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Wie kam das Universum ins Dasein?

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    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Wenn das "Nichts" zeitlich unendlich ist/war, dann stellt sich die Frage, warum es gerade in diesem bestimmten Moment zum "Urknall" kam. Dazu müsste irgendetwas anders gewesen sein, als die ganze Zeit zuvor, denn ansonsten wäre das schon sehr viel früher passiert.
    Die Frage ist bei quantenmechanischen Prozessen eigentlich obsolet. Es gibt keinen bestimmten Grund, warum ein Atom eines radioaktiven Isotops zu einem bestimmten Zeitpunkt t zerfällt und nicht vorher oder nachher.

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      @Dannyboy
      @Thomas W. Riker
      Danke für die informativen Antworten.

      @xanrof
      Vielen Dank für die Links.


      Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
      Stellt sich die Frage, ob sich der Quanten-Zeno-Effekt überhaupt auf die Beobachtung von Supernovae übertragen lässt. Soweit ich Wikipedia hier verstanden habe, wurde bei den Experimenten die Isotope durch Lichtimpulse beobachtet, und damit durch den Beobachter aktiv definiert oder gestört. Ich habe meine Zweifel, das sich das mit den rein passiven Beobachten einer entfernten Supernova vergleichen lässt.
      Die Zweifel teile ich. Ich hege sogar größte Zweifel.

      Der Quantenphysiker Paul Dirac sagte mal: "Die Theoretiker sind eifrig dabei, verschiedene Modelle des Universums zu basteln mit Annahmen, die ihnen gerade passen. Wahrscheinlich sind diese Modelle alle falsch."
      Quelle Vom Urknall zum Durchknall
      Btw. ist dies eine interessante Seite.

      Aber bezüglich der Beobachtung von radioaktiven Isotopen habe ich eine Frage: Geschieht dies mittels sehr kurzwelliger Laser? Dies nehme ich an, weil man doch den Atomkern beobachten muss - oder irre ich mich?

      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
      Wenn das "Nichts" zeitlich unendlich ist/war, dann stellt sich die Frage, warum es gerade in diesem bestimmten Moment zum "Urknall" kam. Dazu müsste irgendetwas anders gewesen sein, als die ganze Zeit zuvor, denn ansonsten wäre das schon sehr viel früher passiert. Kraus wird ganz sicher nicht von Unendlichkeiten ausgegangen sein, dazu ist er ein zu guter und zu erfahrender Physiker.
      Wenn das "Nichts" einen Anfang hat, müsste er diesen aber erklären. So wie ich seinen Ansatz verstehe, wird das Quantenvakuum als gegeben postuliert. Aus diesem kann dann ein Universum entspringen.
      Deine scharfsinnige Logik leuchtet mir natürlich ein und dies ist in der Tat ein Problem. Aushebeln könnte man dies vermutlich damit, indem man einfach postuliert, dass aus dem "Nichts" eine Vielzahl (bis zu unendlich) von Universen entspringen. Unseres wäre dann nur eines von vielen. Allerdings scheint mir so eine Hypothese ALLES erklären zu können und dies erscheint mir dann doch zu beliebig.

      Im Freigeisterhaus habe ich im 16. Posting folgende Zusammenfassung gefunden:
      Zitat von Pyrion:
      Die Gesamtmasse des Universums ist Null. Deshalb kann unser Universum tatsächlich aus einer Quantenfluktuation entstanden sein. Das ist natürlich auch nur eine Hypothese, aber eine gut untermauerte und interessante.
      Auf die Frage Warum gibt es etwas und nicht nichts? antwortet Krauss dem Link zufolge sinngemäß:
      Die Frage ist falsch gestellt. Denn “Nichts” existiert nicht; zumindest nicht so, wie wir uns das vorstellen. “Nichts” ist hochgradig instabil und wird sofort und spontan zu “etwas”. Das Vakuum wimmelt von virtuellen Teilchen, die ganz von alleine in die Existenz ploppen und wieder verschwinden und die Erkenntnisse der modernen Kosmologie legen nahe, dass dies auch für ganze Universen gilt.
      Allerdings hege ich Zweifel, dass Krauss dies wirklich so gesagt hat. Die Vorstellung, dass virtuelle Teilchen aus dem Vakuum ploppen und wieder verschwinden, hat sich leider in einem Kopf geploppt und nun warte ich darauf, dass sie wieder verschwindet. Den Grund für diese Kritik könnt ihr ab Posting #217 von Agent Scullie im Nachbar-Thread nachlesen.

