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  • Halman
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Da wir nicht in der Zeit zurückreisen könne, um zu *beobachten*, was wirklich geschah, ist das der einzige sinnvolle Ansatz. Mathematische Modelle finden, sie zu allen Beobachtungsdaten passen. Sorry, aber jedwede Naturwissenschaft läuft einzig und allein darauf hinaus.
    Das ist natürlich richtig. Wir können AFAIK 13,7 Milliarden Jahren in die Vergangenheit blicken, aber der Anfang bleibt uns verborgen. Daher versuchen wir ja auch im CERN den Urknall zu simulieren, wenn Du mir diese laienhafte Formulierung erlaubst.

    Mit der klassischen Urknall-Theorie habe ich jedoch so mein Problem. Sie postuliert, dass die Angangssingularität einfach ohne Ursache da war, doch dann entstand daraus ein Universum in dem das Prinzipg von Ursache und Wirkung gilt.
    Geht man davon aus, dass nur das Universum existiert, so lässt sich der Anfang IMHO nicht schlüssig erklären.
    Lehrt die Urknall-Theorie denn nicht, dass das Universum aus "Nichts" entstand? Nimmt man am Anfang die Singularität weg, so bleibt nichts übrig, weil es außer ihr nichts gab.
    Hier drängt sich mir auf, dass eine weitere Annahme notwendig ist.

    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Wir können nicht beweisen oder widerlegen, ob nicht wirklich Engel jeden Gegenstand in Richtung des Erdmittelpunktes drücken. Wir können nur beobachten, daß sie dies offenbar unter Beachtung der bekannten Verhältnisse der Massen geschieht.
    Was können wir dann überhaupt wissen? Dann könnte man ebensogut Beobachtungsdaten ignorieren.
    Kennst Du den Film DARK STAR? Wie lauteten da noch die Fragen an Bombe 20? Eine lautete: "Woher weiß du das du existierst?" Darauf könnte man sicher antworten: "Cogito ergo sum." ( René Descartes).
    Die entscheidene Frage lautete: "Woher weiß du, das außer dir noch etwas existiert?"

    Wenn wir uns bei dem Begriff Wissen darauf einigen, dass wir aufgrund unserer Wahrnehumg wissen, dass das Universum existiert, können wir uns dann nicht auch darauf einigen, dass wir wissen, dass es einen unverkennbaren Zusammenhang zwischen Masse und Gravitation gibt? Das drängt sich doch geradezu auf.

    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Ich schon. Das ergibt sich schon aus der Masse der verschiedenen Sinn-Deutungen. Daß keine davon zutrifft ist einfach viel wahrscheinlicher als daß genau eine davon zutrifft.
    Das mag wahrscheinlicher erscheinen, aber damit ist es m.E. keineswegs zwingend. Zumal sich mir nicht erschließt, warum eine Vielzahl von Sinn-Deutungen zwangläufig dazu führen muss, dass sie alle nichtig sind.
    Dann könnte ich ebensogut behaupten, dass eine Vielzahl von Theorien ersonnen wurden, die sich als unzutreffend erwiesen haben. Erscheint es da auch wahrscheinlich, dass die gegenwärtigen Theorien ebenfalls unzutreffend sind?

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Wieso soll es nicht Aufgabe der Wissenschaft sein, herauszufinden, was wirklich geschah?
    Da wir nicht in der Zeit zurückreisen könne, um zu *beobachten*, was wirklich geschah, ist das der einzige sinnvolle Ansatz. Mathematische Modelle finden, sie zu allen Beobachtungsdaten passen. Sorry, aber jedwede Naturwissenschaft läuft einzig und allein darauf hinaus. Wir können nicht beweisen oder widerlegen, ob nicht wirklich Engel jeden Gegenstand in Richtung des Erdmittelpunktes drücken. Wir können nur beobachten, daß sie dies offenbar unter Beachtung der bekannten Verhältnisse der Massen geschieht.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Darin liegt durchaus eine gewisse Logik, allerdings halte ich diese Schlussfolgerung nicht für zwingend.
    Ich schon. Das ergibt sich schon aus der Masse der verschiedenen Sinn-Deutungen. Daß keine davon zutrifft ist einfach viel wahrscheinlicher als daß genau eine davon zutrifft.

