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KT & Friends - Plagiatsvorwürfe bei Doktorarbeiten

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    #16
    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
    DIe Zustände, die ich schildere, sind unisolo Standard bei jedem Gesellschaftswissenschaftlichen Fach; wenn Herr Guttenberg eben besonders schlampig war (und mehr wirst du ihm, solange er im Amt ist, nie nachweisen können), befindet er sich damit in einer Reihe mit Millionen anderen Juristen.
    Wobei ich mich in diesen Fächern sowieso frage was 90% aller Promotionen sollen. Der Erkenntnisgewinn ist hier häufig gleich Null. Am Ende bleibt dann nur noch das Dr. auf der Visitenkarte. Kurios, das es gerade in diesen Fächern die höchsten Promotionsquoten gibt. Anscheinend hat man es hier nötig.

    Guttenberg ist da im aktuellem Kabinett auch nicht der einzigste:
    Forschungsmafia Blog Archive Über den Promotionsbetrug der Bundesfamilienministerin Kristina Schröder…

    ps.: warum wurde er eigentlich überhaupt zur Promotion zugelassen? Braucht man dafür nicht auch das zweite Staatsexamen?
    "Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht ist zu Recht ein Sklave"
    (Aristoteles 384 v.Chr. - 322 v.Chr.)

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      #17
      2Seether: hast du denn schon zumindest ne Diplomarbeit geschrieben?

      Zur Ausgangsfrage, Schule und Uni kann man gar nicht vergleichen.
      Obwohl, als ich damals maturiert hatte, wurde gerade die FBA (Fachbereichsarbeit) eingeführt. Neben den alten Möglichkeiten von 3:4 oder 4:3 (3 mündliche, 4 schriftliche Prüfungen oder umgekehrt) hatte man nun die Möglichkeit 3:3+1 (eben die FBA). Und diese kommt einer Proseminararbeit (im Gegensatz zu einer Seminarabeit, die umfangreicher ist) schon relativ nahe, trotzdem ist das was "anderes". Weiss gar nicht, obs die FBA in AUT überhaupt noch gibt.

      In der Uni (Wien) wurde uns dann immer wieder eingetrichtert, dass zitieren das um und auf sind! Und das immer wieder; darunter fällt auch das rezitieren. Also einfach Sätze "ummodeln" ist nicht. Wenn es bei euch (lt. Seether) Standard sein sollte, wäre das echt ein Armutszeugnis für euch. Aber irgendwie habe ich meine Zweifel, dass Seethers Aussage ein Maßstab ist.
      Wie dem auch sei, manchmal ist es schwierig die ganze Arbeit im Auge zu behalten. Vor allem wenn man an verschiedenen Kapiteln parallel arbeitet. Jedenfalls hatte ich auch am meisten Sorgen, um nicht zu sagen Panik, bei der Plagiatsprüfung zu scheitern, was aber nicht daran lag, dass ich irgendwas und mit Absicht abgeschrieben hätte, sondern eine irrationale Befürchtung war.

      Auf die Frage, ob Plagiate oder sowas in der Art oft vorkommen, bin ich mittlerweile versucht zu sagen, ja und das vor allem bei Politikern oder ähnlichen Personen, die damit irgendwie aufwarten wollen (aus Prestigegründen oder was weiss ich). Ist ja in Österreich auch hin und wieder aufgeflogen, dass jemand seine Arbeit gar nicht selber verfasst hat usw. Warum das jemand macht, versteh ich aber nciht. Denn inzwischen wird in diesen Kreisen ja schon so Inzest betrieben, dass man sich gegenseitig Orden zuschiebt, dass betreffende Personen einfach darauf hinarbeiten sollten "Dr. ehrenhalber" ernannt zu werden...
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        #18
        Ich kann das auch nicht bestätigen, dass das Abschreiben von Textpassagen ohne Quellenangabe Standard ist. Ich habe so etwas weder an der Uni noch am Forschungsinstitut erlebt.

        Und was die Qualität betrifft: Soziologie und andere Gesellschaftswissenschaften kann ich nicht beurteilen. In der VWL gibt es wie überall solche und solche. An der Uni wird schon die eine oder andere Arbeit zusammengeschrieben, und man fragt sich, wo jetzt da der durchschlagende Erkenntnisgewinn ist. An Instituten sieht es in der Regel besser aus, weil das normalerweise immer Projektarbeiten sind. Dass da buchstäblich nichts dabei rauskommt, habe ich noch nicht erlebt.


