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Wie kam das Universum ins Dasein?

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    #16
    Verschiedene Theorien zur Entstehung des Universums, der Universen oder des Multiversums beschreibt und erklärt Brian Greene in seinem neuesten Buch "The Hidden Reality: Parallel Universes and the Deep Laws of the Cosmos", das leider noch nicht in deutscher Übersetzung erschienen ist. Auch seine beiden älteren Bücher "Das elegante Universum" und "Der Stoff, aus dem der Kosmos ist" befassen sich damit.

    Letztlich bietet die Beantwortung der Frage nach der Entstehung "unseres" Universums auch gleich die Erklärung für Deinen anderen Thread "Warum existieren wir?".
    Über Jahrzehnte haben sich Wissenschaftler bemüht, eine Erklärung zu finden, warum die Welt so ist wie sie ist und warum die Werte verschiedener Naturkonstanten genau so sind wie sie sind. Wären sie nur etwas anders, könnte es Leben so wie wir es kennen wohl nicht geben. Inzwischen hat sich bei vielen Wissenschaftlern die Erkenntnis verbreitet, dass es wohl keine "Weltformel" geben wird, aus der sich dann auf magische Weise genau diese Konstanten ergeben.
    Vielmehr sieht es so aus, als ob es sich dabei wirklich um eher zufällige Werte handelt. Wir können natürlich nur solche Werte beobachten, weil wir in einem Universum, das anders beschaffen wäre, nicht existieren würden.

    Es gibt verschiedene Theorien, die zu parallelen Universen oder Multiversen führen, in denen mehr oder weniger alles, was möglich ist auch existiert. Damit "erklärt" sich dann die extrem unwahrscheinliche "Feinabstimmung" in unserer Realität dadurch, dass wir eben nur eines unter unzählig vielen Universen bewohnen in dem zufällig genau diese Werte gelten.
    "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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      #17
      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
      Auch verstehe ich die Dynamik der ewigen Inflation nicht. Demnach befinden wir uns in einer Region mit verlangsamter Expansion. Der Normalfall soll aber eine beschleunigte Expansion sein. Quasi ein expandierendes, unendliches Universum. Ich stelle mir das wie eine unendliche Vielzahl von Luftballons vor, die aufgeblasen werden und ein System bilden.
      diese Vorstellung ist nicht unbedingt passend. Es gibt ja einen Luftballon, der aufgeblasen wird, als Analogie zum expandierenden Universum, dabei steht aber die 2-dim. Ballonoberfläche für den expandierenden 3-dim. Raum. Ganz viele Luftballons würden also ganz vielen topologisch getrennten Räumen entsprechen, in Lindes Theorie sind aber alle Regionen topologisch miteinander verbunden. Hier findest du einen Artikel von Linde mit ein paar Bildern:



      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
      Auch habe ich keinen Schimmer, wie ich mir eine inflationäre Region mit beschleunigter Expansion vorzustellen habe. Gibt es dort Galaxien?
      dazu dürfte die Dichte wohl "etwas" zu hoch sein. Sie liegt in den inflationären Regionen immerhin in der Nähe der Planck-Dichte von 1E94 g/cm^3. Zur Bildung von Galaxien kommt es erst bei erheblich niedrigeren Dichten. In unserer Region bildeten sich die Galaxien erst etwa 1 Mrd. Jahre nach dem Ausscheiden aus der Inflation, da lag die Dichte also schon nahe ihrem neutigen Wert von 1E-29 g/cm^3. Auch die Nukleosynthese oder die Entkopplung der Hintergrundstrahlung laufen erst bei viel niedrigeren Dichten ab, als sie in den inflationären Regionen herrschen.

      Kommentar


        #18
        Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
        Letztlich bietet die Beantwortung der Frage nach der Entstehung "unseres" Universums auch gleich die Erklärung für Deinen anderen Thread "Warum existieren wir?".
        Da mag sein, aber offenbar erfreute sich die "breiter" angelegte Themenfassung größerer Beliebheit, als ein streng physikalischer Thread. Es sind zwei Herangehensweisen an die selbe Thematik.

        Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
        Über Jahrzehnte haben sich Wissenschaftler bemüht, eine Erklärung zu finden, warum die Welt so ist wie sie ist und warum die Werte verschiedener Naturkonstanten genau so sind wie sie sind. Wären sie nur etwas anders, könnte es Leben so wie wir es kennen wohl nicht geben. Inzwischen hat sich bei vielen Wissenschaftlern die Erkenntnis verbreitet, dass es wohl keine "Weltformel" geben wird, aus der sich dann auf magische Weise genau diese Konstanten ergeben.
        Also wurde die Hoffnung von der Mehrzahl der Wissenschaftler aufgegeben, alles auf einfachen Prinzipien zurückzuführen?

        Die Gravitation bspw. wird laut John A. Wheeler auf ein einfaches Prinzip zurückgeführt, nämlich dem, dass der Rand eines Randes null ist. Zurzeit verstehe ich dieses Prinip noch nicht richitg, weshalb ich es nochmals nachlesen werde - in der Hoffnung, es dann endlich zu begreifen.

        Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
        Vielmehr sieht es so aus, als ob es sich dabei wirklich um eher zufällige Werte handelt. Wir können natürlich nur solche Werte beobachten, weil wir in einem Universum, das anders beschaffen wäre, nicht existieren würden.
        Das anthropische Prinzip beinhaltet natürlich die zwingende Logik, dass der Beobachter natürlich nur die Welt beobachten kann, die seine Existenz ermöglich, beantwortet aber nicht, warum die Welt, die er beobachtet, existiert. Aber dies scheint mir mehr in die allgemeinere Begleitdiskussion zu passen.

        Und wenn den Naturkonstanten keine Prinzipen zugrunde liegen, stellt sich mir die Frage, warum sie den überhaupt existieren.

        Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
        Es gibt verschiedene Theorien, die zu parallelen Universen oder Multiversen führen, in denen mehr oder weniger alles, was möglich ist auch existiert. Damit "erklärt" sich dann die extrem unwahrscheinliche "Feinabstimmung" in unserer Realität dadurch, dass wir eben nur eines unter unzählig vielen Universen bewohnen in dem zufällig genau diese Werte gelten.
        Das wäre natürlich eine Möglichkeit - allerdings eine, die ich anzweifle. Dies im Hinterkonpf behaltend, suche ich also nach Alternativen.

        Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
        diese Vorstellung ist nicht unbedingt passend. Es gibt ja einen Luftballon, der aufgeblasen wird, als Analogie zum expandierenden Universum, dabei steht aber die 2-dim. Ballonoberfläche für den expandierenden 3-dim. Raum. Ganz viele Luftballons würden also ganz vielen topologisch getrennten Räumen entsprechen, in Lindes Theorie sind aber alle Regionen topologisch miteinander verbunden. Hier findest du einen Artikel von Linde mit ein paar Bildern:

        http://www.stanford.edu/~alinde/1032226.pdf
        Danke für den Link, obwohl mir der anspruchsvolle englische Text Probleme bereitet.

        Also beschreibt Linde kein Multiversum, sondern ein Universum, in welchem unsere beobachtbare Region (unser sichtbares Universum) eine Ausname bildet, richtig?
        Gehe ich recht in der Anname, dass Lindes Universum unendlich ist? Es existiert ja seit Ewigkeiten - die Logik von Mondkalb finde ich hier bestechend einleuchtend.

        Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
        diese
        dazu dürfte die Dichte wohl "etwas" zu hoch sein. Sie liegt in den inflationären Regionen immerhin in der Nähe der Planck-Dichte von 1E94 g/cm^3.
        Stellt eine Planck-Masse pro Kubik-Planck-Länge die Planck-Dichte von 1E94 g/cm^3 dar?

        Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
        Zur Bildung von Galaxien kommt es erst bei erheblich niedrigeren Dichten. In unserer Region bildeten sich die Galaxien erst etwa 1 Mrd. Jahre nach dem Ausscheiden aus der Inflation, da lag die Dichte also schon nahe ihrem neutigen Wert von 1E-29 g/cm^3. Auch die Nukleosynthese oder die Entkopplung der Hintergrundstrahlung laufen erst bei viel niedrigeren Dichten ab, als sie in den inflationären Regionen herrschen.
        Also ein ewig inflationierendes und sehr komplexes Universum, in denen die Dichten im Regelfall nahe der Planck-Dichte liegen, mit unterschiedlichen Regionen. Was existiert in den inflationären Regionen, aus denen das Universum mehrheitlich besteht? Wäre das so eine Art "kosmische Ursuppe", aus denen Regionen mit geringere Dichte hervorgehen, wie unser sichtbares Unversum?