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  • Halman
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Das ist auch überhaupt nicht die Aufgabe der Wissenschaft. Diese soll lediglich Modelle liefern, die möglichst einfach sind, mit allen Bobachtungsdaten übereinstimmen und zuverlässige Vorhersagen für die Zukunft liefern.
    Wieso soll es nicht Aufgabe der Wissenschaft sein, herauszufinden, was wirklich geschah? Ich denke, dass das Lüften dieses Geheimnisses die eigentliche Triebfeder ist.
    So ist es m.E. doch ein Ziel der Wissenschaft, zu ergründen, ob die Raumzeit mit einer Anfangsingularität ihren Anfang nahm, oder ob es gemäß der Big Bounce-Theorie eine Zeit vor unserem Universum gabst.

    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Die Frage nach dem "warum" zielt nunmal nicht auf physikalische Kausalitäten, sondern nach dem SINN. Und "Sinn" ist eine Kategorie menschlich-emotionalen Denkens, keine physikalische Größe. Es spricht quasi alles dafür, daß in der Natur kein objektiver Sinn enthalten ist. Die passenste Antwort nach dem Warum ist daher das Anthropisches Prinzip: Es gibt keinen Grund. Es könnte genausogut auch anders sein. Nur dann gäbe es uns nicht, um diese Frage zu stellen.
    Darin liegt durchaus eine gewisse Logik, allerdings halte ich diese Schlussfolgerung nicht für zwingend.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von prince Beitrag anzeigen
    Tja, genau genommen sind das zwar alles wunderschöne Ideen und Erklärungen, aber wenn man ehrlich ist weiß keiner was damals WIRKLICH geschah
    Das ist auch überhaupt nicht die Aufgabe der Wissenschaft. Diese soll lediglich Modelle liefern, die möglichst einfach sind, mit allen Bobachtungsdaten übereinstimmen und zuverlässige Vorhersagen für die Zukunft liefern.

    Zitat von prince Beitrag anzeigen
    Aber auch die schönste Urknalltheorie klärt die wichtigsten Fragen nicht..die nach dem WARUM.
    Die Frage nach dem "warum" zielt nunmal nicht auf physikalische Kausalitäten, sondern nach dem SINN. Und "Sinn" ist eine Kategorie menschlich-emotionalen Denkens, keine physikalische Größe. Es spricht quasi alles dafür, daß in der Natur kein objektiver Sinn enthalten ist. Die passenste Antwort nach dem Warum ist daher das Anthropisches Prinzip: Es gibt keinen Grund. Es könnte genausogut auch anders sein. Nur dann gäbe es uns nicht, um diese Frage zu stellen.

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  • prince
    antwortet
    Tja, genau genommen sind das zwar alles wunderschöne Ideen und Erklärungen, aber wenn man ehrlich ist weiß keiner was damals WIRKLICH geschah und es kann es kann auch keiner wissen.
    das sind alles nur Modell, die mit den beobachtbaren Fakten grade am Besten übereinstimmen.
    Aber das taten die newtonschen Gesetzte ja auch.
    Das sind Dinge die jenseits der menschlichen Vorstellungswelt liegen..so wie allein schon die schiere Größe des Weltalls...mit Milliarden von Sternen ind Milliarden Galaxien in Millionen von Galaxienhaufen in vermutlich Hundertausenden von Superhaufen...da fühlt man sich irgendwie ganz unbedeutend..

    Aber auch die schönste Urknalltheorie klärt die wichtigsten Fragen nicht..die nach dem WARUM.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von Dunderdon Beitrag anzeigen
    Das stimmt nur, wenn wir davon ausgehen, dass der Urknall die Raumzeit geschaffen hat. Die Vorstellung mehrerer "Bangs", die keine Urknälle sonder eben Supernovae größerer Ordnung sind, ist aber nicht unsinnig und erklärt die beobachteten Phänomene genauso.
    Eben nicht. Die Vorstellungen vom Urknall, die von einer Explosion von Materie in einen bereits vorhanden Raum hinein handeln, zeugen lediglich von Halbwissen und sind mit den Beobachtungen keineswegs vereinbar. Wer auf dieser Basis gegen die tatsächliche Urknalltheorie argumentieren will, macht sicht bestenfalls lächerlich.

