Ich habe während einer meiner Semesterarbeiten einige seltsame Zusammenhänge zwischen dem Sozialverhalten von Bakterien und von Menschen feststellen können. Bei google und in wissenschaftlichen Datenbanken finde ich jedoch keine Texte, die dieses Thema behandeln:
Bakterien
Bakterien haben im genetischen Code vorprogrammierte "Verhaltensregeln", die durch Botenstoffe der Umgebung der Bakterien aktiviert/deaktiviert werden.
Zum Beispiel senden Bakterien vermehrt Signalstoffe an die Umgebung aus, wenn es ihnen an Energiequellen mangelt (z.B. Kohlenstoffquellen wie Glukose).
Diese Signalstoffe werden von anderen Bakterien empfangen und lösen ab einer gewissen Konzentration eine Reaktion aus. Einige Bakterien stellen sogar ihre Nahrungsaufnahme fast komplett ein und beginnen mit der Produktion einer Schleimschicht, die als Transportmittel für Nährstoffe und andere Bakterien fungiert. Dadruch bildet sich ein Biofilm in dem viele Bakterien (sogar unterschiedlicher Gattungen) miteinander leben und verschiedene Aufgaben übernehmen. So gibt es auch Bakterien, die wie Nährstofffabriken die Nährstoffe für ihre Umgebung produzieren.
Der Vorteil eines solchen Biofilms ist, dass sobald eine Energiequelle gefunden wird, alle Bewohner des Biofilms einen Anteil davon erhalten.
Das Bemerkenswerte ist, dass ein Biofilm jedoch niemals bis ins Unendliche wachsen könnte selbst wenn es genügend Nahrung gäbe. Ab einer gewissen Größe fortlaufendem Überflusses an Nährstoffen beginnen einige Bakterien sich Reserven anzulegen und stellen ihre anderen Aktivitäten ein. Diese Bakterien wachsen zu regelrechten Giganten unter den Bakterien heran und entziehen dem System immer mehr die Energie. Zusätzlich verringert sich auch die sonstige Zusammenarbeit der Bakterien und der Biofilm "vertrocknet" langsam bis die Bakterien wieder als Einzelgänger leben oder aussterben.
Daraufhin beginnt der Zyklus von Anfang an. Wobei ein neuer Zyklus schon an anderer Stelle beginnen könnte bevor der alte Zyklus ganz zu ende ist.
Menschen
Der Mensch ist ein mehrzelliger Organismus, der aus vielen verschiedenen Zellen aufgebaut ist, die alle miteinander weitesgehend Kooperieren.
Der Mensch benötigt zur Fortpflanzung einen weiteren Partner und ist somit eigentlich im biologischem Sinne kein Einzelgänger. Trotzdem ist der Mensch bei Mangelerscheinen an Nähstoffen dazu bereit mit anderen Menschen zu kooperieren, die ihm nicht zur Fortpflanzung bedienlich sind.
Es bilden sich Menschengruppen.
Jeder Mensch in einer Gruppe übernimmt eine Gewisse Aufgabe damit die Nahrungsbeschaffung vereinfacht wird. Zusätzlich spezialisieren sich einige Menschen auf die Produktion von weiteren Gebrauchsgegenständen, die von anderen Mitgliedern in der Gruppe erworben/genutzt werden können. Der Vorteil dieser Zusammenarbeit ist, dass alle in der Gruppe einen Anteil an der Nahrungsmittel- und Produktvielfalt haben.
Um die Flächenabdeckung und Vielfalt an Nahrungsmittel und Gebrauchsgegenständen zu erhöhen, schließen sich mehr und mehr Gruppen zu einer größeren Gesellschaft zusammen. Dabei hängt es vom Überfluss und Bedarf an Nahrung ab, ob die Gruppen viele oder wenige Gemeinsamkeiten haben müssen. Bei sehr großem Überfluss sind die Gruppenunterschiede nicht relevant.
In unserer modernen Gesellschaft kann Geld als Energieträger angesehen werden. Ab einem gewissen Grad an Überfluss und Zivilisationsgröße beginnen einige Menschen immer mehr Energie zu speichern. Dabei stellen sie beinahe alle anderen "produktiven" Aktivitäten ein. Dem System wird somit immer mehr Energie entzogen und an wenigen Punkten konzentriert.
Gleichzeitig verringert sich bei großem Überfluss an Nahrungsmitteln und Gebrauchsgegenständen in der Umgebung des Menschen die Kooperationsbereitschaft jedes einzelnen Mitglieds der Gesellschaft. Das Gefüge des Systems bricht langsam zusammen und meistens kommt es in dieser Phase zu großen Konflikten und Kriegen.
Daraufhin beginnt der Zyklus von Anfang an. Wobei ein neuer Zyklus schon an anderer Stelle beginnen kann bevor der alte Zyklus ganz zu ende ist.
Feststellung
Natürlich ist die menschliche Gesellschaft viel Komplexer aufgebaut als eine Bakteriengesellschaft. Doch sind diese Unterschiede meistens quantitativ. Qualitativ gesehen zeigen Bakterien und Menschen die selbe Verhaltensformen.
Jetzt stellt sich die Frage wieviel Einfluss die höhere Intelligenz des einzelnen Menschen auf die Entwicklung der menschlichen Zivilisation hat. Der Mensch hat sich die letzten tausenden Jahre nicht großartig genetisch verändert, so dass man häufig ein Wiederholungsmuster von Geschehnissen in der menschlichen Geschichte erkennen kann.
Wie viel davon ist uns Menschen vorprogrammiert und wie viel können wir selbst die Entwicklung unserer Zivilisation beeinflussen?
