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KT & Friends - Plagiatsvorwürfe bei Doktorarbeiten

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    @EH: Ich glaube, das haengt vor allem vom Alter ab

    Im Studium hatte ich mal einen etwas betagteren Prof, der hat mich mal zur Seite gezogen und meinte, ihm waere zu Ohren gekommen, ich wuerde Professoren ''nur'' mit Herr oder Frau XY anreden (anstatt mit dem Titel). Was der aber nicht wusste, war, dass schon das ganze Institut -inklusive anderer Prof- darueber laesterte, dass er so auf die Titel abfuhr. Ich hatte damals Ja und Amen gesagt, wohlwissend, dass er im folgenden Jahr in den Ruhestand ging...

    Im hoeheren Semester duzt man sich mit den Assistenten und spaetestestens ab Dok + Postdok duzt man auch den Chef (naja meistens ) Das hoechste der Gefuehle sind aber die Anreden Herr/Frau XY, keine Titel und Grade. So kenn ich das von vielen Instituten in Dtl und von einigen in 2 anderen Laendern. Je juenger (aber auch: je kleiner) die Arbeitsgruppe, um so lockerer der Umgang - auch im Privaten, wenn man mal wieder zusammen mit dem Chef abends in der Kneipe hockt.
    Und genau diese Generation von Chefs waechst heran und wird diesbezueglich ganz sicher stilbildend!

    Aber wohlgemerkt, ich kann nur von den Natwiss reden, bei zB Medizin sieht es vielleicht anders aus (wie man so hoert)
    .

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      Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
      Aber wohlgemerkt, ich kann nur von den Natwiss reden, bei zB Medizin sieht es vielleicht anders aus (wie man so hoert)
      Ich hab mit Anfang zwanzig in nem Krankenhaus ein Praktikum gemacht, da haben sogar Ärzte auf das "Doktor" bestanden, die nicht mal einen hatten...

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        Plagiatsvorwurf gegen Lammert

        Nicht auch noch Lammert Oo
        Ich hielt ihn für einen der letzten guten Politiker in diesem Land. Wäre echt schade um ihn, falls sich die Vorwürfe als Wahrheit herraustellen. oO


        MfG

        Marpfel
        "<Wretched> Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat"
        "Ich habe es schon häufig als bedauerlich empfunden, dass Noah und seine Sippe das Boot nicht verpasst haben." - Mark Twain

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          Zumindest geht er mit der Sache ordentlich um.

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            Lammerts Dissertation ist ja noch auf dem Prüfstand. Ich habe allerdings den Eindruck, dass dieser Plagiatsjäger eher auf inhaltliche Unstimmigkeiten seiner Arbeit gestoßen ist. Für rein inhaltliche Unstimmigkeiten darf ein Doktortitel richtigerweise nicht entzogen werden.

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              Ich finde das hier auch schwierig, da soll er also die Primärquelle nicht gelesen haben, das gehe aus dem was er geschrieben hat hervor. Wenn er nur nicht klar gekennzeichnet hat, dass er ne Sekundärquelle paraphrasiert, ist das kein Plagiat. Ich hoffe er kommt da mit Doktortitel wieder raus. Nicht wissentlich geschummelt zu haben kaufe ich ihm ab.

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                Bei diesen "Plagiatsjägern" finde ich bedenklich, dass viele ihre Dienste gegen Geld anbieten, um jemanden fertig zu machen. Steht der Vorwurf erst einmal im Raum, kümmert sich doch niemand mehr um Einzelheiten.

                So wie in dem Lied von Reinhardt May: "Was in der Zeitung steht"
                Reinhard Mey - Was In Der Zeitung Steht Lyrics
                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                  Zitat von http://www.tagesschau.de/inland/lammert192.html
                  Der Plagiatsvorwurf findet sich auf auf der Internetseite lammertplag.wordpress.com. Dort steht unter dem Namen Robert Schmidt: "Einen erheblichen Teil der als verwendet angegebenen Literatur hat er ganz offenbar nicht gelesen. Dies wird insbesondere anhand der Übernahme zahlreicher charakteristischer Fehler aus der Sekundärliteratur deutlich." Der "Welt" sagte der Blogger, dass er damit ausdrücklich den Vorwurf des Plagiats verbinde. Er habe die Untersuchung nach einem Drittel der Seiten des Hauptteils abgebrochen, weil der Aufwand sonst zu groß geworden wäre.
                  Was soll denn das bitte heißen er habe "zahlereiche charakteristische Fehler aus der Sekundärliteratur" übernommen? Welche charakteristischen Fehler? Wenn das so gemeint ist, wie ich meine, dass es gemeint ist, dann impliziert das, der Plagiatjäger sei der Meinung dass wissenschaftlich Arbeitende in jedem Fall die Pflicht hätten die von ihnen verwendete Literatur nochmals gegenzuchecken. Gegenseitige Kontrolle ist zwar immanenter Bestandteil wissenschaftlichen Arbeitens, aber wenn man so argumentiert, muss jeder Wissenschaftler bei jedem Gebiet wieder bei Adam und Eva anfangen. Man muss sich einfach mal darauf verlassen können, dass andere Wissenschaftler seriös arbeiten und zumindest nicht bewusst Falschaussagen zu Papier bringen. Genau deswegen gibt man ja die verwendete Literatur an, damit man sich auf Aussagen anderer berufen kann und etwaige Fehler nicht einem selbst angelastet werden, sondern dem eigentlichen Urheber einer Aussage.

