NASA-Sonde Messenger im Merkur-Orbit

[Spocky]

Mit welchen Instrumenten ist eigentlich Messenger ausgerüstet? Ich vermute mal nicht, dass die Sonde in der Lage ist, sonderlich tief in den Merkur hinein zu horchen. So gesehen wird sie das Problem auch noch nicht lösen können.

Wegen des Stroms: Ich bin kein Physiker, aber der enorme T-Unterschied sorgt ja sicher auch für Druckunterschiede in der Lithosphäre. Vielleicht gibt es auf Merkur auch piezoelektrische Minerale, die dann Strom generieren können

[Bynaus]

Nun, man wird aufgrund der Flugbahn der Sonde sicher etwas über das Massenträgheitselement und somit über den inneren Aufbau des Merkurs heraus finden. Piezoelektrische Minerale? Quarz? Die Kurste ist basaltisch, evtl. sogar ultramafisch, wenn es sich dabei wirklich um den unteren Teil des Mantels eines früheren grösseren Planeten handelt...

[Spocky]

Dass Quarz nicht in Frage kommt, war mir klar. Aber ist Quarz das einzige Mineral mit dieser Eigenschaft? Nötig ist dafür, dass das Mineral selbst ein Nichtleiter mit Perowskit-Struktur ist. Dazu zählt u.a. auch Bariumtitanat. Bariumminerale sind für basische bis ultrabasische Gesteine nicht untypisch. White Smoker stoßen u.a. Baryt (Bariumsulfat) aus.

[Bynaus]

Ja, aber ob es genug Barium für ein planetares Magnetfeld gibt? Anderseits: Wenn der Merkur wirklich nur noch aus Kern + unterer Mantel besteht, dann handelt(e) es sich beim Oberflächenmaterial sicher mal um Perovskit - die Frage ist, wozu dann dieses unter Druckentlastung umgewandelt wurde. Für den nötigen Druck würden dann Gezeitenkräfte sorgen... Wer weiss? Man sollte das mal in einer Semesterarbeit untersuchen ...

[Challenger]

Stichwort Cassini-Huygens:

Raumsonde entdeckt zwei neue Monde des Saturn
Die europäisch-amerikanische Raumsonde "Cassini-Huygens" hat zwei bisher unbekannte Monde - mit einem Durchmesser von drei und vier Kilometern - des Ringplaneten Saturn entdeckt.
Die beiden Monde erhielten die vorläufigen Namen S/2004 S1 und S2, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA am Montag im kalifornischen Pasadena mitteilte.

Die kleinsten der bisher bekannten 31 Monde, die den zweitgrößten Planeten in unserem Sonnensystem umkreisen, maßen im Durchmesser mindestens 20 Kilometer.

Quelle

(Sorry, hab keinen passenden Thread gefunden.. und für nen neuen wars mir nicht wichtig genug.)

[Spocky]

Bis wie weit runter darf die Größe eines Mondes eigentlich gehen? Die Erde wird auch von einigen kleineren Felsblöcken umrundet, die aber offensichtlich nicht gewertet werden...

[EREIGNISHORIZONT]

[...]
(Sorry, hab keinen passenden Thread gefunden.. und für nen neuen wars mir nicht wichtig genug.)

HIER ist der passende Thread.

[Bynaus]

Bis wie weit runter darf die Größe eines Mondes eigentlich gehen? Die Erde wird auch von einigen kleineren Felsblöcken umrundet, die aber offensichtlich nicht gewertet werden...

Ganz zu schweigen von einem grossen Haufen aus Aluminium, Kohlefaserverbundstoffen, Kupfer und Silizium mit Sauerstoff / Stickstoff gefüllten Hohlräumen drin...

Ich denke, Sichtbarkeit von der Erdoberfläche her ist (zumindest bei der Erde) das Kriterium. Bei diesen neuen Saturnmonden stellt sich aber tatsächlich schon das Problem der Abgrenzung gegen die grössten OBjekte der Saturnringe...
Praktisch würde vielleicht die Grössenordnung "Kilometer" für Monde ganz vernünftig sein.

