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Gentechnik & Biodesign: Chancen und Risiken

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    Zitat von Harmakhis Beitrag anzeigen
    Darum geht es doch nicht wirklich. Das bringen immer die Gegner vor, aber richtiger wird es dadurch nicht. Vor allem geht es in der aktuellen Debatte darum, ob man Forscher erlaubt die Zellen von Embryonen zu verwenden, die sowieso schon tot sind. Es fallen nämlich laufend tote Embryonen in Befruchtungsklinken an und werden einfach weggeworfen, anstatt dass man sie zu etwas sinnvollen verwendet.
    Da gebe ich dir Recht, ein Argument, das richtig ist, kann durch Wiederholung nicht richtiger werden.
    Ich möchte mich selbst nicht als Gegner der Stammzellenforschung bezeichnen, da ich weder aktiv bin in dem Bereich noch verstehe ich genug von den physiologischen Prozessen, die bei dem Ganzen zum Tragen kommen. Allerdings halte ich es für notwendig, neuartige Technologien kritisch zu hinterfragen und seine Bedenken zu äußern, um zu vermeiden, dass man sie vor lauter Euphorie all zu einseitig betrachtet.
    Die Frage, welche der beiden Optionen moralisch verwerflicher ist, kann ich nicht beantworten, weil ich beide für unrichtig halte. Vielleicht sollte man das Problem beim Ansatz angehen und in Erwägung ziehen, auf die künstliche Reproduktion generell zu verzichten. Damit wäre auf jeden Fall gewährleistet, dass keine überschüssigen Embryonen produziert werden, eventueller Missbrauch wäre damit unterbunden.
    Zitat von Harmakhis Beitrag anzeigen
    Dieses Gesetz ist eben Schwachsinn. Natürlich ist es richtig und vernünftig Embryonen nicht EXTRA zu erzeugen, um sie dann zu töten. Aber es gibt keinen Grund, weshalb man nicht Embryonen verwenden sollte, die sowieso anfallen - und wo sich niemand drüber aufregt. Was ist moralischer verwerflicher? Sowieso tote Embryonen wissenschaftlich auszuschlachten, oder selbige Embryonen aus "moralischen" Gründen zu vernichten und damit viele, viele schwerkranke Menschen eine Chance auf Heilung zu versagen?
    Gesetze als Schwachsinn zu deklarieren halte ich schon aus demokratischen Gründen für problematisch, zumal man den Leuten, die sich damit eingehend beschäftigen und die diese Gesetzestexte verfassen, Unrecht tut, indem man ihnen ihren Sachverstand abspricht.
    Wie will man denn sicherstellen, dass nicht doch Embryonen missbräuchlich hergestellt werden um an ihnen zu forschen?

    Außerdem sehe ich noch eine Gefahr: Profitgier von dubiosen Ärzten bzw. Pharmaunternehmen, kann dazu führen, dass die Forschung in die falsche Richtung geht, und dann nur denjenigen hilft, die über ausreichend Geld verfügen. Damit meine ich reiche Leute, die sich zum Beispiel Organe aus dem Reagenzglas kaufen würden. Es ist ja leider so, dass überwiegend dort geforscht und investiert wird, wo das meiste Geld zu verdienen ist (siehe Viagra). Damit wäre den vielen kranken Menschen leider nicht geholfen.

