Der Exoplaneten - Thread

[happymichi]

Würde sich eigentlich unser Mond terraformieren lassen? Oder braucht es dafür einen flüssigen Kern?

[Harmakhis]

Das einzige, was mich wundert, ist, dass 90 oder 95% der Gene bisher noch als funktionslos angesehen werden (warum sollte sich die Evolution dann die Mühe machen, das Zeugs mitzuschleppen?).
Scheint so, als würde die Proteinmaschine halt doch nur zu Teilen richtig gedeutet.

Das ist ja auch eine völlig falsche Aussage. Heutzutage wird eigentlich kein nennenswert großes Stück der DNA als funktionslos gesehen. Es gibt zwar viele Abschnitte (vor allem bei den Transposonen, etc.), wo man nicht weiß wofür sie gut sind, aber als "junk DNA" im klassischen Sinne wird da nichts mehr bezeichnet. Bei vielen werden Regulatorfunktionen, etc. vorgeschlagen. Nachdem viele Dogmen der Genetik (z.B. nur DNA in RNA möglich und nicht umgekehrt) so heute nicht mehr gelten, muss man mit diesem populärwissenschaftlichen Schlagwörtern zur Genetik und Zellbiologie vorsichtig sein, dazu entwickeln sich die Erkenntnisse einfach zu schnell.

Abgesehen davon, dass die Aussage, des "mitschleppens" auch ein fundamentales Missverständnis der Mechanismen der Evolution durchscheinen lässt. Die Evolution schleppt alles mit solange das "ablegen" keinen Vorteil bringt. Insofern ist die Aufsummierung alter, vielleicht ungenutzer Gene leicht zu erklären.

[LuckyGuy]

Das "Mitschleppen" funktionsloser Gene wäre eine Verschwendung von Zeit, Energie und Nährstoffen.

Das "ablegen" ist also ein evolutionärer Vorteil, weshalb es sich ohne Zweifel durchsetzen muss.

[endar]

"Alte" Gene werden aber von Zeit zu Zeit auch mal wieder reaktiviert. Insofern kann es auch ein Nachteil sein, wenn das Archiv zu schnell entsorgt werden würde.

[Harmakhis]

Das "Mitschleppen" funktionsloser Gene wäre eine Verschwendung von Zeit, Energie und Nährstoffen.

Das "ablegen" ist also ein evolutionärer Vorteil, weshalb es sich ohne Zweifel durchsetzen muss.

Wieso ist es denn das? Kannst du wirklich belegen, dass ein Organismus mit einem dadurch kleinen Genom einen signifikat hohen Fortpflanzungsvorteil hat, dass es die alten Genen wirklich ausselektiert. Nur weil dadurch vielleicht die Kopie der DNA bei der Bildung der Keimzellen .5 Mikrosekunden schneller geht wird der Organismus eben diese Keimzellen nicht schneller unters Volk bringen können. Und wenn das nicht geschieht, dann greift hier auch keine Selektion zu "Ungunsten" der alten Genen.

[blueflash]

Aber grundsätzlich erhöht doch die Menge an DNA das Krebsrisiko, oder? Ich meine, je mehr DNA so vor sich hin reproduziert wird, je größer ist die Fehleranfälligkeit.

[endar]

Na und? Das interessiert doch die Evolution nicht. Die DNA muss nur solange halten, bis es zur Fortpflanzung kommt.

[blueflash]

Was ja dann doch schonmal etliche Jahre dauern kann, stirb dir da ein signifikanter Anteil vorher weg ist das ein Evolutionsnachteil.

[Harmakhis]

Was ja dann doch schonmal etliche Jahre dauern kann, stirb dir da ein signifikanter Anteil vorher weg ist das ein Evolutionsnachteil.

Allein die Tatsache, dass nicht mehr als wenige Kommastellen einen Prozentpunktes der menschlichen Gesamtbevölkerung an Krebs sterben bevor sie geschlechtsreif werden zeigt doch, dass es diesen signifikanten Anteil nicht gibt. Säugetiere haben ja auch einen sehr ausgeklügelten Mechanismus Fehlmutationen zu reparieren.

[Bynaus]

Naja, du kannst nicht sagen wie und wann das Universum wirklich enstanden ist. Ob es einen Hyperraum(Multiversum) gibt. Und und und...

Beim Weihnachtsmann und Osterhasen, wissen wir, dass es Erfindungen von uns sind.

Gott ist keine Erfindung von uns? Vor ein paar Tausend Jahren hat noch niemand vom Weihnachtsmann und vom Osterhasen gesprochen - genausowenig wie vom christlichen Gott. Die Welt kam 4.5 Milliarden Jahre lang ohne Religion aus... davon könnten wir uns ein Stück abschneiden.
Zudem vergisst du, dass, bloss, weil man seiner Unwissenheit über den Ursprung des Universums einen neuen Namen gibt, das Problem nicht gelöst ist (statt "weiss nicht" heisst der Beginn des Universums nun einfach "gottgemacht")...

@LuckyGuy: Harmakhis hat recht: Die Argumentation mit der "Junk DNA" ist völlig veraltet. Wirf mal einen Blick in das neuste Spektrum der Wissenschaft, nur als eines von vielen Beispielen. Ohne "Junk DNA" entfällt auch das Bedürfnis, die nicht stattfindende Auslese dieser Bereiche zu erklären: der Organismus wäre ohne sie nicht lebensfähig! Zudem gebe ich Drago Museveni recht: Das Einbringen der Junk DNA geht völlig am Kern des Arguments vorbei, oder ortest du deinen "Lebensgeist" in der nicht existierenden Junk DNA?

[LuckyGuy]

Die Welt kam 4.5 Milliarden Jahre lang ohne Religion aus...

