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Warum gibt es Myonen ?

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    #46
    Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
    anders gesagt: du willst (oder kannst) die QFT nicht ernstnehmen.
    Was genau verstehst du eigentlich unter ernst nehmen ?
    Einfach nur zu sagen, die Formeln sind die Realität käme mir seltsam vor.
    Ich brauche schon irgendetwas Anschauliches, jedenfalls mehr als nur Formeln.
    Die "traditionelle" Physik liefert ja schon auch immer viele Bilder, auch wenn sie nicht zutreffen.
    Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
    Mit der "realen" Physik ist das so eine Sache. Die Welt besteht im Gegensatz zu unserer alltäglichen Erfahrung praktisch aus leerem Raum.
    Ich verstehe, was du meinst. Du beschreibst es ja auch sehr schön.
    Ein Atom ist keine mit irgendwelcher Materie gefüllte Kugel wie eine Orange.
    Aber an einen leeren Raum glaube ich auch nichts so ganz.

    Irgendetwas Ähnliches wie diese Quantenfelder müsste es schon geben, was diesen Raum ausfüllt. Es wird ja auch oft von Vakuumfluktuationen gesprochen.
    Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
    Und wenn die Stringtheorie sich als die Erklärung aller Dinge erweisen sollte, dann sind auch Quarks und Elektronen nur eine Wolke aus Nichts, in der irgendwo ein winzig kleiner String schwingt, der wahrscheinlich in etwa die Ausmaße einer Planck-Länge hat.
    Von Stringtheorie weiß ich eigentlich noch gar nichts, da habe ich unter Wikipedia noch nichts gelesen.
    Aber mir ist klar, dass Elektronen und Myonen so etwas wie Punkte ohne echte Ausdehnung sind.
    Also ein Elektron und Myon wären wohl sogar gleich groß, oder nicht ?

    Kommentar


      #47
      Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
      Die Elektronen sind winzig, etwa so groß wie Quarks - zwischen ihnen und dem Atomkern ist leerer Raum, der Kern nimmt nur einen winzigen Teil eines Atoms ein. Die Ausdehnung von Atomen wird praktisch durch das elektrische Feld der Elektronenhülle definiert.
      Selbst die Nukleonen im Kern sind nicht "massiv". Sie bestehen aus drei Quarks, bzw. aus einem wirren Gemisch von virtuellen Quarks und Gluonen.

      Und wenn die Stringtheorie sich als die Erklärung aller Dinge erweisen sollte, dann sind auch Quarks und Elektronen nur eine Wolke aus Nichts, in der irgendwo ein winzig kleiner String schwingt,
      nicht ganz. In der Stringtheorie geht man davon aus, dass elementare Teilchen - also auch Quarks und Leptonen, sofern sich nicht zeigt, dass sie aus noch elementareren Teilchen aufgebaut sind - nicht irgendwie einen String in sich tragen, sondern höchstselbst Strings sind. Es schwingt also kein String in einem Quark, sondern ein String mit einem bestimmten Schwingungszustand ist ein Quark.

      In der konventionellen QFT, ohne Stringtheorie, sind Elementarteilchen auch nicht "winzig", sondern punktförmig, d.h. komplett ohne Ausdehnung. Erst in der Stringtheorie erhalten Teilchen eine Ausdehung in zumindest einer Dimension.

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        #48
        Von Größe kann man in dem Bereich kaum mehr sprechen, weil sich das nicht mehr zuverlässig messen lässt.

        Mit leerem Raum meinte ich auch nicht wirkliche Leere. Natürlich ist der Raum von Feldern erfüllt und außerdem entstehen auch ständig Teilchenpaare, die sich gleich wieder vernichten.

        Wenn ich an meine Schulzeit denke, da war der "Dualismus" des Lichts von Teilchen und Welle noch ein Thema. Da hatte man dann die Vorstellung, da fliegt ein Teilchen wie eine Kugel durch die Gegend und verhält sich plötzlich überraschend wie eine Welle. Wie sollte man das verstehen?
        Man kann das Photon nicht wie eine Gewehrkugel ansehen. Es lässt sich auch beschreiben als ein magnetischer und ein elektrischer Feldvektor, die senkrecht zueinander oszillieren.