Kennt ihr irgendwelche Literatur, die auch dieses Thema behandelt? Vielleicht habe ich bisher noch nicht das richtige Buch gefunden? :-)
Bakterien
Bakterien haben im genetischen Code vorprogrammierte "Verhaltensregeln", die durch Botenstoffe der Umgebung der Bakterien aktiviert/deaktiviert werden.
Zum Beispiel senden Bakterien vermehrt Signalstoffe an die Umgebung aus, wenn es ihnen an Energiequellen mangelt (z.B. Kohlenstoffquellen wie Glukose).
Diese Signalstoffe werden von anderen Bakterien empfangen und lösen ab einer gewissen Konzentration eine Reaktion aus. Einige Bakterien stellen sogar ihre Nahrungsaufnahme fast komplett ein und beginnen mit der Produktion einer Schleimschicht, die als Transportmittel für Nährstoffe und andere Bakterien fungiert. Dadruch bildet sich ein Biofilm in dem viele Bakterien (sogar unterschiedlicher Gattungen) miteinander leben und verschiedene Aufgaben übernehmen. So gibt es auch Bakterien, die wie Nährstofffabriken die Nährstoffe für ihre Umgebung produzieren.
Der Vorteil eines solchen Biofilms ist, dass sobald eine Energiequelle gefunden wird, alle Bewohner des Biofilms einen Anteil davon erhalten.
Das Bemerkenswerte ist, dass ein Biofilm jedoch niemals bis ins Unendliche wachsen könnte selbst wenn es genügend Nahrung gäbe. Ab einer gewissen Größe fortlaufendem Überflusses an Nährstoffen beginnen einige Bakterien sich Reserven anzulegen und stellen ihre anderen Aktivitäten ein. Diese Bakterien wachsen zu regelrechten Giganten unter den Bakterien heran und entziehen dem System immer mehr die Energie. Zusätzlich verringert sich auch die sonstige Zusammenarbeit der Bakterien und der Biofilm "vertrocknet" langsam bis die Bakterien wieder als Einzelgänger leben oder aussterben.
Daraufhin beginnt der Zyklus von Anfang an. Wobei ein neuer Zyklus schon an anderer Stelle beginnen könnte bevor der alte Zyklus ganz zu ende ist.
Menschen
Der Mensch ist ein mehrzelliger Organismus, der aus vielen verschiedenen Zellen aufgebaut ist, die alle miteinander weitesgehend Kooperieren.
Der Mensch benötigt zur Fortpflanzung einen weiteren Partner und ist somit eigentlich im biologischem Sinne kein Einzelgänger. Trotzdem ist der Mensch bei Mangelerscheinen an Nähstoffen dazu bereit mit anderen Menschen zu kooperieren, die ihm nicht zur Fortpflanzung bedienlich sind.
Es bilden sich Menschengruppen.
Jeder Mensch in einer Gruppe übernimmt eine Gewisse Aufgabe damit die Nahrungsbeschaffung vereinfacht wird. Zusätzlich spezialisieren sich einige Menschen auf die Produktion von weiteren Gebrauchsgegenständen, die von anderen Mitgliedern in der Gruppe erworben/genutzt werden können. Der Vorteil dieser Zusammenarbeit ist, dass alle in der Gruppe einen Anteil an der Nahrungsmittel- und Produktvielfalt haben.
Um die Flächenabdeckung und Vielfalt an Nahrungsmittel und Gebrauchsgegenständen zu erhöhen, schließen sich mehr und mehr Gruppen zu einer größeren Gesellschaft zusammen. Dabei hängt es vom Überfluss und Bedarf an Nahrung ab, ob die Gruppen viele oder wenige Gemeinsamkeiten haben müssen. Bei sehr großem Überfluss sind die Gruppenunterschiede nicht relevant.
In unserer modernen Gesellschaft kann Geld als Energieträger angesehen werden. Ab einem gewissen Grad an Überfluss und Zivilisationsgröße beginnen einige Menschen immer mehr Energie zu speichern. Dabei stellen sie beinahe alle anderen "produktiven" Aktivitäten ein. Dem System wird somit immer mehr Energie entzogen und an wenigen Punkten konzentriert.
Gleichzeitig verringert sich bei großem Überfluss an Nahrungsmitteln und Gebrauchsgegenständen in der Umgebung des Menschen die Kooperationsbereitschaft jedes einzelnen Mitglieds der Gesellschaft. Das Gefüge des Systems bricht langsam zusammen und meistens kommt es in dieser Phase zu großen Konflikten und Kriegen.
Daraufhin beginnt der Zyklus von Anfang an. Wobei ein neuer Zyklus schon an anderer Stelle beginnen kann bevor der alte Zyklus ganz zu ende ist.
Feststellung
Natürlich ist die menschliche Gesellschaft viel Komplexer aufgebaut als eine Bakteriengesellschaft. Doch sind diese Unterschiede meistens quantitativ. Qualitativ gesehen zeigen Bakterien und Menschen die selbe Verhaltensformen.
Jetzt stellt sich die Frage wieviel Einfluss die höhere Intelligenz des einzelnen Menschen auf die Entwicklung der menschlichen Zivilisation hat. Der Mensch hat sich die letzten tausenden Jahre nicht großartig genetisch verändert, so dass man häufig ein Wiederholungsmuster von Geschehnissen in der menschlichen Geschichte erkennen kann.
Wie viel davon ist uns Menschen vorprogrammiert und wie viel können wir selbst die Entwicklung unserer Zivilisation beeinflussen?
Kennt ihr irgendwelche Literatur, die auch dieses Thema behandelt? Vielleicht habe ich bisher noch nicht das richtige Buch gefunden? :-)
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