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                    Wenn ich dieses Zitat lese, habe ich den dringenden Verdacht, dass dieser Plagiatsjäger keine Ahnung davon hat, wie Forschung funktioniert.

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                      Ich hoffe, dass die Vorwürfe gegen Lammert nicht zutreffen.
                      Er ist in meinen Augen einer der ganz wenigen Politiker, vor dem ich wirklich Respekt habe. Wäre wirklich schade, wenn da was dran ist.
                      "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                        @SF-Junky: Richtig
                        Außerdem ist das ein Widerspruch: Wie soll er etwas zitieren, das er nicht gelesen hat?

                        Letztlich kommt es nur darauf an, ob und wie die zitierten Werke (egal ob Primär- oder Sekundärquelle) angegeben wurden.
                        .

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                          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                          @SF-Junky: Richtig
                          Außerdem ist das ein Widerspruch: Wie soll er etwas zitieren, das er nicht gelesen hat?
                          Wenn es so gemeint ist wie SF-Junky es hier versteht und auch ich es verstehe, ist der Vorwurf albern. Wenn aber gemeint ist, dass er die Primärquelle zitiert und sie dann interpretiert indem er ne Sekundärquelle paraphrasiert ohne die Sekundärquelle als Grundlage seiner Interpretation anzugeben ist das natürlich plagiiert. Wenn man nun bei der Interpretation eines Zitats falsche Gedankengänge findet, die sich auch in von Lammert verwendeter Sekundärliteratur so findet und er das in diesen erwähnten nicht als Quelle angegeben hat wird es schwer für ihn den Titel zu behalten.

                          - - - Aktualisiert - - -

                          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen

                          Letztlich kommt es nur darauf an, ob und wie die zitierten Werke (egal ob Primär- oder Sekundärquelle) angegeben wurden.
                          Vor allem ob er es immer angeben hat. Mir kommt es auch mitunter vor, dass ich was lese und später was analysiere und das eben im Sinne der Sekundärliteratur auslege, das ist aber kein absichtlicher Betrug. Auch bei Schawan fand ich die Sachlage schwierig.

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                            Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                            @SF-Junky: Richtig
                            Außerdem ist das ein Widerspruch: Wie soll er etwas zitieren, das er nicht gelesen hat?
                            Wenn er nur die Zusammenfassung überflogen hat. Je nachdem, wie gravierend sich das auswirkt, würde sich schlimmstenfalls die Note um eine Stufe verschlechtern. Ich sag's ja, viele dieser Plagiatsjäger sind inkompetente Geldgeier.
                            "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                              Wenn er nur die Zusammenfassung überflogen hat. Je nachdem, wie gravierend sich das auswirkt, würde sich schlimmstenfalls die Note um eine Stufe verschlechtern.
                              Auch das ist nicht erlaubt. Einen Doktortitel kann man nur verlieren, wenn einem Täuschung wie zum Beispiel Plagiat nachgewiesen wurde. Die Note darf sich nachträglich ebenfalls nicht verschlechtern.

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                                Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
                                Auch das ist nicht erlaubt. Einen Doktortitel kann man nur verlieren, wenn einem Täuschung wie zum Beispiel Plagiat nachgewiesen wurde. Die Note darf sich nachträglich ebenfalls nicht verschlechtern.
                                Das ist korrekt. Ich meinte auch, wenn es der Prüfungskommission damals aufgefallen wäre.

                                Das ganze ist sowieso komplett lächerlich. Die Plagiatoren haben nichts gefunden und hängen sich nun an Flüchtigkeitsfehlern auf. Wenn man dann noch bedenkt, wie viel Zeit es kostet, sich in solch ein Thema und dann auch noch auf den Stand vor 40 Jahren einzuarbeiten....

                                Am dreistesten fand ich noch den Stellenbewerber, der wegen Erpressung vor Gericht gelandet ist, weil er im Vorstellungsgespräch dem Personaler damit drohte, im Falle der Nichteinstellung dessen Doktorarbeit von einem Plagiatsforum auseinander nehmen zu lassen.
                                Zuletzt geändert von Liopleurodon; 30.07.2013, 19:33.
                                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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