    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
    Doch, sicherlich ist eine befruchtete Eizelle "Leben" und sogar "menschliches Leben".
    Aber darauf kommt es nicht an. Menschliches Leben zu sein ist keine hinreichende Bedingung, um Träger von Menschenrechten zu sein.
    Letzteres ist eine sehr gewagte These oder es ist einfach nur eine unglückliche Formulierung. Wenn man es missversteht, könnte man denken, du würdest einem menschlichen Wesen, unabhängig davon, in welcher Entwicklungsphase es sich befindet, die natürlichen Menschenrechte aberkennen.
    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
    Auch jede Blutzelle und jede einzelne Hautzelle von mir ist "menschliches Leben" (und nicht einmal weniger komplex strukturiert als eine befruchtete Eizelle!), trotzdem begehe ich keinen Massenmord, wenn ich mir Blut abnehmen lasse, und auf meiner Körperoberfläche findet auch kein ständiges Massensterben statt, obwohl ununterbrochen Hautzellen in großer Anzahl den Geist aufgeben.
    Das ist doch gerade der springende Punkt. Gerade weil eine befruchtete Eizelle nicht so komplex strukturiert ist wie zum Beispiel eine Blutzelle, besitzt sie das Potenzial sich zu einem vollständigen Menschen wie du und ich zu entwickeln, was bei einer Blutzelle nie klappen würde. Daher halte ich den Vergleich mit einem Massenmord für äußerst unpassend.
    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
    Menschliches Leben kann daher nicht das entscheidende Kriterium für die Zuteilung von Rechten sein. Ausschlaggebend ist m.E. eher die Personalität eines Wesens. Ein Embryo sollte ab dem Zeitpunkt in den Genuss von Rechten kommen, wenn man davon ausgehen kann oder muss, dass bereits minimale psychische Aktivität vorliegt und der Embryo sich somit von einem bloßen Zellhaufen in eine menschliche Person verwandelt hat.

    Sicherlich kann man diesen Zeitpunkt nicht exakt bestimmen , aber es ist offensichtlich, dass mentale Aktivität erst mit einem funktionierenden, aktiven zentralen Nervensystem möglich ist. Und das liegt in den ersten Monaten - und damit insbesondere bei einer befruchteten Eizelle - nun mal einfach nicht vor.
    Ein Embryo hat nun mal keine Persönlichkeit und kann seine Meinung auch nicht äußern. Daher ist es besonders auf unseren Schutz angewiesen, auch wenn es nur aus zwei Zellen besteht. Auch ein Embryo hat das Recht, sich zu einem Menschen zu entwickeln, schließlich sieht es die Natur auch so vor, dass aus Zellen Menschen werden und keine Medikamente.
    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
    Im Übrigen stimme ich Hamarkhis zu: Es ist ja gar nicht zutreffend, dass für die Stammzellenforschung eigene Stammzellen herangezüchtet werden müssten, die andernfalls nie existiert hätten.

    Allerdings meine ich auch: Wenn es so wäre, dann wäre selbst diese Vorgehensweise gerechtfertigt. Menschliche Stammzellen sind nun einmal keine menschlichen Personen. Die Gründen, aus denen wir sie schützen und rücksichtsvoll mit ihnen umgehen, können nur Gründe der Pietät sein. Und diese Gründe werden von dem hohen Zweck der Stammzellenforschung ausgestochen.
    Ob dieser Zweck je erreicht werden kann ist ungewiss. Und wenn es doch mal klappen sollte, steht die Frage im Raum, wem diese Technologie tatsächlich nützt, einem Schwerkranken, der auf Grund seiner Krankheit keiner Arbeit nachgehen kann und daher Empfänger von Sozialhilfeleistungen ist, dem die Krankenkasse keine Therapie bezahlen will?
    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
    übrigens erwähnte hier irgendjemand, dass man wohl nur oder insbesondere als Schwerkranker positiv über die Stammzellenforschung denken würde. Nun, ich bin ziemlich schwer krank, hatte aber auch vor dem Ausbruch meiner Krankheit bereits dieselbe Meinung über Stammzellenforschung
    Und mir wäre jeder Mensch suspekt, der seine Haltung in dieser Angelegenheit davon abhängig macht, in welcher gesundheitlichen Lage er sich selbst gerade befindet. So nach der Devise: Solange es mir nur gutgeht, verbitte ich mir diese unschöne Forschung ...
    Ich halte es für alles andere als suspekt, wenn jemand seine Meinung ändert, weil sich auch seine Lebensumstände ändern.