        Kommentar


          #19
          Die Inflationstheorien postulieren ein Inflaton-Feld, von dem man noch nicht wirklich so viel weiß. Es gibt aber Anzeichen, dass die Inflationsphase zu Beginn unseres Universums tatsächlich stattgefunden hatt (vorausgesagte Schwankungen im Mikrowellenhintergrund).
          Hier eine Besprechung zu einem Kapitel aus dem schon erwähnten Greene-Buch:
          Blasenuniversen im Schweizer Käse | Astrodicticum Simplex | ScienceBlogs.de - Wissenschaft, Kultur, Politik

          Das Inflaton-Feld kann an verschiedenen Stellen verschiedene Werte annehmen und auch die Dauer der Inflation kann unterschiedlich sein. Dadurch hätte man verschiedene Regionen, die sich in verschiedenen Stadien der Inflation befinden. Diese Regionen sind voneinander unabhängig.

          Das ist eine Möglichkeit von mehreren, wie man zu alternativen Universen mit alternativen Gesetzmäßigkeiten kommen kann.

          Eine andere ist die Vielewelten-Interpretation der Quantentheorie wonach tatsächlich alle möglichen Ereignisse eintreten. Am Beispiel von Schrödingers Katze: Es gibt ein Universum, in dem die Katze lebt und eins in dem sie tot ist (bzw. sogar fast unendlich viele, weil auch alle anderen Ereignisse im Ursprungsuniversum weitere unabhängige Universen erzeugen).

          Schon älter ist die Idee eines zeitlich unendlichen Universums, in dem sich der Urknall (je nach Theorie aus verschiedenen Gründen) unendlich oft wiederholt. Auch da könnte jedesmal ein anderes Universum mit anderen Naturgesetzen entstehen.

          Die Stringtheorien und M-Theorien werden von vielen Wissenschaftlern eher skeptisch betrachtet, weil sie kaum überprüfbare Voraussagen machen können und eine kaum vorstellbare Menge von theoretisch möglichen Kombinationen für die Felder und Teilchen zulassen. Ich finde aber gerade das attraktiv.
          Außerdem haben sie verschiedene Elemente, die sie sehr elegant erscheinen lassen. Sie beseitigen das Problem der punktförmigen Teilchen, sie enthalten ein Teilchen, das dem (noch nicht gefundenen) Graviton entsprechen würde und könnten die Schwäche der Gravitation im Vergleich zu den anderen Naturkräften erklären.
          Die Erklärung, warum die Teilchen so unterschiedlich sind, resultiert in diesen Theorien aus dem Schwingungsverhalten der Strings, das von der Form der postulierten Zusatzdimensionen abhängt.
          Es ist also niemand da, der irgendwie die Werte auswürfelt. Die Dimensionen sind auf komplizierte Weise verknäult und erzeugen dadurch das Verhalten der Teilchen. Das verlagert die Frage nach dem "Warum" natürlich darauf, warum die Dimensionen überhaupt klein und verknäult sind. Aber auch das ist dann eine Zufallsgeschichte - sie können alle beliebigen Formen und Größen annehmen.
          "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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            #20
            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            Die Gravitation bspw. wird laut John A. Wheeler auf ein einfaches Prinzip zurückgeführt, nämlich dem, dass der Rand eines Randes null ist.
            es mag sein, dass dieses Prinzip eine wichtige Rolle für die Gravitation spielt, aber dass die Gravitation einzig und allein auf dieses Prinzip zurückgeführt werden würde, kann man so nicht sagen. In einem Universum ohne Gravitation könnte ebensogut der Rand eines Randes null sein.

