NASA-Sonde Messenger im Merkur-Orbit

[irony]

Ich will dir nur aufzeigen, wie haltlos das Argument ist. "Armutsbekämpfung" ist ein Totschlagargument. Nur, weil es gut wäre, gewisse Dinge zu tun (wobei man gerade im Fall der Armutsbekämpfung auch dies diskutieren könnte), heisst das nicht, dass alle anderen Dinge damit automatisch schlecht werden und aufgegeben werden sollten.

Das verlangt doch auch niemand, dass alles andere aufgegeben werden soll. Ich sage nur, für die wirklich bitter Armen in der Welt sind die Merkur-Daten ein schwacher Trost. Wissenschaft an sich ist gut, damit kann man auch viele Probleme lösen, allerdings auch viele schaffen. Die Erforschung des Planeten Merkur sehe ich derzeit als nachrangig an. Von mir aus kann man das Geld auch für die Forschung ausgeben. Dann aber in anderen Bereichen. Z.B. Energietechnik und Medizin.

[Noir]

Erzähl das all den Leuten, die völlig unterbezahlt von einem Dollar pro Tag in tiefer Armut leben. Denen werden die Merkur-Daten ein großer Trost sein.

Nun, dann hoffe ich, dass Du z.B. bei Bananen, Kaffee und Tee auf Fairtraid-Produkte zurückgreifst und nicht die billigeren Produkte der Ausbeuterfirmen kaufst.

[irony]

Nun, dann hoffe ich, dass Du z.B. bei Bananen, Kaffee und Tee auf Fairtraid-Produkte zurückgreifst

Tue ich. Und ich rauche nicht.

[fork]

Das berühmte Peanuts-Argument. Die paar Milliarden Dollar ...

Erzähl das all den Leuten, die völlig unterbezahlt von einem Dollar pro Tag in tiefer Armut leben. Denen werden die Merkur-Daten ein großer Trost sein.

Wie man als jemand, der von sich behauptet sich für Technik und Wissenschaft zu interessieren, gegen die Erkundung unseres Sonnensystems sein und dann den Hinweis auf die Relationen zwischen NASA- und Verteidigungsetat mit so einem Geschwurbel beantworten kann, ist mir schleierhaft.

[irony]

Wie man als jemand, der von sich behauptet sich für Technik und Wissenschaft zu interessieren, gegen die Erkundung unseres Sonnensystems sein und dann den Hinweis auf die Relationen zwischen NASA- und Verteidigungsetat mit so einem Geschwurbel beantworten kann, ist mir schleierhaft.

Was gibt es da nicht zu verstehen? Sich für Wissenschaft und Technik zu interessieren, heißt nicht, für jeden Mist Geld ausgeben zu wollen. Und ich bin realistisch genug zu wissen, dass am Verteidigungsetat nicht gekürzt wird, auch wenn man mit diesen Geldern noch viel mehr Sinnvolles anstellen könnte.

Interessant ist bei dem ganzen Thread, dass nicht ein einziges sinnvolles Argument kommt, was die Merkur-Daten konkret bringen. Ich kann nicht verstehen, wie jemand für eine völlig sinnfreie Forschung plädieren kann.

Wenn die Menschheit einmal im 24. Jhd. wie im Föderationsparadies von Star Trek lebt, dann kann man gerne den Merkur erforschen, der uns bis dahin nicht weglaufen wird. Alles zu seiner Zeit. Jetzt gibt es Wichtigeres.

[Enas Yorl]

Schon lustig das das wohl keinen Menschen interessiert.
Naja eigentlich ist es traurig, das das Interesse an der Erforschung unseres Sonnensystems sogar in nem SciFi Forum
ziemlich gering ist.

Nun was für Kommentare erwartest du denn auf diese News von Riker? Jubelrufe?
Hurra!!!
Aber im Ernst, die meisten Raumfahrt und Astronomie Interessierten haben das wohl mitbekommen. Nur neue Informationen zum Merkur gibt es noch nicht, die kommen ja erst noch. Vorher gibt es recht wenig Material, über das man zu dieser Mission diskutieren kann.

[Bynaus]

Das verlangt doch auch niemand, dass alles andere aufgegeben werden soll. Ich sage nur, für die wirklich bitter Armen in der Welt sind die Merkur-Daten ein schwacher Trost. Wissenschaft an sich ist gut, damit kann man auch viele Probleme lösen, allerdings auch viele schaffen. Die Erforschung des Planeten Merkur sehe ich derzeit als nachrangig an. Von mir aus kann man das Geld auch für die Forschung ausgeben. Dann aber in anderen Bereichen. Z.B. Energietechnik und Medizin.

