Zitat von Halman
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Was ich persönlich am ehesten denke, ist Folgendes:
Vielleicht ist der Urknall ja auch gar nicht das, als was wir ihn interpretieren. Vielleicht ist er nur eine Illusion oder wir interpretieren ihn fälschlicherweise als Anfang. Man muss auf jeden Fall immer bedenken, dass es auf höchster Ebene des Universums keine Zeit gibt. Im Grunde kann das Universum in Wirklichkeit also gar nicht 13,82 Milliarden Jahre alt sein, sondern stattdessen nur ein Standbild, ein einziger Moment, der ewig währt. Diese 13,82 Milliarden Jahre existieren nur von unserem Standpunkt aus, aber in Wirklichkeit gibt es diese Zeitspanne vielleicht gar nicht.
Wie komme ich zu dieser Vermutung. Die Relativität der Zeit ist der Grund dafür. Sie schafft einen Effekt, der sich Dilatation nennt. Ich denke, den meisten dürfte das hier ein altbekannter Begriff sein. 100% Lichtgeschwindigkeit ist die maximal mögliche Geschwindigkeit, die es überhaupt geben kann. Eine Überlichtgeschwindigkeit widerspricht nicht nur den allen physikalischen Gesetzen, sondern wäre in ihrer Existenz auch völlig unnötig, da die 1,0c auch gleichzeitig das maximal Erstrebbare darstellt, da sich ein Objekt oder Teilchen mit dieser Geschwindigkeit in Nullzeit an jeden erdenklichen Punkt des Universums bewegen kann. Mit 1,0c entspricht die Abreisezeit der Ankunftszeit, egal wie weit die Entfernung zwischen den beiden Punkten ist. Lediglich für ein Objekt oder Teilchen, das sich langsamer als 1,0c oder gar nicht bewegt, vergeht bei der Überbrückung der Strecke überhaupt eine Zeit.
Photonen, also das Licht selbst, durchqueren von Ihrem Standpunkt aus gesehen in Nullzeit das gesamte Universum, sind also quasi überall zur selben Zeit. Das gleiche gilt für das gesamte elektromagnetische Spektrum. Wenn sich etwas mit Nullzeit durch das Universum bewegt, existiert keine Zeit mehr. Es gibt kein Anfang und kein Ende und für das "älteste" Licht im Universum findet der Urknall quasi jetzt in dem Moment und gleichzeitig für immer statt. Auf Ebene lichtschneller Teilchen ist das Universum also ein ewiger Moment, der nie endet und nie begann. Eine Zeitspanne von 13,82 Milliarden kann also nicht wirklich existieren und ist nur Illusion. Überhaupt Zeit ist nur Illusion.
Und nur weil das älteste für uns sichtbare Licht 13,82 Milliarden Jahre alt ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass auch das Universum so alt ist. Es ist dann nur von unserem Standpunkt aus gesehen so alt, aber letztlich nicht wirklich. Von einem anderen Standpunkt aus gesehen ist es vielleicht schon 100 Milliarden Jahre alt oder 2 Trillionen Jahre oder erst 10.000 Jahre. Zeit spielt keine Rolle. Alles existiert meiner Meinung nach gleichzeitig. Es gab weder jemals eine Vergangenheit, noch eine Zukunft. Es gibt nur Gegenwart, sonst nichts. Die Frage nach einem Anfang und einem Ende würde sich damit von vornherein erübrigen.
Ein weiterer Grund warum es den Urknall, so wie wir ihn verstehen, gar nicht gegeben haben kann, ist die Tatsache, dass es im Universum keinen Mittelpunkt gibt. Wie soll das Universum also an einem bestimmten Punkt im Raum begonnen haben, wenn es gar keinen Mittelpunkt gibt und auch keinen äußeren Rand? Ein Urknall setzt ja voraus, dass die Ausdehnung an einem bestimmten Punkt im Raum begann. Wenn es einen solchen Punkt aber nicht gibt oder geben kann, kann es auch aus dieser Betrachtungsweise heraus keinen Anfang gegeben haben. Ich kenne z.b. die Analogie mit der Luftballonoberfläche, die dazu häufig zurande gezogen wird. Diese ist für mich aber nicht wirklich schlüssig, da auch diese einen räumlichen Ausgangspunkt voraussetzt, auch wenn dieser sich nicht an der Luftballonoberfläche selbst befindet.
Auf eure Meinungen dazu bin ich sehr gespannt.
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