      Offenbar ist Krauss mit seiner Theorie nicht allein. Hawking denkt mehr oder weniger in die gleiche Richtung:
      Zitat von Prof. William Stephen Hawking:
      "[...] Aber bis vor kurzem hatten wir kaum eine Vorstellung vom Ausgangszustand des Universums. Doch die Einteilung in Gesetze der Evolution und Ausgangszustände ist davon abhängig, dass Zeit und Raum unterschiedlich sind. Unter außergewöhnlichen Bedingungen erlauben es die allgemeine Relativitätstheorie und die Quantentheorie, dass sich die Zeit wie eine weitere Dimension des Raumes verhält. Dies hebt die Unterscheidung zwischen Zeit und Raum auf und bedeutet, dass die Gesetze der Evolution ebenfalls den Ausgangszustand bestimmen können. Das Universum kann sich plötzlich aus dem Nichts heraus selbst erschaffen. Außerdem können wir die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass das Universum in unterschiedlichen Zuständen erschaffen wurde. Diese Vorhersagen stimmen hervorragend mit den Beobachtungen des WMAP-Satelliten über den kosmischen Mikrowellenhintergrund überein, der ein Abdruck des sehr frühen Universums darstellt. Wir glauben, das Rätsel der Schöpfung gelöst zu haben. Vielleicht sollten wir das Universum patentieren und jedem eine Lizenzgebühr für seine Existenz berechnen."
      Stephen Hawking: Wie ist das Universum entstanden? Sind wir allein? - YouTube

      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
      Das Vorhandensein von erdähnlichen Planeten sagt aber noch nichts darüber aus, dass es dort auch Leben, geschweige denn eine Kultur gibt. Dass wir noch keine zweite Kultur gefunden haben ist schon durch die Weite des Alls und die langen Zeiträume begründet, so dass die rein statistische Wahrscheinlichkeit, dass sich zwei Kulturen gegenseitig (oder zumindest eine die andere) wahrnehmen sehr unwahrscheinlich wird.
      Damit hast Du natürlich recht. Der Grund, warum ich auf die erdähnlichen Planeten verwiesen habe, ist folgender: Wenn wir schon solche Planeten beobachten können, dürfen wir davon ausgehen, dass es sehr viele davon in der Milchstraße gibts. Rechnet man dies auf das Universum hoch, erscheinen bewohnte Welten in fernen Galaxien gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Da sollten der Wahrscheinlichkeit zufolge doch Aliens dabei sein, die lange vor uns die SN 1a beobhachtet haben. - Natürlich ist dies nur eine Vermutung, aber Krauss' Theorie erscheint mir noch spekulativer.


      Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
      Die Frage ist bei quantenmechanischen Prozessen eigentlich obsolet. Es gibt keinen bestimmten Grund, warum ein Atom eines radioaktiven Isotops zu einem bestimmten Zeitpunkt t zerfällt und nicht vorher oder nachher.
      Aber wenn ein Isotop seit Ewigkeiten existiert, ist dann die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es schon längst zerfallen ist nicht unendlich? Spockys kritische Frage erscheint mir nach wie vor berechtigt. Man könnte sie auch so formulieren: Warum ploppte unser Universum erst vor 13,82 Milliarden Jahren aus dem "Nichts"?

