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    Hilfe für Hard-SF- Roman erbeten

    Hallo Alle zusammen.

    Ich plane einen Hard-SF Roman. der die Besiedlung der nächsten Sterne mittels relativistische Raumfahrt zum Thema haben soll.

    Meine erste Frage: Angenommen Antimaterie/Materie Triebwerke sind möglich, als Antrieb durch Gammastrahlung. die durch die völlige Zerstrahlung von Antiwasserstoff/Wasserstoff erzielt wird. wären damit 99 Prozent Lichtgeschwindigkeit möglich?

    Zweite Frage: Wie wäre das Nutzlast/Treibstoffverhältnis? Also wieviel Antiwasserstoff/Wasserstoff wäre nötig um ein Sternenschiff von zb 10 000 Tonnen reine Nutzlast (auch ohne Triebwerk) auf 99 % c zu bringen und wieder abzubremsen?

    Dritte Frage: Wie groß müsste so ein Sternenschiff ungefähr insgesamt sein? Masse/Länge/Durchmesser?
    ad astra incrementis

    #2
    Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
    Hallo Alle zusammen.

    Ich plane einen Hard-SF Roman. der die Besiedlung der nächsten Sterne mittels relativistische Raumfahrt zum Thema haben soll.
    Willkommen im Club. So etwas entwickele ich auch.

    Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
    Meine erste Frage: Angenommen Antimaterie/Materie Triebwerke sind möglich, als Antrieb durch Gammastrahlung. die durch die völlige Zerstrahlung von Antiwasserstoff/Wasserstoff erzielt wird. wären damit 99 Prozent Lichtgeschwindigkeit möglich?
    Die Endgeschwindigkeit wird "nur" dadurch begrenzt, wie lange Dein Antrieb ununterbrochen laufen kann, also Beschleunigung liefert. In diesem Sinne: Prinzipiell ja.

    Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
    Zweite Frage: Wie wäre das Nutzlast/Treibstoffverhältnis? Also wieviel Antiwasserstoff/Wasserstoff wäre nötig um ein Sternenschiff von zb 10 000 Tonnen reine Nutzlast (auch ohne Triebwerk) auf 99 % c zu bringen und wieder abzubremsen?
    Das hängt ganz zentral davon ab, mit welcher Effizienz Du die Zerstrahlungsenergie in Beschleunigungsenergie umsetzen kannst. 100% Effizienz ist nicht erreichbar. Möchtest Du die Antimaterie denn direkt nach hinten gerichtet zerstrahlen oder noch eine Reaktionsmasse dazwischen schalten? Clarke & Baxter z.B. beschreiben in einem Buch einen Antimaterieantrieb mit Hilfe von Wasserdampf (in "Firstborn").

    Der Antrieb, den du hier skizzierst, wäre im Prinzip ein (Gamma-)Photonenantrieb. Dessen Schubkraft ist zwar nicht besonders hoch (bewegt sich je nach Umsetzung im Prozent- bis Promillebereich der Erdbeschleunigung), kann jedoch über einen sehr langen Zeitraum aufrecht erhalten werden - was wiederum der Schlüssel zu einer hohen Reisegeschwindigkeit ist.

    Hilfreiche Formeln - auch für einen Antimaterieantrieb - findest Du im Buch von Mallove & Matloff: The Starflight Handbook
    The Starflight Handbook: A Pioneer's Guide to Interstellar Travel (Wiley Science Editions): Amazon.de: Eugene F. Mallove, Mallove, Matloff: Englische Bücher

    Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
    Dritte Frage: Wie groß müsste so ein Sternenschiff ungefähr insgesamt sein? Masse/Länge/Durchmesser?
    Plane mal die Dimensionen in Kilometern. Du benötigst Raum für die eigentliche Expeditionsausrüstung und Mannschaft, Platz für den Treibstoff und für die Abschirmung (zum Schutz Deiner Mannschaft vor der Gammastrahlung des Antriebs und vor der Strahlung des interstellaren Raumes).

    Wie möchtest Du die Antimaterie eigentlich lagern? Das wäre ja der ultimative Gefahrstoff überhaupt...

