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    Wenn die Radaranlage exakt auf die Erde ausgerichtet ist, dann reicht es wohl.

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      HD 10180 Exoplanetensystem mit 9 Planeten

      Bisher ging man davon aus, dass 2 Exoplanetensystem 6 Planeten haben.
      Kepler-11 und HD 10180.
      2011 ging man bei letzterem von 6 Planeten von Uranusmasse aus und vermutete einen siebten, nicht belegbaren.
      Durch verfeinerte Methoden lässt sich der 7. klar belegen mit mindestens der Masse der Erde und einer Umlaufdauer von 1,18 Tagen.
      Ein 8. Planet hat mindestens die doppelte Erdmasse und eine Unlaufdauer von 9,7 Tagen. Der 9. Planet hat mindestens 5 Erdmassen und eine Umlaufdauer von 68 Tagen. Keine der Supererden befindet sich in der habitablen Zone des Sternes.
      Noch ist allerdings denkbar, dass es sich nur um zufällige statistische Schwankungen handelt.
      Der sonnenähnliche Stern HD 10180 ist 127 Lichtjahre entfernt im südlichen Sternbild Kleine Wasserschlange.
      Bisher sind 763 Exoplaneten bestätigt, über 2200 Kandidaten der Kepler-Mission warten noch auf die Bestätigung.

      Benjamin Knispel in Sterne und Weltraum Juni 2012, S.16
      We re-analyse the HARPS radial velocities of HD 10180 and calculate the probabilities of models with differing numbers of periodic signals in the data. We test the significance of the seven signals, corresponding to seven exoplanets orbiting the star, in the Bayesian framework and perform comparisons of models with up to nine periodicities. We use posterior samplings and Bayesian model probabilities in our analyses together with suitable prior probability densities and prior model probabilities to extract all the significant signals from the data and to receive reliable uncertainties for the orbital parameters of the six, possibly seven, known exoplanets in the system. According to our results, there is evidence for up to nine planets orbiting HD 10180, which would make this this star a record holder in having more planets in its orbits than there are in the Solar system. We revise the uncertainties of the previously reported six planets in the system, verify the existence of the seventh signal, and announce the detection of two additional statistically significant signals in the data. If of planetary origin, these two additional signals would correspond to planets with minimum masses of 5.1$^{+3.1}_{-3.2}$ and 1.9$^{+1.6}_{-1.8}$ M$_{\oplus}$ on orbits with 67.55$^{+0.68}_{-0.88}$ and 9.655$^{+0.022}_{-0.072}$ days periods (denoted using the 99% credibility intervals), respectively.
      Slawa Ukrajini!

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        Kepler hat mal wieder ein hübsches Pärchen gefunden:

        In einer Entfernung von 1200 Lj nähern sich die Exoplaneten Kepler-36b (4,5 Erdmassen, Dichte 7,5g/cm³) und Kepler-36c (8 Erdmassen, Dichte 0,9 g/cm3) alle 97 Tage auf minimal den 5-fachen Abstand Erde-Mond, also knapp 2 Miokm an. Sie umkreisen Kepler-36a in 14 bzw 16 Tagen, also in 7:8-Resonanz (Gibt's diese Resonanz im Sonnensystem?). Einer der beiden ist ein Felsplanet in Erdgröße, der andere ist ein Gasplanet in Neptungröße.

        Weltraumteleskop: Planeten-Paar beim engen Tanz um Sonne erwischt - Nachrichten Wissenschaft - Weltraum - WELT ONLINE

        Für faszinierte Blicke der Planetenbewohner sind die Planetenoberflächen allerdings deutlich zu heiß.
        Zuletzt geändert von Thomas W. Riker; 22.06.2012, 17:38.
        Slawa Ukrajini!

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          Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
          Kepler hat mal wieder ein hübsches Pärchen gefunden:

          In einer Entfernung von 1200 Lj nähern sich die Exoplaneten Kepler-36b (4,5 Erdmassen, Dichte 7,5g/cm³) und Kepler-36c (8 Erdmassen, Dichte 0,9 g/cm3) alle 97 Tage auf minimal den 5-fachen Abstand Erde-Mond, also knapp 2 Miokm an. Sie umkreisen Kepler-36a in 14 bzw 16 Tagen, also in 7:8-Resonanz (Gibt's diese Resonanz im Sonnensystem?). Einer der beiden ist ein Felsplanet in Erdgröße, der andere ist ein Gasplanet in Neptungröße.
          Kepler-36b hat eine Dichte von ca 7,5g/cm³? Ist das nicht ein bisschen viel? Ich meine...in dem Bereich liegt Eisen/Stahl. Aus was würde denn der Planet bestehen können? Ein massiver Klumpen aus Eisen wäre wohl kaum zu erwarten oder? Ich ziehe jetzt mal einen Schichtaufbau in Betracht. Dann wäre außen leichteres Gestein (o.ä.). Aber was wäre dann im Inneren um eine mittlere Dichte von 7,5g/cm³ zu erreichen? Blei?