        .
        EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

        Chloe schrieb nach 5 Minuten und 49 Sekunden:


        Edit: Jetzt regt sich die FAZ auf - er habe in der Einleitung einen ihrer Artikel abgeschrieben.
        Plagiats-Vorwürfe: Guttenberg hat Anfang seiner Dissertation bei F.A.Z. abgeschrieben - Aktuell - FAZ.NET

        Also das ist natürlich schon dreist.
        Zuletzt geändert von Chloe; 16.02.2011, 14:49. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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          #19
          Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
          Auf die Frage, ob Plagiate oder sowas in der Art oft vorkommen, bin ich mittlerweile versucht zu sagen, ja und das vor allem bei Politikern oder ähnlichen Personen, die damit irgendwie aufwarten wollen (aus Prestigegründen oder was weiss ich). Ist ja in Österreich auch hin und wieder aufgeflogen, dass jemand seine Arbeit gar nicht selber verfasst hat usw. Warum das jemand macht, versteh ich aber nciht. Denn inzwischen wird in diesen Kreisen ja schon so Inzest betrieben, dass man sich gegenseitig Orden zuschiebt, dass betreffende Personen einfach darauf hinarbeiten sollten "Dr. ehrenhalber" ernannt zu werden...
          Es gibt ja grundsätzlich zwei Modelle wie man an einen guten Job kommen kann. Entweder durch Beziehungen, Abstammung, ...
          Oder durch Leistung.
          Doch die Frage ist wie weiß ich, ob die Leistung gut ist. Ich kann ja kaum erst ein paar hundert Tests durchführen bis ich ein halbwegs objektives Bild zusammen habe. Ob frühere Arbeitgeber ihr Lob ernst meinten oder ihn wegloben, kann ich auch nicht beurteilen. Titel wie jene des Doktors sind da ein Signal für Qualität. Umgekehrt gibt es dadurch aber auch den Anreiz sich irgendwie mit allen Mitteln diesen Titel anzueignen. Bei Politikern kommt ja zusätzlich noch hinzu, dass man das schlechte Image des Dummschwätzers, der Politiker wurde weil er sonst nichts kann, überwinden muss. Und da hilft ein Titel ziemlich gut, um zu signalisieren, dass man nicht nur viel und eloquent reden kann, sondern es sogar stimmt, was man sagt.

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            #20
            Der Medienwissenschaftler Stefan Weber gilt als „Plagiatsjäger“ – und kommt im Fall Guttenberg zu einem klaren Urteil. Er hält eine Aberkennung des Doktortitels für möglich. „Die Fundstellen in der Arbeit von Herrn zu Guttenberg sind eindeutig. Es handelt sich um Plagiate auf Basis einer klaren Intention“, sagte Weber „Welt Online“. Er fügte hinzu: „Guttenberg schreibt gut und geschickt ab. Besser täuschen kann man gar nicht.“ Guttenberg habe kopierte Passagen weder „gekennzeichnet noch belegt. Damit ist ein Plagiat objektivierbar. Er hat mehrfach gegen die gute wissenschaftliche Praxis verstoßen.“
            Plagiatsvorwurf: Guttenberg droht Aberkennung des Doktortitels - Nachrichten Politik - Deutschland - WELT ONLINE

            Ich kann das auch nicht bestätigen, dass das Abschreiben von Textpassagen ohne Quellenangabe Standard ist.
            Anscheinend hat er nicht nur Abgeschrieben sondern zusätzlich auch noch etwas umformuliert um es zu "vertuschen". Das ist meiner Meinung nach deutlich schwerwiegender als eine fehlende Quellenangabe, das kann bei der Menge (1200 Fußnoten ist schon eine Menge. Mag sein dass das üblich ist, in anderen Fächern ist über 50 schon viel, aber gut, da hat die Arbeit dann auch keine 500 Seiten) durchaus mal passieren, sollte dann allerdings vom Korrekturleser entdeckt werden.
            "Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht ist zu Recht ein Sklave"
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              #21
              Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
              Ich kann das auch nicht bestätigen, dass das Abschreiben von Textpassagen ohne Quellenangabe Standard ist. Ich habe so etwas weder an der Uni noch am Forschungsinstitut erlebt.