Du weichst aber dem eigentlichen Argument aus. Sagen wir, es würde weltweit 18 Mrd für Golfspielen ausgegeben, gleichviel wie für die NASA (keine Ahnung, wie viel es in Wirklichkeit genau ist). Was ist nun ein grösserer Trost für die "wirklich bitter Armen"? Die Merkur-Daten oder der Umstand, dass Reiche in der westlichen Welt (und vielleicht noch ein paar Scheichs in Dubai) regelmässig Golf spielen, während sie verhungern? Was sollte man dann eher aufgeben?

Wissenschaft erweitert unser Verständnis des Universums. Davon könnten die "wirklich bitter Armen" eines Tages profitieren. Vermutlich nicht direkt, vielleicht indirekt, vielleicht auch gar nicht, das weiss man eben nicht. Vom Golfspielen haben sie aber sicher gar nichts. Der rationalere Schritt wäre also, das Golfspielen zu verbieten und die Merkursonde Merkursonde sein lassen. In Medizin und Energietechnik wird ohnehin sehr viel mehr Geld investiert, als in Merkursonden.

(Mal ganz abgesehen davon, dass den Armen dieser Welt viel einfacher und günstiger geholfen werden könnte: Indem der Westen seine Märkte für Landwirtschaftsprodukte aus der Dritten Welt öffnet. Wirtschaftliche Entwicklung ist das beste Mittel gegen Armut - siehe den Westen, siehe China, oder Indien, oder Brasilien. Almosen verhelfen jenem, der sie gibt, vielleicht zu einem guten Gewissen, aber sie sind kein probates Mittel gegen Armut. Oder welcher Staat ist denn wirklich schon wegen Almosen in die erste Welt aufgestiegen?)

[Komodo]

Was gibt es da nicht zu verstehen? Sich für Wissenschaft und Technik zu interessieren, heißt nicht, für jeden Mist Geld ausgeben zu wollen. Und ich bin realistisch genug zu wissen, dass am Verteidigungsetat nicht gekürzt wird, auch wenn man mit diesen Geldern noch viel mehr Sinnvolles anstellen könnte.

Interessant ist bei dem ganzen Thread, dass nicht ein einziges sinnvolles Argument kommt, was die Merkur-Daten konkret bringen. Ich kann nicht verstehen, wie jemand für eine völlig sinnfreie Forschung plädieren kann.

Was sinnfrei ist, scheint mir eher dein Argument zu sein. Um es zu belegen müsstest du zeigen, dass die Forschung keinen Nutzen hat und das kannst du nur dadurch, in dem die Forschung durchgeführt wird. Letzendlich erfordert dein Argument die Erforschung also sogar.

[irony]

Was sinnfrei ist, scheint mir eher dein Argument zu sein. Um es zu belegen müsstest du zeigen, dass die Forschung keinen Nutzen hat und das kannst du nur dadurch, in dem die Forschung durchgeführt wird. Letzendlich erfordert dein Argument die Erforschung also sogar.

Was ist denn das für ein Quatsch? Man muss in Zukunft keine Rechenschaft mehr abgeben über den zu erwartenden Nutzen irgendeiner Forschung, sondern man muss einfach nur wild und wahllos forschen? Welche Gesellschaft kann sich denn so einen Schwachsinn leisten? Wenn dein Quatschargument stichhaltig wäre, müsste man auch erst einmal alles überhaupt erforschen und erst hinterher entscheiden, was wichtiger gewesen wäre. Ah ja, Solarzellen bringen etwas, aber die Merkurdaten waren leider nutzlos ... schade, dass wir das nicht vorher gewusst haben.

Du weichst aber dem eigentlichen Argument aus. Sagen wir, es würde weltweit 18 Mrd für Golfspielen ausgegeben, gleichviel wie für die NASA (keine Ahnung, wie viel es in Wirklichkeit genau ist). Was ist nun ein grösserer Trost für die "wirklich bitter Armen"? Die Merkur-Daten oder der Umstand, dass Reiche in der westlichen Welt (und vielleicht noch ein paar Scheichs in Dubai) regelmässig Golf spielen, während sie verhungern? Was sollte man dann eher aufgeben?

Soll man jetzt eine bizarre Form von Geldverschwendung mit einer anderen rechtfertigen? Wo soll das hinführen? Was kommt als nächstes? Bemannte Expeditionen zum Merkur?

Wissenschaft erweitert unser Verständnis des Universums. Davon könnten die "wirklich bitter Armen" eines Tages profitieren. Vermutlich nicht direkt, vielleicht indirekt, vielleicht auch gar nicht, das weiss man eben nicht.

