Gentechnik & Biodesign: Chancen und Risiken

[bozano]

Wenn die Technik vorhanden ist, wird sie früher oder später von jedem verwendet. Diejenigen, die davon keinen Gebrauch machen wollen, werden eine Handvoll sein. Es braucht keine Gesetze, damit sich jeder gezwungen fühlt. Auch der gesellschaftliche Druck wird viele dazu bewegen, sich der Mehrheit anzuschließen und auch selbst Druck auf andere auszuüben. Es stellt sich die Frage, was für eine Gesellschaft entsteht dabei.
Um z.B. Spitzenmanager zu werden, braucht es nicht nur Intelligenz. Vor allem braucht es dominantes Verhalten. Wenn fast alle sich zum Häuptling eignen, aber nur ausnahmen zum Indianer, werden die Indianer die zu Außenseitern.

[Liopleurodon]

Ich hab selten ein ehrlicheres Interview mit einem Politiker einer Regierungspartei gesehen:
Kanzlermais - YouTube

Aus aktuellem Anlass hier noch einmal ein zusammenfassender Artikel zum sogenannten "Gen-Mais". Trotz intensiver Bemühungen ist es nicht gelungen, konkrete Gefahren nachzuweisen:

Wie gefährlich Genmais wirklich ist - SPIEGEL ONLINE

[Mondkalb]

Der Artikel ist einfach nur schlecht, ich habe mich vor Wochen schon darüber aufgeregt.

Wesentliche Punkte werden z. B. unterschlagen. Der Einsatz von genmanipulierten Pflanzen nutzt nur den Herstellern, die Bauern sind gezwungen, Saatgut und Chemie bei den Konzernen zu kaufen. Es wird oft mehr gespritzt als bei normalen Pflanzen; der Ertrag ist meistens nur mittelmäßig. Die Ausbreitung auf herkömmlich bepflanzte Bestände ist nicht zu verhindern und hat praktisch überall schon stattgefunden.

Der Verbraucher hat letztlich auch keine Wahl, weil es keine eindeutige Kennzeichnungspflicht gibt.

[Liopleurodon]

Der Artikel ist einfach nur schlecht, ich habe mich vor Wochen schon darüber aufgeregt.

SPIEGEL ONLINE eben. Sicher nicht die beste Quelle, aber es sprang mir gerade ins Auge.

Wesentliche Punkte werden z. B. unterschlagen. Der Einsatz von genmanipulierten Pflanzen nutzt nur den Herstellern, die Bauern sind gezwungen, Saatgut und Chemie bei den Konzernen zu kaufen.

Das hast Du bei den Hochleistungshybridsorten aber auch. Die sind nämlich geschickterweise meistens steril.

Es wird oft mehr gespritzt als bei normalen Pflanzen; der Ertrag ist meistens nur mittelmäßig.

Mais ist sicher auch nicht für jeden Boden und jedes Klima geeignet. Allerdings bieten die neuen Sorten zusätzliche Resistenzen in besonders von Schädlingen betroffenen Regionen.

Die Ausbreitung auf herkömmlich bepflanzte Bestände ist nicht zu verhindern und hat praktisch überall schon stattgefunden.

Wie ich ja schon versucht habe zu erklären, ist das angesichts des nicht nachweisbaren Risikos irrelevant.

[Seether]

Wie ich ja schon versucht habe zu erklären, ist das angesichts des nicht nachweisbaren Risikos irrelevant.

Nö.
Wenn Verbraucher Mais kaufen wollen, der "genfrei" ist, spielt das sehr wohl eine Rolle für Landwirte, die sich darum bemühen, derartige Produkte anzubieten.

[Liopleurodon]

Nö.
Wenn Verbraucher Mais kaufen wollen, der "genfrei" ist, spielt das sehr wohl eine Rolle für Landwirte, die sich darum bemühen, derartige Produkte anzubieten.

Für "genfreie" Produkte solltest Du destilliertes Wasser kaufen.

[Seether]

Spar dir die Süffisanz. Wer genfreien Mais will, will Mais, der genfrei im Sinne dieser Diskussion ist. Ob und wieviele andere Lebensmittel genfrei sind oder durch die Hintertüre dann doch nicht, spielt dann gar keine Rolle, wie übrigens die gesamte aktuelle Diskussion schon zeigt.
Schalt nen Gang runter und beteilige dich konstruktiv an der Diskussion, oder lass es.

[Liopleurodon]

beteilige dich konstruktiv an der Diskussion

Falls Du damit meinst, ich solle mich dem allgemeinen Ablehnungschor anschließen, so tue ich das nicht. Und in diesem Punkt weiß ich schon ziemlich gut, wovon ich schreibe.

Der korrekte Begriff wäre übrigens "gentechnikfrei".

[Spocky]

Wer genfreien Mais will, will Mais, der genfrei im Sinne dieser Diskussion ist.