    Nutzlast ist übrigens die Gesamtmasse der Struktur und Ladung des Schiffes. Also alles außer der reinen Treibstoffmasse.
    "En trollmand! Den har en trollmand!"

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      #3
      Die relativistische Raketenformel steht hier im Forum im Thread http://www.scifi-forum.de/off-topic/...ation-mal.html

      Endgeschwindigkeit = Lichtgeschwindigkeit * (1-m^2)/(1+m^2)

      m = Prozentanteil der Nutzlast

      Bei 50% Nutzlast und 50% Treibstoff lässt sich das Raumschiff also einmalig auf 0,6c beschleunigen.

      Wenn die Endgeschwindigkeit 0,99c betragen soll, gilt:

      0,99 = (1-m^2)/(1+m^2)
      0,99 + 0,99 m^2 = 1 - m^2

      0,01 = 1,99 m^2
      m^2 = 0,05025...

      m = 0,070888...

      Die Nutzlast dürfte also bei theoretisch 100% Antriebseffizienz nur etwa 7% betragen.
      Gehen wir von einer Effizienz von 90% aus, kommen wir auf ca. 6 %.

      Dann müsste bei 10.000 Tonnen Nutzlast das Raumschiff etwa die 16-fache Menge an Treibstoff mitnehmen und würde somit 166.667 Tonnen Masse haben.

      Da du auch wieder abbremsen willst, muss du die gleiche Formel nochmal anwenden, da der Treibstoff zum Bremsen wiederum als Nutzlast beim Beschleunigen drauf addiert werden muss.

      Deine Startmasse wäre dann also bei 2.777.778 Tonnen.
      Zuletzt geändert von McWire; 06.07.2012, 06:06.
      Mein Profil bei Memory Alpha
      Treknology-Wiki

      Even logic must give way to physics. / Sogar die Logik muss sich der Physik beugen. -- Captain Spock, 2293

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        #4
        Zitat von McWire Beitrag anzeigen
        Die Nutzlast dürfte also bei theoretisch 100% Antriebseffizienz nur etwa 7% betragen.
        Gehen wir von einer Effizienz von 90% aus, kommen wir auf ca. 6 %.
        Ich versuche gerade, mir einen Gammastrahlantrieb mit solch einer Effizienz vorzustellen. Wenn man davon ausgeht, dass die Antimaterie am Heck des Schiffes in einem punktförmigen Reaktor zerstrahlt wird, dann geht die Strahlung erst einmal in alle Richtungen gleichmäßig. Je nach der exakten Lage des Reaktors würde 50% oder mehr der Energie von der Schiffsstruktur absorbiert werden, das bedeutet Hitze. Ohne ein (fiktives) Material, welches Gammastrahlen mit hoher Effizienz reflektiert, würde sich der Antriebsbereich gefährlich aufheizen. Na gut, da müsste sich der Autor noch eine Lösung einfallen lassen.

        Noch eine Frage: Woher kommt denn die Antimaterie? Was ist die Quelle?
        Zuletzt geändert von Liopleurodon; 06.07.2012, 04:21.
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          #5
          Nicht zu vergessen die dicken Treibstofftanks haben auch ordentlich masse die darf man dann auch wieder auf die nutzlast draufrechnen ok kannst sie mit der zeit natürlich abwerfen aber grad am anfang sin se hald alle da

          Kommentar


            #6
            Interessant ist auch diese Seite hier: Realistic Designs - Atomic Rockets

            Die Valkyrie aus Avatar ist eines der realistischesten interstellaren Raumschiffe, die in letzter Zeit auf dem Kinobildschirm zu sehen waren. Sie beschleunigt mit Hilfe eines Sonnensegels, aber bremst am Ziel mit Antimaterie.
            Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
            Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