Ja, man weiß es nicht. Schließlich besteht ja auch eine 0.00001% Chance, dass auf dem Merkur Außerirdische sind, die unsere Probleme für uns lösen. Ich habe auch nicht allgemein gegen Wissenschaft argumentiert, sondern gegen die Erforschung des Merkurs mit dieser Sonde.

Und was interessiert dich plötzlich der Merkur? Predigst du nicht immer, dass Planeten Gravitationsschächte darstellen und die Rohstoffe auf Asteroiden zu holen sind? Warum nicht statt des Merkurs irgendwelche erdnahen Asteroiden erforschen? Das hätte noch ein bisschen Sinn.

Und warum sollen die Merkur-Daten gerade jetzt wichtig sein? Warum hat das nicht Zeit? Jedes Jahr sterben auf der Erde auch unerforschte Arten von Lebewesen aus, über die wir nichts mehr erfahren. Da wäre mehr Eile geboten.

Vom Golfspielen haben sie aber sicher gar nichts. Der rationalere Schritt wäre also, das Golfspielen zu verbieten und die Merkursonde Merkursonde sein lassen.

Wie du jetzt auf Golfspielen kommst, und was ein Verbot von Golf bringen soll, ist mir rätselhaft. Ich habe auch schon gegen die Formel-1 gewettert, da ist mir die Verschwendung von wertvollen Rohstoffen offensichtlicher.

In Medizin und Energietechnik wird ohnehin sehr viel mehr Geld investiert, als in Merkursonden.

Und auch völlig zurecht! Und das Geld für Merkursonden sollte man auch in Medizin und Energietechnik investieren.

[OliverE]

Grundlagenforschung ist immer erst mal sinnfrei. Es geht nur ums Wissen an sich und dennoch kann sich hinterher auch was nützliches für die Menschheit daraus ergeben. Beispiel Quantenphysik. Wer hätte damals gedacht was aus diesen doch etwas merkwürdigen Theorien folgen würde : Halbleitertechnik (Also Computer, Handys,Ipods,usw..), Laser (CDs,DVDs,BDs,Nachrichtenübermittlung per Glasfaser, nette Lichteffekte in der Disco ;-) ), Theorien zur Entstehung des Universums, Kernenergie (gut, im Moment ein schlechtes Beispiel ;-) ) und noch vieles mehr.
Der Punkt ist : man weis vorher nie was bei Grundlagenforschung herauskommen kann und die Erforschung des Sonnensystems ist nun mal Grundlagenforschung.

[Noir]

Mal ganz abgesehen davon, dass den Armen dieser Welt viel einfacher und günstiger geholfen werden könnte: Indem der Westen seine Märkte für Landwirtschaftsprodukte aus der Dritten Welt öffnet.

So einfach ginge es wohl nicht. Wahrscheinlich würde die Öffnung der Märkte nur bewirken, dass die Gewinne der großen ausländischen Firmen (die den größten und besten Teil der Ackerflächen besitzen) enorm steigen würden; die recht- u. landlosen Arbeiter dagegen würden sich immer noch für einen Dollar pro Tag krumm und bucklig schuften, und sich an Düngemitteln, Insektiziden und Pestiziden vergiften müssen.

Es muss schon mehr passieren, dass sich etwas ändert. Daher der Verweis in meinem letzten Beitrag auf Fairtrade-Produkte. *nochmal Werbung mach*

@irony
Warum muss es immer nur ein "Entweder...oder...." geben? Warum nicht ein "Sowohl...als auch..."?

[Jan Tenner]

Wir können ja sämtliche Grundlagenforschung einstellen und das Geld hier in die ach so wichtige Wirtschaft pumpen. Nur bringt das die Menschheit überhaupt nicht weiter. Wie OliverE geschrieben hat, entstehen durch Grundlagenforschung doch wirklich tolle Nebenprodukte. Daran denken leider nur die wenigsten. Und glaubt ihr ernsthaft es würde sich hier was ändern wenn wir die 16 Mrd Dollar für die NASA jetzt anders verwenden würden? Im Leben nicht! Die landen dann wahrscheinlich wieder bei den armen armen Banken und nicht bei den Kindern in Afrika.

Mensch, Wissen ist das, was uns zu neuen Erfindungen antreibt. Wissen von heute ist das, womit morgen das Geld gemacht wird (wo wir wieder beim wirtschaftlichen Treiben angekommen sind), Wissen hat dafür gesorgt, dass wir nicht mehr in Höhlen leben müssen....