    Ich möchte betonen, dass ich nicht vorhabe, kranken Leuten die Hoffnung zu nehmen, es wäre jedoch schön, wenn man ein wenig mehr Rücksicht auf ungeborenes Leben nehmen würde. Meine Ansicht kommt nicht durch christlichen Glauben oder Fanatismus zu Stande, sondern einzig durch Menschenverstand.
    Es wäre auch wünschenswert, wenn man die Forschung dahin gehend bewegen könnte, dass man Krankheiten ohne menschliche Stammzellen heilen könnte.
    Es gibt so viele wunderbare Menschen auf der Welt, man stelle sich vor, Goethe wäre nie geboren worden, weil er als Embryo zu solchen Zwecken geopfert worden wäre.

    Ich habe hiermit meine Meinung zu einem sehr kontroversen Thema abgegeben.
    "You Maniacs! You blew it up!
    Ah, damn you! God damn you all to hell!"
    --Cmdr. George Taylor
    Planet of the Apes (1968)

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      Also ich bin der Meinung, dass man nur ablehnen kann, was man auch kennt und womit man sich beschäftigt hat. Viele Stammzellenforschungsgegner tun dies offensichtlich nicht und auch bei dir verspüre ich da einen gewissen Trend. Du sagst zwar, man solle es kritisch hinterfragen, aber dazu muss man sich auch damit beschäftigen und das nicht nur durch Philosophieren. Man muss sich wirklich fachkundig machen und das ist leider sehr oft nicht der Fall. Wahrscheinlich haben viele einfach nur zu viel schlechte Science Fiction gesehen und haben nun Angst vor Frankensteins Monster oder sonstigen biologischen Horrorgestalten.

      Was Gesetze angeht, so muss man den Erstellern manchmal wirklichen Schwachsinn zuerkennen. Du wirst mir da zumindest bei so einigen Rassegesetzen des Dritten Reichs zustimmen.

      Gerade Deutschland hat mit vielen Gesetzen nie einen besonderen Weitblick gezeigt und sich oft Möglichkeiten verbaut, an denen es später schwer zu knabbern hatte.

      Was die Rechte für Embryonen angeht, so scheinst du auch nicht begreifen zu wollen, dass es hier um TOTE Embryonen geht, die sich ganz sicher nicht mehr zu Lebnen entwickeln können. Denen kann vollkommen egal sein, was mit ihnen geschieht. Da kann man ja auch gleich die Organtransplantation verbieten
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        Gentechnisch veränderte Moskitos gegen Malaria

        Ich bin da gerade auf einen sehr interessanten Artikel gestoßen, den ich eigentlich für so diskussionswürdig halte, dass er nicht im Wissenschaftsforum versauern sollte:

        Man hat Moskitos jetzt genetisch so verändert, dass sie den Malariaerreger nicht mehr aufnehmen können. Mehr noch, diese haben gegenüber den natürlich vorkommenden Moskitos sogar einen Vorteil bei der Fortpflanzung. In einer Testzüchtung erhöhte sich ihr Anteil über 9 Generationen von 50 auf 70% - zumindest dann, wenn sie sich von malariaverseuchtem Blut ernährten. Jetzt will man sie noch so weiter verändern, dass sie sich generell besser Fortpflanzen.

        Guckst du hier!

        Ist es ethisch vertretbar, eine solche Art in die Natur zu entlassen, die darauf getrimmt ist, die natürliche Art zu verdrängen? Was meint ihr dazu?
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          Jep, habe ich auch heute im Äther gehört.
          Da will man mal wieder Gott spielen, ohne die Folgen absehen zu können. Ich sage nur das derzeitige Bienensterben in den USA, da sollte man vielleicht erst mal Licht ins Dunkel bringen, ehe man wieder die nächste Büchse der Pandorra öffnet.