        Irgendein Physiker hat mal gesagt, wer behaupte, er habe die Quantentheorie verstande, der habe sie nicht verstanden.
        Das ist wohl der Knackpunkt - die Quantenwelt entzieht sich komplett unserem Vorstellungsvermögen, weil sie mit nichts in unseren Alltagserfahrungen übereinstimmt.


        .
        EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

        Mondkalb schrieb nach 1 Minute und 5 Sekunden:

        Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
        nicht ganz. In der Stringtheorie geht man davon aus, dass elementare Teilchen - also auch Quarks und Leptonen, sofern sich nicht zeigt, dass sie aus noch elementareren Teilchen aufgebaut sind - nicht irgendwie einen String in sich tragen, sondern höchstselbst Strings sind. Es schwingt also kein String in einem Quark, sondern ein String mit einem bestimmten Schwingungszustand ist ein Quark. ...
        Ja danke, das hatte ich mal wieder ungenau formuliert.
        Zuletzt geändert von Mondkalb; 27.05.2010, 14:19. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
        "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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          #49
          Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
          Was genau verstehst du eigentlich unter ernst nehmen ?
          z.B. dass man die Beschreibung von Teilchen als Anregungszuständen von Feldern als real akzeptiert, nicht bloß als mathematisches Hilfskonstrukt.

          Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
          Einfach nur zu sagen, die Formeln sind die Realität
          davon war keine Rede.

          Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
          Ich brauche schon irgendetwas Anschauliches,
          wenn man die QFT ernstnimmt, wären das die Felder.

          Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
          Irgendetwas Ähnliches wie diese Quantenfelder müsste es schon geben, was diesen Raum ausfüllt.
          die QFT ernstnehmen hieße z.B., davon auszugehen, dass das was den Raum ausfüllt, nicht nur "irgendetwas ähnliches" wie die Quantenfelder ist.

          Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
          Es wird ja auch oft von Vakuumfluktuationen gesprochen.
          Vakuumfluktuationen sind Fluktuationen von Feldern. Wenn du dich also dagegen sperrst, Feldern Realität zuzuschreiben, kannst du das mit Vakuumfluktuationen erst recht nicht machen.

          Das in der populärwissenschaftlichen Literatur häufig anzutreffende Bild von Vakuumfluktuationen in Gestalt von ständig entstehenden und wieder verschwindenden Teilchenpaaren solltest du nicht weiter ernstnehmen, das ist nur populärwissenschaftliche Poesie. In der QFT werden Teilchen auf Felder zurückgeführt, nicht umgekehrt.

          Kommentar


            #50
            Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
            Mit leerem Raum meinte ich auch nicht wirkliche Leere. Natürlich ist der Raum von Feldern erfüllt und außerdem entstehen auch ständig Teilchenpaare, die sich gleich wieder vernichten.
            Meine Vorstellung ist, dass dieser Raum und diese Felder irgendwie dasselbe sind. Aber so etwas wie Schleifenquantengravitation sagt mir auch nicht viel.
            Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
            Man kann das Photon nicht wie eine Gewehrkugel ansehen. Es lässt sich auch beschreiben als ein magnetischer und ein elektrischer Feldvektor, die senkrecht zueinander oszillieren.
            Unter einem elektrischen Feld kann ich mir auch nicht wirklich etwas vorstellen.

            Wie erzeugen eigentlich Elektronen und Myonen ihre elektrischen Felder ?
            Was ist dann das Feld ?
            Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
            Irgendein Physiker hat mal gesagt, wer behaupte, er habe die Quantentheorie verstande, der habe sie nicht verstanden. Das ist wohl der Knackpunkt - die Quantenwelt entzieht sich komplett unserem Vorstellungsvermögen, weil sie mit nichts in unseren Alltagserfahrungen übereinstimmt.
            Ich will ja auch nur den Unterschied zwischen Myon und Elektron verstehen .

            Kommentar


              #51
              Das sind einfach zwei elektrisch geladene Elementarteilchen mit unterschiedlichen Massen.