            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            Und wenn den Naturkonstanten keine Prinzipen zugrunde liegen, stellt sich mir die Frage, warum sie den überhaupt existieren.
            er meinte wohl weniger ihre bloße Existenz, als vielmehr ihre konkreten Werte. Man könnte sich ja ein Universum mit denselben Naturkonstanten, nur halt mit anderen Werten, vorstellen. In dem z.B. dieselben Wechselwirkungen, jedoch mit anderen Kopplungsstärken, existieren.

            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            Danke für den Link, obwohl mir der anspruchsvolle englische Text Probleme bereitet.
            da sind auch viele bunte Bilder in dem Artikel

            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            Also beschreibt Linde kein Multiversum, sondern ein Universum, in welchem unsere beobachtbare Region (unser sichtbares Universum) eine Ausname bildet, richtig?
            die Formulierung "eine Ausnahme" halte ich für unglücklich. Es gibt ja viele viele ähnliche Ausnahmen.

            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            Gehe ich recht in der Anname, dass Lindes Universum unendlich ist? Es existiert ja seit Ewigkeiten - die Logik von Mondkalb finde ich hier bestechend einleuchtend.
            ich auch.

            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            Stellt eine Planck-Masse pro Kubik-Planck-Länge die Planck-Dichte von 1E94 g/cm^3 dar?
            rechne doch einfach nach:
            (Planck-Masse) = 1E-5 g
            (Planck-Länge) = 1E-33 cm
            => (Planck-Volumen) = (Planck-Länge)^3 = 1E-99 cm^3
            => (Planck-Masse) / (Planck-Volumen) = 1E-5 / 1E-99 g/cm^3 = ?


            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            Also ein ewig inflationierendes und sehr komplexes Universum, in denen die Dichten im Regelfall nahe der Planck-Dichte liegen, mit unterschiedlichen Regionen. Was existiert in den inflationären Regionen, aus denen das Universum mehrheitlich besteht? Wäre das so eine Art "kosmische Ursuppe", aus denen Regionen mit geringere Dichte hervorgehen, wie unser sichtbares Unversum?
            hauptsächlich existiert dort nur das Inflatonfeld. Gewöhnliche Materie und Strahlung ist dünn gesäht, jedoch durchaus vorhanden: eine inflationär expandierendes Universum ist wie ein umgekehrtes schwarzes Loch, deswegen entsteht Materie als Hawking-Strahlung.

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              #21
              Dazu hatte Paul J. Steinhardt im April einen Artikel im Scientific American, der jetzt auch auf deutsch in SdW erschienen ist.

              How Cosmic Inflation Creates an Infinity of Universes [Video]: Scientific American

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                #22
                Leider kann ich zurzeit in der Woche aufgrund einer größeren technischen Störung in meiner Stadt nicht posten. Daher beschränkt sich meine Aktivität derzeit auf die Wochenenden.

                Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                Die Inflationstheorien postulieren ein Inflaton-Feld, von dem man noch nicht wirklich so viel weiß. Es gibt aber Anzeichen, dass die Inflationsphase zu Beginn unseres Universums tatsächlich stattgefunden hatt (vorausgesagte Schwankungen im Mikrowellenhintergrund).
                Kann die Inflationstheorie diese Schwankungen am Besten oder gar als Einzige erklären?

                Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                Hier eine Besprechung zu einem Kapitel aus dem schon erwähnten Greene-Buch:
                Blasenuniversen im Schweizer Käse | Astrodicticum Simplex | ScienceBlogs.de - Wissenschaft, Kultur, Politik
                Danke für den Link, Mondkalb.

                Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                Das Inflaton-Feld kann an verschiedenen Stellen verschiedene Werte annehmen und auch die Dauer der Inflation kann unterschiedlich sein. Dadurch hätte man verschiedene Regionen, die sich in verschiedenen Stadien der Inflation befinden. Diese Regionen sind voneinander unabhängig.
                Aber sind sie nicht Teil EINES Universums? Laut Agent Scullie sind sie "topologisch miteinander verbunden".

                Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                Das ist eine Möglichkeit von mehreren, wie man zu alternativen Universen mit alternativen Gesetzmäßigkeiten kommen kann.
                Oder ein Universum mit Regionen, in denen unterschiedliche Gesetzmäßigkeiten herrschen?

                Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                Eine andere ist die Vielewelten-Interpretation der Quantentheorie wonach tatsächlich alle möglichen Ereignisse eintreten. Am Beispiel von Schrödingers Katze: Es gibt ein Universum, in dem die Katze lebt und eins in dem sie tot ist (bzw. sogar fast unendlich viele, weil auch alle anderen Ereignisse im Ursprungsuniversum weitere unabhängige Universen erzeugen).
                Vermengt man hier nicht mathematischen Formalismus und physikalischen Realismus? (Ich denke ohnenhin, dass bereits die Katze zu makroskopisch ist, und daher aufgrund der Dekohärenz einen Kopenhagener Kollaps bewirkt.)
                Hier mal 5-Minuten-Vidio, in dem Prof. Lesch sich zu dem Thema äußert.
                Mature Content

                Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                Schon älter ist die Idee eines zeitlich unendlichen Universums, in dem sich der Urknall (je nach Theorie aus verschiedenen Gründen) unendlich oft wiederholt. Auch da könnte jedesmal ein anderes Universum mit anderen Naturgesetzen entstehen.
                Irgendo las ich mal, dass diese Theorie überholt sei. Mag sein, dass dies ein Beitrag von Agent Scullie war, aber ich bin mir nicht sicher.

                Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                Es ist also niemand da, der irgendwie die Werte auswürfelt. Die Dimensionen sind auf komplizierte Weise verknäult und erzeugen dadurch das Verhalten der Teilchen. Das verlagert die Frage nach dem "Warum" natürlich darauf, warum die Dimensionen überhaupt klein und verknäult sind. Aber auch das ist dann eine Zufallsgeschichte - sie können alle beliebigen Formen und Größen annehmen.
                Und dann soll zufällig unsere Raumzeit-Struktur herausgekommen sein - ich zweifle.

                Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                es mag sein, dass dieses Prinzip eine wichtige Rolle für die Gravitation spielt, aber dass die Gravitation einzig und allein auf dieses Prinzip zurückgeführt werden würde, kann man so nicht sagen. In einem Universum ohne Gravitation könnte ebensogut der Rand eines Randes null sein.
                Hm - auf welches Prinzip lässt sich die Gravitation noch zurückführen? (Gut möglich, dass ich Wheeler missverstanden habe, aber deswegen lese ich es nochmals nach.)

                Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                er meinte wohl weniger ihre bloße Existenz, als vielmehr ihre konkreten Werte. Man könnte sich ja ein Universum mit denselben Naturkonstanten, nur halt mit anderen Werten, vorstellen. In dem z.B. dieselben Wechselwirkungen, jedoch mit anderen Kopplungsstärken, existieren.
                Ja, gemäß Mondkalb können laut der Superstringtheorie die Dimensionen beliebige Formen und Größen annehmen. Besteht ein Zusammenhang zwischen den Kopplungsstärken und der Natur der Dimensionen? Das Gesetz vom Abstandsquadrat resultiert doch bspw. aus den drei Raumdimensionen auf vernünftig schlüssige Weise.

                Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                da sind auch viele bunte Bilder in dem Artikel
                Ich mag bunte Bilder - aber ich mag keine wissenschaftlichen Texte in Englisch.

                Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                die Formulierung "eine Ausnahme" halte ich für unglücklich. Es gibt ja viele viele ähnliche Ausnahmen.
                Hm - also ist unsere Region keine "Kuriosität"?

                Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                ich auch.
                Wow - wir haben was gemeinsam - ich dachte, wir verstehen uns nicht mehr.

                Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                rechne doch einfach nach:
                (Planck-Masse) = 1E-5 g
                (Planck-Länge) = 1E-33 cm
                => (Planck-Volumen) = (Planck-Länge)^3 = 1E-99 cm^3
                => (Planck-Masse) / (Planck-Volumen) = 1E-5 / 1E-99 g/cm^3 = ?
                Uff - Mathe ... 1E94 g/cm^3

                Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                hauptsächlich existiert dort nur das Inflatonfeld. Gewöhnliche Materie und Strahlung ist dünn gesäht, jedoch durchaus vorhanden: eine inflationär expandierendes Universum ist wie ein umgekehrtes schwarzes Loch, deswegen entsteht Materie als Hawking-Strahlung.
                Dies erinnert mich an die Weißen Löcher, von denen ich mal hörte. Wie kann ich mir so ein umgekehrtes schwarzes Loch vorstellen?

