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    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Naja er schreibt ne Arbeit zum Thema "Die politische Kommunikation der CSU im System Bayerns", da ist die CSU schon ne vernünftige Quelle. Die gibt er auch an indem er "die gegenwärtigen politischen Ziele der CSU" beschreibt. Klar ist da die Quelle die CSU selbst. Das ist wie erwähnt sehr unsauber zitiert aber eben kein Plagiat. Unsauberkeiten, die das Prüfungsamt übersieht, kann man dem Prüfling nicht zur Last legen. Besonders albern ist es dann auf Tippfehlern wie "Grundgesetzt" rumzuhacken. Das alles macht nur klar, da haben Prüfer und Prüfling schlampig gearbeitet.
    Ich kenne die Dr-Arbeit nicht selbst, ich kann nur sagen, was in den Quellen stand und da stand eben, dass er die Broschüre nicht angegeben hat, die er wörtlich zitierte.

    Und was die Journalie angeht, so gehört die WELT zur Springer-Presse und dass die selbst auch nicht so sauber arbeiten, das muss ich dir hoffentlich nicht sagen

    Ich nehme mal an, dass spätestens in naher Zukunft die Mehrheit der Naturwissenschaftlichen Doktorarbeiten in Deutschland nicht mehr auf deutsch verfasst werden, weil die Wissenschaftssprache in diesen Disziplinen nunmal nicht deutsch ist. Das war vor dem WWII noch anders, als auch Ausländer in der Geologie auf deutsch publizierten (nicht umsonst sind noch heute viele Fachbegriffe in der englischen Fachliteratur auf deutsch), aber das hat ja bekannte Gründe, dass sich das geändert hat. Was die Disziplin "CSU" angeht, so kann man sicher mit Fug und Recht behaupten, dass dort heute noch die Wissenschaftssprache deutsch ist
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      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
      Ich nehme mal an, dass spätestens in naher Zukunft die Mehrheit der Naturwissenschaftlichen Doktorarbeiten in Deutschland nicht mehr auf deutsch verfasst werden, weil die Wissenschaftssprache in diesen Disziplinen nunmal nicht deutsch ist.
      Klar, wenn an deutschen Universitäten inzwischen deutschsprachige Dozenten vor ausschließlichen deutschen Muttersprachlern auf Englisch dozieren. Super.

      Es gehört zu den Kennzeichen einer modernen und hoch entwickelten Sprache, dass man auch kompliziertere Themen darin ausdrücken kann.

      Im übrigen ist es gar nicht zwingend notwendig, die Doktorarbeit selbst auf Englisch zu verfassen, da eigentlich immer erwartet wird, dass man die Ergebnisse zusätzlich in einer englischsprachigen Zeitschrift veröffentlicht.

      Doktorarbeiten sind zwar grundsätzlich zitierfähig, gelten jedoch generell als eher minderwertige Zitate.

      Hast du mal versucht, in einem DFG-Antrag eine Doktorarbeit zu zitieren? Es geht und wird auch akzeptiert, wenn für die Argumentation gerade nichts anderes verfügbar ist, aber es rockt nicht so wie ein Artikel aus einer der kontrollierten Zeitschriften (und bei denen wird dann auch ganz genau darauf geschaut, ob das auch wirklich eine ist).

      Außerdem finde ich es schon akzeptabel, die Ergebnisse von meist mehreren Jahren Arbeit in der eigenen Sprache zu formulieren. Oder in der Landessprache, wenn man im Ausland studiert (was war noch gleich der Grund, um zum Studium ins Ausland zu gehen??). Von Akademikern erwarte ich ohnehin, dass sie mehrsprachig sind. Ich selbst kann (komplexe) Texte lesen in Deutsch, Englisch, Französisch, Dänisch und meiner Freundin zuliebe lerne ich auch noch Spanisch.
      Zuletzt geändert von Liopleurodon; 19.01.2014, 12:58.
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        Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
        Klar, wenn an deutschen Universitäten inzwischen deutschsprachige Dozenten vor ausschließlichen deutschen Muttersprachlern auf Englisch dozieren. Super.
        In höheren Veranstaltungen sind aber in sehr vielen Fällen Ausländer anwesend, daher ist Englisch schon die meist gebräuchliche Sprache in solchen Veranstaltungen.

        Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
        Im übrigen ist es gar nicht zwingend notwendig, die Doktorarbeit selbst auf Englisch zu verfassen, da eigentlich immer erwartet wird, dass man die Ergebnisse zusätzlich in einer englischsprachigen Zeitschrift veröffentlicht.
        Es ist nicht zwingend notwendig, aber auf jedenfall zu empfehlen, da die Veröffentlichungen in englischsprachlichen Zeitschriften nur grobe Zusammenfassungen sind. Die eigene Doktorarbeit ist nun einmal einen sehr viel größeren Leserkreis zugänglich, wenn sie auf Englisch verfasst wird. Daher habe ich auch meine Diss auf Englisch verfasst.

        Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
        Doktorarbeiten sind zwar grundsätzlich zitierfähig, gelten jedoch generell als eher minderwertige Zitate.
        Woher hast Du denn diesen Unsinn?

        Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
        Hast du mal versucht, in einem DFG-Antrag eine Doktorarbeit zu zitieren? Es geht und wird auch akzeptiert, wenn für die Argumentation gerade nichts anderes verfügbar ist, aber es rockt nicht so wie ein Artikel aus einer der kontrollierten Zeitschriften (und bei denen wird dann auch ganz genau darauf geschaut, ob das auch wirklich eine ist).
        Das ist totaler Unsinn, es kommt immer auf die Doktorarbeit an. Es sind durchaus schon DFG-Anträge auf der Basis mehrerer Doktorarbeiten durchgekommen.

        Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
        Außerdem finde ich es schon akzeptabel, die Ergebnisse von meist mehreren Jahren Arbeit in der eigenen Sprache zu formulieren. Oder in der Landessprache, wenn man im Ausland studiert (was war noch gleich der Grund, um zum Studium ins Ausland zu gehen??). Von Akademikern erwarte ich ohnehin, dass sie mehrsprachig sind. Ich selbst kann (komplexe) Texte lesen in Deutsch, Englisch, Französisch, Dänisch und meiner Freundin zuliebe lerne ich auch noch Spanisch.
        Der Grund ist eine entsprechend renommierte Universität und als Nebeneffekt das Sammeln von Auslandserfahrungen.

        In welchem Fach hast Du eigentlich promoviert?

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          Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
          In höheren Veranstaltungen sind aber in sehr vielen Fällen Ausländer anwesend, daher ist Englisch schon die meist gebräuchliche Sprache in solchen Veranstaltungen.
          Und selbst wenn nicht spricht nichts dagegen, dass ein Master-Studiengang komplett in Englisch ist und im Bachelor zumindest ein paar Veranstaltungen. Wenn eine Gruppe untereinander kommunizieren will, muss man sich nunmal auf eine Sprache einigen. In der Wissenschaft ist das halt Englisch. Pech für's Deutsche. Die Welt dreht sich trotzdem weiter.

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            Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
            In höheren Veranstaltungen sind aber in sehr vielen Fällen Ausländer anwesend, daher ist Englisch schon die meist gebräuchliche Sprache in solchen Veranstaltungen.
            Ich bezog mich hier auf Beispiele mit rein deutschsprachigem Publikum. Na gut, manchmal haben sich die Dozenten noch nach der Sprache erkundigt.

            Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
            Es ist nicht zwingend notwendig, aber auf jedenfall zu empfehlen, da die Veröffentlichungen in englischsprachlichen Zeitschriften nur grobe Zusammenfassungen sind.
            In den Zeitschriften wird man gezwungen, sich auf das Wesentliche zu beschränken, also genau das, was das breite Publikum erwartet.

            Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
            Die eigene Doktorarbeit ist nun einmal einen sehr viel größeren Leserkreis zugänglich, wenn sie auf Englisch verfasst wird. Daher habe ich auch meine Diss auf Englisch verfasst.
            Das bleibt in vielen Studiengängen den Leuten auch freigestellt.

            Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
            Woher hast Du denn diesen Unsinn?
            Wie sagt man auf Deutsch: "persönliche Rückmeldungen"

            Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
            Das ist totaler Unsinn, es kommt immer auf die Doktorarbeit an. Es sind durchaus schon DFG-Anträge auf der Basis mehrerer Doktorarbeiten durchgekommen.
            Auch das kenne ich anders. Zumindest in hochkompetitiven Programmen wird von den Gutachtern sehr darauf geachtet, dass man Zeitschriftenartikel zitiert und diese wiederum werden anhand der Impact-Faktoren bewertet.

            Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
            Der Grund ist eine entsprechend renommierte Universität und als Nebeneffekt das Sammeln von Auslandserfahrungen.
            Auch, ja. Wer übrigens in Russland studiert, der kehrt zurück mit fließenden Russischkenntnissen. Woran das wohl liegen mag? Russische Bekannte erzählten mir jüngst, dass sie in Paris viel besser mit Russisch klar gekommen sind als mit Englisch, weil doch wohl sehr viele Pariser in Moskau studiert haben.

            Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
            In welchem Fach hast Du eigentlich promoviert?
            Das möchte ich nicht sagen.
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              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
              Ich bezog mich hier auf Beispiele mit rein deutschsprachigem Publikum. Na gut, manchmal haben sich die Dozenten noch nach der Sprache erkundigt.
              Gerade in Seminaren war das bei uns auch so.

              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
              In den Zeitschriften wird man gezwungen, sich auf das Wesentliche zu beschränken, also genau das, was das breite Publikum erwartet.
              Bei vielen Arbeiten macht das in der Tat Sinn, aber bei meiner Doktorarbeit wäre das sinn- und zwecklos, da ich zur Lösung bestimmter Fragestellungen neue Verfahrensansätze entwickelt habe, die noch weiterentwickelt werden können (und sollen). Aus diesem Grund macht es bei mir hochgradig Sinn, weite Teile meiner Arbeit komplett zu lesen.

              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
              Das bleibt in vielen Studiengängen den Leuten auch freigestellt.
              Das ist bei uns in der Mathematik auch so. Das Verfassen meiner Dissertation auf Englisch habe ich allerdings als sehr gute Übung empfunden.

              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
              Wie sagt man auf Deutsch: "persönliche Rückmeldungen"
              Das entspricht meiner Lieblings-Quellenangabe in wissenschaftlichen Artikeln: "private communication" Das habe ich leider nur allzu oft gelesen.

              Doktorarbeiten werden durchaus für solche Anträge herangezogen, insbesondere dann, wenn die betreffenden Autoren an dem zu beantragenden Forschungsprojekt mitwirken sollen/wollen.

              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
              Auch das kenne ich anders. Zumindest in hochkompetitiven Programmen wird von den Gutachtern sehr darauf geachtet, dass man Zeitschriftenartikel zitiert und diese wiederum werden anhand der Impact-Faktoren bewertet.
              Dann scheint das wohl doch vom Fach abzuhängen, wie da die Standards sind. Allerdings ist die Mathematik-Wissenschaftswelt ohnehin eine einzige Großfamilie. Dort kommt es eher auf die Namen der Wissenschaftler als auf die Namen der Zeitschriften an.

              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
              Auch, ja. Wer übrigens in Russland studiert, der kehrt zurück mit fließenden Russischkenntnissen. Woran das wohl liegen mag? Russische Bekannte erzählten mir jüngst, dass sie in Paris viel besser mit Russisch klar gekommen sind als mit Englisch, weil doch wohl sehr viele Pariser in Moskau studiert haben.
              Man wächst wirklich sehr gut in die Landessprache rein.

              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
              Das möchte ich nicht sagen.
              OK.

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                Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
                Doktorarbeiten werden durchaus für solche Anträge herangezogen, insbesondere dann, wenn die betreffenden Autoren an dem zu beantragenden Forschungsprojekt mitwirken sollen/wollen.
                Kann man machen, korrekt. Nur manchmal kommt dann noch die Nachfrage oder spätestens im Gutachten der Kritikpunkt: "Haben Sie es denn schon publiziert und wann gedenken Sie, dies zu tun?"

                Worauf ich eben meine Aussage stütze, dass Doktorarbeiten als weniger wertvoll angesehen werden als ein Artikel in einer kontrollierten Zeitschrift. Aus meiner Sicht ist das auch nachvollziehbar, denn bei einer Zeitschrift bleiben die Gutachter anonym und sind öfter sogar direkte Konkurrenten. Einen Artikel unter solchen Bedingungen durchzubekommen ist eine deutlich höhere Hürde als wenn man wie bei der Doktorarbeit die Gutachter selbst benennen kann und diese in aller Regel auch noch persönlich kennt.
                Zuletzt geändert von Liopleurodon; 19.01.2014, 14:30.
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                  Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                  Kann man machen, korrekt. Nur manchmal kommt dann noch die Nachfrage oder spätestens im Gutachten der Kritikpunkt: "Haben Sie es denn schon publiziert und wann gedenken Sie, dies zu tun?"
                  An unserem Fachbereich muss man sogar publiziert haben, um den Doktortitel führen zu dürfen. Dies läuft jedoch nicht in Form eines Artikels in einer Fachzeitschrift ab. Aber das ist von Fach zu Fach verschieden.