[Sternengucker]

Find ich eigentlich schon zu winzig.
Wie groß darf denn so ein 08/15 Steinklumpen sein, damit er nur 1% Erdschwerkraft hat? Eventuell wäre das ja ne schöne Grenze Der Mond hatte ~1/6 oder? also 16,6 %
Im Zweifelsfall (also wenn es nur marginale Unterschiede in der Masse/Schwerkraft gibt, sollte dann das Größenverhältnis entscheiden was "Welt" und was "Satellit" ist [wobei ich glaube, da gerade einen kapitalen Bock geschossen zu haben weil bei vergleichbarer Masse und unterschiedlicher Größe der kleinere Körper die größere Schwerkraft auf der Oberfläche haben müsste, oder?]

[Bynaus]

*Bockfällttotum*

So ist es. Die Oberflächengravitation lässt sich folgendermassen rechnen (wie kürzlich gerade in einem anderen Thread herausgefunden...): Masse / (Durchmesser (oder Radius) ^2), alles in vielfachen der Erde. Somit kommst du auf verschiedene Arten zu deinen 1% der Erdschwerkraft: 1% = 0.01: Gleiche Masse, zehnfacher Durchmesser. Ein hundertstel der Masse, gleicher Durchmesser. Jetzt kannst du beliebig viele Kombinationen durchprobieren.

Wir können das ganze nachtürlich auch systematisch angehen:

G = M / R^2 = M * R / R^3 = M * R / V = D * R

(D = Dichte, G = Oberflächengravitation, M = Masse, R = Radius, alles relativ zur Erde, dann fallen die lästigen Konstanten weg)
D für einen durchschnittlichen chondritischen Meteoriten ist etwa 3000 kg/m^3, das sind 0.54 der Dichte der Erde. Damit G nun = 0.01 wird, muss R = 0.01 / 0.54 sein = 0.0183 = 117 km.
Ein gewöhnlicher Asteroid müsste also 234 km Durchmesser haben, damit er auch nur 1% der Oberflächengravitation der Erde hat...

[Challenger]

16 Psyche lässt grüssen (250km Durchmesser)

[Bynaus]

16 Psyche ist aber ein M-Typ-Asteroid (metallisch), mit einer Dichte von gegen 7000. Daher etwa 2% der Erdschwerkraft. Aber ansonsten hast du recht.

[Thomas W. Riker]

NASA-Sonde Messenger im Merkur-Orbit

Heute morgen hat die NASA-Sonde Messenger nach mehrjährigen Swing-by-Manövern an anderen Planeten endlich planmäßig den Merkur-Orbit erreicht. Sie wird endlich den ganzen Planeten komplett erfassen und gründlich untersuchen.
Nach einer Testphase, die in ein paar Tagen beginnt, wird die Sonde am 4.4. ihre wissenschaftliche Arbeit beginnen.
Zufälligerweise durchquert heute die Pluto-Sonde New Horizons als 5. Sonde die Uranus-Bahn.

[OliverE]

Schon lustig das das wohl keinen Menschen interessiert.
Naja eigentlich ist es traurig, das das Interesse an der Erforschung unseres Sonnensystems sogar in nem SciFi Forum
ziemlich gering ist.
Naja ich finde es Klasse und wir werden sicherlich viele neue interessante Fakten über den Merkur erfahren.
Vor allem werde ich mir das Datum sehr leicht merken können, denn ich hatte am 18. Geburtstag ;-)

[RononDex]

Schon lustig das das wohl keinen Menschen interessiert.

Tja... Das Science Fiction Fans das eigene Sonnensystem nicht allzu stark interessiert ist meiner Meinung nach verständlich

Aber zum Thema:
Die Sonde hat nun begonnen, das magnetische Feld des Merkus zu vermessen.

Wenn sich jemand für die aktuellen Themen aus der Astrophysik interessiert, und gehobene Englisch Kentnisse hat, dem kann ich folgende Seite sehr empfehlen, auf welcher immer die aktuellen Publikationen von allen Seiten (NASA, ...) gesammelt werden und dann aufgelistet werden:
ScienceDaily: Space & Time News