdruck unter ca. 62 mbar fällt (was ungefähr dem Druck an der Marsoberfläche entspricht), verdampft das Wasser in allen Geweben, beginnend an der Hautoberfläche. Dadurch kollabieren die Oberflächenzellen, und man verleirt sehr viel Körperwärme durch die Verdampfung. Nach 6 Sekunden werden von dem Zellenkollaps auch Herz und Lunge betroffen, wodurch der Blutkreislauf zum Erliegen kommt. Es folgen akuter Sauerstoffmangel, Zuckungen und die Entspannung der Darmmuskulatur. Nach 15 Sekunden erfolgt die geistige Verwirrung, und nach 20 Sekunden wird man bewußtlos. Man kann das Ganze bis zu 80 Sekunden lang überleben, wenn dann wieder ein Druck oberhalb von 67 mbar zur Verfügung steht. Anderenfalls wird man zu einem Stück gefriergetrocknetem Fleisch.

Ich finde das klingt ganz logisch.

[irony]

In welchen Filmen sieht man wie jemand so unrealistisch spektakulär im Weltraum stirbt?

[FltCaptain]

In welchen Filmen sieht man wie jemand so unrealistisch spektakulär im Weltraum stirbt?

Ich glaube in "Mission to Mars" sieht man sowas, da hat einer im Orbit um den Mars einfach seinen Helm abgenommen. Bin mir beim Filmnamen aber nicht sicher.

[xanrof]

In welchen Filmen sieht man wie jemand so unrealistisch spektakulär im Weltraum stirbt?

Wenn du tatsaechlich die unrealistische Variante meinst, da gibt es zwei "Klassiker":
Total Recall (auf dem Mars, mit platzenden Augen) und Outland (auf dem Jupitermond Io, da platzt der ganze Koerper)

[McWire]

Ich glaube in "Mission to Mars" sieht man sowas, da hat einer im Orbit um den Mars einfach seinen Helm abgenommen. Bin mir beim Filmnamen aber nicht sicher.

Das ist eigentlich der bisher realistischste Tod gewesen. Der Kopf ist durch den Druckausgleich vereist ansonsten ist nichts weiter passiert. Der Astronaut ist einfach erstickt, wie man es im Vakuum erwarten würde.

[SBH]

Nachdem ich soeben den gesamten Thread gelesen habe, wollte ich mal folgende Frage loswerden:

Wird man im Weltall jetzt gekocht oder schockgefrostet?

*duck&wegrenn*