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                  #23
                  Die Antwort auf die Frage dieses Threads:

                  Als ich begann es zu träumen.
                  "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                  DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                  ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

                  Kommentar


                    #24
                    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                    ...

                    Dies erinnert mich an die Weißen Löcher, von denen ich mal hörte. Wie kann ich mir so ein umgekehrtes schwarzes Loch vorstellen?
                    irgendwo muss ja das zeug hin,was im schwarzen Loch verschwindet.
                    Vielleicht sind weisse Löcher das "andere Ende".

                    meine Theorie:weisse Löcher sind wie Eiterpickel,irgendwann platz der gekrümmte Raum eines schwarzen lochs wieder auf und speit alles aus,was zuvor eingesaugt wurde.
                    "Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion." Voltaire

                    Kommentar


                      #25
                      Zitat von kosmoaffe Beitrag anzeigen
                      irgendwo muss ja das zeug hin,was im schwarzen Loch verschwindet.
                      Vielleicht sind weisse Löcher das "andere Ende".

                      meine Theorie:weisse Löcher sind wie Eiterpickel,irgendwann platz der gekrümmte Raum eines schwarzen lochs wieder auf und speit alles aus,was zuvor eingesaugt wurde.
                      Ich erinnere mich an ein Cover auf einer populärwissenschaftlichen Zeitschrift, welche es offenbar so darstellte (leider weiß ich nicht mehr, welche Zeitschrift es war, aber es könnte die PM gewesen sein).
                      Allerdings habe ich dank Agent Scullie gelernt, solche Dinge kritischer zu hinterfragen.

                      Alles, was ein Schwarzes Loch einsaugt, bleibt auch drinnen. Wenn etwas den Schwarzschildhorizont überschritten hat, so kann es daraus nicht mehr entkommen. Zwar gibt es noch den Penrose-Prozes (darüber schrieb ich hier etwas) und die Hawking-Strahlung, welche direkt am Ereignishorizont auftritt und auf diese Weise kann das Schwarze Loch tatsächlich Energie verlieren, aber eine Reise durch ein Schwarzes Loch über die Einstein-Rosen-Brücke ist, soweit ich Agent Scullies verlinkten Beitrag verstehe, nicht möglich, weil zeitartige Bewegungen nur zwischen ein Paar von Weißen Löchern oder einem Paar von Schwarzen Löchern möglich sind (allerdings vermag ich leider [noch] nicht zu erklären, warum).

                      Wobei die Analoge mit dem Weißen Loch zum Inflationsfeld mMn hinkt. Denn in einem Schwarzen Loch ist die Masse bis auf das Maximum kompromiert, also auf den physkalisch maximal möglichen Wert einer Planck-Masse 1E94 g pro Kubik-Planck-Länge (Planck-Dichte). Dies müsste AFAIK auch auf ein "umgekehrtes Schwarzes Loch" (diese Formulierung erinnerte mich an die Weißen Löcher) zutreffen.
                      Doch das Inflationswert liegt laut Agent Scullie "in der Nähe der Planck-Dichte von 1E94 g/cm^3", ist also geringer als bei Schwarzen Löchern.

                      Mir ist bei diesem Modell unklar, warum die Inflatin ewig sein kann. Wenn ich mir ein Feld vorstelle, dessen Dichte nahe der Planck-Dichte liegt, und dieses ständig Strahlung abgibt, aus dem auch unser beobachtbares Universum entstand, warum verstrahlt dieses Inflationsfeld nicht irgendwann? Wie kann es ewig sein? - Sicher formulierte Linde nicht ohne Grund eine ewige Inflation, aber leider vestehe ich diesen Grund nicht.

                      Kommentar


                        #26
                        Der Grund ist, kurz gesagt, das Quantenfluktuationen Regionen erhöhter Energie hervorbringen, die sich inflationär aufblähen.