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        Wenn man akzeptiert, dass das Universum aus dem nichts entsteht, dann darf man nicht fragen, warum das nicht vorher geschehen ist, denn ein Vorher hat es ja nicht gegeben.
        Wenn wir annehmen, ein Vorher hätte es zeitlich gegeben, dann müssten wir diese Zeit ja irgendwie ermitteln. Da auch das nicht möglich ist, macht es keinen Sinn nach der Zeit bzw. nach "warum nicht vorher?" zu fragen, denn egal zu welcher Zeit das Universum anfängt, das Resultat der Verlauf des Universums.
        Loriot: Kraweel, kraweel. Taub-trüber Ginst am Musenhain, trüb-tauber Hain am Musenginst. Kraweel, kraweel.

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          Zitat von bozano Beitrag anzeigen
          Wenn man akzeptiert, dass das Universum aus dem nichts entsteht, dann darf man nicht fragen, warum das nicht vorher geschehen ist, denn ein Vorher hat es ja nicht gegeben.
          Wenn wir annehmen, ein Vorher hätte es zeitlich gegeben, dann müssten wir diese Zeit ja irgendwie ermitteln. Da auch das nicht möglich ist, macht es keinen Sinn nach der Zeit bzw. nach "warum nicht vorher?" zu fragen, denn egal zu welcher Zeit das Universum anfängt, das Resultat der Verlauf des Universums.
          Wenn das Universum aus einem Quantenvakuum hervorging, also völlig leerem Raum, der allerdings die Quantenfelder enthält und in dem es zu Vakuumfluktationen kommt, dann verstreicht auch Zeit. Die Theorie, gem. der das Universum dem "Nichts" entspringt, ist imho verschieden von der Urknalltheorie. Daher ergibt sich die Frage m. E. schon.

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            @ Halman: Dannyboy hat schon Recht. Auf Quantenebene ist bei sehr kleinen Zahlen alles zufallsbasiert, da stellt sich die Frage nicht, bzw. sie lässt sich mit unserer jetzigen Physik nicht beantworten. Wenn du nur ein paar radioaktive mit gegebener Halbwertszeit hast, dann kannst du nicht mehr berechnen, wann eines zerfällt.

            Allerdings hast du natürlich auch Recht, dass es dann viele Univeren geben könnte.
            Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
            endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
              Wenn das Universum aus einem Quantenvakuum hervorging, also völlig leerem Raum, der allerdings die Quantenfelder enthält und in dem es zu Vakuumfluktationen kommt, dann verstreicht auch Zeit. Die Theorie, gem. der das Universum dem "Nichts" entspringt, ist imho verschieden von der Urknalltheorie. Daher ergibt sich die Frage m. E. schon.
              Nein, interessanterweise verstreicht in einem solchen Universum keine Zeit, denn es existiert nichts, dass einen Zeitpfeil generiert. Ebenso wenig kann man räumliche Entfernungen irgendwie fest machen. Es ist im Grund eäquivalent zu einer Singularität.

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                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                Die Frage ist bei quantenmechanischen Prozessen eigentlich obsolet. Es gibt keinen bestimmten Grund, warum ein Atom eines radioaktiven Isotops zu einem bestimmten Zeitpunkt t zerfällt und nicht vorher oder nachher.
                das Atom ist jedoch zu irgendeinem Zeitpunkt in der endlichen Vergangenheit in intaktem Zustand präpariert worden. Und wenn seine Halbwertszeit endlich ist - und das muss sie sein, sonst wäre es stabil und würde überhaupt nicht zerfallen - zerfällt es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit innerhalb einer endlichen Zeitspanne nach dieser Präparation. Würde man also ein Atom vorfinden, das seit unendlich langer Zeit existiert (nicht vor endlicher Zeit als intakt präpariert wurde) und dann plötzlich zerfällt, so wäre die Frage, warum es das plötzlich tut, durchaus nicht obsolet.