          P.S.Wäre ja auch was für den Wissenschaftsbereich gewesen, oder?
          Gruß,

          vanR

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            Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
            Ist es ethisch vertretbar, eine solche Art in die Natur zu entlassen, die darauf getrimmt ist, die natürliche Art zu verdrängen? Was meint ihr dazu?
            Ja, für ethisch vertretbar halte ich das auf jeden Fall. Wenn man Mücken anders Immun machen könnte, würde man das sicher auch versuchen, und nur weil sie Genmanipuliert sind, erscheint mir das nicht weniger unethisch.

            Ich frage mich aber, ob das so sinnvoll ist. Eine Krankheit ausrotten kann und soll sicher auch nicht die fehlende Krankenversorgung aufwiegen. Und das Risiko, dass statt den heutigen Malariaeregern andere von den Mücken übertragen werden können verschwindet ja nicht unbedingt (kommt natürlich darauf an, wie die Immunität aussieht).

            Kommentar


              Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
              Ist es ethisch vertretbar, eine solche Art in die Natur zu entlassen, die darauf getrimmt ist, die natürliche Art zu verdrängen? Was meint ihr dazu?
              Wenn diese Art exakt den gleichen Lebensraum einnimmt, den die ursprüngliche Art eingenommen hat, würde ich in diesem Fall mit Würgen zustimmen. Denn eigentlich verdrängt man in diesem Fall ja nicht die Mücke an sich, sondern den Erreger.

              Allerdings halte ich uns Menschen immer noch für zu unwissend, um vollständig zu begreifen, was genau wir eigentlich machen. Und das kann üble Folgen haben.
              Das letzte Mal, als sie versucht haben, eine Tier (Biene) zu "kreieren", die mehr Honig sammelt, als unsere "normalen" Hausbienen, haben sie ein Tier erschaffen, das so agressiv ist, das sie jetzt Probleme haben, die Tierchen unter Kontrolle zu bekommen. Außerdem verdrängen diese netten Tierchen die normalen, friedlichen Hausbienen. Tja....selber Schuld.
              *Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
              *Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*
              Indianische Weisheiten
              Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)

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                @ Noir: Sicher hast du irgendwo Recht. In dem Fall ist halt die Frage, ob es einen Unterschied macht, ob man etwas durch gezielte Zuchtwahl erreicht, oder durch Genmanipulation. Wahrscheinlich kommt das aufs selbe raus, nur dass das zweite schneller geht und der Mensch hat schon genug Arten - vor allem bei Pflanzen - vollkommen ausgerottet und durch andere verdrängt. Die neuen Arten können auch nur so lange überleben, wie es den Menschen gibt. Erbsen, die nicht mehr alleine aus den Hülsen fallen sind vielleicht sogar die schlimmere Wirkung, als Mücken, die nur eine Krankheit nicht mehr übertragen
                Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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                  Das letzte Mal, als sie versucht haben, eine Tier (Biene) zu "kreieren", die mehr Honig sammelt, als unsere "normalen" Hausbienen, haben sie ein Tier erschaffen, das so agressiv ist, das sie jetzt Probleme haben, die Tierchen unter Kontrolle zu bekommen. Außerdem verdrängen diese netten Tierchen die normalen, friedlichen Hausbienen.
                  Grausamer Weise löst sich das Bienenproblem gerade auf unerwartete Art...

                  Im letzten halben Jahr (nur ein lächerliches, halbes Jahr...) sind in den USA 60-70% aller Bienenvölker verschwunden!!!

                  Die sterben einfach weg, ohne erkennbaren Grund bekommen sie alle möglichen Bienenkrankheiten auf einmal. Das Immunsystem scheint wohl zusammenzubrechen.

                  Als möglicher Kandidat, der "Schuldige" zu sein, sitzt Gen-Mais auf der Anklagebank.