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              #7
              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
              Willkommen im Club. So etwas entwickele ich auch. .
              Planst du zuerst den Background oder entwickelst du zuerst die Story? Ich mache mir erst Gedanken über die Technik bevor ich den Plot genau durchdenke.Eine Grundstory habe ich natürlich schon im Hinterkopf.Mehr aber auch nicht.
              Möchtest Du die Antimaterie denn direkt nach hinten gerichtet zerstrahlen oder noch eine Reaktionsmasse dazwischen schalten? Clarke & Baxter z.B. beschreiben in einem Buch einen Antimaterieantrieb mit Hilfe von Wasserdampf (in "Firstborn").
              K.A.Was wäre den effizienter?
              Der Antrieb, den du hier skizzierst, wäre im Prinzip ein (Gamma-)Photonenantrieb. Dessen Schubkraft ist zwar nicht besonders hoch (bewegt sich je nach Umsetzung im Prozent- bis Promillebereich der Erdbeschleunigung), kann jedoch über einen sehr langen Zeitraum aufrecht erhalten werden - was wiederum der Schlüssel zu einer hohen Reisegeschwindigkeit ist.
              Nicht gut.Der Antrieb soll mit 1g oder mehr beschleunigen.
              Plane mal die Dimensionen in Kilometern. Du benötigst Raum für die eigentliche Expeditionsausrüstung und Mannschaft, Platz für den Treibstoff und für die Abschirmung (zum Schutz Deiner Mannschaft vor der Gammastrahlung des Antriebs und vor der Strahlung des interstellaren Raumes).
              Die Frage ist: Wieviel Nutzlast brauche ich eigentlich? 10 000t sind das Gewicht, welches kleinere Kriegsschiffe heute haben. Reicht das überhaupt für eine Besatzung von zb. fünf wachen Crew Mitgliedern (vielleicht im Wechsel) + ein paar tausend Siedlern im Tiefschlaf?
              Zitat von McWire Beitrag anzeigen
              Die relativistische Raketenformel steht hier im Forum im Thread http://www.scifi-forum.de/off-topic/...ation-mal.html

              Endgeschwindigkeit = Lichtgeschwindigkeit * (1-m^2)/(1+m^2)

              m = Prozentanteil der Nutzlast

              Bei 50% Nutzlast und 50% Treibstoff lässt sich das Raumschiff also einmalig auf 0,6c beschleunigen.

              Wenn die Endgeschwindigkeit 0,99c betragen soll, gilt:

              0,99 = (1-m^2)/(1+m^2)
              0,99 + 0,99 m^2 = 1 - m^2

              0,01 = 1,99 m^2
              m^2 = 0,05025...

              m = 0,070888...

              Die Nutzlast dürfte also bei theoretisch 100% Antriebseffizienz nur etwa 7% betragen.
              Gehen wir von einer Effizienz von 90% aus, kommen wir auf ca. 6 %.

              Dann müsste bei 10.000 Tonnen Nutzlast das Raumschiff etwa die 16-fache Menge an Treibstoff mitnehmen und würde somit 166.667 Tonnen Masse haben.

              Da du auch wieder abbremsen willst, muss du die gleiche Formel nochmal anwenden, da der Treibstoff zum Bremsen wiederum als Nutzlast beim Beschleunigen drauf addiert werden muss.

              Deine Startmasse wäre dann also bei 2.777.778 Tonnen.
              Vielen Dank. 60% c wäre also viel effizienter. Da bräuchte ich nur 30 000t Treibstoff für 10 000t Nutzlast.Startmasse 40 000t.20 000t Treibstoff für Beschleunigung auf 0.6 c und dann noch 10 000t für Bremsmanöver. Also rund 1/10 der Treibstoffmenge, die man für 0.99 c benötigt.Ich bin jetzt am Überlegen ob sich dieser gigantische Mehraufwand an Treibstoff, um 0.99c zu erreichen, lohnt.Ich denke eigentlich nicht. Da würden die zukünftigen Ökonomen, die ja auch noch nach Kosten/Nutzen denken werden, ganz sicher protestieren. Außerdem wäre mit einer Geschwindigkeit von 0.6 c sogar ein Rückflug des Schiffes denkbar, was ( denke ich jetzt) sehr gut für meinen Plot wäre.
              Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
              Interessant ist auch diese Seite hier: Realistic Designs - Atomic Rockets
              .
              Vielen Dank. Aber das Lasersegel möchte ich nicht verwenden.Der Grund dafür ist mein Plot.