              In meinem Studium muss ich gar eine unterschriebene Erkärung abgeben, dass es sich meinen Text eigenständig verfasst habe usw. Gebe ich diese Plagiatserklärung nicht ab, wird de Arbeit einer noch strengeren Kontrolle unterzogen.

              Dieses Verfahren ist darauf zurückzuführen, dass offensichtlich immer mehr Studenten es mit Abschriften ganzer Textpassagen versucht haben, diese aber auch aufgefallen sind. Dementsprechend kann ich ebenfalls nicht bestätigen, dass das "eben zu einer wissenschaftlichen Arbeit dazugehört" und toleriert wird. Im Gegenteil. Da wird - zurecht - hart durchgegriffen. Und genauso muss es auch bei einem Bundesminister geschehen.
              Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorwährtsgehen, nur vor dem Stehenbleiben!

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                #22
                Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                Wow, Guttenberg hat das gemacht, was alle Juristen von der ersten Hausarbeit an über Schwerpunktseminararbeiten bis hin zur Doktorarbeit auch tun:

                Von einander abschreiben; .....
                Das kann ich nicht bestätigen. Es gab auch eine Zeit ohne Professor Google und Kollegen, die es heute sicherlich leichter ermöglichen abzuschreiben.

                Es liegt in der Natur der Sache. Auch das Rad lässt sich nicht zweimal erfinden. Wenn man sich aber intensiv mit einem Thema beschäftigt, fallen aber auch eigene Gedanken und Worte ein und kann eigenständig formulieren. Ähnlichkeiten sind dann einfach manchmal nicht zu vermeiden. Auch Mathematiker können 1+1=2 wohl kaum anders bewerten.

                Der Verdacht, dass Doktorarbeiten von Dritten erstellt werden oder aus anderen Quellen "zusammengeschustert" werden, bestand eigentlich schon immer. Erst recht, wenn man nach dem Studium gesehen hat, wer promoviert. Ist es also eine Frage des Geldbeutels??

                Aber man sollte nicht ungerecht sein und alle Doktortitelträger unter Verdacht stellen. Die überwiegende Mehrzahl ist gerechtfertigt.
                Wozu imitieren? Ich verneige mich vor Individualität. (Clint Eastwood)

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                  #23
                  Zitat von TheJoker Beitrag anzeigen
                  ps.: warum wurde er eigentlich überhaupt zur Promotion zugelassen? Braucht man dafür nicht auch das zweite Staatsexamen?
                  Man braucht das 1. mit Prädiakt.

                  Zu unserem palpatin´schen Leibgardisten:

                  Ich habe nicht behauptet, dass komplettes Abschreiben oder "Um-Modeln" von Sätzen von Seite 1 bis Seite 500 durchgehend die Praxis ist; aber sich im Fall von geisteswissenschaftlichen Fächern (insbesondere in JURA) hinzustellen und scheinheilig wie viele Politik - und Medienvertreter momentan die 100%ige Korrektheit zu erwarten, ist einfach realitätsfern.

                  Wenn ich eine "wissenschaftliche Arbeit" in Jura verfasse, und dabei nicht selbst, etwa im Bereich der Kriminologie, empirische Grundlagenforschung betreibe, schreibe ich im Grunde nur das Wissen anderer Zusammen - daran liegt doch schon die Krux mit Fußnoten, Quellenangaben und Co. Eine eigene Meinung wird vor dem Status "Professor" nicht erwartet, ist nicht gewünscht.

                  Du sollst keine eigene Denkleistung erbringen, du sollst nur möglichst elegant "in eigenen Worten" wiedergeben, was andere bereits erdacht haben. Das einzige, was von dir stammt, sind die intellektuellen Verknüpfen zwischen jenen Bausteinen, ergo die Auswahl, die Selektion der Materie.

                  Was Herr Guttenberg hier macht, ist ergo nur die Spitze des Eisberges, eine sehr ungeschickte Spitze von mir aus, ja. Aber jede Ereiferung ist einfach Heuchelei, solange bei juristischen Arbeiten *keinerlei* intellektuell eigenständige Leistung erwünschst ist.