                  Wenn es so weiter geht, wird es ungemütlich: Unzählige wichtige Bestäubungsvorgänge bleiben unerledigt, ganze Ökologiesysteme drohen zusammenzubrechen.
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                  Kommentar


                    Zitat von LuckyGuy Beitrag anzeigen
                    Als möglicher Kandidat, der "Schuldige" zu sein, sitzt Gen-Mais auf der Anklagebank.
                    Ich weiß schon, warum ich alles, was nur im Entfernetesten an Soja oder Mais erinnert, meide wie die Pest. *grummel* Nur leider werden ja die gentechnisch veränderten Eigenschaften mit dem Blütenstaub weiter verbreitet. "Bio" ist also kein Garant für gentechnisch-frei.

                    Wie ich schon so oft sagte: Dummheit! Wenn Mutter Natur uns nicht aus der Evolution schmeißt, dann schaffen wir das irgendwann ganz locker selber.
                    *Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
                    *Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*
                    Indianische Weisheiten
                    Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)

                    Kommentar


                      Dieses rumgepfusche an der Natur, nur damit wir einen besseren Lebensstandart haben (mehr Futter, Güter wie z.B. Honig), ist meines Erachtens ein ziemliches unding. Die Folgen sind nicht abzusehen, man KANN nicht alles einkalkulieren.

                      Dies sind alles Folgen der Genmanipulation von Tieren und Pflanzen. Früher ging alles auch ohne Genmanipulation. Haben wir schlechter gelebt als heute? NEIN! Es ist doch einfach nur ein Versuch mehr Profit aus der gleichen Anzahl von Pflanzen und Tieren zu gewinnen.

                      Kommentar


                        Zitat von Mendred Beitrag anzeigen
                        Früher ging alles auch ohne Genmanipulation. Haben wir schlechter gelebt als heute? NEIN! Es ist doch einfach nur ein Versuch mehr Profit aus der gleichen Anzahl von Pflanzen und Tieren zu gewinnen.
                        Bei dem eingangs erwähnten ging es aber nicht darum, irgendwelchen Profit durch Produktion einer größeren Gütermenge zu schaffen, sondern darum, Malaria in den griff zu kriegen.

                        Vielleicht sollte man da mal ein paar Fakten posten, da das ganze hier imho in eine seltsame Richtung läuft:
                        Zitat von Wikipedia
                        Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin sterben weltweit jährlich 1,5 bis 2,7 Millionen Menschen an Malaria, etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder unter fünf Jahren. 90% der Erkrankten leben auf dem afrikanischen Kontinent. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen wird auf 300 bis 500 Millionen Fälle geschätzt.
                        Jährlich bis zu 2,7 Millionen Tote. Da dann die Moralkeule gegen Gentechnik zu schwingen halte ich für gewagt.
                        Da einfach zu schreiben, es ginge auch ohne Genmanipulation ganz gut finde ich bedenklich. Es geht nicht gut. Jährlich bis zu 2,7 Millionen Tote, das ist ziemlich schlecht.

                        Jeder Versuch, der eine Chance birgt, dieses Massensterben in den Griff zu kriegen, sollte unternommen werden. Zumal man zu den unmittelbaren Toten auch noch die Toten durch die Folge-Effekte (Überbevölkerung etc) dazurechnen müsste.

                        Aber auch wenn man nur die Malaria-Toten betrachtet: Jede Katastrophe der Menschheit, selbst verursacht oder durch die Natur verursacht, ist ein Fliegenschiss gegen Malaria.
                        Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                        Johann Nestroy

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                          Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
                          Jeder Versuch, der eine Chance birgt, dieses Massensterben in den Griff zu kriegen, sollte unternommen werden.
                          Trotzdem sollte man nicht Gott spielen und das tut man nun mal wenn man Gene "umbaut".
                          Kein Wissenschaftler der Welt kann auch nur im Entferntesten absehen was dies für Folgen haben kann. Die Geschichte zeigt schon immer, dass immer wenn der Mensch was gutes tun wollte und sich in die Natur einmischte, alles nur noch schlimmer gemacht hat.

                          Lies das hier mal und denk mal drüber nach.
                          Es wird vermutet, dass die genetisch veränderten Pflanzen daran Schuld sein könnten.