              Noch eine Frage an Alle. Ich kann jederzeit nachsehen, welche Sterne wie weit von der Erde entfernt sind. Aber wo kann ich nachsehen wie die Entfernungen zwischen anderen Sternen sind? Von Tau Ceti nach Epsilon Eridani oder von der Wega zum Sirus.........

              So in der Art, wie die 3D Darstellung der nächsten Sterne hier, nur eben genauer und mit einem größeren Radius.http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_d...4chsten_Sterne

              Edit: Gibt es so eine Liste auch für alle Sterne in einem Umkreis von 50 Lichtjahren? http://jumk.de/astronomie/sterne/index.shtml
              Oder gibt es vielleicht sogar eine Liste aller Sterne, im Umkreis von 100 Lichtjahren,die bewohnbare Planeten haben könnten?
              Zuletzt geändert von Sternenjagd; 06.07.2012, 16:22.
              ad astra incrementis

              Kommentar


                #8
                Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
                Vielen Dank. 60% c wäre also viel effizienter. Da bräuchte ich nur 30 000t Treibstoff für 10 000t Nutzlast.Startmasse 40 000t.20 000t Treibstoff für Beschleunigung auf 0.6 c und dann noch 10 000t für Bremsmanöver. Also rund 1/10 der Treibstoffmenge, die man für 0.99 c benötigt.Ich bin jetzt am Überlegen ob sich dieser gigantische Mehraufwand an Treibstoff, um 0.99c zu erreichen, lohnt.Ich denke eigentlich nicht. Da würden die zukünftigen Ökonomen, die ja auch noch nach Kosten/Nutzen denken werden, ganz sicher protestieren. Außerdem wäre mit einer Geschwindigkeit von 0.6 c sogar ein Rückflug des Schiffes denkbar, was ( denke ich jetzt) sehr gut für meinen Plot wäre.
                Du könntest natürlich auch eine Methode benutzen, bei der das Raumschiff den Treibstoff nicht selbst mitschleppen muss. Stichwort: Tankflugzeug. Du platzierst auf der Flugroute einfach Treibstoffdepots, die dann während des Fluges eingesammelt werden. Braucht natürlich Jahrzehnte der Vorbereitungszeit und viele viele Raketen.

                Mein Favorit ist ja immer noch der Rammschub aus beispielsweise Nivens "Known Space"-Universum, bei der während des relativistischen Fluges Materie eingesammelt und verfusioniert wird. Dann brauchst du nur soviel Treibstoff um eine gewisse Startgeschwindigkeit zu erreichen, bevor du genug Materiedichte zum Einsammeln hast, einfach aufgrund der hohen Geschwindigkeit. Das Abbremsen muss dann aber wieder mit Treibstoffreserven erfolgen. Übertragen auf deine Idee kannst du auch statt Kernfusion Antimaterie-Annihiliation verwenden, musst dann nur noch 50% der Treibstoffmenge mitnehmen und bist nicht auf leichte Nuklide wie Deuterium oder Helium-3 für die Fusionsreaktion angewiesen.
                Mein Profil bei Memory Alpha
                Treknology-Wiki

                Even logic must give way to physics. / Sogar die Logik muss sich der Physik beugen. -- Captain Spock, 2293

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
                  Noch eine Frage an Alle. Ich kann jederzeit nachsehen, welche Sterne wie weit von der Erde entfernt sind. Aber wo kann ich nachsehen wie die Entfernungen zwischen anderen Sternen sind? Von Tau Ceti nach Epsilon Eridani oder von der Wega zum Sirus.........

                  So in der Art, wie die 3D Darstellung der nächsten Sterne hier, nur eben genauer und mit einem größeren Radius.Liste der nächsten Sterne ? Wikipedia

                  Edit: Gibt es so eine Liste auch für alle Sterne in einem Umkreis von 50 Lichtjahren? Astronomie: Die nächsten Sterne
                  Oder gibt es vielleicht sogar eine Liste aller Sterne, im Umkreis von 100 Lichtjahren,die bewohnbare Planeten haben könnten?
                  Also mir fällt jetzt auf die Schnelle um Entfernungen und ggf. auch die Veränderungen der Sternenbilder "realistisch" abschätzen zu können nur Celestia ein.