              Die Frage nach dem "warum" kann wohl auf absehbare Zeit niemand beantworten. ^^
              "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                #52
                Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                Von Größe kann man in dem Bereich kaum mehr sprechen, weil sich das nicht mehr zuverlässig messen lässt.
                ein wenig sichhaltiges Argument. In der Quantentheorie ohne Berücksichtigung der Gravitation ist räumliche Größe auf beliebig kleinen Skalen wohldefiniert.
                Erst in der Quantengravitation ändert sich das im Bereich der Planck-Länge.

                Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                Mit leerem Raum meinte ich auch nicht wirkliche Leere. Natürlich ist der Raum von Feldern erfüllt und außerdem entstehen auch ständig Teilchenpaare, die sich gleich wieder vernichten.
                so wird er in populärwissenschaftliche Poesiealben häufig dargestellt, das hat aber mit dem Bild, das die QFT tatsächlich liefert, wenig gemein. Bei Vakuumfluktuationen handelt es sich um Fluktuationen des Wertes, den ein Quantenfeld an verschiedenen Punkten im Raum hat, virtuelle Teilchen sind da überhaupt nicht beteiligt. Virtuelle Teilchen treten in der QFT nur bei Wechselwirkungsprozessen auf, und auch nur wenn man die Störungsrechnung benutzt.

                Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                Wenn ich an meine Schulzeit denke, da war der "Dualismus" des Lichts von Teilchen und Welle noch ein Thema.
                ist er eigentlich schon lange nicht mehr. Seit 1925 hat man mit der Schrödingerschen Wellenfunktion eine einheitliche Beschreibung, die sowohl den Teilchenpart als auch den Wellenpart abdeckt. Die QFT ist die Weiterentwicklung des Konzepts der Wellenfunktion: statt der Wellenfunktion gibt es ein Quantenfeld, von dem Quanten entstehen und verschwinden können.

                Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                Da hatte man dann die Vorstellung, da fliegt ein Teilchen wie eine Kugel durch die Gegend und verhält sich plötzlich überraschend wie eine Welle. Wie sollte man das verstehen?
                tritt z.B. beim Doppelspaltexperiment die Wellenfunktion durch beide Spalte, interferiert sie hinter dem Doppelspelt mit sich selbst. Sorgt man dafür, dass die Wellenfunktion so stark lokalisiert ist, dass sie nur durch einen der beiden Spalte tritt, oder deckt man alternativ einen Spalt ab, gibt es keine Interferenz. Bevor Schrödinger das Konzept der Wellenfunktion ersann, glaubte man, man müsse im einen Fall das Wellenbild bemühen und im anderen das Teilchenbild. Die Wellenfunktion erlaubt ein einheitliches Bild für beide Fälle.


                .
                EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                Agent Scullie schrieb nach 17 Minuten und 43 Sekunden:

                Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                Unter einem elektrischen Feld kann ich mir auch nicht wirklich etwas vorstellen.
                merkt man

                Vielleicht kennst du das Bild mit dem elektrischen Feldlinien. Das ist zum Verständnis der Natur eines Feldes allerdings nicht so gut geeignet. Besser ist das Bild, dass du dir an jeden Punkt im Raum einen Feldstärkevektor angebracht vorstellst. Je nachdem wie stark das Feld am jeweiligen Punkt ist, ist der Vektor kürzer oder länger. Er kann auch ein Nullvektor sein, wenn das Feld am betrachteten Punkt null ist. Man sagt dann auch, das Feld verschwinde, was aber missverständlich ist: das Feld an sich ist ja noch da, nur die Feldstärke, der Wert des Feldes, ist null.

                Dieses Bild trifft aber nur für Vektorfelder zu, wie das elektrische Feld oder auch das magnetische Feld eines ist. Es gibt noch andere Arten von Feldern, z.B. Skalarfeldes wie das Higgs-Feld. Statt eines Feldstärkevektors ist an jedem Punkt nur ein skalarer Wert des Feldes definiert, ohne Richtung.

                Das ganze beschreibt aber auch erstmal nur die klassische Feldtheorie. In der QFT kommt hinzu, dass der Wert eines Feldes i.a. nicht scharf ist, sonder fluktuiert. D.h. beim elektrische Feld z.B. sind der Betrag der Feldstärke wie auch die Richtung des Feldstärkevektors nicht genau festgelegt. Es gibt außerdem eine Unschärfebeziehung zwischen dem elektrischen und dem magnetischen Feld: je genauer der elektrische Feldstärkevektor festgelegt ist, desto unbestimmter ist der magnetische Feldstärkevektor.

                Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                Wie erzeugen eigentlich Elektronen und Myonen ihre elektrischen Felder ?
                in der klassischen Feldtheorie funktioniert das folgendermaßen: das Elektron beeinflusst des elektrischen Feldstärkevektor an dem Raumpunkt, an dem es sich befindet. Der Feldstärkevektor an diesem Raumpunkt beeinflusst wiederum die Feldstärkevektoren an den Nachbarpunkten, usw. Mathematisch drückt das durch partielle Differentialgleichungen aus, im Fall der EM-Wechselwirkungen wären das die Maxwell-Gleichungen.

                In der QFT wird die Sache noch etwas komplizieter aufgrund der Unschärfelationen, den der Aufenthaltsort des geladenen Teilchens (hier: Elektrons) und die Feldstärken der kräftetragenden Felder unterliegen.

                Wie es aussieht, bereitet dir nicht erst die QFT, sondern schon die klassische Feldtheorie Schwierigkeiten.
                Zuletzt geändert von Agent Scullie; 27.05.2010, 14:50. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                  #53
                  Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                  Was nützen uns Myonen ?

                  Wäre auch ein Universum ohne Myonen vorstellbar, oder gibt es einen zwingenden Grund für ihre Existenz ?
                  Also bisher ist im Universum nichst wirklich überflüssiges aufgetaucht. nur weil wir den Grund nicht verstehen, ist etwas noch lange nicht nutzlos.
                  >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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                    #54
                    Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen

                    Vielleicht kennst du das Bild mit dem elektrischen Feldlinien. Das ist zum Verständnis der Natur eines Feldes allerdings nicht so gut geeignet. Besser ist das Bild, dass du dir an jeden Punkt im Raum einen Feldstärkevektor angebracht vorstellst. Je nachdem wie stark das Feld am jeweiligen Punkt ist, ist der Vektor kürzer oder länger. Er kann auch ein Nullvektor sein, wenn das Feld am betrachteten Punkt null ist. Man sagt dann auch, das Feld verschwinde, was aber missverständlich ist: das Feld an sich ist ja noch da, nur die Feldstärke, der Wert des Feldes, ist null.

                    Dieses Bild trifft aber nur für Vektorfelder zu, wie das elektrische Feld oder auch das magnetische Feld eines ist. Es gibt noch andere Arten von Feldern, z.B. Skalarfeldes wie das Higgs-Feld. Statt eines Feldstärkevektors ist an jedem Punkt nur ein skalarer Wert des Feldes definiert, ohne Richtung.

                    Das ganze beschreibt aber auch erstmal nur die klassische Feldtheorie. In der QFT kommt hinzu, dass der Wert eines Feldes i.a. nicht scharf ist, sonder fluktuiert. D.h. beim elektrische Feld z.B. sind der Betrag der Feldstärke wie auch die Richtung des Feldstärkevektors nicht genau festgelegt. Es gibt außerdem eine Unschärfebeziehung zwischen dem elektrischen und dem magnetischen Feld: je genauer der elektrische Feldstärkevektor festgelegt ist, desto unbestimmter ist der magnetische Feldstärkevektor.

                    in der klassischen Feldtheorie funktioniert das folgendermaßen: das Elektron beeinflusst des elektrischen Feldstärkevektor an dem Raumpunkt, an dem es sich befindet. Der Feldstärkevektor an diesem Raumpunkt beeinflusst wiederum die Feldstärkevektoren an den Nachbarpunkten, usw. Mathematisch drückt das durch partielle Differentialgleichungen aus, im Fall der EM-Wechselwirkungen wären das die Maxwell-Gleichungen.

                    In der QFT wird die Sache noch etwas komplizieter aufgrund der Unschärfelationen, den der Aufenthaltsort des geladenen Teilchens (hier: Elektrons) und die Feldstärken der kräftetragenden Felder unterliegen.

                    Wie es aussieht, bereitet dir nicht erst die QFT, sondern schon die klassische Feldtheorie Schwierigkeiten.
                    Das finde ich als Beschreibung eines Feldes wesentlich anschaulicher als den Blödsinn mit den Feldlinien, den sie mir in der Schule eingetrichtert haben.