                - - - Aktualisiert - - -

                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                Auf die Frage Warum gibt es etwas und nicht nichts? antwortet Krauss dem Link zufolge sinngemäß:
                wenn also das Nichts = Quantenvakuum instabil ist und sofort (= nach kurzer Zeit) zu Etwas zerfällt, dann kann dieses Nichts = Quantenvakuum ja nicht allzu lange vor der Entstehung des Etwas vor sich hin existiert haben, schon gar nicht eine unendlich lange Zeitspanne lang. Das Nichts = Quantenvakuum müsste also kurz vor der Entstehung des Etwas selbst erst irgendwie entstanden sein.

                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                Offenbar ist Krauss mit seiner Theorie nicht allein. Hawking denkt mehr oder weniger in die gleiche Richtung:
                Unter außergewöhnlichen Bedingungen erlauben es die allgemeine Relativitätstheorie und die Quantentheorie, dass sich die Zeit wie eine weitere Dimension des Raumes verhält.
                mir scheint eher, Hawking wiederholt hier zum x-ten Mal seine Vorstellung einer imaginären Zeit, die mit den Dimensionen des Raumes eine euklidische Raumzeit bildet, d.h. eine Raumzeit mit euklidischer statt minkowskischer Metrik. Das ist eine ganz andere Richtung.

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                  meine vermutung

                  den - ich sag mal leeren raum - gibt es vermutlich schon immer, villeicht ist er auch mal entstanden, villeicht wird er mal enden

                  das was wir universum nennen könnten zufällige anomalien in diesem raum sein. irgendwo aus einem kleinen punkt wächst quasi eine materieblase ( oder antimaterie oder irgendwas anders bzw. gemischtes ) die sich ausdehnt - das uns bekannte sichtbare universum.

                  Die gravitation hält dort noch alles zusammen, der raum aber dehnt sich nicht aus, es ist was anderes was wir noch nicht wahrnehmen können, und das solange bis die einzelnen atome usw. zerfallen weil sie zerissen werden durch diese art der ausdehnung.
                  das universum verschwindet und ein neues taucht auf - daneben im selben unendlichen raum unendlich viele universenblasen - einige villeicht mit unterschiedlichen physikalischen gegebenheiten.

                  es bleibt strahlung über die villeicht mit etwas unbekanntem reagiert was wir wie gesagt nicht wahrnehmen und dieses unbekannte kann aus den ganzen strahlenresten der universen ursprungsmaterie ( atome & co ) wieder in reaktion neu erschaffen - aber nur ausserhalb der universenblase.

                  auch mag es durch unterschiedliche phsikbereiche universen geben die konstatnt sind oder wieder zusammenfallen, zu einer ultraheißen singularität schrumpfen und vermutlich soweit schrumpfen das es zu einer strahlenblase kommt woraus wieder neue universen entstehen - es schrumpft zwar aber ab gewissem punkt explodiert es ähnlich wie das was wir urknall nennen.


                  stellt sich die frage, wo ist der ausgangspunkt ? müsste es nicht irgendwo einen leeren raumbereich geben vonwo alle sterne alle atome usw. wegfliegen ?
                  dann könnte man sich das universum wie eine kugel vorstellen in der mittig noch eine kugel ist - und diese ist leer.
                  die gesammte kugel wächst - die äussere wird größer, die darin befindliche materie verteilt sich weiter ( alles bewegt sich voneinander weg ) und auch die innere kugel schiebt nach - weil sich alles von dort wegbewegt.
                  oder etwas schiebt sich auch in die mitte und dort müsste ein riesen materieball sein bzw. eine singularität

                  villeicht kommt auch von dort immernoch materie herraus und die dortige gravitation dieser materie schieb alles weiter wie bei einem vulkan der kontinuierlich lava spuckt - alles was sich nicht zusammpressen läßt verschiebt sich


                  anderer gedanke

                  der uns bekannte teil ist nur rund 14 milliarden lichtjahre alt. das von weiter weg kein licht zu uns kam lag dann an der dichte des raumes. das licht kam halt nie an auch wenn es zuvor da war, nachdem es geblockt wurde kamen keine neuen lichtteile in die wolke und die verbliebenen sind unlängst weg oder so verstreut das man kein bild mehr erstellen könnte.