                  Wikipedia
                  Deutsche Seite inkl. Add-Ons (auch Lehr-Material)
                  Das Original inkl. Add-Ons (auch Lehr-Material)


                  Zitat von McWire Beitrag anzeigen
                  Mein Favorit ist ja immer noch der Rammschub aus beispielsweise Nivens "Known Space"-Universum, bei der während des relativistischen Fluges Materie eingesammelt und verfusioniert wird. Dann brauchst du nur soviel Treibstoff um eine gewisse Startgeschwindigkeit zu erreichen, bevor du genug Materiedichte zum Einsammeln hast, einfach aufgrund der hohen Geschwindigkeit. Das Abbremsen muss dann aber wieder mit Treibstoffreserven erfolgen. Übertragen auf deine Idee kannst du auch statt Kernfusion Antimaterie-Annihiliation verwenden, musst dann nur noch 50% der Treibstoffmenge mitnehmen und bist nicht auf leichte Nuklide wie Deuterium oder Helium-3 für die Fusionsreaktion angewiesen.
                  Mal eine Frage (auf die Gefahr, dass ich gefressen werde oder wieder meine Unwissenheit zur Schau stelle ...):

                  Ist die Materiedichte nicht im interstellaren Raum nicht ein wenig "Mager"? Und müsste der Trichter / das Segel nicht gigantisch groß sein?
                  Ich muss gerade einfach an einen Bussardkollektor denken.

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
                    Planst du zuerst den Background oder entwickelst du zuerst die Story? Ich mache mir erst Gedanken über die Technik bevor ich den Plot genau durchdenke.Eine Grundstory habe ich natürlich schon im Hinterkopf.Mehr aber auch nicht.
                    Auch ich mache mir zuerst Gedanken über den Hintergrund, denn vor diesem sollen sich die Figuren ja bewegen. Ich habe ein Szenario für die Erde in dem von mir anvisierten Zeitalter, eine schon recht weit ausgearbeitete außerirdische Biologie und natürlich wie das Expeditionsschiff beschaffen sein sollte.

                    Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
                    K.A.Was wäre den effizienter?
                    Ein reiner Photonenantrieb liefert zwar nur geringe Beschleunigungen, jedoch können diese über einen sehr langen Zeitraum aufrecht erhalten werden, was am Ende zu einer sehr hohen Reisegeschwindigkeit führt (zweistellige Prozentanteile der Lichtgeschwindigkeit sind damit auf jeden Fall machbar).

                    Baust Du Dein Antimaterieschiff hingegen nach dem Prinzip einer Atomrakete - wo die Antimaterie als Hitzequelle dient, um z.B. Wasser zu verdampfen - so hättest Du einen sehr starken Antrieb mit hohen Beschleunigungswerten. 1 g und mehr geht nach dieser Bauart auf jeden Fall. Je heißer das ausgestoßene Gas ist, desto mehr Schub (Impuls) ist möglich. Ein solcher Antrieb wäre sogar stark genug, um im Zeitraum von Wochen das Sonnensystem zu durchqueren. Einen solchen Wasserdampfantrieb könntest Du auch auf jedem beliebigen Eis-Asteroiden auftanken (das Eis muss noch nicht einmal besonders sauber sein; einfach in den Tank stopfen und gut ist's).

                    Um die Reichweite abzuschätzen, musst Du die spezifische Wärmekapazität von Wasser kennen (kannst Du auch hier ablesen: Spezifische Wärmekapazität ? Wikipedia). Wieviel Energie Du aus der Antimateriezerstrahlung gewinnen kannst, erhälst Du aus Einsteins Formel e=mc2. Überlege Dir dann noch, wie effizient Du diese Energie in Form von Wärme auf das Wasser übertragen kannst (5%, 20%??) und Du erhältst einen Eindruck davon, welchen Impuls Du mit 1 Tonne Eis erreichen könntest (um es abzukürzen: für interstellare Distanzen würde dieser Antrieb nicht ausreichen; das Photonenprinzip bringt Dich da weiter).

                    Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
                    Nicht gut.Der Antrieb soll mit 1g oder mehr beschleunigen.
                    Gibt es dafür einen zwingenden Grund? Erdschwere simulieren kannst Du auch mit Rotation des Raumschiffes.