                    Ich habe über Jahre vergeblich versucht mir eine Vorstellung davon zu machen, worin denn wohl die physikalische Entsprechung dieser ominösen Feldlinien bestehen sollte.

                    Aber auch mit der Beeinflussung der Vektoren in der Umgebung des Teilchens habe ich noch so meine Schwierigkeiten. Wie macht es das denn? Woher weiß ein Vektor an einem bestimmten Raumpunkt, wie stark er zu sein hat und welche Richtung er einnimmt?

                    Bei der Beschreibung der Gravitationsfelder als Raumkrümmung finde ich das etwas eingängiger. Es gab ja wohl auch mal Versuche, elektromagnetische Felder durch eine Art Raumkrümmung zu beschreiben?

                    Übrigens ist das Gravitationsfeld heute wieder lokal besonders stark in meiner Küche. Mir ist der verdammte Käse runter gefallen.
                    "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

                    Kommentar


                      #55
                      Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                      Das finde ich als Beschreibung eines Feldes wesentlich anschaulicher als den Blödsinn mit den Feldlinien, den sie mir in der Schule eingetrichtert haben.

                      Ich habe über Jahre vergeblich versucht mir eine Vorstellung davon zu machen, worin denn wohl die physikalische Entsprechung dieser ominösen Feldlinien bestehen sollte.
                      Die Schule hat mir da auch nicht wirklich viel geholfen, und auch mit Büchern bin ich nicht weit gekommen, weshalb ich eigentlich nur noch in Wikipedia rumklicke.
                      Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                      merkt man
                      Danke.
                      Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                      Vielleicht kennst du das Bild mit dem elektrischen Feldlinien. Das ist zum Verständnis der Natur eines Feldes allerdings nicht so gut geeignet. Besser ist das Bild, dass du dir an jeden Punkt im Raum einen Feldstärkevektor angebracht vorstellst.
                      Diese einfache Vektorfeld-Vorstellung habe ich auch nicht gemeint. Natürlich kann ich mir an jeden Punkt einen Pfeil malen, und ich weiß auch, was Vektoren sind. Aber das erklärt mir nicht, was ich mir unter einem elektrischen Feld vorstellen soll.
                      Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                      Es gibt noch andere Arten von Feldern, z.B. Skalarfeldes wie das Higgs-Feld. Statt eines Feldstärkevektors ist an jedem Punkt nur ein skalarer Wert des Feldes definiert, ohne Richtung.
                      Ja, und es gibt noch Tensorfelder usw. Aber das ist nur Mathematik, nur Formeln.
                      Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                      Wie es aussieht, bereitet dir nicht erst die QFT, sondern schon die klassische Feldtheorie Schwierigkeiten.
                      Was erwartest du eigentlich von einem Nichtphysiker ?

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                        #56
                        Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                        Das finde ich als Beschreibung eines Feldes wesentlich anschaulicher als den Blödsinn mit den Feldlinien, den sie mir in der Schule eingetrichtert haben.
                        ganz so unsinnig ist das mit den Feldlinien auch wieder nicht. Es ist z.B. nützlich um zu verstehen, warum ein elektrostatisches Feld mit dem Quadrat des Abstandes von der Ladung abfällt, das Feld einer EM-Welle aber nur proportional zum Abstand. Auch andere Eigenschaften von EM-Wellen kann man aus der Forderung, dass die Feldlinien geschlossene Kurven bilden müssen, ableiten.

                        Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                        Aber auch mit der Beeinflussung der Vektoren in der Umgebung des Teilchens habe ich noch so meine Schwierigkeiten. Wie macht es das denn? Woher weiß ein Vektor an einem bestimmten Raumpunkt, wie stark er zu sein hat und welche Richtung er einnimmt?
                        nun, das ist ein generelles Problem, das man analog z.B. auch bei der klassischen Teilchenvorstellung hat. Woher weiß ein Teilchen z.B., dass es zu beschleunigen hat, wenn es einer Kraft ausgesetzt ist? Woher kennt es die Newtonschen Bewegungsaxiome?

