KT & Friends - Plagiatsvorwürfe bei Doktorarbeiten

[Gast]

Videoübersicht - sueddeutsche.de

Der Typ ab 1:38 ist doch echt bloß noch peinlich. "Ach, da dürfen wir doch nicht so preußisch-kleinlich sein, ob der ein Lügner und Betrüger ist, ist doch nicht so wichtig, hauptsache er kann nett grinsen."

Wähler, die mit der Einstellung in die Wahlurne gehen, sollten sich nicht darüber beschweren, dass Politiker nicht auf Inhalte achten.

€:

Das hat eher andere Gründe. Das ist so eine komische Intellektuellenfeindlichkeit, wie EyE Q sie auch beschreibt. Intellektuell ist dabei natürlich auch stets links, niemalls rechts. "Nestbeschmutzer", "An den Linksintellektuellen ist die Weimarer Repubik zugrunde gegangen" etc. Deswegen können sich diese Leute auch auf der einen Seite Akademiker und auf der anderen Seite vor Leuten wie Guttenberg auf die Knie gehen und "Herr Doktor Herr Doktor" rufend die Füße lecken... Deswegen ja auch dieser Angriff gegen den "Nestbeschmutzer" und linken "Lümmel" von der Uni Bremen.

In etwa das meinte ich ja.

Dadurch hat er sich eigentlich die Sporen verdient in der Amigo-Partei.

Genau das habe ich mir auch schon gedacht. Jetzt kann er sich mit Fug in Recht in einer Reihe mit FJS, Kohl, Barschel, Koch, Rüttgers, Streibl und Konsorten sehen.

[Chloe]

Guttenberg nennt es "Unsinn", über Rücktritt nachzudenken:

Dr.a.D. Guttenberg kopierte auch beim Bundestagsdienst

Während der Verteidigungsminister Rücktrittsspekulationen als "Unsinn" beiseite schiebt, tun sich immer weitere Abgründe um ihn herum auf. Guttenberg soll den wissenschaftlichen Dienst des Bundestags für seine Arbeit eingespannt haben.

Weitere Plagiatsvorwürfe: Dr.a.D. Guttenberg kopierte auch beim Bundestagsdienst | FTD.de

[Knörf]

Ich verstehe nicht warum trotzdem soviele noch zu Guttenberg halten. Ich meine er ist ein Betrüger was gibts bei dem noch zu sympatisieren? Ich studiere auch Jus/Jura und wenn der seinen Doktortitel doch behalten kann werde ich bei meiner Doktorarbeit auch alles kopieren. Gleiches recht für alle -.-

[3of5]

Wenn die Uni Bayreuth ihm wirklich den Doktor lässt, dann solllten wir sie an irgendeine Bananenrepublik verscherbeln

Ich frage mich, ob Karl-Theodor inzwischen seine Entscheidung, bei der Lügengeschichte zu bleiben, bereut. Hätte er alles zugegeben, dann wäre das für ihn seeehr schmerzhaft gewesen, aber langfristig wäre die Sache vom Tisch. Jetzt dagegen hat er die Lüge für immer zementiert. Jetzt wird er immer der Schwindeldoktor bleiben, den man durch eine einzige Interviewfrage in Verlegenheit bringen kann.

Angenommen, er wird tatsächlich noch Kanzler. Wie soll er jemals eine moralisch gefärbte Rede halten, bei der es um Ehrlichkeit und Integrität geht?

[Gast]

Angenommen, er wird tatsächlich noch Kanzler. Wie soll er jemals eine moralisch gefärbte Rede halten, bei der es um Ehrlichkeit und Integrität geht?

Ach, das ist doch kein Problem. Seine Groupies finden die Angelegenheit (so sie denn stimmt, offiziell ist er ja noch unschuldig) eh nicht so tragisch und solange er weiterhin so charmant lächelt und seine Anzüge so aristokratisch gut sitzen, kann er jede moralische Autorität haben, die er will.

