Richtig, ich habe auch nichts von dreifacher Schwerkraft geschrieben, sondern von "relativ hoher Schwerkraft".
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Einiges ist, obwohl sich die Daten-Lage seit 14:00h verbessert hat, weiterhin auf einem Niveau grober Spekulation. Die mit Gliese 581 beschäftigten Forscher gehen aber von klareren Daten in den nächsten Monaten aus.
Man kann natürlich alles mit allem vergleichen und Ähnlichkeiten beschreiben. Man sollte dann aber klarstellen, was persönliche Wertung ist und was messbare Daten sind.
Beispielsweise beträgt die Masse von "g" minimal 3,1 bis 4,3 Erdmassen, da die angewandte Messmethode lediglich Minimalmassen liefert. Man versucht jetzt wohl Präzisierungen durch andere Methoden. Und eine Angabe der Maximaltemperatur wird auch noch nicht gemacht. Wie lange es in diesem System stabile Bedingungen für die Planeten gibt, ist auch noch spekulativ.Slawa Ukrajini!
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Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigenIch halte es für klüger, den Begriff "Erdähnlich" überhaupt nicht zu verwenden. Laien verstehen ihn sowieso falsch, und die eigentlich der Wahrheit verpflichteten Journalisten, basteln daraus möglichst populistische Schlagzeilen.
Man sollte den Planeten so beschreiben wie er ist, und nicht dem Leser zu falschen Interpretationen verführen.
Qualitative Größen die man benötigt, in aufsteigender Gewichtung:
- Masse
- Dichte (daraus folgend die Größe und daraus folgend die Oberflächenbeschleunigung)
- Verhältnis Atmosphäre zu Festkörper
- Oberflächentemperatur
- Anteil an Wasser an der Planetenmasse
- Chemische Zusammensetzung der Atmosphäre, wobei ausschlaggebend die prozentualen Anteile an Stickstoff, (Di)Sauerstoff und Ozon sind.
Masse wird gewichtet mit dem Multiplikator 0,1
Dichte wird gewichtet mit dem Multiplikator 0,5
Verhältnis Atmosphäre zu Festkörper wird gewichtet mit dem Multiplikator 1 (ursprüngliches Definitionskritierium eines erdähnlichen Planeten)
Oberflächentemperatur wird gewichtet mit dem Faktor 2
Wasseranteil wird gewichtet mit dem Faktor 4
Verhältnis der Anteile von Stickstoff, Sauerstoff und Ozon werden gewichtet mit dem Faktor 10
Wenn man das System konsequent anwendet, müsste so in etwa folgendes heraus kommen:
Hot Jupiters haben dann meinetwegen eine Erdähnlichkeit von 0,001
Unser Jupiter eine Erdähnlichkeit von 0,01
Der Neptun eine von 0,03
Der Mond eine von 0,09
Der Merkur eine von 0,1
Die Venus eine von 0,3
Der Mars eine von 0,5
Der Titan eine von 0,5
Die Erde eine von 1
Der Saturnmond Titan punktet insbesondere dadurch, dass er als einer der wenigen Körper im Sonnensystem eine Atmosphäre hat, welche nicht Hauptsächlich aus CO2 sondern aus Stickstoff besteht. Damit ist er im Hauptgewichtungspunkt der Erde sehr viel ähnlicher als Mars oder Venus.
Größere Abzüge gibt es bei der Oberflächentemperatur, dem Wasseranteil und der Masse
Gliese 581 g würde auf dieser Skala wohl eine 0,4 erreichen, also knapp oberhalb der Venus.
Ich hoffe ihr seit mit dieser Grundidee einverstanden..Mein Profil bei Memory Alpha
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Zitat von Thomas W. RikerKönnen wir uns auf "erdähnlicher Planet" einigen?
Insofern: nein, das ist keine erdähnliche Welt, zumindest lässt sich das heute nicht entscheiden. Es ist aber eine potentiell erdähnliche Welt. Das ist auch schon was. Und ich finde es bemerkenswert, dass sie "nur" 20 Lichtjahre weit entfernt ist.
Zitat von DannyboyDie Gleichgewichtstemperatur der Venus beträgt so ca. 330 K, knapp 60 °C.
Zitat von Thomas W. RikerBei der wahrscheinlich gebundenen Rotation kommen erdähnliche Temperaturbedingungen wohl nur in einem engen Streifen an der Tag-/Nachtgrenze vor, wobei es wohl unwahrscheinlich ist, dass bestimmt werden kann ob die Achse des Planeten eine ähnliche Neigung wie die Erde und es damit Jahreszeiten gibt.