Ich weiß, Gelächter befreit, Bynaus - aber Dein Lachen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Welt genau so gut 4,5 Milliarden Jahre ohne Raumfahrt, Internet, Wissenschaft allgemein und überhaupt die Menschheit auskam.
Wenn Du diese Dinge alle nicht abschaffen möchtest, dann kann "Haben wir 4,5 Milliarden Jahre nicht gebraucht" kein Argument sein.

Zumal: 100% der Menscheit sind sich sicher, dass Raumfahrt, Internet, Wissenschaft allgemein und überhaupt die Menschheit 4,5 Milliarden Jahre lang nicht gebraucht wurden - bei Gott sind es aber sicher keine 100%.

Aber ich will hier gar nicht für Gott argumentieren - ich will nur aufzeigen, dass Deine Argumentation formal fehlerhaft ist.

Zudem: Selbst, wenn wir 4,5 Milliarden Jahre lang keinen Gott brauchten - nun haben wir die Menschheit, und vielleicht braucht die Menschheit ja Gott?

Wenn es ihn nun schon nicht "real" gibt- praktisch alle Kulturen haben eine Religion hervorgebracht, somit könnten Götter auch eine anthropologisches Grundphänomen sein - wie Musik, Malerei, Kunst allgemein.
Willst Du das auch alles abschaffen und verlachen?

Nein, gläubig bin ich keineswegs - aber ich finde es unsagbar arrogant, etwas, das vielen Menschen offenbar seit Jahrtausenden Halt und Orientierung bietet, dermaßen zu verhöhnen.


Und was die DNA angeht: Nein, ich lokalisiere keinen "Lebensgeist" in Junk-DNA (Im Gegenteil, ich habe ja selbst damit angefangen, dass es Junk-DNA kaum geben kann).

Ich sage nur, wir haben "Leben" noch immer nicht naturwissenschaftlich verstanden, "Geist" schon gleich drei Mal nicht.

Deswegen ist es einfach unlogisch, zu sagen: "Also, von Leben und Geist weiß ich kaum etwas, aber ich bin mir sicher, ich kann das mit Silizium erschaffen".


Aber schon lustig, worin die Entdeckung eines Planeten hinführen kann. Wenn erst mal ein Planet mit Leben entdeckt wird, dann geht die Diskussion sicher erst richtig los.

[endar]

Ich weiß, Gelächter befreit, Bynaus - aber Dein Lachen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Welt genau so gut 4,5 Milliarden Jahre ohne Raumfahrt, Internet, Wissenschaft allgemein und überhaupt die Menschheit auskam.
Wenn Du diese Dinge alle nicht abschaffen möchtest, dann kann "Haben wir 4,5 Milliarden Jahre nicht gebraucht" kein Argument sein.

Das hat doch mit dem Thema nix zu tun. Raumfahrt, Internet, Wissenschaft allgemein und überhaupt sind doch alles Erfindungen des Menschen.

Aber ich will hier gar nicht für Gott argumentieren - ich will nur aufzeigen, dass Deine Argumentation formal fehlerhaft ist.

Nope, ist sie nicht.

[LuckyGuy]

Das hat doch mit dem Thema nix zu tun. Raumfahrt, Internet, Wissenschaft allgemein und überhaupt sind doch alles Erfindungen des Menschen.

Ja, Endar, aber Gott ist ja auch nur eine Erfindung des Menschen (nehmen wir einfach mal an ).
Und wenn das so ist, dann muss Bynaus sich eine Gleichbehandlung beider Phänomene gefallen lassen, so langer nicht anderes bringt als "hatten wir bisher ja auch nicht!" Das trifft dann nämlich auf alle genannten Dinge zu.

Nope, ist sie nicht.

Für einen Eremiten vielleicht nicht. Aber ganz sicher jemanden, der eine "Entwicklung nach vorne" miterleben will.
Für den kann "hatten wir bisher noch nicht" keine Bedeutung haben - er muss sich inhaltlich damit auseinandersetzen, um es abzulehnen.

[endar]

Ja, Endar, aber Gott ist ja auch nur eine Erfindung des Menschen (nehmen wir einfach mal an ).

Nichts anderes sagt Bynaus doch.

Und wenn das so ist, dann muss Bynaus sich eine Gleichbehandlung beider Phänomene gefallen lassen, so langer nicht anderes bringt als "hatten wir bisher ja auch nicht!" Das trifft dann nämlich auf alle genannten Dinge zu.

Eben. Nichts anderes sagt er doch: Weihnachtsmann, Osterhase, Gott, alles Erfindungen des Menschen. Ich sehe nicht, wo er hier einen Unterschied macht.

Für einen Eremiten vielleicht nicht. Aber ganz sicher jemanden, der eine "Entwicklung nach vorne" miterleben will.
Für den kann "hatten wir bisher noch nicht" keine Bedeutung haben - er muss sich inhaltlich damit auseinandersetzen, um es abzulehnen.

Vielleicht in einem anderen Thread: Dieser Thread dreht sich aber um die "Supererde", nicht um Gottesbeweise bzw. -widerlegungen.

[LuckyGuy]

Eben. Nichts anderes sagt er doch: Weihnachtsmann, Osterhase, Gott, alles Erfindungen des Menschen. Ich sehe nicht, wo er hier einen Unterschied macht.

Tut er eben nicht, weil er nicht die Abschaffung von Raumfahrt, Internet, Wissenschaft allgemein und überhaupt fordert, weil wir ja 4,5 Milliarden Jahre ohne sie ausgekommen sind.

Er kann sich gerne gegen Gott aussprechen - aber eben nicht mit dieser Begründung, ;-)

Ist ja auch wurscht, hier geht es um die Supererde, da hast Du Recht.