                  @Mehani:

                  "Eigenständiges Wiedergeben" von Ideen, die andere vor dir hatten ( a k a Juristische Arbeit vor der Professorenwürde), ist keine eigene Denkleistung, sondern immernur stupide Reproduktion, und die Grenze zum blanken Abschreiben ist fließend.
                  Wie Herr Guttenberg es vielleicht geamcht hat, soll man es nicht machen. Ich habe selber meine Arbeiten allesamt als Pdf abgeben müssen und weiß, dass einer wegen wirklich simpler Copy and Paste-Klickerei in zwei Kapiteln aufeflogen ist - aber wenn man, bei Gott, ein wenig sprachlichens Feingefühll hat, kann man jeden "Plagiatsvorwurf" komplett umgehen.

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                    #24
                    Zitat von quest Beitrag anzeigen
                    In meinem Studium muss ich gar eine unterschriebene Erkärung abgeben, dass es sich meinen Text eigenständig verfasst habe usw.
                    Ist in Wien auch so. Und das inzwischen bei jeder schriftlichen Arbeit. Bei der Diplomarbeit (und Diss, nehme ich mal an) kommt noch die ominöse "Plagiatsprüfung" hinzu, die "automatisiert" stattfindet, wobei keiner weiss, wie das eigentlich abläuft bzw wie das funktioniert (wir müssen unsere Arbeit als pdf hochladen und nach einiger Zeit bekommen wir ein ok - oder eben nicht). Deswegen kommen ja dann (irrationale) Befürchtungen auf. Ich denke aber auch, dass genau das dieses Bewirken soll, genau zu sein und eben abschreckend.
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                    Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                      #25
                      Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                      Wenn ich eine "wissenschaftliche Arbeit" in Jura verfasse, und dabei nicht selbst, etwa im Bereich der Kriminologie, empirische Grundlagenforschung betreibe, schreibe ich im Grunde nur das Wissen anderer Zusammen - daran liegt doch schon die Krux mit Fußnoten, Quellenangaben und Co. Eine eigene Meinung wird vor dem Status "Professor" nicht erwartet, ist nicht gewünscht.
                      Auch wenn du es nicht hören magst, aber...äh...falsch

                      Bei normalen "wissenschaftlichen Hausarbeiten" im Rahmen z.B. des Bachelor-Studiums ist das richtig. Das ist dann keine Forschungsarbeit.

                      Im Falle Guttenbergs reden wir aber von einer Doktorarbeit. Und an die sind nunmal ganz andere Ansprüche gestellt.

                      Der Einfachheit halber aus Wikipedia:

                      Eine Dissertation soll belegen, dass der Kandidat selbständig wissenschaftlich zu arbeiten versteht. Sie muss im Regelfall neue Erkenntnisse zu dem gewählten Gegenstand enthalten und methodisch einwandfrei sein. Eine Dissertation ist im Normalfall also eine Forschungsarbeit.


                      Und dass von Professoren keine eigene Meinung erwartet wird ist ja wohl unsinnig. Wenn alle nur von einander abschreiben wird, hätten wir noch den gleichen Forschungsstand wie vor zweihundert Jahren
                      Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorwährtsgehen, nur vor dem Stehenbleiben!

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                        #26
                        Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
                        Ist in Wien auch so. Und das inzwischen bei jeder schriftlichen Arbeit. Bei der Diplomarbeit (und Diss, nehme ich mal an) kommt noch die ominöse "Plagiatsprüfung" hinzu, die "automatisiert" stattfindet, wobei keiner weiss, wie das eigentlich abläuft bzw wie das funktioniert (wir müssen unsere Arbeit als pdf hochladen und nach einiger Zeit bekommen wir ein ok - oder eben nicht). Deswegen kommen ja dann (irrationale) Befürchtungen auf. Ich denke aber auch, dass genau das dieses Bewirken soll, genau zu sein und eben abschreckend.
                        diese Prüfung wurde bei uns, als ich meine Diplomarbeit geschrieben habe, gerade eingeführt. Hat für einiges an Panik gesorgt, aber ich halte nicht viel davon. Das mag funktionieren, wenn man mit deutschen Quellen arbeitet und auch die Arbeit in Deutsch verfasst (google books dürfte der Albtraum in vielen Fachgebieten sein, viel Material ist erst dadurch überhaupt digital verfügbar und damit durchsuchbar), aber das ist dann doch eher die Ausnahme, zumindest in den MINT-Fächern. Sobald eine Übersetzung drin ist laufen die automatisierten Methoden ins leere.
                        "Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht ist zu Recht ein Sklave"
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                          #27
                          Quest, ich habe ausdrücklich gesagt, dass in Jura erst von Professoren die eigene Denkleistung erwartet wird, vorher ist man nicht wichtig genug. Und nicht: Nichtmal von Professoren.