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  • Agent Scullie
    antwortet
    Zitat von Dunderdon Beitrag anzeigen
    Das stimmt nur, wenn wir davon ausgehen, dass der Urknall die Raumzeit geschaffen hat.
    eher von der Gültigkeit der ART. Kosmologische Modelle mit Anfangssingularität leiten sich aus dieser ab, nicht umgekehrt.

    Zitat von Dunderdon Beitrag anzeigen
    Die Vorstellung mehrerer "Bangs", die keine Urknälle sonder eben Supernovae größerer Ordnung sind, ist aber nicht unsinnig und erklärt die beobachteten Phänomene genauso.
    auf jeden Fall entspräche eine solche Vorstellung nicht den gängigen Vorstellungen der heutigen Kosmologie und sollte daher ausdrücklich als Außenseitertheorie - oder genauer: als Laientheorie, da kein Kosmologie so eine Theorie vertritt - ausgewiesen werden.

    Dass sie die beobachteten Phänomene erklären könnte, wage ich auch zu bezweifeln. Z.B. wäre ja die Lichtausbreitung ganz anders als im Modell des expandierenden Raumes. So müsste eine Galaxie, deren Licht x Mrd. Jahre zu uns unterwegs war, zum Zeitpunkt der Lichtemission auch x Mrd. Lichtjahre von uns entfernt gewesen sein, da es kein Anlaufen des Lichts gegegen die Expansion des Raumes gäbe. Die kosmische Hintergrundstrahlung dürfte auch nicht beobachtbar sein, da sie sich vom Ort der Explosion ausgehend scheller als die Galaxien ausgebreitet haben müsste und deshalb heute nur in einer dünnen Kugelschale außerhalb des mit Galaxien gefüllten Raumbereichs befinden müsste. Kurzum: eine auf Eigenbewegungen der Galaxien beruhende kosmische Expansion hätte ein ganz anderes Aussehen des Universums zur Folge als eine auf einer Expansion des Raumes respektive Krümmung der Raumzeit beruhende.

    Ob ein Modell wie deines überhaupt mit der ART verträglich wäre, ist noch eine andere Frage. Da Materie die Raumzeit beeinflusst, sollte sie auch Auswirkungen auf deren Globalstruktur haben. Eine auf ewige unveränderliche Raumzeit mit darin ablaufenden Explosionen dürfte damit nicht unbedingt zusammenpassen.

    Zitat von Dunderdon Beitrag anzeigen
    Unsinnig finde ich Theorien über die Zeit vor der Zeit,
    in Modellen ohne Anfangssingularität gibt es ja auch keine Zeit vor der Zeit. Im Big Bounce Szenario z.B. gibt es eine Zeit vor dem Big Bounce, dabei handelt es sich aber nicht um eine Zeit vor der Zeit, da die Zeit nicht mit dem Bog Bounce beginnt, schließlich ist der keine Anfangssingularität.

    Zitat von Dunderdon Beitrag anzeigen
    den Ort des Nicht-Raumes (weil Singularität),
    Theorien über einen Ort des Nicht-Raumes gibt es nicht.

    Zitat von Dunderdon Beitrag anzeigen
    die Entstehung von Materie aus dem Nichts
    in Modellen mit Anfangssingularität entsteht die Materie nicht aus dem Nichts. Dazu hätte ja vor der Materie bereits die Zeit existieren müssen, damit es einen Zeitraum hätte geben können, in dem nichts vorhanden war. Die Zeit nimmt aber selbst erst an der Anfangssingularität ihren Anfang, deswegen liegt da auch keine Entstehung von Materie aus dem Nichts vor.

    Zweifellos gelten Modelle mit Anfangssingularität auch unter Kosmologen als unbefriedigend oder unelegant. Zu deiner Strategie, zur vorrelativistischen Physik zurückzukehren und Raum und Zeit wieder als statischen Hintergrund zu deuten, entschließt sich trotzdem niemand. Eher favorisiert man Modelle wie den Big Bounce oder die ewige Inflation, die am ART-Bild festhalten, aber ohne Anfangssingularität auskommen.