                  wie dem auch sei, ich bin mir sicher das wir auch in 1000 jahren noch keine antwort haben. ausserdem kann man auch nicht erwarten das wir jetzt schon alles kennen nur weil wir paar techniken erschaffen haben die uns viele antworten geliefert haben.

                  wir können nur mit dem material arbeit was wir heute wissentlich ergründet haben + einige theorien von teilchen, zuständen usw.

                  wenn das Buch Universum 1000 Seiten hat schätze ich unser wissen und unser verständnis auf den anfangsbuchstaben des vorwortes

                  vermutlich werden in 100 jahren einige darüber lachen was wir heute als wissen übers all wissen oder glauben. und in 100 jahren wird man über diese auch grinsen.

                  wenn dem nicht so wäre müsste man behaupten: jetzt wissen wir alles- keine weiteren fragen !

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                    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                    Nein, interessanterweise verstreicht in einem solchen Universum keine Zeit, denn es existiert nichts, dass einen Zeitpfeil generiert.
                    eine Zeitpfeil braucht es nur für eine Asymmetrie zwischen Vergangenheit und Zukunft (Beispiel Thermodynamik: die Entropie nimmt mit voranschreitender Zeit zu), nicht für Zeit selbst. Man könnte nun allerdings, in Anlehnung an die kanonische Quantengravitation, die Ansicht vertreten, dass die Zeit keine primordiale Eigenschaft der Natur ist, sondern nur definiert ist, wenn etwas da ist, das als Uhr fungieren kann. Das spielt aber, wenn wir vom Quantenvakuum sprechen, keine Rolle, denn in diesem gibt es durchaus Uhren. Da im Quantenvakuum die Felder nicht einfach alle null sind, sondern fluktuieren, kann unter Rückgriff auf den Pfadintegralformalismus Pfade betrachten, auf denen die Felder bestimmte klassische Entwicklungen durchlaufen, und auf denen somit Zeitabläufe definiert sind.

                    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                    Ebenso wenig kann man räumliche Entfernungen irgendwie fest machen. Es ist im Grund eäquivalent zu einer Singularität.
                    Einmal abgesehen davon, dass die Vorstellung, dass selbst räumliche Entfernungen keine primordiale Eigenschaft der Natur sind, noch weitaus radikaler ist als die Vorstellung, dass die Zeit keine ist, und nicht einmal in Quantengravitationstheorien Eingang findet, kann man auch hier das Pfadintegral-Argument anwenden: auf einem Pfad ist der Wert eines Feldes an der einen Stelle im Raum ein anderer als an einer anderen Stelle.

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                      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                      @ Halman: Dannyboy hat schon Recht. Auf Quantenebene ist bei sehr kleinen Zahlen alles zufallsbasiert, da stellt sich die Frage nicht, bzw. sie lässt sich mit unserer jetzigen Physik nicht beantworten. Wenn du nur ein paar radioaktive mit gegebener Halbwertszeit hast, dann kannst du nicht mehr berechnen, wann eines zerfällt.
                      Das stimmt natürlich, aber wir wissen, dass sie in einer endlichen Zeitspanne zerfallen. Innerhalb einer unendlichen Zeitspanne liegt die Zerfallswahrscheinlichkeit bei 100%. Daraus folgt, dass nichtzerfallende Isotope erst seit einer endlichen Zeit existieren.

                      Wenn also ein Quantenvakuum die Eigenheit hat, salopp formuliert, ein Universum rauszuploppen, dann sollte es dies nach einer endlichen Zeit tun.