                          Ansonsten ist dein Glaube an Wikipedia, löblich, aber Realitätsfern. Werd erwachsen.
                          Eine Doktorarbeit besteht aus bis zu 500 oder mehr Seiten; natürlich wähle ich zusammen mit dem Tutor das Thema aus; aber zu glauben, dass alle Thesen und Argumente, die man in diesen 500 Seiten bringt, der eigenen kreativen, intellektuellen Schaffenswelt entspringen, ist arm.
                          Hier wird abgeschrieben; tut mans elegant, ist es das "Wiedergeben in eigenen Worten", was aber immernoch keine eigene Denkleistung ist, sondern das, was man schon in der 2. Klasse unter einer Deutsch"arbeit" zu lesen hat: "Bitte gib in eigenne WOrten wieder, was Lara zu Steffi sagt!".
                          tut mans blöd und plump wie Guttenberg, ist es ein Affront gegen das Understatement der intellektuellen Flachheit juristischer Arbeiten, und man wird bestraft.

                          herrje, ich glaube, man redet hier ernstlich aneinnander vorbei.

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                            #28
                            Vielleicht mal kurz nen kleiner Einwurf: Jura ist keine Geisteswissenschaft, sondern eine Rechtswissenschaft

                            Ansonsten: eine Doktorarbeit dient schon dem Erkenntnisgewinn, auch wenn zugegebenermaßen aufgrund der Fülle von Themen sich einem diese Erkenntnis oft nicht sofort erschließt (in Ethnologie kenne ich da so einige Arbeiten...). Abschreiben in einem solchem Umfang ist dabei natürlich ein großes NoNo auch in Jura. Ein Doktorand muss schon in der Lage sein, auch beim hermeneutischen Arbeiten, einen orginären Ansatz einzubringen und seine Gedanken selbstständig zu formulieren.

                            Wie das beim Herrn Guttenberg aussieht kann ich nicht beurteilen, weil ich 1. kein Jurist bin und 2. weil ich die Arbeit nicht in Gänze kenne.
                            Sollten sich die Plagiatsvorwürfe aber bestätigen, dann ist zumindest der Entzug des Titels üblich.
                            Möp!

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                              #29
                              Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                              Eine Doktorarbeit besteht aus bis zu 500 oder mehr Seiten; natürlich wähle ich zusammen mit dem Tutor das Thema aus; aber zu glauben, dass alle Thesen und Argumente, die man in diesen 500 Seiten bringt, der eigenen kreativen, intellektuellen Schaffenswelt entspringen, ist arm.
                              500? woo! Das ist aber dann auch was Fachspezifisches. Die Arbeit (Theoretische Informatik) eines Freundes, die ich letztes Jahr Korrektur gelesen habe, hatte 50 Seiten, eine Seite Literatur und vielleicht 30 Fußnoten.
                              "Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht ist zu Recht ein Sklave"
                              (Aristoteles 384 v.Chr. - 322 v.Chr.)

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                                #30
                                Zitat von TheJoker Beitrag anzeigen
                                500? woo! Das ist aber dann auch was Fachspezifisches. Die Arbeit (Theoretische Informatik) eines Freundes, die ich letztes Jahr Korrektur gelesen habe, hatte 50 Seiten, eine Seite Literatur und vielleicht 30 Fußnoten.
                                Eine Doktorarbeit mit 50 Seiten? Ok, ich kenn mich in technischen Fächern nicht aus, aber in WiSo-Fächern ist das gerad einmal eine B.A. Arbeit.
                                Möp!

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