Der Exoplaneten - Thread

[Liska]

Also schon ein paar hunderte Jahre, im allerallergünstigsten Fall, wahrscheinlich eher aber ein bis zwei Tausend Jahre.

Also sollten wir uns langsam auf dem Weg machen

Ich frage mich nur gerade, wie viel mehr man über diesen Planeten erfahren kann?

[TheJoker]

aufjedenfall interessant das man innerhalb von nur 20 Lichtjahren mindestens 2 passende Planeten findet (den Mars jetzt mal nicht mitgerechnet). Das ist auf die Galaxie hochgerechnet schon ziemlich viel. Da hinzukommen ist natürlich eine andere Sache, selbst wenn man nur eine Sonde hinschickt, die nicht abbremst braucht das selbst mit experimentellen Antrieben 200 Jahre und nochmal 20 Jahre für das Signal zurück. Ob hier dann noch jemand ist den das interessiert ist ja auch fraglich

[madhorst]

Das Ding hat, wie ich gelesen habe, die fünffache Erdmasse. Weiss einer, wie es dort mit der Eigenrotation aussieht? Von wegen Gravitation und so (nicht, dass wir dort unseren Bewegungsapparat überanstrengen... *g*

[TheJoker]

wird wohl deutlich höher als hier sein. Soweit ich mich erinnern kann spielt da neben der Masse auch der Radius eine Rolle. Wenn ich mich nicht verrechnet habe sollte dein Gewicht um den Faktor 2,2 zunehmen (steigt linear mit der Masse, aber auch quardatisch mit der Entfernung vom Mittelpunkt, d.h. 5 / (1/1.5^2) ). Ist sicher heftig aber durchaus machbar, dürfen halt nur Skispringer hin

Weiß jemand wann COROT einsatzbereit ist? Dürfte jedenfalls deutlich genauere Informationen liefern.

[Bynaus]

Och, tut mir leid, dass ich euren Enthusiasmus jetzt dann gleich etwas dämpfen werde...

Der Planet hat mindestens 4.8 Erdmassen. Das heisst, er hat aus der Zeit seiner Entstehung sehr viel Wärme behalten, und er verfügt über eine grosse Menge von radioaktiven Elementen, die zu seiner inneren Wärme beitragen. Gleichzeitig hat er, bei 1.5 Erdradien, eine vergleichsweise kleine Oberfläche, das heisst, er ist höchstwahrscheinlich vulkanisch extrem aktiv. Und wie das so ist, werden dabei grosse Mengen an Kohlendioxid und Wasserdampf in die Atmosphäre gepustet, die die ganze "zwischen 0 und 40 Grad"-Fantasie schnell kollabieren lassen. Diese Temperatur ist nämlich nicht direkt gemessen! Sie wurde aus der Leuchtkraft des Sterns und der Entfernung des Planeten zu seinem Stern bestimmt, das heisst, nach der gleichen Methode ist es auf der Erde -18° C kalt. Dieser Planet hat vermutlich eine mächtige Kohlendioxidatmosphäre, die seine Oberfläche, wie bei der Venus, auf einige 100°C aufheizt (Venus: 480°).

Über die Eigenrotation weiss man nichts, aber bei der Nähe zum Stern dürfte der Planet vermutlich gebunden rotieren, das heisst, seinem Stern immer die gleiche Seite zuwenden (wie der Mond der Erde). Bei 1.5 Erdradien hätte der Planet eine Oberflächengravitation von etwa 2 g. Das geht ja noch...

EDIT: Corot wird hier leider nicht helfen können, es sei denn, der Planet zieht vor seinem Stern durch (das ist aber eher unwahrscheinlich. Um den Stern war schon ein anderer Planet bekannt. Wenn der neu entdeckte Planet vorbei ziehen würde, dann würde es der bereits bekannte vermutlich auch, da sie beide in derselben Ebene um den Stern kreisen. Beim bisher bekannten Planeten hätte man ein solches Vorbeiziehen (ein "Transit") jedoch schon längst bemerkt).

[LuckyGuy]

Sicher ist der Planet nicht bewohnbar, aber ein Meilenstein ist er ganz sicher trotzdem.

Er ist ungleich "erdähnlicher" als die Unmengen von Hot Jupiters, die überall im Universum rumgammeln und arglose Passanten erschrecken.

Und er legt nahe, dass eben doch nicht bei fast allen Sonnen die nahen Felsplaneten von Gasriesenauf dem Weg nach innen geschluckt wurden, sondern dass man durchaus realistische Chancen hat, auch sonnensystemähnliche Systeme anzutreffen.

[Bynaus]

Und er legt nahe, dass eben doch nicht bei fast allen Sonnen die nahen Felsplaneten von Gasriesenauf dem Weg nach innen geschluckt wurden, sondern dass man durchaus realistische Chancen hat, auch sonnensystemähnliche Systeme anzutreffen.