                      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                      Allerdings hast du natürlich auch Recht, dass es dann viele Univeren geben könnte.
                      Demnach entstehen seit Ewigkeiten unendlich viele Universen und verschwinden wieder im Nichts, so wie Vakuumfluktuationen. Allerdings halte ich von so einer Theorie, mit der man völlig beliebig alles aus dem Nichts erklären kann, nichts. (Ich räume ein, dass mein Wortspiel etwas überspitz sein mag.)


                      Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                      Nein, interessanterweise verstreicht in einem solchen Universum keine Zeit, denn es existiert nichts, dass einen Zeitpfeil generiert. Ebenso wenig kann man räumliche Entfernungen irgendwie fest machen. Es ist im Grund eäquivalent zu einer Singularität.
                      Nun, der Raum enthält doch die Quantenfelder. Im Quantenvakuum kommt es zu Vakuumfluktationen und somit sind die Felder keineswegs statisch, sondern dynamisch.

                      Und selbst wenn man Raum und Zeit nur als Begriffe definiert, in denen wir zwar denken, aber nicht als Bedingungen, unter denen wir leben, so bilden diese doch Einstein und Minkowski zufolge eine physikalische Einheit, die Raumzeit, welche Wheeler in seinem Buch "Gravitation und Raumzeit" als "Medium" bezeichnete. An anderer Stelle las ich vom "Geflecht der Raumzeit".
                      In seinem Vortrag Raum und Zeit sagte Hermann Minkowski:
                      Von Stund′ an sollen Raum für sich und Zeit für sich völlig zu Schatten herabsinken und nur noch eine Art Union der beiden soll Selbständigkeit bewahren.
                      Was verstehst Du unter dieser "Union". Ist sie nur ein formales, mathematisches Konstrukt, oder ein reales physikalisches Objekt?


                      Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                      wenn also das Nichts = Quantenvakuum instabil ist und sofort (= nach kurzer Zeit) zu Etwas zerfällt, dann kann dieses Nichts = Quantenvakuum ja nicht allzu lange vor der Entstehung des Etwas vor sich hin existiert haben, schon gar nicht eine unendlich lange Zeitspanne lang. Das Nichts = Quantenvakuum müsste also kurz vor der Entstehung des Etwas selbst erst irgendwie entstanden sein.
                      Ja, Deine Argumentation ist bestechend logisch. Daraus ergibt sich natürlich die Frage, wie das Quantenvakuum entstanden ist.

                      Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                      mir scheint eher, Hawking wiederholt hier zum x-ten Mal seine Vorstellung einer imaginären Zeit, die mit den Dimensionen des Raumes eine euklidische Raumzeit bildet, d.h. eine Raumzeit mit euklidischer statt minkowskischer Metrik. Das ist eine ganz andere Richtung.
                      Um was für eine Richtung handelt es sich?


                      Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
                      Die gravitation hält dort noch alles zusammen, der raum aber dehnt sich nicht aus, es ist was anderes was wir noch nicht wahrnehmen können, und das solange bis die einzelnen atome usw. zerfallen weil sie zerissen werden durch diese art der ausdehnung.
                      Hier scheinst Du von der populären Theorie des Big Rip inspiriert worden zu sein, gem. der die Dunkle Energie in ihrem Wert veränderlich ist und als Phantomenergie auftritt.

                      Bereits Einstein fügte seiner Gleichung die Kosmologische Konstante hinzu, die er Lambda (Λ) nannte. Seinerzeit setzte er den Λ-Term auf 0, doch seit 1998 beobachten wir, dass unser Universum in den letzten 5 Milliarden Jahren beschleunigt expandiert. Ermittelt wurde dies über die Beobachtung von Supernova Typ Ia, dessen absolute Leuchtkraft bekannt ist.
                      Erklären lässt sich diese beschleinigte Expansion dadurch, indem man ΩΛ ≈ 0.7 setzt, d.h. dass etwa 70% der Gesamtenergie des Universums aus Dunkler Energie besteht.