                    Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
                    Die Frage ist: Wieviel Nutzlast brauche ich eigentlich? 10 000t sind das Gewicht, welches kleinere Kriegsschiffe heute haben. Reicht das überhaupt für eine Besatzung von zb. fünf wachen Crew Mitgliedern (vielleicht im Wechsel) + ein paar tausend Siedlern im Tiefschlaf?
                    Du müsstest Dir überlegen, was Deine Expedition alles mitnehmen soll. Anzahl der Personen, grober Überschlag der Geräte, Shuttles und Lander, Fahrzeuge für die Oberfläche, Strahlenschutz, Proviant (sicher größtenteils als dehydrierte Trockennahrung), etc. Feilsche dabei um jedes Kilogramm, denn das musst Du alles mit beschleunigen. Es gibt ja heute schon Möglichkeiten mit Aluminium, Carbonfasern oder Balsaholz sehr leicht zu bauen. Nutze sie in Deinem Szenario.

                    Schaue auch mal in militärischen Handbüchern nach, was ein Mensch pro Tag / pro Jahr alles benötigt.

                    Deine Expedition wird sicher auch große Mengen an Wasser mitführen müssen. Einerseits zur Wasserversorgung (Recycling beachten), als auch zur Gewinnung von Sauerstoff durch Elektrolyse. Denn machen wir uns nichts vor, ein Sternenschiff ist nicht perfekt dicht und wird gerade bei langjährigen Expeditionen signifikante Mengen der ursprünglich mitgenommenen Luft verlieren.

                    Wenn Du allerdings schon etliche hundert oder gar tausende Tonnen Wasser mitschleppen musst (jeder Kubikmeter Wasser hat eine Masse von 1 Tonne), so kannst Du auch nach einer zusätzlichen Verwendung dafür suchen. Wasser ist nämlich auch ein guter Strahlenschirm (Partikel- und Wellenstrahlung wird durch Masse absorbiert). Also warum nicht die Wohnquartiere und andere kritische Bereiche des Schiffes mit Wassertanks umhüllen? Wieder ein paar hundert Tonnen Masse gespart....

                    Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
                    Vielen Dank. 60% c wäre also viel effizienter. Da bräuchte ich nur 30 000t Treibstoff...
                    Falls dies Antimaterie sein sollte, so hättest Du schon verloren. Was mich zu der Frage zurück führt: Hast Du eine überzeugende Quelle für Antimaterie? Bei "Light-SF" könntest Du ein Wunder (oder hilfreiche Außerirdische) bemühen, aber Du möchtest "Hard-SF" schreiben.

                    Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
                    Noch eine Frage an Alle. Ich kann jederzeit nachsehen, welche Sterne wie weit von der Erde entfernt sind. Aber wo kann ich nachsehen wie die Entfernungen zwischen anderen Sternen sind? Von Tau Ceti nach Epsilon Eridani oder von der Wega zum Sirus.........
                    Im Netz wüsste ich jetzt keine Quelle, aber Du könntest Dir aus Deiner nächst gelegenen (Universitäts-)Bibliothek ein einführendes Buch über Astronomie besorgen. Da ist nämlich das Koordinatensystem der Sterne erklärt und wie man das in Entfernungen umrechnet.

                    Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
                    Edit: Gibt es so eine Liste auch für alle Sterne in einem Umkreis von 50 Lichtjahren? Astronomie: Die nächsten Sterne
                    Oder gibt es vielleicht sogar eine Liste aller Sterne, im Umkreis von 100 Lichtjahren,die bewohnbare Planeten haben könnten?
                    Schau mal hier:

                    The Extrasolar Planets Encyclopaedia


                    .
                    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                    Liopleurodon schrieb nach 6 Minuten und 51 Sekunden:

                    Zitat von CPL386 Beitrag anzeigen
                    Mal eine Frage (auf die Gefahr, dass ich gefressen werde oder wieder meine Unwissenheit zur Schau stelle ...):
                    Keine Sorge, niemand von uns ist perfekt...