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                    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                    Klar, wenn an deutschen Universitäten inzwischen deutschsprachige Dozenten vor ausschließlichen deutschen Muttersprachlern auf Englisch dozieren. Super.
                    Ich kann dir sagen, wie das bei mir bzw. in unserem Arbeitskreis war. Da kamen nunmal die Gelder aus Südafrika. Dort gibt es zwar auch eine dem Deutschen sehr ähnliche Amtssprache, aber in der kann ich mich nicht fehlerfrei ausdrücken, in sofern war es in diesem Fall wichtig und notwendig, englisch zu wählen.

                    Es muss aber nicht zwingend ein englischsprachiger Geldgeber dahinterstecken. Wie hier schon aufgeführt wurde, sind Publikationen nur Teile des ganzen, wobei die Publikation in meinem Fall auch einen anderen Kern hatte mit anderen Nebenaspekten. Vielleicht möchte auch jemand im Ausland arbeiten können. Einer aus meiner Gruppe bohrt jetzt in der Nordsee nach Öl, da wäre eine deutsche Diplomarbeit auch wenig hilfreich gewesen.
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                      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                      Ich kann dir sagen, wie das bei mir bzw. in unserem Arbeitskreis war. Da kamen nunmal die Gelder aus Südafrika. Dort gibt es zwar auch eine dem Deutschen sehr ähnliche Amtssprache, aber in der kann ich mich nicht fehlerfrei ausdrücken, in sofern war es in diesem Fall wichtig und notwendig, englisch zu wählen.

                      Es muss aber nicht zwingend ein englischsprachiger Geldgeber dahinterstecken. Wie hier schon aufgeführt wurde, sind Publikationen nur Teile des ganzen, wobei die Publikation in meinem Fall auch einen anderen Kern hatte mit anderen Nebenaspekten. Vielleicht möchte auch jemand im Ausland arbeiten können. Einer aus meiner Gruppe bohrt jetzt in der Nordsee nach Öl, da wäre eine deutsche Diplomarbeit auch wenig hilfreich gewesen.
                      Das ist legitim und nachvollziehbar. Ich kann es jedoch genauso gut verstehen, wenn jemand die Arbeit an sich auf Deutsch schreibt - insbesondere, wenn weder Kandidat noch Prüfer englische Muttersprachler sind. Bestimmte Feinheiten der Formulierungen - auf die es sehr wohl ankommen kann, wie du ja selbst einräumst - gehen unter, wenn keiner der Beteiligten der Sprache zu 100% mächtig ist.

                      Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
                      An unserem Fachbereich muss man sogar publiziert haben, um den Doktortitel führen zu dürfen. Dies läuft jedoch nicht in Form eines Artikels in einer Fachzeitschrift ab. Aber das ist von Fach zu Fach verschieden.
                      Damit meinst du sicher die Publikation der Doktorarbeit an sich, also über die Bibliotheksexemplare und den Permalink?
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                        Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                        Damit meinst du sicher die Publikation der Doktorarbeit an sich, also über die Bibliotheksexemplare und den Permalink?
                        Ganz genau. Aber es gibt auch Fachbereiche, in denen die Publikation noch zusätzlich über entsprechende Artikel verlaufen muss.

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                          Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
                          Ganz genau. Aber es gibt auch Fachbereiche, in denen die Publikation noch zusätzlich über entsprechende Artikel verlaufen muss.
                          Soweit ich weiß, geht es da in der Regel auch um die Anzahl der Exemplare, die von einer Zeitschrift produziert werden und die werden von der lokalen Bibliothekszeitschrift eben oft nicht erreicht.
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                            Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
                            Ganz genau. Aber es gibt auch Fachbereiche, in denen die Publikation noch zusätzlich über entsprechende Artikel verlaufen muss.
                            Genau. Ich kenne die Variante, die du jetzt genannt hast. Das ist im naturwissenschaftlichen Bereich der Standard. Dann gibt es noch die kumulative Promotion, mit mindestens drei Fachartikeln und Erstautorenschaft, wo dann die bei der Prüfungskommission einzureichende Doktorarbeit entsprechend kürzer ausfällt. Bei uns konnte man zwischen diesen beiden Varianten wählen, wobei einige meiner Freunde es richtig schwer hatten, die drei Artikel zusammen zu bekommen (das hing mit den Ergebnissen und dem Verhältnis zum Professor zusammen).