                        Nach meinem Eindruck fällt es vielen Leuten leicht, die Gesetze der Mechanik einfach so ohne Hinterfragen hinzunehmen, während sie zugleich mit der Feldtheorie enorme Schwierigkeiten haben, obwohl in beiden Fällen im Endeffekt die gleichen Fragen auftauchen.

                        Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                        Bei der Beschreibung der Gravitationsfelder als Raumkrümmung finde ich das etwas eingängiger.
                        da stellt sich genauso die Frage: woher weiß die Krümmung am Punkt x, wie groß sie zu sein hat? Und wie beeinflusst ein Teilchen die Raumzeit in seiner Umgebung?

                        Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                        Übrigens ist das Gravitationsfeld heute wieder lokal besonders stark in meiner Küche. Mir ist der verdammte Käse runter gefallen.
                        na so ein Käse


                        .
                        EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                        Agent Scullie schrieb nach 6 Minuten und 17 Sekunden:

                        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                        Diese einfache Vektorfeld-Vorstellung habe ich auch nicht gemeint. Natürlich kann ich mir an jeden Punkt einen Pfeil malen, und ich weiß auch, was Vektoren sind. Aber das erklärt mir nicht, was ich mir unter einem elektrischen Feld vorstellen soll.

                        Ja, und es gibt noch Tensorfelder usw. Aber das ist nur Mathematik, nur Formeln.
                        das gleiche könnte man über das klassische Teilchenkonzept sagen: da ist ein Ortsvektor, der vom gewählten Koordinatenursprung zur Teilchenposition, zum Punkt im Raum, an dem sich das Teilchen aufhält, zeigt. Das ist auch "nur Mathematik, nur Formeln".

                        In der Feldtheorie hat man nur eben nicht einen einzigen Punkt im Raum, sondern ein Kontinuum davon, und statt einem einzigen Ortsvektor an jedem dieser Punkte einen Wert des Feldes.

                        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                        Was erwartest du eigentlich von einem Nichtphysiker ?
                        die Einsicht, dass er die moderne Physik entweder als zu hoch für sich erkennen oder aber er sich von vorgefassten Vorstellungen zu lösen bereits sein muss
                        Zuletzt geändert von Agent Scullie; 27.05.2010, 16:54. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

                        Kommentar


                          #57
                          Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                          In der Feldtheorie hat man nur eben nicht einen einzigen Punkt im Raum, sondern ein Kontinuum davon, und statt einem einzigen Ortsvektor an jedem dieser Punkte einen Wert des Feldes.
                          Und genau dieses Kontinuum zweifele ich an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der Natur so etwas wie den Zahlenstrahl mit reellen Zahlen gibt.

                          Meiner Ansicht nach ist so etwas wie die Theorie der Schleifenquantengravitation schon wesentlich sinniger:
                          Durch die Schleifenquantengravitation wird der Raum als dynamisches quantenmechanisches Spin-Netzwerk beschrieben, das durch Diagramme aus Linien und Knoten anschaulich darstellbar ist.
                          Aus Sicht der Schleifenquantengravitation ist der Raum kein Hintergrund für das in ihn eingebettete Geschehen, sondern selbst ein dynamisches Objekt, das den Gesetzen der Quantenmechanik gehorcht. Ein Quantenzustand des Raumes wird dabei durch ein Netz von Knoten beschrieben, die mit Linien verbunden sind. Den Knoten werden bestimmte Eigenschaften zugeordnet, die mathematisch denen des Spins von Elementarteilchen ähneln. Jedem Knoten lässt sich in gewissem Sinne ein Elementarvolumen zuordnen. Die Knotenabstände entsprechen der Planck-Länge.
                          Zwar kann ich mir das auch noch nicht so recht vorstellen, aber ich habe das Gefühl, es geht in eine richtige Richtung, während diese Quantenfeldtheorien auf einer Vorstellung von Raum und Zeit beharren, die ich eher skeptisch beurteile.

                          Allein auch schon mal, dass die Zeit in der gewöhnlichen Quantenphysik als Parameter auftritt und es zwar einen Ortsoperator, aber keinen Zeitoperator gibt, finde ich merkwürdig.

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                            #58
                            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                            Und genau dieses Kontinuum zweifele ich an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der Natur so etwas wie den Zahlenstrahl mit reellen Zahlen gibt.

