Wurde Hiroshima und Nagasaki dekontaminiert?

[Cordess]

Die Reichweite dürfte irgendwo im Bereich der Beta-Strahlung liegen. Da Neutronen keine elektrische Ladung haben, sollten sie sich ggf. sogar noch etwas weiter ausbreiten als die Elektronen oder Positronen der Beta-Strahlung.

Bei mehreren hundert Metern Höhe würde dies dann aber bedeuten, daß die Neutronen irgendwann mit Atomen in der Luft kollidieren und diese transmutieren ehe sie überhaupt den Boden erreichen können.


.
EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Cordess schrieb nach 5 Minuten und 29 Sekunden:

Das Problem mit Fusionsbomben ist aber auch, dass sie je nach Fusionsmaterial sehr viel mehr Neutronenstrahlung produzieren als Fissionsbomben.

Bei der Fusion von Deuterium zu Helium werden Unmengen Neutronen freigesetzt.

Hm, also die Grafiken auf der Wikipedia sagen dazu anders:

Kernfusion: (Ok, die Grafik zeigt jetzt eine Deuterium Tritium Fusion, aber in den Gleichungen siehe Artikel kommt bezügl. der Neutronenanzahl das selbe raus)


Kernspaltung:


Die Grafik zeigt bei der Fusion nur 1 Neutron das frei wird, bei der Kernspaltung sind es 2. (genaugenommen können es AFAIK bei der Kernspaltung auch mal 3 sein, je nach dem was genau gespalten wird und in was es gespalten wird)



Wenn bei der Kernfusion also trotzdem mehr Neutronen feigesetzt werden sollen, dann kann das eigentlich nur so sein, weil in das gleiche Volumen wohl mehr Deuteriumatome (Fusion) als Uranatome (Fission) passen. Also die Dichte von Deuterium deutlich geringer ist als die von Uran.

EDIT:
Und natürlich, weil Fusionsbomben im Gegensatz zu Fissionsbomben AFAIK keiner Größenbeschränkung unterliegen.

[McWire]

Bei mehreren hundert Metern Höhe würde dies dann aber bedeuten, daß die Neutronen irgendwann mit Atomen in der Luft kollidieren und diese transmutieren ehe sie überhaupt den Boden erreichen können.

Ja sicherlich, aber trotzdem kommt ein bedeutender Anteil der Neutronen bis zum Boden durch, weil die Dichte von Luft und Boden halt unterschiedlich sind.

EDIT:
Und natürlich, weil Fusionsbomben im Gegensatz zu Fissionsbomben AFAIK keiner Größenbeschränkung unterliegen.

Den wichtigsten Fakt lässt du dabei aber außer Acht, bei der Kernfission werden die entstehenden Neutronen zu einem größeren Teil vom Uran absorbiert und leiten weitere Spaltungen ein.
Bei der Kernfusion fällt dieser Effekt weg, dort wird der größte Teil der entstehenden Neutronen einfach abgestrahlt.

Darum hat man ja heutzutage in Kernfusionsforschungsanlagen auch erhebliche Probleme mit der Zuverlässigkeit der Technik, weil die dabei erzeugte Neutronenstrahlung die Elektronik der Anlagen zerstört.

Das ist ja auch einer der Gründe, warum man in Zukunft auf Helium-3-Fusion setzt, weil dort einfach deutlich weniger Neutronenstrahlung freigesetzt wird als bei Deuterium- oder Tritium-Fusion.

[Cordess]

Den wichtigsten Fakt lässt du dabei aber außer Acht, bei der Kernfission werden die entstehenden Neutronen zu einem größeren Teil vom Uran absorbiert und leiten weitere Spaltungen ein.
Bei der Kernfusion fällt dieser Effekt weg, dort wird der größte Teil der entstehenden Neutronen einfach abgestrahlt.

Stimmt, das habe ich völlig übersehen.

Besonders übel sind daher die dreistufigen Fusionsbomben, die bekommen noch noch einen Mantel aus Uran 238 außenrum verpaßt und das wird dann von den freien Neutronen gespalten.
Die Zar Bombe ist von diesem Bautyp, nur hat man für die Testdetonation den Uranmantel weggelassen.
Mit dem Uranmantel hätte die Bombe eine Sprengkraft von AFAIK 100 MT TNT Äquivalent gehabt und die Bombe wäre sehr schmutzig gewesen.

Darum hat man ja heutzutage in Kernfusionsforschungsanlagen auch erhebliche Probleme mit der Zuverlässigkeit der Technik, weil die dabei erzeugte Neutronenstrahlung die Elektronik der Anlagen zerstört.