                            Promoviert man jedoch nicht kumulativ sondern an einem Stück, so wird später oft erwartet, dass man die Ergebnisse dennoch in einem Fachartikel untergebracht hat (auch wenn Bibliotheksexemplare und Permalink ordnungsgemäß abgegeben wurden). Ganz unabhängig von der Sprache gilt die Arbeit bis dahin entweder als gar nicht oder "nicht richtig" veröffentlicht, obwohl der Permalink für jeden zugänglich und erreichbar ist.

                            Dies ist zumindest relevant für Arbeitgeber und Förderungsprogramme, die großen Wert auf Publikationslisten legen. Mit einer normalen Dissertation braucht man da gar nicht erst anzukommen, damit wird man nicht ernst genommen.

                            Der Publikationszwang treibt mitunter seltsame Blüten. Ich habe schon Kollegen gehabt, die in ihrer Publikationsliste auch die ganzen Vorträge eingetragen haben, die sie mal irgendwo gehalten haben. Nur, damit die Liste länger wird.

                            Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
                            In welchem Fach hast Du eigentlich promoviert?
                            Ach ja, ich habe auch einen "Dr. rer. nat.".
                            Zuletzt geändert von Liopleurodon; 19.01.2014, 17:10.
                            "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                              Annette Schavan hat nun ihren Doktor auch endgültig "verloren".
                              Die Klage von Frau Schavan vor dem Verwaltungsgericht wurde abgewiesen.

                              Auf diesen speziellen Fall will ich jetzt aber nicht eingehen.

                              Stattdessen interessiert mich eure Meinung zu einem Vorschlag,
                              der in einem SPON-Kommentar verbreitet wird: den Doktor auf Zeit

                              Hier zitiert der Kommentator von SPON einen Wirtschaftprofessor, der vorschlägt, den Doktortitel auf 10 Jahre zu befristen. Wenn bis dahin keine Anzeichen auftauchen, daß geschummelt wurde, verlängere sich automatisch das Recht, den Zusatz im Namen zu führen, also Doktor zu sein.

                              Ich halte das für Unsinn, weil
                              1. ... der "Titel" kein Titel ist, sondern ein akademischer Grad. Das bedeutet, es ist ein Hochschulabschluß, der zeigt, daß man bestimmte berufliche Fähigkeiten erworben hat. Der "Doktor" ist der Abschluß einer Ausbildungsphase. So wie zuvor Diplom/Master oder Bachelor. Oder auch BA oder abgeschlossene Lehre und danach Gesellen- oder Meisterprüfung. Oder sogar Haupt- und Realschulabschluß und Abitur. Niemand würde auf die Idee kommen, all diese Abschlüsse nur auf Zeit zu gewähren, weil es schwarze Schafe gibt, die schummeln.
                              2. ... ein Generalverdacht auf alle fällt, die eine Abschlußprüfung ablegen, im konkreten Fall auch speziell auf die Promovierten.
                              3. ... ein Generalverdacht auch auf alle Prüfer fällt.
                              4. ... es ein gigantischer Verwaltungsaufwand wäre. Jede Promotion müßte nach 10 Jahren offiziell bestätigt werden. In Dtl. haben lt. Wikip. ca. 1.3% der Bevölkerung einen Dr., in den USA ca. 1.5%.
                                Würde man diese offizielle Bestätigung weglassen, also daß ein Dr. nach einer bestimmten Zeit automatisch "endgültig" würde (d.h. so wie vorgeschlagen), dann wäre die ganze Maßnahme mit dieser Frist erst recht völlig sinnlos. Denn was sollte man zuvor (in den ersten 10 Jahren) damit anfangen?


                              Es ist natürlich schwierig, hier den Lösungsvorschlag zu präsentieren. Ich persönlich würde meinen, dab es schon eine Menge bringt, wenn der Dr. aus dem Alltag verschwindet: raus aus den Ausweisen, weg von den Tür- und Schreibtischschildern, usw.
                              Vorbild könnten hier die USA (und sicherlich noch ein paar andere Länder) sein: dort spielt der Titel im Alltag so gut wie keine Rolle.

                              Was meint ihr?
                              Kann diese befristete Promotion eine Lösung sein?
                              .

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                                Zum Teil ist das Problem doch bereits gelöst. Erstens wird nach all den Aberkennungen nun überall viel genauer hingeschaut. Zweitens hat der Doktortitel an Ansehen eingebüßt.

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