                    Zitat von CPL386 Beitrag anzeigen
                    Ist die Materiedichte nicht im interstellaren Raum nicht ein wenig "Mager"? Und müsste der Trichter / das Segel nicht gigantisch groß sein?
                    Ich muss gerade einfach an einen Bussardkollektor denken.
                    Dieser Antrieb würde in unserem Bereich der Milchstraße nicht funktionieren, das ist richtig. Die Materiedichte ist zu dünn. Ursache hierfür ist eine alte Supernova, welche diese Region weitgehend leer gefegt hat.

                    Dennoch enthält der interstellare Raum nachweisbar Gas (erkennbar am "Rauschen" und der Frequenzverbreiterung von Radiosignalen), Steine (extrasolare Meteore werden gelegentlich in der Erdatmosphäre beobachtet) und Planeten, die aus ihrem Sonnensystem hinaus katapultiert wurden. Der Raum ist also alles andere als leer.
                    Zuletzt geändert von Liopleurodon; 06.07.2012, 21:37. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                    "En trollmand! Den har en trollmand!"

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                      Dieser Antrieb würde in unserem Bereich der Milchstraße nicht funktionieren, das ist richtig. Die Materiedichte ist zu dünn. Ursache hierfür ist eine alte Supernova, welche diese Region weitgehend leer gefegt hat.

                      Dennoch enthält der interstellare Raum nachweisbar Gas (erkennbar am "Rauschen" und der Frequenzverbreiterung von Radiosignalen), Steine (extrasolare Meteore werden gelegentlich in der Erdatmosphäre beobachtet) und Planeten, die aus ihrem Sonnensystem hinaus katapultiert wurden. Der Raum ist also alles andere als leer.
                      Ah, Danke. Wieder etwas gelernt, das mit der Supernova wusste ich nicht.
                      Naja, leer ist gewissermaßen "relativ". Für den einen mehr, für den anderen weniger. Aber das Segel müsste doch eigentlich gigantisch groß sein. Ob sich das "rechnet"? Besonders eben wegen den Meteoren usw. die ein Segel zumindest "verletzen" können.

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von CPL386 Beitrag anzeigen
                        Aber das Segel müsste doch eigentlich gigantisch groß sein. Ob sich das "rechnet"? Besonders eben wegen den Meteoren usw. die ein Segel zumindest "verletzen" können.
                        Dies ist ein zusätzliches Problem, das den Staustrahlantrieb ad acta legt. Gut mitgedacht.
                        "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                          #13
                          Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
                          Noch eine Frage an Alle. Ich kann jederzeit nachsehen, welche Sterne wie weit von der Erde entfernt sind. Aber wo kann ich nachsehen wie die Entfernungen zwischen anderen Sternen sind? Von Tau Ceti nach Epsilon Eridani oder von der Wega zum Sirus.........
                          Dafür ist die Freeware Celestia perfekt geeignet, das Programm ermöglicht dir eine virtuelle Reise zu den Sternen. Du kannst damit z.B. zum Sirius reisen, und das Programm zeigt dir den Weltraum wie er vom Sirus aussieht. Von dort aus kannst du jeden beliebigen Stern auswählen, und dir seine Entfernung von deinen momentanen virtuellen Standpunkt aus anzeigen lassen.
                          Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                          Dr. Sheldon Lee Cooper

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                            #14
                            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                            Dies ist ein zusätzliches Problem, das den Staustrahlantrieb ad acta legt. Gut mitgedacht.
                            Danke, hatte selber mal vor eine Geschichte zu schreiben (ebenfalls Hard-SciFi) nur leider das Pferd falsch auf gezäumt. Antriebe sind nicht selten problematisch.