Wer genfreien Mais will ist entweder dumm oder hat einfach nur keine Ahnung. Es gibt keinen genfreien Mais, weil es keine genfreien Lebewesen gibt. Gene sind Grundlage allen Lebens.

[Seether]

Darum spricht man ja auch der Einfachheit halber von "Genmais". Oder "Genfleisch". Weil in der Bevölkerung auch ein so überwältigendes Bedürfnis nach sprachlicher Präzision besteht, wenn eh jeder weiß, worums geht.
Witzig, da konnten wir alle mal gut lachen.

[Liopleurodon]

Dann mal zurück zur fachlichen Ebene. Die in gentechnisch veränderten Nahrungspflanzen vorgenommen Veränderungen führen zu Genprodukten - in aller Regel Proteine - welche für Menschen in keiner Weise bedenklich sind. Andernfalls hätten sie die entsprechenden Zulassungen niemals erhalten. Auch wird entgegen landläufiger Meinung dabei nichts neues geschaffen, sondern es werden lediglich vorhandene Bausteine neu kombiniert.

Eine gewisse Skepsis dabei ist gut und richtig, nur ist es trotz intensiver Anstrengungen bisher nicht gelungen, ein signifikantes Risiko nachzuweisen, das über das Risiko einer X-beliebigen nicht gentechnisch veränderten Sorte hinausgeht. Auch dies kann man mal zur Kenntnis nehmen.

Die Ablehnung entsprechender Produkte ist eine persönliche, individuelle Entscheidung. Einen entsprechenden Anspruch auf Verfügbarkeit muss man jedoch den Kräften des Marktes überlassen. Biologisch ist es nicht anders zu bewerten als die Einführung neuer konventionell erzeugter Sorten, die auch laufend und weitestgehend im Hintergrund erfolgt.

[Spocky]

Wer ist "man"?

Wenn man ernsthaft über ein Thema diskustiert, dann sollte man auch die korrekte Nomenklatur verwenden, um Missverständnisse zu vermeiden. woher soll denn sonst dein gegenüber wissen, wovon du wirklich redest?

[Seether]

Warum muss man das Kleinreden? Es gibt Menschen, die möchten aus welchen Gründen auch immer keinen Genmais konsumieren.
Es wird Landwirte geben, die diesen Markt bedienen möchten.
Wenn sie das wollen, werden sie glaubhaft darlegen müssen, dass ihr Produkt nicht mit Genmais verunreinigt ist, in welcher Qualität auch immer.

Da dies beim jetzigen Stand der Landwirtschaft aber nicht ausgeschlossen werden kann, wird das Probleme nach sich ziehen. Da muss man nicht drum herum reden, und es spielt auch keine Rolle, ob Genmais schädlich ist oder nicht.

Dutzende Studien belegen, dass gängiger Industriesüßstoff nicht gesundheitsschädlich ist. Trotzdem treffen viele Menschen für sich die Entscheidung: Ich nehme keine Produkte mit Industriesüßstoff zu mir. In der Praxis heißt das dann: Sie trinken die "normale" Cola statt der "Cola light" und vertrauen darauf, dann weniger Süßstoff zu sich zu nehmen.

Und das kann ich bei Genmais vs. normalen Mais eben nicht so einfach.

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woher soll denn sonst dein gegenüber wissen, wovon du wirklich redest?

Glaubst du allen ernstes, ich sei so dumm nicht zu wissen, dass ein pflanzliches Nahrungsmittel, das auf Feldern wächst, in irgendeiner Weise *Gene* haben muss?
...
Der Begriff "Genmais" ist als Kurzform für "Gentechnikmais" oder ähnlich präzise Formulierungen in Deutschland nunmal im Mainstream üblich. Eine einfache Eingabe bei google. bestätigt das. Der Otto-Normalo verwendet ihn im täglichen Gespräch, die Tagesschau verwendet ihn in ihren Medienprodukten, und ich verwende ihn hier. Und habe eigentlich gedacht, andere Forumsteilehmer würden daraus keine süffisanten Halbwitze machen.

[Ascha]

Wenn können Argumente nicht bekämpft werden, werden Wortwahl und Semantik bekämpft.

[Fiesel]

Wer ist "man"?

Wenn man ernsthaft über ein Thema diskustiert, dann sollte man auch die korrekte Nomenklatur verwenden, um Missverständnisse zu vermeiden. woher soll denn sonst dein gegenüber wissen, wovon du wirklich redest?

In diesem Sinne: "Woher" "Dein" "Gegenüber" "Du" (und wer weiß was sonst noch!...)

Erinnert mich an "Sorry, das ist unter meinem niwo.", ein Klassiker im Internet!


Wir sollten endlich wieder sachlich werden, und darüber streiten, welche Smileys eine Diskussion sowieso unmöglich machen!


PS: Ich vermute einfach mal, Liopleurodon arbeitet für Bayer, und damit ist das Thema für mich erledigt.