                        Kommentar


                          #27
                          Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                          Der Grund ist, kurz gesagt, das Quantenfluktuationen Regionen erhöhter Energie hervorbringen, die sich inflationär aufblähen.
                          Also muss es ein Quantenfeld geben, in dem diese Quantenfluktuationen die inflationären Regionen hervorbringen, richtig? Also versachen dies Fluktuationen Regionen nahe der Planck-Dichte? Warum hängen dann die daraus hervorgehenden Strukturen topologisch miteinander zusammen? Dies leuchtet mir so nicht ein.

                          Kommentar


                            #28
                            Nein, Quantenfluktuationen gibt es ja sowieso. Dadurch eben auch winzige Raumbereiche minimal höherer und niederer Energie. Nur blähen sich ja die winzigen Raumbereiche inflationär auf. Selbst wenn du durch die Inflation an die Grenze der kritischen Energiedichte ankommst, an der die Inflation stoppt, werden einige winzige Raumregionen aufgrund der Quantenfluktuationen immer noch über den kritischen Wert liegen und sich weiter inflationär aufblähen. Und dadurch weitere Raumbereiche hervorbringen, in denen die Energiedichte noch minimal drüber liegt.
                            Eine vielleicht erklärende Grafik findest du unter dem Link, den ich oben gesetzt hatte.

                            Kommentar


                              #29
                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Leider kann ich zurzeit in der Woche aufgrund einer größeren technischen Aber sind sie nicht Teil EINES Universums? Laut Agent Scullie sind sie "topologisch miteinander verbunden".
                              man kann geteilter Ansicht darüber sein, ob es mehrere Universen sind oder mehrere Regionen innerhalb eines einzigen Universums. Linde selbst hat auch bereits beide Ansichten vertreten.

                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Vermengt man hier nicht mathematischen Formalismus und physikalischen Realismus? (Ich denke ohnenhin, dass bereits die Katze zu makroskopisch ist, und daher aufgrund der Dekohärenz einen Kopenhagener Kollaps bewirkt.)
                              die Dekohärenz führt nichts zum Kopenhagener Kollaps, sondern in viele Welten.

                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Hm - auf welches Prinzip lässt sich die Gravitation noch zurückführen?
                              im Rahmen der ART auf gar keines. Dass es die Gravitation gibt, d.h. dass die Raumzeit gekrümmt werden kann und diese Krümmung den Feldgleichungen gehorcht, muss als Grundpostulat hingenommen werden.

                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Ja, gemäß Mondkalb können laut der Superstringtheorie die Dimensionen beliebige Formen und Größen annehmen. Besteht ein Zusammenhang zwischen den Kopplungsstärken und der Natur der Dimensionen?
                              so gut kenne ich mich mit der Stringtheorie nicht aus, als dass ich dazu was sagen könnte.

                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Das Gesetz vom Abstandsquadrat resultiert doch bspw. aus den drei Raumdimensionen auf vernünftig schlüssige Weise.
                              das Gesetz vom Abstandsquadrat hat aber wenig mit der Kopplungsstärke zu tun, es sagt nur aus, wie die Stärke einer WW mit dem Abstand skaliert, nicht aber wie stark sie in einem gegebenen Abstand ist. Außerdem sind die drei Raumdimensionen, von denen du sprichst, ja ausgerollt. Besondere Formen annehmen tun nur die eingerollten Zusatzdimensionen.

                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Ich mag bunte Bilder - aber ich mag keine wissenschaftlichen Texte in Englisch.
                              guck mal hier:



                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Hm - also ist unsere Region keine "Kuriosität"?
                              richtig

                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Dies erinnert mich an die Weißen Löcher, von denen ich mal hörte. Wie kann ich mir so ein umgekehrtes schwarzes Loch vorstellen?
                              mit Weißen Löchern hat das nichts zu tun. In einem inflationär expandierenden Universum gibt es um jeden Punkt im Raum herum einen Ereignishorizont. Von jedem Objekt, das durch die Expansion des Universums diesen Ereignishorizont überschreitet, kann kein Licht mehr zum betrachteten Punkt gelangen. Dieser Ereignishorizont ist daher in gewisser Weise dem eines schwarzen Loches vergleichbar, nur halt umgekehrt.