                            Meiner Ansicht nach ist so etwas wie die Theorie der Schleifenquantengravitation schon wesentlich sinniger:
                            auch in der LQG wirst du nicht umhinkommen, Felder als real existent zu akzeptieren, auch wenn die nicht mehr auf einen Kontinuum, sondern auf einem diskretisierten Raum definiert sind. Für deine Fragen über Myonen und Elektronen macht das keinen nennenswerten Unterschied.

                            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                            Allein auch schon mal, dass die Zeit in der gewöhnlichen Quantenphysik als Parameter auftritt und es zwar einen Ortsoperator, aber keinen Zeitoperator gibt, finde ich merkwürdig.
                            eine unterschiedliche Behandlung von Raum und Zeit findet sich auch in der LQG. Der Raum ist das Spinnetzwerk, und die Zeit definiert sich als Pfad auf dem abstrakten Raum der Netzwerkkonfigurationen.

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                              #59
                              Etwas total Abenteuerliches zu Myonen und dem Zustandekommen ihrer Masse habe ich hier gefunden: Elementarteilchen und Kosmologie: Der allzu schwere Doppelgänger | Wissen | ZEIT ONLINE
                              Wer hat denn das bestellt?" — diese Frage ist ein beliebter rhetorischer Kniff des amerikanischen Physik-Nobelpreisträgers Isidore Rabi, wenn er auf das My-Meson — oder verkürzt: das Myon — zu sprechen kommt, das wohl überflüssigste Mitglied in der riesigen Familie der Elementarteilchen, die die Urbausteine aller Materie bilden
                              Ein rechter Grund für die Existenz der schwergewichtigen Elektronen-Doppelgänger ist ebensowenig aufzufinden wie eine Aufgabe im Zusammenspiel der Elementarteilchen, die nicht auch von den ohnehin vorhandenen Elektronen erfüllt werden könnte. Ihr einziger Lebenszweck scheint zu sein, sich alsbald in Elektronen zu verwandeln.
                              Einen wirklichen Sinn in ihrer Existenz zu finden, ist wohl schwierig.
                              Technisch nutzen kann man sie trotzdem (Fusion, Spektrometrie).
                              Zur Masse gibt es eine völlig bizarre Erklärung von Fred Hoyle und seinem Mitarbeiter V. Narlikar :
                              Die beiden Cambridge-Astrophysiker haben nun in ihrer. „Nature"-Notiz nichts weiter getan, als ihre kosmologische Theorie mit den für die Beschreibung von Elektronen und Myonen üblichen Formeln verhäkelt. Dabei finden sie, daß die Masse der Elektronen von allen im Weltall herumgeisternden Myonen hervorgerufen wird, während die Myonenmasse von der Einwirkung aller Elektronen herrührt. Und da es ungeheuer viel mehr Elektronen unterm Himmel gibt als Myonen, nimmt es nicht wunder, daß bei der kreuzweisen Einwirkung die Myonen erheblich schwerer ausfallen als die Elektronen, deren. Masse von den Myonen „erzeugt" wird.
                              Wenn ich es richtig sehe, ist das aus dem Jahr 1972 .


                              EDIT: Seltsam ist auch
                              Predictive Cosmology: Creation's secret revealed in muon-electron mass ratio = 206.768 283

                              By William Atkins
                              Monday, 10 August 2009 17:54

                              Science - Energy
                              Page 1 of 9
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                              It is well known in science that three forces—electromagnetic, strong, and weak—govern the microscopic world of elementary particles. However, the reason why any of these forces exist in the first place is a question that is seldom asked and has never been satisfactorily answered. The theory called "Predictive Cosmology" claims to state the reason and provides the answer through mμ/me = 206.768 283. Could this be a breakthrough in theoretical physics?
                              Siehe http://www.itwire.com/science-new
                              Zuletzt geändert von irony; 28.05.2010, 18:10.

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                                #60
                                Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                                Wenn ich es richtig sehe, ist das aus dem Jahr 1972 .
                                merkt man. Inzwischen kennt man mit dem Tauon noch einen weiteren völlig überflüssigen großen Bruder des Elektrons. Dagegen und gegen die großen Brüder der up-, down- und strange-Quarks (charm, bottom und top) macht sich das Myon richtig unauffällig.

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