    Zitat von Dunderdon Beitrag anzeigen
    die ersten fünf Sekunden des Universums oder ähnliches.
    was passt dir an den ersten fünf Sekunden nicht?


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Agent Scullie schrieb nach 9 Minuten und 45 Sekunden:

    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Wow, so 'einfach' ist das ?
    Mit Kruskal-Szekeres-Koordinaten kann ich dann wieder mit Halb-Wissen bluffen.
    schande über dich, dass du bluffen willst. Wir sind hier nicht beim Pokerspielen.

    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Sieht mathematisch-aesthetisch, weil Ockham-Razor-mäßig aus.
    du solltest es eher unter topologischen Gesichtspunkten betrachten.

    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Die kleinen Raum-Zeit-Skalen bedeuten ja indirekt, daß es zwischen diesen >c-Teilchen keinen Informations-Austausch gibt.
    kann man so eigentlich nicht sagen. Zwischen zwei Testteilchen, die sich durch die Expansion des Raumes überlichtschnell voneinander entfernen, ist durchaus ein Informationsaustausch möglich. Stell dir ein Lichtsignal vor, das von einem der beiden Teilchen ausgesandt wird. Je weiter es sich von dem Teilchen entfernt, desto stärker wird es von der Expansion des Raumes "mitgezogen". Aus Sicht des emittierenden Teilchens wächst die Geschwindigkeit des Lichtsignals dadurch auch über die Lichtgeschwindigkeit hinaus. Dadurch kann es dann prinzipiell das andere Teilchen erreichen.

    Z.B. können wir im expandierenden Universum durchaus Galaxien sehen, die sich mit Überlichtgeschwindigkeit von uns entfernen. Es gibt zwar den Teilchen- und Ereignishorizont, jenseits derer wir keine Galaxien mehr sehen können, die sind aber beide nicht dadurch gegeben, dass an ihnen die Fluchtgeschwindigkeit die Lichtgeschwindigkeit erreicht. Eine sehr gutes Buch zu dem Thema ist der 8. Band der Bergmann/Schäfer-Reihe, der setzt allerdings Kenntnisse der Differential- und Integralrechnung voraus.

    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Naja, riecht nach zirkulärer Argumentation meinerseits.
    na wenn du meinst.
    Zuletzt geändert von Agent Scullie; 15.05.2010, 22:17. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Dunderdon
    antwortet
    Kosmologie geht davon aus, dass Raum und Zeit selbst nicht einfach nur eine statische Kulisse sind, vor deren Hintergrund sich das kosmische Geschehen abspielt, vielmehr sind sie aktive Teilnehmer an der Entwicklung des Universums. Das bedeutet unter anderem, dass die kosmische Expansion eben kein Auseinanderstreben der Galaxien in einem unveränderlichen Raum ist, sondern eine Expansion des Raumes selbst, der homogen mit Galaxien gefüllt ist (von lokalen Inhomogenitäten wie Galaxienhaufen, Superhaufen oder Voids abgesehen). In der klassischen Theorie vom Urknall sind es dann auch Raum und Zeit selbst, die im Urknall ihren Ursprung hatten. Die Vorstellung mehrerer Big Bangs innerhalb derselben Raumzeit-Mannigfaltigkeit ist daher unsinnig.
    Das stimmt nur, wenn wir davon ausgehen, dass der Urknall die Raumzeit geschaffen hat. Die Vorstellung mehrerer "Bangs", die keine Urknälle sonder eben Supernovae größerer Ordnung sind, ist aber nicht unsinnig und erklärt die beobachteten Phänomene genauso.

    Unsinnig finde ich Theorien über die Zeit vor der Zeit, den Ort des Nicht-Raumes (weil Singularität), die Entstehung von Materie aus dem Nichts (Gottes Willen löst den Urknall aus, oder was?), die ersten fünf Sekunden des Universums oder ähnliches.