Es kommt halt darauf an, dass er weiterhin bei den wichtigen Dingen ehrlich ist und die unbequeme Wahrheit sagt. Steuer runter und Sozialabbau rauf, darauf kommt es an. So ein kleiner Betrug bei der Diss fällt da nicht mehr ins Gewicht.

[Thomas W. Riker]

Die Quote der Seiten mit Zitatfehlern ist jetzt auf 242 Seiten / 61,58% der Seiten gesenkt worden (Stand 14:45). Anscheinend sind auch einige damit beschäftigt, wiki gegenzulesen.

[Gast]

Na ja, ob er nun 200 oder 240 Stellen nicht gekennzeichnet hat, ist ja nun herzlich wurscht. Ich würde sagen, dass wir da einfach das Untersuchungsergebnis der Uni abwarten.

Übrigens bin ich nicht der Meinung, dass man ihn deswegen für alle Zeit aus der Politik verbannen muss. Aber wenn die Vorwürfe stimmen, muss er auf jeden Fall zurücktreten.

[xanrof]

Uebrigens, habe heute morgen (ich glaube bei SPON?) ne geile Werbung gesehen:
Die NZZ wirbt jetzt damit, dass einer ihrer Texte bei der Uni Bayreuth "summa cum laude" bekommen hat

[Nighthawk_]

Übrigens bin ich nicht der Meinung, dass man ihn deswegen für alle Zeit aus der Politik verbannen muss. Aber wenn die Vorwürfe stimmen, muss er auf jeden Fall zurücktreten.

Ich überlege mir jetzt schon eine ganze Weile, wo jetzt bloß der Unterschied zwischen dem kopierenden Strahlemann und einem gewissen Ex-Außenminister zu suchen ist.
Das Parteibuch isses ja wohl nicht, oder?

[Chloe]

Mich interessiert langsam hauptsächlich, wer das Ding eigentlich verbrochen hat. So dumm kann doch Guttenberg nicht sein, die Einleitung aus der FAZ abzuschreiben. Und ein professioneller Ghostwriter dürfte auch nicht so dilettantisch arbeiten.

Die SPD meint, der wissenschaftliche Dienst des Bundestags habe Ghostwriter gespielt.

Das glaube ich nicht; ich will ja nicht hoffen, dass der wissenschaftliche Dienst einen so dilettantischen Text fabriziert.

[3of5]

Ich überlege mir jetzt schon eine ganze Weile, wo jetzt bloß der Unterschied zwischen dem kopierenden Strahlemann und einem gewissen Ex-Außenminister zu suchen ist.
Das Parteibuch isses ja wohl nicht, oder?

Meinst du Fischers Krawallzeit?

[xanrof]

Die SPD meint, der wissenschaftliche Dienst des Bundestags habe Ghostwriter gespielt. Das glaube ich nicht; ich will ja nicht hoffen, dass der wissenschaftliche Dienst einen so dilettantischen Text fabriziert.

Ooch Leute, erstmal nachdenken - u/o sich informieren!

Der wiss. Dienst des BT hat tatsaechlich einen laengeren Text verfasst - und dieser Text ist (beinahe) unveraendert uebernommen worden. Und das ist ueberhaupt kein Problem (fuer die Dissertation selbst), solange es angegeben wird. Und zumindest an einer Stelle wurde in der Diss. auf die externe Quelle hingewiesen. Ob dies in dieser Form ausreichend war, will ich bei der Einbindung eines so langen Textes nicht beurteilen. Prinzipiell ist dies aber erst mal nicht verboten.

Eine voellig andere Frage ist die Inanspruchnahme des WD fuer private Zwecke - das hat mit der Diss. aber nichts zu tun. Auch muss geklaert werden, ob zu Guttenberg gegen das Urheberrecht verstossen hat, da (nach Medienberichten, z. B. SPON) der WD nicht seine Einwilligung zur Publikation dieser Textpassage gegeben hat. Auch das hat aber mit der Dissertation nichts zu tun.