Beispielsweise beträgt die Masse von "g" minimal 3,1 bis 4,3 Erdmassen, da die angewandte Messmethode lediglich Minimalmassen liefert.
Hat man die Masse, und nimmt man eine Felszusammensetzung an, kann man ungefähr den Durchmesser bestimmen. Der skaliert für Felsplaneten grob nach D = M^0.27, dh, mit 3.1 bis 4.3 Erdmassen kommen wir auf 1.35 bis 1.48 Erddurchmesser und Oberflächengravitationen von 1.7 bis 1.96 Ge.
Wie lange es in diesem System stabile Bedingungen für die Planeten gibt, ist auch noch spekulativ.
Zitat von McWireGliese 581 g würde auf dieser Skala wohl eine 0,4 erreichen, also knapp oberhalb der Venus.Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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Zitat von Bynaus Beitrag anzeigenSicher? Was hast du denn für das Verhältnis von Sauerstoff, Stickstoff und Ozon angenommen, und von welchem Wasseranteil gehst du aus? Alle anderen Faktoren sind in deinem Model ja praktisch vernachlässigbar...
Korrektur
Masse wird gewichtet mit dem Multiplikator 0,5
Dichte wird gewichtet mit dem Multiplikator 0,75
Verhältnis Atmosphäre zu Festkörper wird gewichtet mit dem Multiplikator 1 (ursprüngliches Definitionskritierium eines erdähnlichen Planeten)
Oberflächentemperatur wird gewichtet mit dem Faktor 2
Wasseranteil wird gewichtet mit dem Faktor 2
Verhältnis der Anteile von Stickstoff und Sauerstoff werden gewichtet mit dem Faktor 3 und 5Mein Profil bei Memory Alpha
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Ja stimmt, die Gewichtungsmultiplikatoren sind wohl etwas zu groß und wenig durchdacht.
Wie bist du auf den Wert von "0.4" für Gliese 581 g gekommen, wenn du doch gar nicht weisst, in welchem Verhältnis dort Wasser, Stickstoff etc stehen? Entweder musst du, um deinen Zahlenwert zu erhalten, eine Annahme treffen oder einen Bereich angeben, den dieser Wert annehmen kann...Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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Zitat von Bynaus Beitrag anzeigenWie bist du auf den Wert von "0.4" für Gliese 581 g gekommen, wenn du doch gar nicht weisst, in welchem Verhältnis dort Wasser, Stickstoff etc stehen? Entweder musst du, um deinen Zahlenwert zu erhalten, eine Annahme treffen oder einen Bereich angeben, den dieser Wert annehmen kann...
Ich werde demnächst ein Excel-Dokument erstellen, mit dem man unter den von mir angegebenen Faktoren die Erdähnlichkeit berechnen kann.
Ich habe paar Formeln durchprobiert und bin nun zum Schluss gekommen, dass man hier die Normalverteilung nehmen kann, wobei der Nullpunkt bei den Daten der Erde angenommen wird.Mein Profil bei Memory Alpha
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@McWire
Welchen praktischen Wert hat den diese Skala? Laien können damit nichts anfangen, mir graut vor der Vorstellung was Journalisten da herauslesen würden, und für einen Astronomen (ob nun Amateur oder Profi) ist sie vollkommen wertlos.Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
Dr. Sheldon Lee Cooper
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@ Bynaus
Der Begriff "potentiell erdähnlich" gefällt mir, zumal ich Deine Begründung akzeptiere: einige Kriterien sind zur Zeit nicht überprüfbar und werden es u.U. auch nie sein. Dies bedeutet dann auch, das "erdähnlich" ein sehr stark determinierter Begriff ist, für den es evtl. nie den Wahrheitswert 1 gibt. Nun gut, das ist eine klare Linie. Also nicht erdähnlich, aber trotzdem "WOW!".
Zur gebundenen Rotation. Da hatte ich mal wieder was durcheinander gebracht. Aufgrund der Libration können wir 59% der Mondoberfläche sehen. Ein entsprechender Effekt bei "g" könnte einen Streifen mit Tag-/Nacht-Rhythmus bewirken, bzw so etwas wie Jahreszeiten, wobei das Jahr von "g" mit 37 Erdtagen einiges an Anpassungsfähigkeit z.B. von Pflanzen verlangen würde. Aber als Ausschlußkriterium,sehe ich das nicht.