                          Aber auch wenn man nur die Malaria-Toten betrachtet: Jede Katastrophe der Menschheit, selbst verursacht oder durch die Natur verursacht, ist ein Fliegenschiss gegen Malaria.
                          Sicherlich, doch willst du ein Übel gegen ein Anderes, noch unbekanntes, tauschen?
                          Gruß,

                          vanR

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                            Zitat von vanR Beitrag anzeigen
                            Die Geschichte zeigt schon immer, dass immer wenn der Mensch was gutes tun wollte und sich in die Natur einmischte, alles nur noch schlimmer gemacht hat.
                            Ist das nicht etwas negativ?
                            Mir fallen schon einige Beispiele ein, wo wir in die Natur eingegriffen haben (wie immer man das auch genauo definiert), und der Nutzen für den Menschen war deutlich größer als der Schaden für die Natur - zB die Urbar-Machung weiter Teile Deutschlands und Österreichs ;-)

                            Und um in der Biologie zu bleiben - auch in der Schädlingsbekämpfung gibt es afaik viele Beispiele für erfolgreiche Maßnahmen - wo man spezielle Jäger importiert um Schädlinge loszuwerden.

                            Zitat von vanR Beitrag anzeigen
                            Lies das hier mal und denk mal drüber nach.
                            Es wird vermutet, dass die genetisch veränderten Pflanzen daran Schuld sein könnten.
                            Sicherlich, doch willst du ein Übel gegen ein Anderes, noch unbekanntes, tauschen?
                            Es wird auch alles mögliche weitere vermutet, das nur zur Ergänzung.
                            Mangelnde Bestäubung wäre in einem Entwicklungsland natürlich ein Problem. Aber ein mögliches Problem, das keiner ausschließen kann (das aber auch gar nicht eintreten muss), tausche ich eigentlich recht schnell gegen ein bekanntes Problem, an dem jährlich über 1 Million Menschen sterben.
                            Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                            Johann Nestroy

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                              Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
                              Ist das nicht etwas negativ?
                              Mir fallen schon einige Beispiele ein, wo wir in die Natur eingegriffen haben (wie immer man das auch genauo definiert), und der Nutzen für den Menschen war deutlich größer als der Schaden für die Natur - zB die Urbar-Machung weiter Teile Deutschlands und Österreichs ;-)
                              Du nennst die Urbarmachung einen positiven Eingriff in die Natur?
                              Das kann nicht dein Ernst sein, oder? Dann bejubelst du auch die Abholzung der Regenwälder, damit die Leute da unten auch Ackerland gewinnen und es "urbar" machen? *kopfschüttel*

                              Und um in der Biologie zu bleiben - auch in der Schädlingsbekämpfung gibt es afaik viele Beispiele für erfolgreiche Maßnahmen - wo man spezielle Jäger importiert um Schädlinge loszuwerden.
                              Wie definierst du denn Schädling? Auch dieses Lebewesen ist wieder Nahrung für andere Lebewesen, also ist auch dies, naturseitig, wieder eher negativ zu sehen.
                              In deinem Wortschatz gibt´s dann bestimmt auch "Unkraut", was?

                              Es wird auch alles mögliche weitere vermutet, das nur zur Ergänzung.
                              Mangelnde Bestäubung wäre in einem Entwicklungsland natürlich ein Problem.
                              Aber der Verdacht geht immer wieter in Richtung Gentechnik.