                            Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                            Dafür ist die Freeware Celestia perfekt geeignet, das Programm ermöglicht dir eine virtuelle Reise zu den Sternen. Du kannst damit z.B. zum Sirius reisen, und das Programm zeigt dir den Weltraum wie er vom Sirus aussieht. Von dort aus kannst du jeden beliebigen Stern auswählen, und dir seine Entfernung von deinen momentanen virtuellen Standpunkt aus anzeigen lassen.
                            Ha! nett dass noch einer dieses "Progrämmchen" tauglich findet


                            @Sternenjagd
                            Mir ist gerade noch etwas zur Orientierung eingefallen. Ein Mensch soll laut Zivilschutz im Ruhestand so ca. 2000 kcal benötigen. Bei Anstrengungen usw. auch Kälteeinfluss steigt der Bedarf. Das EPa hat
                            Die Kalorienmenge einer EPa entspricht rund 13800 kJ (3300 kcal), bei einem Gesamtgewicht von 1,6 kg.
                            Für so etwas eignen sich Zivilschutz und Survival Seiten recht gut (auch bezüglich Vorräte und Haltbarkeit usw.). Auch was ggf. die Ausrüstung angeht. Angeblich orientieren sich auch Wissenschaftler am Camping / Survival um den Bedarf für Geräte und sonstige Güter besser einschätzen zu können. Zumindest habe ich es so versucht.
                            Man mag nicht glauben was man so alles gebrauchen könnte, wenn man nicht weiß, was man am Ziel eigentlich hat.
                            Bin momentan noch dabei gescheite Infos im Bereich U-Boote zu finden, da ich der Meinung bin, dass dieser Bereich der Raumfahrt eigentlich sehr Ähnlich ist.

                            Btw. hat jemand für sowas gute Quellen? Alles was ich finde ist nostalgie der alten U-Boote ohne wirklich technischen Infos usw.

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                              #15
                              Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
                              Oder gibt es vielleicht sogar eine Liste aller Sterne, im Umkreis von 100 Lichtjahren,die bewohnbare Planeten haben könnten?
                              Nach neuesten Forschungen haben fast alle Sterne Planeten: A Game-Changer in the Search for Alien Life: "All stars have planets"

                              Enstprechend könnte jeder Stern der Klassen M, K, G, F und A bewohnbare Planeten haben.
                              Sterne der Klasse M und A sind dabei sehr unwahrscheinlich.
                              - Die Habitale Zone um M Klasse Sterne ist so nah am Stern, dass Planeten meist tidal locked sind und es gibt auch Probleme mit hoher Radioaktivität und Strahlungsausbrüchen dieser Sterne.
                              Andererseits würde sich auf Planeten in der habitalen Zone um diese Sterne wohl eine dickere Atmosphäre bilden, was wiederum zu größerer Strahlungsresistenz und der gleichmäßigen Verteilung der Wärme um den Planeten führen könnte. Der Entwicklung von Leben zuträglich wäre die laaaaaaaaaange Lebensdauer dieser Sterne. Aber da ist die science momentan alles andere als "hard".
                              - Klasse A Sterne leben nicht sonderlich lange. Meist so um eine Milliarde Jahre. Also komplexes Leben wird man dort nicht finden. Für Lebewesen die Sauerstoff produzieren könnte es ganz vielleicht reichen, wahrscheinlich aber nicht.

                              Du solltest dich also am Besten auf K, G und F Klasse Sterne beschränken.
                              Wenn du ganz sicher fahren willst, nimm einen Stern der Klasse G, denn wir wissen 100%ig, dass sich um solche Sterne herum Leben entwickeln kann.

                              Ums Eck hätten wir da Alpha Centauri (4,22 Lj entfernt) und (11,9 Lj entfernt). Die Wikipedia meint auch Planeten um Alpha Centauri hätten gute Chancen Leben hervorzubringen: http://de.wikipedia.org/wiki/Alpha_C...f.C3.BCr_Leben
                              Im Endefekt hat man da auch doppelte Chancen, da beide Sterne für Leben geeignet sind.

                              Hier noch eine Liste der Sternen in unserer Nähe bei denen es die NASA für am wahrscheinlichsten hält, dass sie Planeten haben, die Leben hervorbringen könnten: http://en.wikipedia.org/wiki/Terrest...0_target_stars

                              Wirklich "hard" kann die science da noch nicht sein. Wir haben eben afaik noch keine handfesten Daten über Planeten in habitablen Zonen um andere Sterne.
                              Die meisten Planeten die wir beisher gefunden haben sind um M Klasse Sterne und die haben dann eben keine sonderliche Chance auf Leben.
                              Zuletzt geändert von Slowking; 07.07.2012, 03:31.
                              Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
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