                              .
                              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                              Agent Scullie schrieb nach 7 Minuten und 52 Sekunden:

                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Wobei die Analoge mit dem Weißen Loch zum Inflationsfeld mMn hinkt. Denn in einem Schwarzen Loch ist die Masse bis auf das Maximum kompromiert, also auf den physkalisch maximal möglichen Wert einer Planck-Masse 1E94 g pro Kubik-Planck-Länge (Planck-Dichte).
                              ach der ART ist sie sogar auf eine unendlich große Dichte komprimiert. Das spielt hier allerdings keine Rolle, denn die Dichte beim Erreichen des Schwarzschildradius, d.h. bei der Bildung des Ereignishorizonts, liegt je nach Masse des schwarzen Loches weit unterhalb der Planck-Dichte.

                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Dies müsste AFAIK auch auf ein "umgekehrtes Schwarzes Loch" (diese Formulierung erinnerte mich an die Weißen Löcher) zutreffen.
                              du überinterpretierst die Bezeichnung "umgekehrtes schwarzes Loch". Es geht hier allein um den Ereignishorizont, nicht um Dichten.


                              .
                              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                              Agent Scullie schrieb nach 3 Minuten und 56 Sekunden:

                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Also muss es ein Quantenfeld geben, in dem diese Quantenfluktuationen die inflationären Regionen hervorbringen, richtig?
                              ein Inflatonfeld muss es sowieso geben, damit es die Inflation antreiben kann. Linde hat dann einfach nur den Einfluss von Quantenkorrekturen auf dieses Inflatonfeld untersucht, und dabei kam dann die ewige Inflation heraus.

                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Also versachen dies Fluktuationen Regionen nahe der Planck-Dichte?
                              sie verursachen, dass die Energiedichte des Inflatonfeldes in einigen Regionen immer mal wieder zunimmt, und somit stets Regionen mit einer Energiedichte nahe der Planck-Dichte übrigbleiben.

                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              Warum hängen dann die daraus hervorgehenden Strukturen topologisch miteinander zusammen? Dies leuchtet mir so nicht ein.
                              weil sie aus einer topologisch zusammenhängenden Region hervorgegangen sind und jede noch so heftige inflationäre Expansion den Raum nicht auseinanderreißen kann.


                              .
                              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                              Agent Scullie schrieb nach 6 Minuten und 28 Sekunden:

                              Zitat von kosmoaffe Beitrag anzeigen
                              meine Theorie:weisse Löcher sind wie Eiterpickel,irgendwann platz der gekrümmte Raum eines schwarzen lochs wieder auf und speit alles aus,was zuvor eingesaugt wurde.
                              diese Theorie dürfte nicht nur mit der ART unvereinbar sein, sondern außerdem noch daran kranken, dass sie davon ausgeht, dass die entscheidende Größe bei schwarzen Löchern die Krümmung des Raumes sei. Die bestimmende Größe ist aber die Krümmung der Raumzeit, nicht die des Raumes. Die Beschreibung der Raumkrümmung in einem schwarzen Loch ist auch gar nicht so trivial, weil die sonst üblichen Schwarzschildkoordinaten hier nicht anwendbar sind. Die in populärwissenschaftlichen Quellen zuweilen zu findenden Darstellungen von schwarzen Löchern mit trichterförmiger Raumkrümmung sind in Wahrheit gar keine Veranschaulichungen der Raumkrümmung, sondern Plots des Kretschmann-Skalars.
                              Zuletzt geändert von Agent Scullie; 31.07.2011, 22:32. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                                #30
                                Warum lässt sich eine Kraft wie die Gravitation so leicht aufheben mit der Elektromagnetischen Kraft? Ein Cent Stück fällt zu Boden (Gravitation) und lässt sich mit einen kleinen Magneten aufheben. (Elektromagnetische Kraft)

                                Vielleicht weil die Gravitationskraft bei uns nicht mehr in voller Stärke ankommt, weil sie sich durch all die anderen Dimensionen "durchkämpfen" muss?

                                Kleine Spinnerei eines Laien dieser Thematik.
                                "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                                DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                                ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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