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  • Thomas W. Riker
    antwortet
    Wow, so 'einfach' ist das ?
    Mit Kruskal-Szekeres-Koordinaten kann ich dann wieder mit Halb-Wissen bluffen. Sieht mathematisch-aesthetisch, weil Ockham-Razor-mäßig aus.

    Die kleinen Raum-Zeit-Skalen bedeuten ja indirekt, daß es zwischen diesen >c-Teilchen keinen Informations-Austausch gibt. Naja, riecht nach zirkulärer Argumentation meinerseits.

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  • Agent Scullie
    antwortet
    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Etwas, was für viele verwirrend ist, ist der Punkt, daß Raum weder Energie noch Materie (beides ist ja miteinander verrechenbar) ist und daher für die Ausdehnung des Raumes nicht die Beschränkung durch die Lichtgeschwindigkeit gilt, denn der Raum selber enthält keine Information.
    das kann man so eigentlich nicht sagen. In einem expandierenden Raum kann der Abstand zwischen zwei Testteilchen schneller wachsen als mit Lichtgeschwindigkeit. Das hat aber nichts damit zu tun, dass der Raum weder Energie noch Materie ist oder keine Information enthält. Eher damit, dass dabei keine Überlichtgeschwindigkeit bezogen auf lokale Distanzmarkierungen (so drückte es Lawrence M. Krauss aus) auftritt. Jedes der beiden Testteilchen hat bezogen auf andere Teilchen in seiner lokalen Umgebung immer nur eine Geschwindigkeit unterhalb der Lichtgeschwindigkeit. "Lokal" bedeutet hierbei auf Skalen die klein sind gegen die Krümmung der Raumzeit. Das andere Testteilchen, das sich überlichtschnell entfernt, gehört daher nicht mehr zur lokalen Umgebung.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Agent Scullie schrieb nach 6 Minuten und 14 Sekunden:

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Inwiefern unterscheidet sich die allgemeine kosmologische Anfangssingularität von der Singulartät eines Schwarzen Loches?
    eine allgemeine kosmologische Anfangs- oder Endsingularität zeichnet sich dadurch aus, dass alles Weltlinien in der Raumzeit entweder aus ihr hervorgehen (Anfangssingularität) oder in ihr enden (Endsingularität, "Big Crunch"). Auf eine Singularität im Zentrum eines schwarzen Loches trifft das nicht zu, an der enden nur diejenigen Weltlinien, die in das schwarze Loch hineinführen.

    Anschaulich kann man sich das am besten über das Kruskal-Diagramm eines schwarzen Loches klarmachen:

    Kruskal-Szekeres-Koordinaten ? Wikipedia

    Demgegenüber wäre eine allgemeine kosmologische Anfangssingularität eine waagerechte Gerade unten bzw. eine Endsingularität eine waagerechte Gerade oben.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Agent Scullie schrieb nach 1 Minute und 25 Sekunden:

    Zitat von prince Beitrag anzeigen
    Das stimmt nicht, die Wissenschaft kann einfach keine Aussagen darüber treffen was vorher war und wo es war.
    Ich habe da meine eigene Theorie, aber naja.

    Was den "Ort" angeht, das wurde ja schon gesagt, laut der aktuellen Therorie gibt es den Ort des Urknalls nicht, weil der Raum sich aus sich selbst herraus ausdehnte und es noch heute tut.
    Verstehen kann ich das auch nicht, ist aber der aktuelle Stand.
    vor 40 Jahren war das der aktuelle Stand. Mittlerweile geht der Trend in Richtung Modelle ohne Anfangssingularität. Beispiele sind der Big Bounce oder die ewige Inflation.
    Zuletzt geändert von Agent Scullie; 15.05.2010, 20:25. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Halman
    antwortet
    Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
    nunja, sie hängt auch von der Amplitude ab. Nur ist die bei fester Photonenzahl (hier: eins) kein unabhängiger Parameter, sondern durch die Strahlungsintensität festgelegt, und die wiederum durch die Frequenz. Heißt: ein blaues Photon hat nicht nur mehr Energie als ein rotes, bei ihm ist auch die Amplitude höher.
    Danke für die gute Erklärung, Agent Scullie.
    Wenn mein Gedächnis mich nicht trügt, so kam der Begriff Amplitude in meinen Physik-Unterricht nie vor.
    In Verbindung mit EM-Wellen sind mir nur die Begriffe Frequenz und Wellenlänge bekannt.