Ich für meinen Teil bin für sämtliche Grundlagenforschung offen und sage nicht, dass die Gelder lieber hierhin und nicht dorthin fließen sollten. Jede Wissenschaft hat ihre Daseinsberechtigung. Es dreht sich auf der Welt nicht immer nur um die Wirtschaft. Denn die bringt uns ohnehin nicht weiter solange die Gier vorherrscht.

[Physicus91]

Wir können ja sämtliche Grundlagenforschung einstellen und das Geld hier in die ach so wichtige Wirtschaft pumpen. Nur bringt das die Menschheit überhaupt nicht weiter. Wie OliverE geschrieben hat, entstehen durch Grundlagenforschung doch wirklich tolle Nebenprodukte. Daran denken leider nur die wenigsten. Und glaubt ihr ernsthaft es würde sich hier was ändern wenn wir die 16 Mrd Dollar für die NASA jetzt anders verwenden würden? Im Leben nicht! Die landen dann wahrscheinlich wieder bei den armen armen Banken und nicht bei den Kindern in Afrika.

Mensch, Wissen ist das, was uns zu neuen Erfindungen antreibt. Wissen von heute ist das, womit morgen das Geld gemacht wird (wo wir wieder beim wirtschaftlichen Treiben angekommen sind), Wissen hat dafür gesorgt, dass wir nicht mehr in Höhlen leben müssen....

Ich für meinen Teil bin für sämtliche Grundlagenforschung offen und sage nicht, dass die Gelder lieber hierhin und nicht dorthin fließen sollten. Jede Wissenschaft hat ihre Daseinsberechtigung. Es dreht sich auf der Welt nicht immer nur um die Wirtschaft. Denn die bringt uns ohnehin nicht weiter solange die Gier vorherrscht.

Ich wünschte es gäbe genug Menschen die dieser Meinung sind.

Nur Leider ist die Situation momentan so dass Menschen mit dieser Einstellung in Wirtschft und Politik so gut wie gar nciht vertreten sind

[OliverE]

Puh, ich bin ja mal echt beruhigt, das es auch andere gibt, die meine Meinung teilen.

[Bynaus]

Schließlich besteht ja auch eine 0.00001% Chance, dass auf dem Merkur Außerirdische sind, die unsere Probleme für uns lösen.

Nein, darum geht es nicht, und das weisst du auch. Wissenschaft bring nur allzu oft erstaunliche Ergebnisse aus scheinbar "langweiligen" oder "belanglosen" Beobachtungen hervor. So hat Einstein etwa die Relativitätstheorien entwickeln können, weil der Merkur eine seltsame "Periheldrehung" aufweist (zufälligerweise ist hier wieder Merkur im Spiel...). Vor der RT hätte jemand fragen können: Was hat die genaue Vermessung von Planetenbahnen für einen unmittelbaren Nutzen? Was hilft es den Ärmsten der Welt, zu wissen, dass sich der Perihelpunkt des Merkurs unerklärlich schnell verschiebt? Heute haben wir dafür die RT, die auch praktische Alltagsanwendungen wie GPS ermöglicht. Man weiss eben nie, wohin die Reise geht.

Nicht, dass ich damit sagen wollte, es sei immer so. Gut möglich, dass uns diese Erkenntnisse nichts mehr bringen als genau das: mehr Wissen über den Merkur. Trotzdem, Investitionen in High Tech, in die Ausbildung und Beschäftigung von Fachkräften kommt der Wirtschaft auch in anderen Gebieten zugute.

Und was interessiert dich plötzlich der Merkur? Predigst du nicht immer, dass Planeten Gravitationsschächte darstellen und die Rohstoffe auf Asteroiden zu holen sind? Warum nicht statt des Merkurs irgendwelche erdnahen Asteroiden erforschen? Das hätte noch ein bisschen Sinn.

Der Merkur hat mich schon immer interessiert. Und zwar nicht, weil wir dort Rohstoffe abbauen könnten, dafür liegt er tatsächlich zu tief im Gravitationstopf der Sonne (wir könnten höchstens vielleicht mal selbstreplizierende Roboter hinschicken, die ihn mit Solarzellen volltapezieren).

Aber Merkur ist auch sonst interessant. Sein Magnetfeld etwa - wie kommt es, dass ein so kleiner Planet ein Magnetfeld hat? Warum ist sein Eisengehalt so hoch? Gibt es Eis an den Polen? Wie ist Merkur entstanden?

Wie du jetzt auf Golfspielen kommst, und was ein Verbot von Golf bringen soll, ist mir rätselhaft.

Weil es völlig zweckfrei ist und viel Geld kostet. Wenn du schon Geld einsparen willst, um es zu den Armen zu transferieren, solltest du dir sinnlosere Dinge als die Weltraumforschung zuerst vornehmen.