Das ist richtig, allerdings ist man AFAIK bei den TOKAMAK Reaktortypen aber auch von den Neutronen abhängig, da diese für den Energietransport genutzt werden sollen um dann letzten endes das Wasser zu erhitzen mit dem man die Dampfturbinen betreiben will.
Ohne die Neutronen würde die Wärme bzw. die Energie aufgrund des Magnetfeldes nur durch Wärmestrahlung nach außen gelangen.

D.h. bei einer Deuterium Helium3 Fusion, die keine Neutronen abgibt, wäre es deutlich schwieriger das Wasser zu erhitzen.

Das ist ja auch einer der Gründe, warum man in Zukunft auf Helium-3-Fusion setzt, weil dort einfach deutlich weniger Neutronenstrahlung freigesetzt wird als bei Deuterium- oder Tritium-Fusion.

Naja, eigentlich ist es umgekehrt.
Es ist der Grund warum die Realisierbarkeit der Helium-3 Fusion noch in viel weiterer ferne liegt. Die notwendige höhere Temperatur ist natürlich auch noch ein weiterer Grund.

[antivirus]

Hab ich es jetzt übersehen? Was ist denn mit unterirdischen Atomtests? Wie stark verseuchen denn diese?

[Physicus91]

Hab ich es jetzt übersehen? Was ist denn mit unterirdischen Atomtests? Wie stark verseuchen denn diese?

Unterirdische Atomtest haben densleben Wirkungsradius wie an de Oberfläche, solange sich die Strahlung durch die Stollen fortsetzt.
Gesteinsschicht verringern den Wirkungsradius der Strahlung von Atomtests, wodurch bei unterirdischen Test nur ein geringer Teil der STrahlung an dieOberfläche gelangt

[antivirus]

Unterirdische Atomtest haben densleben Wirkungsradius wie an de Oberfläche, solange sich die Strahlung durch die Stollen fortsetzt.
Gesteinsschicht verringern den Wirkungsradius der Strahlung von Atomtests, wodurch bei unterirdischen Test nur ein geringer Teil der STrahlung an dieOberfläche gelangt

Und wenn man so ein Areal hat, wie lange braucht es da, bis es wieder "besiedelt" werden könnte? Die Halbwertzeiten sind doch auch da das Maß?!

[Physicus91]

Und wenn man so ein Areal hat, wie lange braucht es da, bis es wieder "besiedelt" werden könnte? Die Halbwertzeiten sind doch auch da das Maß?!

inwiefern meinste jetzt besiedelt?
Kontaminationen sind meistens auf jahrzehntausende, von daher werden für unterirdische Tests meistens seit langem ausgeschöpfte Erzminen oder Kohleflöze genutzt

[antivirus]

inwiefern meinste jetzt besiedelt?
Kontaminationen sind meistens auf jahrzehntausende, von daher werden für unterirdische Tests meistens seit langem ausgeschöpfte Erzminen oder Kohleflöze genutzt

Ich meine das Leben oberhalb dieser "Explosions-Bergwerke". Also bei Tests wird doch sicher alles abgesperrt sein, gibt man das Tesgelände auf, könnte ja an der Oberfläche das Leben weiter gehen, wenn denn der Verseuchungsgrad aus dem Inneren sich nicht nach oben schädlich auswirkt, sagen wir mal so, die Grenzwerte werden eingehalten. Es muß auch nicht unbedingt ein Dorf entstehen, aber vielleicht Landwirtschaft oder eine Straße/ Autobahn die über so ein ehemaliges Testgelände verläuft.

[Physicus91]

Ich meine das Leben oberhalb dieser "Explosions-Bergwerke". Also bei Tests wird doch sicher alles abgesperrt sein, gibt man das Tesgelände auf, könnte ja an der Oberfläche das Leben weiter gehen, wenn denn der Verseuchungsgrad aus dem Inneren sich nicht nach oben schädlich auswirkt, sagen wir mal so, die Grenzwerte werden eingehalten. Es muß auch nicht unbedingt ein Dorf entstehen, aber vielleicht Landwirtschaft oder eine Straße/ Autobahn die über so ein ehemaliges Testgelände verläuft.

Wäe an sich schon möglich, wenn - wie du sagtest - die Kontamination nicht, oder in erträglichem Maße bis zur Oerfläche Vordringt.

Dies ist aber leider nu in einer Tiefe möglich, welche die dicke der Erdkruste übersteigt.
Der Hauptgrund für unterirdische Tests ist, dass der radioaktive Staub wegfällt und nicht per Wind über eine große Fläche verteilt wird.

Die Oberfläche über der Mine, dem Stollen , etc. ist trotzdem Stark kontaminiert.
Daher werden unterirdische Tests auch nur in gebieten mti felsigem Boden durchgeführt, damit kein radioaktiven Sand gibt, der dasselbe Verhalten wie radioaktiver Staub hätte.