@McWire
Deine Grundidee finde ich gut.
Man sollte eine Petition des SFF an die internationale Astronomie Union schicken, so eine gewichtete Kriterien-Liste zu erarbeiten.
Da ich das ernst meine, ganz bewußt keine Smiley an dieser Stelle. Allerdings bleibt es ein Problem, dass einige Kriterien nicht überprüfbar sind. Dies ist aber in der Wissenschaftsgeschichte wirklich nichts Neues.Slawa Ukrajini!
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Aufgrund der Libration können wir 59% der Mondoberfläche sehen. Ein entsprechender Effekt bei "g" könnte einen Streifen mit Tag-/Nacht-Rhythmus bewirken, bzw so etwas wie Jahreszeiten, wobei das Jahr von "g" mit 37 Erdtagen einiges an Anpassungsfähigkeit z.B. von Pflanzen verlangen würde. Aber als Ausschlußkriterium,sehe ich das nicht.Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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Zitat von Bynaus Beitrag anzeigenIch sehe die gebundene Rotation auch nicht unbedingt als Ausschlusskriterium für eine allenfalls vorhandene Biosphäre. Und ja, okay, vielleicht gibt es etwas Libration, wenn der Planet einen exzentrischen Orbit hat (allerdings gibts dann auch Gezeitenreibung und damit viele Vulkane...).
Und die biologische Entwicklung auf der Erde ist ja auch nicht unbedingt linear und einförmig.Slawa Ukrajini!
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Zitat von Bynaus Beitrag anzeigenIch sehe die gebundene Rotation auch nicht unbedingt als Ausschlusskriterium für eine allenfalls vorhandene Biosphäre. Und ja, okay, vielleicht gibt es etwas Libration, wenn der Planet einen exzentrischen Orbit hat (allerdings gibts dann auch Gezeitenreibung und damit viele Vulkane...).
Damit ein Planet erdähnlich ist, braucht man weder die Stärke seiner Magnetosphäre zu kennen, noch die gebundene Rotation, die Stabilität der Rotationsachse durch einen natürlichen Satelliten.
Das sind alles wichtige Punkte für die Evolution höheren Lebens, aber halt kein Kriterium ob ein Planetenkörper der Erde ähnlich ist.Mein Profil bei Memory Alpha
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Vorhin habe ich mir wie alle Jahre wieder das "Kosmos Himmelsjahr" für 2011 gekauft. Wie schnell sich die Erkenntnisse über die Exos verbessern, kann man im Monatsthema September, S. 186-191 nachlesen. Über folgenden Satz - im Gegensatz dazu mein #21 - mußte ich sehr schmunzeln: "Die Kepler-Mission wird wohl einige Dutzend Exoplaneten von erdähnlicher Größe aufspüren - so hofft man."
Vor 2 Monaten war es ein Dutzend x ein Dutzend, kurz nach Missionsbeginn! Die Hoffnungen gehen jetzt wohl in Richtung einige Tausend. Die Darwin-Teleskope (ESA, Start 2015) sollen auf Infrarot-Basis dann sogar eine Tausend mal bessere Helligkeitsauflösung haben, dazu kommt noch das NASA-Projekt "Terrestrial Planet Finder". Kepler soll übrigens 150.000 (!) Sterne jeweils - jede - halbe Stunde fotometrieren, die in einer spitzwinkligen Pyramide bis in einer Entfernung von 3000 Lj sind und einen sonnenähnlichen Abstand vom Zentrum der Milchstraße haben (zwischen Deneb/Schwan und Wega/Leier).Zuletzt geändert von Thomas W. Riker; 12.10.2010, 15:46.Slawa Ukrajini!
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In diesem interessanten Artikel wirde über technische Verbesserungen berichtet, die es wohl ermöglichen, das Licht eines Sterns so auszublenden, das Exo-planeten direkt detektiert werden können. Das ist besonders interessant, weil man durch spektroskopische Methoden zusätzliche Informationen über die Zusammensetzung planetarer Atmosphären gewinnen könnte.
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Interessantes Doppelsternsystem mit Planeten, die vermutlich aus den Überresten der ehemaligen Hülle des weißen Zwerges entstanden sind:
1.700 Lichtjahre von der Sonne entfernt tickt eine ?kosmische Uhr?"Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)
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