          MfG

          Marpfel
          "<Wretched> Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat"
          "Ich habe es schon häufig als bedauerlich empfunden, dass Noah und seine Sippe das Boot nicht verpasst haben." - Mark Twain

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            Ich glaube, die Angabe von Massen und Dichten sind in der NASA HP und auch in Science. Man geht von einem sehr hohem Eisen-Anteil aus.
            Google Dich am besten durch Kepler-36, da findet man seit heute ziemlich viele links.
            Slawa Ukrajini!

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              Kepler-36b hat eine Dichte von ca 7,5g/cm³? Ist das nicht ein bisschen viel? Ich meine...in dem Bereich liegt Eisen/Stahl.
              Die Erde ist auch dichter als eine simple Mischung von 70% Silikaten und 30% Eisen vermuten liesse. Das hängt damit zusammen, dass die Gravitation eben auch den Planeten komprimiert und dichtere Kristallanordnungen erzwingt. Es gibt ein Silikat-Mineral, das in der Erde nur ganz knapp an der Kern-Mantel-Grenze stabil ist: Post-Perovskit. Der Mantel einer Supererde besteht wohl zu einem grossen Teil aus hochdichtem Post-Perovskit. Aber auch der Erdkern ist deutlich dichter als Eisen unter Oberflächendruck (rund 10 g/cm^3, IIRC). Aus solchen Druck-Dichte Übergängen ergeben sich theoretische Masse-Radius-Verhältniskurven. Für einen Planeten mit einem erdähnlichen Eisenanteil gilt in etwa: R = M^0.27 (R und M in Vielfachen der Werte bei der Erde). Ist der Planet kleiner als das, muss der Eisenanteil höher sein. Ist er grösser, hat er wohl eine massive Atmosphäre, die den Durchmesser aufbläht.
              Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
              Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

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                Das Hubble-ST hat mal wieder was Heißes im Angebot:

                HD189733A, ~60Lj entfernt, verdampft mit Röntgenstrahlung einen jupitergroßen Planeten in ca 5 Miokm, der den Stern in 53h umkreist, im Ausmaß von 1000t/sec! Bis 2010 war der Stern noch unauffällig, danach erhöhte sich seine Helligkeit im Röntgenspektrum um das Vierfache.
                Der Planet (Oberflächentemperatur ~1000°C) ist aus Sicht der Erde ein Transitplanet und erhält rund 3 Mio mal mehr Röntgenstrahlung als die Erde von der Sonne.

                : "Hubble"-Teleskop beobachtet verdampfende Planeten-Atmosphäre - Nachrichten Newsticker - DPA - Infoline - Wissenschaft (DPA) - WELT ONLINE
                Slawa Ukrajini!

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                  Zitat von McWire Beitrag anzeigen
                  Damit werden bisherige Schätzungen der Drake-Gleichung ja ad absurdum geführt. Wenn ich mir überlege, welche Diskussion damals ausgebrochen ist, als ich darüber spekuliert habe, es könnte in der Milchstraße bis zu 100 Millionen erdähnlicher Planeten geben und jetzt sprechen Forscher von Milliarden...
                  Bei der Frage nach der bewohnbaren Zone muss man allerdings auch immer weiter fragen: Bewohnbar für wen? Selbst für die Erde gibt es überzeugende Studien, dass die Phase höheren (=multizellulären) Lebens nur einen Abschnitt von 10 oder 20% der Gesamtexistenzdauer der Biosphäre ausmacht. Das Leben auf der Erde begann mit einer langen Phase bakterieller Biodiversität und Bakterien werden das letzte sein, was auf der von der alternden Sonne überhitzten Erde noch überleben kann.

                  Bei den im Zitat angesprochenen Supererden um Rote Zwerge würde ich nicht mehr als bakterielles Leben erwarten, denn die Rahmenbedingungen sind für alles andere doch extrem ungünstig.

                  Die Strahlungsausbrüche speziell der Roten Zwerge sehe ich hier sehr problematisch. Selbst wenn solch ein Ausbruch nur alle paar Jahrzehnte vorkommt, so nimmt die Helligkeit des Sterns dabei jedesmal um das Mehrfache zu. Selbst eine dichte Uratmosphäre eines Planeten mit einem Oberflächendruck von mehreren Bar wäre wohl nach dem 1000. Ausbruch komplett erodiert (= hinfort geweht). Leben auf dem Planeten - sofern es überhaupt genug Zeit hätte zu entstehen - wäre dann tot. Die sonnenzugewandte Seite des Planeten würde sich dauerhaft auf mehrere hundert Grad aufheizen, die abgewandte Seite auf ewig in kryogenen Temperaturen erstarren.

                  Der Begriff "erdähnlich" ist in diesem Zusammenhang auch irreführend. Astronomen meinen damit einen Felsenplaneten von Erdgröße +/- x%. Mehr ist damit erst einmal nicht gemeint.
                  Zuletzt geändert von Liopleurodon; 05.07.2012, 22:38.
                  "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                    Naja ich denk mal mit roten Zwergen hat man tatsächlich einige Probleme. Z.B. das Planeten in der bewohnbaren Zone höchstwahrscheinlich tidal locked sind.