    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Etwas, was für viele verwirrend ist, ist der Punkt, daß Raum weder Energie noch Materie (beides ist ja miteinander verrechenbar) ist und daher für die Ausdehnung des Raumes nicht die Beschränkung durch die Lichtgeschwindigkeit gilt, denn der Raum selber enthält keine Information.
    Hm, interessante Erklärung. Was hälst Du von dieser: Bewegungen sind dadurch definiert, dass sich etwas im Raum bewegt, z.B. von Koordinate A zu Koordinate B.
    Wenn hingegen der Raum selbst expandiert, stellt dies keine Bewegung in dem Sinne dar, dass sich etwas innerhalb des Raumes bewegt. Daher unterliegt die Expansion auch keiner Lichtgeschwindigkeitsgrenze.

    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Das andere ist der Begriff Singularität, der im Thema schwarzes Loch ein anderer ist, als im Thema der allgemeinen kosmologischen Anfangssingularität.
    \\// TWR
    Inwiefern unterscheidet sich die allgemeine kosmologische Anfangssingularität von der Singulartät eines Schwarzen Loches?

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  • prince
    antwortet
    Zitat von Orkrist Beitrag anzeigen
    Vor dem Urknall war nichts also auch kein leerer Raum (weil auch leerer Raum ist schon etwas) und wo nichts ist kann es auch keinen Punkt gegeben haben an dem der Urknall stattgefunden hat.
    Das stimmt nicht, die Wissenschaft kann einfach keine Aussagen darüber treffen was vorher war und wo es war.
    Ich habe da meine eigene Theorie, aber naja.

    Was den "Ort" angeht, das wurde ja schon gesagt, laut der aktuellen Therorie gibt es den Ort des Urknalls nicht, weil der Raum sich aus sich selbst herraus ausdehnte und es noch heute tut.
    Verstehen kann ich das auch nicht, ist aber der aktuelle Stand.

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  • Thomas W. Riker
    antwortet
    Etwas, was für viele verwirrend ist, ist der Punkt, daß Raum weder Energie noch Materie (beides ist ja miteinander verrechenbar) ist und daher für die Ausdehnung des Raumes nicht die Beschränkung durch die Lichtgeschwindigkeit gilt, denn der Raum selber enthält keine Information.
    Das andere ist der Begriff Singularität, der im Thema schwarzes Loch ein anderer ist, als im Thema der allgemeinen kosmologischen Anfangssingularität.
    \\// TWR

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  • Agent Scullie
    antwortet
    Zitat von Dunderdon Beitrag anzeigen
    Diese Diskussion verdeutlicht wieder einmal, wie unsinnig die Annahme eines Urknalls tatsächlich ist. Während in der Tat alles darauf hinweist, dass sich vor ca. ein paar Milliarden Jahren eine Explosion ereignet hat, die eine konventionelle Supernova lahm aussehen lässt, deutet rein garnichts darauf hin, dass es zuvor oder an anderen Orten nicht auch Materie und Zeit gegeben hat, die es immer noch gibt.

    Wenn wir davon ausgehen können, dass es sowas wie einen Big Bounce gibt, wieso kann es dann nicht auch zwei Big Bounce nebeneinander geben, deren Materie sich ab und an vermischt? oder n deartige Phänomene paralell im Universum?
    das hört sich sehr danach an, als ob du der laienhaften Vorstellung anhängst, die Expansion des Universums sei so etwas wie die Expansion einer Materiewolke in einen umgebenden leeren Raum hinein, und der Urknall sei eine Explosion gewesen, die die Materie von einem zentralen Punkt aus in dessen Umgebung hinausschleuderte.