                      Im Artikel Kosmologische Konstante, unter dem Abschnitt Ist Λ konstant?, wird hierzu ausgesagt:
                      Eine ganz andere Frage ist, ob der Zahlenwert, der mit Λ assoziiert ist, zu allen Zeiten gleich ist oder ob es einen Spielraum für Variationen gibt.
                      Die Theorie lässt diesen Spielraum zu: der Lambda-Term muss nicht notwendig konstant sein. Doch die aktuellen Beobachtungen der experimentellen Kosmologie lassen diesen Spielraum nicht zu - zumindest nicht in den letzten neun Millarden Jahren. Woher wissen das die Beobachter? Sie vermessen eine Vielzahl von hochrotverschobenen Supernovae vom Typ Ia mit dem Weltraumteleskop Hubble (Riess et al. 2004, astro-ph/0402512; bestätigt 2006). Diese Daten zeigen, dass Einstein mit seiner Intuition Recht hatte und tatsächlich eine kosmologische Konstante vorliegt, die zeitlich unveränderlich ist. Big Crunch und Big Rip erscheinen nach diesen Daten als sehr unwahrscheinliche Szenarien für die Zukunft des Universums.
                      Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
                      stellt sich die frage, wo ist der ausgangspunkt ? müsste es nicht irgendwo einen leeren raumbereich geben vonwo alle sterne alle atome usw. wegfliegen ?
                      dann könnte man sich das universum wie eine kugel vorstellen in der mittig noch eine kugel ist - und diese ist leer.
                      die gesammte kugel wächst - die äussere wird größer, die darin befindliche materie verteilt sich weiter ( alles bewegt sich voneinander weg ) und auch die innere kugel schiebt nach - weil sich alles von dort wegbewegt.
                      oder etwas schiebt sich auch in die mitte und dort müsste ein riesen materieball sein bzw. eine singularität

                      villeicht kommt auch von dort immernoch materie herraus und die dortige gravitation dieser materie schieb alles weiter wie bei einem vulkan der kontinuierlich lava spuckt - alles was sich nicht zusammpressen läßt verschiebt sich
                      Ich werde ganz beim Lesen Deiner Ausführungen. Bei mir entsteht der Eindruck, als wenn Du Ideen aus verschiedenen kosmologischen Theorien entnommen hast, um daraus Deine Spekulation herzuleiten.
                      Auch scheinst Du mir davon auszugehen, dass dass Universum in den Raum hinein expandiert, der Raum selbst aber statisch ist (aber vielleicht habe ich Dich auch nur missverstanden).
                      Gem. der Urknalltheorie ist es aber der Raum selbst, der expandiert. Die Galaxienhaufen brauchen sich also gar nicht zu bewegen, damit die Abstände zwischen ihnen zunehmen. In so einem Raum gibt es auch kein Zentrum, aus dem neue Materie kommt, denn der "Ort des Urknalles" ist überall!
                      Zuletzt geändert von Halman; 02.05.2013, 16:45.

                      Kommentar


                        Da ich kein Kenner bin kann ich diese Diskussion nur philosophisch angehen...

                        Eine Theorie, von allen, muss richtig sein.
                        Wir sind nicht hier weil wir hier sind!

                        Des Anfang eines Universums ist gleich zu setzen wie das "was sich daraus ergibt".
                        Ich kann nicht mit Erdbeeren einen Apfelkuchen backen.
                        Wenn man A und B vermischt kann nur C herauskommen.
                        D.h., immer wen ich A und B mixe wird C rauskommen, egal der Analogie oder Menge der zutaten.

                        Wir wissen heute was uns umgibt. Da aber dieses "etwas" sehr viele Variationen hat/haben kann ist es schwer den Anfang zu finden.

                        In jede Antwort auf das "wie" gibt es Ausnahmen die das Gegenteil beweisen.