                              Aber ein mögliches Problem, das keiner ausschließen kann (das aber auch gar nicht eintreten muss), tausche ich eigentlich recht schnell gegen ein bekanntes Problem, an dem jährlich über 1 Million Menschen sterben.
                              Mal ganz nebenbei, man könnte den Leuten auch schon heutezutage helfen, nur leider wollen die Pharmakonzerne unmengen an Kohle sehen, die die armen Leute leider nicht aufbringen können und daher sterben.
                              Spende doch Geld und du kannst effektiv auch schon heute Hilfe leisten.
                              Gruß,

                              vanR

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                                Zitat von vanR Beitrag anzeigen
                                Du nennst die Urbarmachung einen positiven Eingriff in die Natur?
                                Das kann nicht dein Ernst sein, oder? Dann bejubelst du auch die Abholzung der Regenwälder, damit die Leute da unten auch Ackerland gewinnen und es "urbar" machen? *kopfschüttel*
                                Vielleicht wärst Du nicht so confused, wenn Du meinen Post lesen würdest.

                                Zur Klarstellung einfach noch einmal das ganze:
                                Zitat von Locksley
                                der Nutzen für den Menschen war deutlich größer als der Schaden für die Natur - zB die Urbar-Machung weiter Teile Deutschlands und Österreichs ;-)
                                Natürlich wurde da Urwald abgeholzt. Mit welchem Ergebnis? Seit einigen Jahrhunderten leben hier mehrere Millionen von Menschen in mittlerweile hohem Wohlstand. Im Urwald wäre das nicht gelungen. Aber wenn Dir das besser gefallen hätte, bitte.

                                Zitat von vanR Beitrag anzeigen
                                Wie definierst du denn Schädling? Auch dieses Lebewesen ist wieder Nahrung für andere Lebewesen, also ist auch dies, naturseitig, wieder eher negativ zu sehen.
                                In deinem Wortschatz gibt´s dann bestimmt auch "Unkraut", was?
                                Ja, ich kenne sogar einige Wörter mehr, aber Unkraut und Schädling gehören auch zu meinem Wortschatz. Zu Deinem nicht?
                                Die Definition von Wiki finde ich OK:
                                Zitat von Wikipedia
                                Der Ausdruck Schädling ist eine Kollektivbezeichnung für Organismen, die den wirtschaftlichen Erfolg des Menschen schmälern, sei es als Zerstörer von Kulturpflanzen, als Nahrungskonkurrent oder durch Zerstörung von Bauwerken...
                                Diese Definition stammt nicht von mir, sondern erscheint mir halbwegs allgemein gültig zu sein. Wenn Du das Wort anders definieren willst, diskutiere das bei Wikipedia aus, die sind für solche Diskussionen da.

                                Zitat von vanR Beitrag anzeigen
                                Mal ganz nebenbei, man könnte den Leuten auch schon heutezutage helfen, nur leider wollen die Pharmakonzerne unmengen an Kohle sehen, die die armen Leute leider nicht aufbringen können und daher sterben.
                                Mal ganz nebenbei ein Seitenhieb auf die bösen Pharmakonzerne - warum nicht, weiß doch jeder, dass die böse sind.

                                Wir könnten natürlich helfen, wenn wir dafür mehr Geld in die Hand nehmen würden. Und an diesem Satz ist der Konjunktiv das Problem. Wir haben halt zuwenig Geld, um Malaria aus der Welt zu schaffen. Und ja, auch deswegen, weil uns allen (auch mir) das Problem zu wenig wert ist.
                                Wir müssen das bestehende Geld bestmöglich in die Problemlösung investieren. Gleichzeitig zu vermehrtem Spenden aufrufen schadet nie, aber das ist nicht die Lösung.

                                Zitat von vanR Beitrag anzeigen
                                Spende doch Geld und du kannst effektiv auch schon heute Hilfe leisten.
                                Wie kommst Du darauf, dass ich das nicht eh tue? Ich spende nicht direkt für Malaria, aber regelmäßig (jährlich) einigermaßen anständige Beträge für Care und Ärzte ohne Grenzen. Beide Organisationen kümmern sich auch um unmittelbare Malaria-Hilfe.

                                Zitat von vanR Beitrag anzeigen
                                *kopfschüttel*
                                Und ehrlich gesagt sehe ich nicht, warum ich mich hier verteidigen muss.
                                Habe dazu auch keine weitere Lust.
                                Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                                Johann Nestroy

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