    Zwar wurde in diesem Thread schon besprochen, dass sich diese naive Sichtweise nicht mit den Vorstellungen der modernen Kosmologie deckt, ich kann es aber für dich gerne noch einmal wiederholen: die moderne Kosmologie geht davon aus, dass Raum und Zeit selbst nicht einfach nur eine statische Kulisse sind, vor deren Hintergrund sich das kosmische Geschehen abspielt, vielmehr sind sie aktive Teilnehmer an der Entwicklung des Universums. Das bedeutet unter anderem, dass die kosmische Expansion eben kein Auseinanderstreben der Galaxien in einem unveränderlichen Raum ist, sondern eine Expansion des Raumes selbst, der homogen mit Galaxien gefüllt ist (von lokalen Inhomogenitäten wie Galaxienhaufen, Superhaufen oder Voids abgesehen). In der klassischen Theorie vom Urknall sind es dann auch Raum und Zeit selbst, die im Urknall ihren Ursprung hatten. Die Vorstellung mehrerer Big Bangs innerhalb derselben Raumzeit-Mannigfaltigkeit ist daher unsinnig.

    Die in der populärwissenschaftlichen Literatur häufig anzutreffende Umschreibung des Urknalls als Explosion, vergleichbar einer Supernova, ist freilich unpräzise und für Laien sehr verwirrend. Die Bezeichnung "Big Bang" wurde übrigens von einem Gegner der Urknall-Theorie, Fred Hoyle, ersonnen, der sie damit verspotten wollte. Unglücklicherweise hat sich die irreführende Bezeichnung dann eingebürgert. Ein passenderer Name wäre "allgemeine kosmologische Anfangssingularität", oder kurz "Anfangssingularität".

    Grundlegend für die moderne Kosmologie ist die allgemeine Relativitätstheorie (ART), die das Phänomen der Gravitation als Krümmung der Raumzeit beschreibt. Daraus lassen sich dann auch Modelle über die Globalstruktur der Raumzeit ableiten, welche gerade die Basis für die Kosmologie bilden.

    Der von dir genannte Big Bounce ist ein Beispiel für ein kosmologisches Modell ohne Anfangssingularität. Statt dass Raum und Zeit aus einer Singularität hervorgingen, war demnach der Raum - und zwar der gesamte Raum, nicht nur ein begrenzter Ausschnitt - zunächst sei unbestimmter Zeit am kollabieren, bis schließlich im Big Bounce der Kollaps in eine Expansion - ebenfalls des Raumes als Ganzem - umschlug.

    Ein anderes Modell ohne Anfangssingularität ist Andrej Lindes und Alexander Vilenkins ewige Inflation. Laut diesem Modell ist die Expansion allerdings nicht überall im ganzen Raum homogen, vielmehr gibt es Regionen mit stark beschleunigter, inflationärer Expansion, sowie Regionen mit verlangsamter Expansion. Wobei Regionen des letzteren Typs aus Regionen des ersteren Typs hervorgehen. Da könnte man dann schon eher davon sprechen, dass es ganz viele räumlich getrennte Big Bangs geben würde, sofern man mit Big Bang keine Anfangssingularität meint, sondern den Übergang von inflationärer Expansion in gewöhnliche verlangsamte Expansion. Zwar beobachten wir im heutigen Universum eine beschleunigte Expansion, diese ist aber weitaus weniger rasant als während der Inflationsphase, daher kann der heute für uns beobachtbare Ausschnitt des Universums in Lindes und Vilenkins Szenario mit einer Region verlangsamter Expansion identifiziert werden.

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  • Dunderdon
    antwortet
    Diese Diskussion verdeutlicht wieder einmal, wie unsinnig die Annahme eines Urknalls tatsächlich ist. Während in der Tat alles darauf hinweist, dass sich vor ca. ein paar Milliarden Jahren eine Explosion ereignet hat, die eine konventionelle Supernova lahm aussehen lässt, deutet rein garnichts darauf hin, dass es zuvor oder an anderen Orten nicht auch Materie und Zeit gegeben hat, die es immer noch gibt.

    Wenn wir davon ausgehen können, dass es sowas wie einen Big Bounce gibt, wieso kann es dann nicht auch zwei Big Bounce nebeneinander geben, deren Materie sich ab und an vermischt? oder n deartige Phänomene paralell im Universum?

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