Auch die Seitenzahl spielt "an sich" keine Rolle. Prinzipiell gilt fuer eine erfolgreiche Promotion, dass neue Erkenntnisse erlangt werden muessen. Wenn hierfuer 5000 andere Veroeffentlichungen ausgewertet und beschrieben/zitiert werden und diese Auswertung dann letztlich auf 10 Seiten passt, da KANN das auch ok sein, wenn das Ergebnis wichtig genug ist...

Zum konkreten Fall ist meine Meinung aber schon eindeutig: Wenn die Mehrheit der gefundenen Textpassagen tatsaechlich nicht korrekt zitiert wurde, ist das bei der Menge sicherlich kein Versehen mehr. Hier muessen sich auch die Korrektoren und Referenten der Pruefungskommission unangenehme Fragen stellen lassen. "summa cum laude" ist das nicht (mehr).

Ob er als Minister zuruecktreten sollte, weiss ich nicht, gebe aber zu bedenken, dass er auch fuer zwei Universtaeten verantwortlich ist!! Er ist oberster Dienstherr fuer alle studierenden/promovierenden Soldaten/Offiziersanwaerter. Wie will er da Vorbild sein?

Leicht offtopic: wenn ihr wirklich mal ne nette Dr-Arbeit lesen wollt, dann gebt mal "Theimuras"

bei Wikipedia ein. Ist ne Diss von der TU Muenchen von 1978

[Chloe]

Ooch Leute, erstmal nachdenken - u/o sich informieren!

Der wiss. Dienst des BT hat tatsaechlich einen laengeren Text verfasst - und dieser Text ist (beinahe) unveraendert uebernommen worden. Und das ist ueberhaupt kein Problem (fuer die Dissertation selbst), solange es angegeben wird. Und zumindest an einer Stelle wurde in der Diss. auf die externe Quelle hingewiesen. Ob dies in dieser Form ausreichend war, will ich bei der Einbindung eines so langen Textes nicht beurteilen. Prinzipiell ist dies aber erst mal nicht verboten.

Oh mein Gott, informier dich erst selber.

Jetzt ist er ausgesprochen, der böse Verdacht: Die SPD argwöhnt, Verteidigungsminister Guttenberg habe seine Doktorarbeit in Teilen gar nicht selbst geschrieben. Der unfreiwillige Helfer arbeite beim Wissenschaftlichen Dienst des Bundestags.

Berlin - Die Plagiatsvorwürfe gegen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) werden immer heftiger. "Es entsteht der Eindruck, dass Teile der Doktorarbeit von Ghostwritern in der Bundestagsverwaltung geschrieben wurden", erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, in Berlin. "Die Öffentlichkeit hat Anspruch darauf, zu erfahren, ob der Wissenschaftliche Dienst zu Privatzwecken eingesetzt wurde und Guttenberg seine Promotion auf Kosten der Steuerzahler geschrieben hat."

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746587,00.html

[xanrof]

@Chloe

ok, das ist ganz neu, kannte ich noch nicht. Entschuldige.
Da ich selbst promoviert wurde, bin ich im Moment nur ein bisserl genervt, was in den verschiedenen Blogs teilweise fuer eine Sch... geschrieben wird ueber das promoviert werden...
Sorry nochmal

[Chloe]

Schon ok, die Sache ist ja auch nervig.

Prinzipiell ist der Verdacht ja nicht so weit hergeholt, dass er den WD nicht nur einmal eingespannt hat. Ich glaube halt nur nicht, dass die so schlecht sind, dass sie aus allen möglichen Hausarbeiten von Studierenden, Reiseführern, Tageszeitungen etc. einen Text zusammenpatchen und dabei alle möglichen Zitierregeln ignorieren.

Das Wiki ist grade dabei, zu kategorisieren:
PlagiatsKategorien ? GuttenPlag Wiki

Wie ich mir dachte, es sind nicht 248 Komplettplagiate, sondern es sind alle möglichen anderen Verletzungen der Zitierpflicht darunter.