                        Niemand geht auf die Tatsache zu das es allein auf der Erde viele Arten gibt die auf die selbe Basis basieren.
                        Obwohl die Vielfalt dabei Hand in Hand mit der "eine Basis" verläuft.

                        Es gibt viele Arten von Blumen, Tieren, Gasen, Flüssigkeiten, Menschen...
                        Wieso soll es da draußen anders sein?

                        Wieso kann eine Basis nicht viele Variationen hervorbringen?
                        Die Basis kennen wir nicht weil wir uns von den Variationen "blenden" lassen.

                        Wir beobachten das Verschiedene und kümmern uns nicht um das Gleiche.

                        Das ist so als ob man in ein Schuhgeschäft geht das 1000 paar Schuhe hat und im Gegensatz dazu in eins das nur 10 paar Schuhe hat.
                        Wo fällt uns das Aussuchen schwerer?

                        Auf was soll sich unsere Suche konzentrieren?
                        Material, Aussehen, Marke, Gewicht, Preis?

                        Vergleicht nun diese Werte mit Inflation, Gravitation, Expansion, Implosion, Statisch...u.s.w.

                        Ist es nicht das selbe?

                        Es mangelt uns an Konzentration...im weitesten Sinn.

                        Alles ist beweisbar aber auch alles ist möglich!
                        Aber nicht alles ist Tatsächlich...
                        Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

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                          wenn die materie anfangs auf einem punkt war muss es einen ursprungsort geben - esseiden der punkt war überall wie der urknall ??
                          könnte man auch behaupten, das die materie schon immer da war der raum aber fehlte um diese zu verteilen. dann ist der raum vermutlich irgendwann so groß das später nichts mehr da sein wird was ihn füllt -ausser strahlung, dunkle energie.

                          was wenn dunkle energie eine art gegenstück zur strahlung wäre, oder die dunkle materie - sprich wenn alles materie und jedes atom zerlegt wurde ( auch die dunkle materie ) ist die ursprungsreaktion wieder gegeben und das universum kolabiert wieder zum Nullraum und der urknall beginnt erneut - und jedesmal ist das universum anders gemischt ?
                          quasi Big Rip - Big Crunch - Big Rip - Big Crunch
                          vermutlich ist das aber totaler blödsinn o.o

                          und zu meinem vorpost, ich habe verschiedene ansichten dargestellt ( auch wenn ich das alles nicht wirklich checke XD )

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                            Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
                            wenn die materie anfangs auf einem punkt war muss es einen ursprungsort geben - esseiden der punkt war überall wie der urknall ??
                            Das ist eher so zu verstehen, dass der Ursprungsort heute überall ist, denn der Punkt hat sich zum gesamten Universum ausgedehnt.

                            könnte man auch behaupten, das die materie schon immer da war der raum aber fehlte um diese zu verteilen. dann ist der raum vermutlich irgendwann so groß das später nichts mehr da sein wird was ihn füllt -ausser strahlung, dunkle energie.
                            Nein könnte man eher nicht. Materie entsteht in Folge quantenphysikalischer Prozesse im abkühlenden Universum.

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                              Das ist eher so zu verstehen, dass der Ursprungsort heute überall ist, denn der Punkt hat sich zum gesamten Universum ausgedehnt.
                              Der Punkt hat sich ja (je nach Theorie) kugelförmig ausgedehnt. Müsste man dann nicht (zumindest theoretisch) die Mitte dieser Kugel bestimmen können?

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                                Nicht zwingend.

                                Nimm mal an, das Universum sei die zweidimensionale Oberfläche eines Luftballons, den du aufpustest und nehmen wir an, der Luftballon sei anfangs nur ein einzelner Punkt.

                                Wo ist der Mittelpunkt dieser Oberfläche, wenn der Luftballon aufgepustet ist?
                                Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                                endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                                Klickt für Bananen!
                                Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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