                    Aber da nach neueren Erkenntnissen wohl praktisch alle Sterne Planeten haben sollte das wohl nicht so das Problem sein.
                    Orange, gelbe und weiß-gelbe Sterne gibt es schließlich genug.
                    Scheinbar sind erdähnliche Planeten sogar häufiger als Gasriesen und Gesteinsplaneten können sich viel früher als bisher angenommen bilden. Das alles zusammen genommen bedeutet garnicht mal so schlechte Chancen für Leben.
                    Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
                    "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
                    "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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                      Im Moment werden nur relativ wenige Exoplaneten bestätigt.
                      Kepler hat erst 74 von 2321 Exoplaneten-Kandidaten confirmed, dies ist aber immerhin rund 1/10 aller bisher bestätigten 779 Exoplaneten.
                      Nahm lange die nummerische Dynamik zu:
                      Entdeckungen
                      1989-1998: 19;
                      1999-2008: 315;
                      2009: 81; 2010: 114 und 2011 sogar 189 Exoplaneten;
                      sind es 2012 erst 61 Exoplaneten.
                      Es geht jetzt wohl darum mittel- bis langperiodische Planeten zum zweiten/dritten Mal zu bestätigen. Dies ist wohl der Grund, warum die Mission deutlich verlängert wurde.
                      Slawa Ukrajini!

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                        Spitzer Space Telescope hat zum ersten Mal einen Exoplaneten-Kandidaten entdeckt, und zwar den bisher Zweitkleinsten (der bisher Kleinste hat 57% des Erddurchmessers und wurde von kepler entdeckt).
                        GJ436 in 33 Lj Entfernung hat schon einen Planeten in Neptungröße (GJ436b). Der neue Exo UCF-1.01 hat einen Durchmesser von ~8400km, umkreist seinen Stern in einer Distanz von ~2,7Miokm in ca 1,4 Tagen. Seine Oberfläche ist etwa 600°C heiß.

                        NASA - Spitzer Finds Possible Exoplanet Smaller Than Earth
                        Slawa Ukrajini!

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                          Fachliches zu Exoplaneten...

                          Hallo, wem's interessiert...

                          Manchmal ist es auch ganz gut zu wissen, was die Wissenschaft über Exoplaneten rausgekriegt hat. Eine "fachliche" Fortsetzungsreihe findet Ihr hier

                          Naturwunder ...: Exoplaneten (1)

                          Ist nicht ganz einfach, da ein bischen Mathematik und Physik mit drin ist. Wie gesagt, ist Science, nicht Fiction. Mit diesem Wissen läßt es sich dann aber viel besser über ScienceFiction und "Außerirdische" diskutieren...


                          Ach so, auch die Folien der Vorlesungsreihe "Astrobiologie" dürften vielleicht für den einen oder anderen interessant sein (Randleiste)

                          Gruß
                          Kater Humpel

                          Kommentar


                            Zitat von Kater Humpel Beitrag anzeigen
                            Hallo, wem's interessiert...

                            Manchmal ist es auch ganz gut zu wissen, was die Wissenschaft über Exoplaneten rausgekriegt hat. Eine "fachliche" Fortsetzungsreihe findet Ihr hier

                            Naturwunder ...: Exoplaneten (1)

                            Ist nicht ganz einfach, da ein bischen Mathematik und Physik mit drin ist. Wie gesagt, ist Science, nicht Fiction. Mit diesem Wissen läßt es sich dann aber viel besser über ScienceFiction und "Außerirdische" diskutieren...


                            Ach so, auch die Folien der Vorlesungsreihe "Astrobiologie" dürften vielleicht für den einen oder anderen interessant sein (Randleiste)

                            Gruß
                            Kater Humpel
                            Herzlich willkommen im SFF

                            Kater Humpel

                            und vielen Dank für den interessanten link.
                            Es gibt übrigens schon einen Exoplaneten-Thread mit >250 Beiträgen, der Dich sicher interessiert, zumal dort auch einige Naturwissenschaftler aktiv und fachkundig posten!
                            Slawa Ukrajini!

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                              planeten gibt es sicherlich genügend die leben beherbergen. nicht alles muss oberflächlich sein oder auf mofas sitzen und coole sonnbrillen tragen.

                              viele lebensformen könnten unterirdisch gesiedelt sein z.b. tierisches leben ähnlich wie bei uns. villeicht auch nur viren oder bakterien und paar pilze.

                              es könnte auh lebewesen geben die venus umgebung bevorzugen, andere bevorzugen eiseskälte und dunkelheit. wiederum andere brauchen kein wasser - villeicht wäre es sogar tötlich.

                              unsere wissenschaft kann viel spekulieren oder viele tolle tatsachen als fakt festsetzten - aber eben auch nur solange bis es tatsächlich bestätigt ist. dank unserer technik sind wir schon erheblich weiter als irgendwelche druiden die sterne zählen, aber wir sind immernoch am anfang, und das wird wohl noch ne weile so bleiben

                              Kommentar


                                Ein Video-link aus Sterne und Weltraum, 9/2012, S.27:



                                Sonnenuntergang auf der Supererde Gliese 667 Cc
                                Slawa Ukrajini!

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