Jep, das stimmt wohl. Wobei der "Hot Jupiter" in diesem System nicht so überzeugend ist (eher ein "Hot Neptune"), aber die Stossrichtung stimmt.

[blueflash]

@Bynaus:
Ich finde den Fund eines Venus-artigen Planeten sogar bedeutend wichtiger als der Fund irgendeines Felsbrockens, der zufällig die Größe der Erde hat. So ein Planet ist gewissermaßen eine extreme Garküche und es ist nicht auszuschließen, dass es auch dort Leben geben kann.
Und wenn man organische Substanzen in der Atmosphäre eines derartig heissen Planeten finden könnte, wäre das potentielle Spektrum von Titan bis Venus sehr sehr breit.

[Bynaus]

So ein Planet ist gewissermaßen eine extreme Garküche und es ist nicht auszuschließen, dass es auch dort Leben geben kann.

Ja, so lange du nicht ausschliesst, dass es auf der Venus Leben gibt (was ich nicht tue, übrigens...). Ich will einfach dem Bild, das die Medien hier verbreiten, etwas entgegen wirken. Nein, es ist keine zweite Erde, die da entdeckt wurde...

[Whisky]

wird wohl deutlich höher als hier sein. Soweit ich mich erinnern kann spielt da neben der Masse auch der Radius eine Rolle. Wenn ich mich nicht verrechnet habe sollte dein Gewicht um den Faktor 2,2 zunehmen (steigt linear mit der Masse, aber auch quardatisch mit der Entfernung vom Mittelpunkt, d.h. 5 / (1/1.5^2) ). Ist sicher heftig aber durchaus machbar, dürfen halt nur Skispringer hin

Weiß jemand wann COROT einsatzbereit ist? Dürfte jedenfalls deutlich genauere Informationen liefern.

haja, da ich z.zt. sowieso etwas übergewicht habe, denke ich mal dass das mir dann nicht soviel ausmacht. ... denke mal, dass ich 200jahren plus x jahren die kilos abgenommen habe. ...

hm, demzufolge müssten evtl. lebensformen ziemlich kräftig gebaut sein. .... brrr, wenn man doch nur dahin käme.

[McWire]

Ähm... Gliese 581 ist ein roter Zwergstern...(wie man dem Artikel entnehmen kann) die "Lebenszone" um diesen Stern ist so nahe am Stern selbst, dass der Planet vermutlich eine gebundene Rotation besitzt, d.h. sich genausoschnell um sich selbst dreht wie um den Stern... dadurch zeigt die eine Seite immer auf den Stern und die andere Seite immer in Richtung Systemrand.

Also da wollte ich nicht wohnen, da auch die seismischen Aktivitäten durch diese einseitige Anziehung des Sterns recht hoch sein dürfte... von den Gasströmungen in der eventuellen Atmosphäre ganz zu schweigen.

Nix da mit 2. Erde!

Außerdem, siehe hier (das ist die offizielle international anerkannte Extrasolare Planeten-Datenbank) , wurde der Planet Gliese 581 b schon 2005 entdeckt.

Edit: Ups... gemeint ist wohl Gliese 581 c :-x

[Skymarshall]

Och, tut mir leid, dass ich euren Enthusiasmus jetzt dann gleich etwas dämpfen werde...

Der Planet hat mindestens 4.8 Erdmassen. Das heisst, er hat aus der Zeit seiner Entstehung sehr viel Wärme behalten, und er verfügt über eine grosse Menge von radioaktiven Elementen, die zu seiner inneren Wärme beitragen. Gleichzeitig hat er, bei 1.5 Erdradien, eine vergleichsweise kleine Oberfläche, das heisst, er ist höchstwahrscheinlich vulkanisch extrem aktiv. Und wie das so ist, werden dabei grosse Mengen an Kohlendioxid und Wasserdampf in die Atmosphäre gepustet, die die ganze "zwischen 0 und 40 Grad"-Fantasie schnell kollabieren lassen. Diese Temperatur ist nämlich nicht direkt gemessen! Sie wurde aus der Leuchtkraft des Sterns und der Entfernung des Planeten zu seinem Stern bestimmt, das heisst, nach der gleichen Methode ist es auf der Erde -18° C kalt. Dieser Planet hat vermutlich eine mächtige Kohlendioxidatmosphäre, die seine Oberfläche, wie bei der Venus, auf einige 100°C aufheizt (Venus: 480°).

Aber bei der "Urerde" herrschten doch ähnliche Zustände ne?

Über die Eigenrotation weiss man nichts, aber bei der Nähe zum Stern dürfte der Planet vermutlich gebunden rotieren, das heisst, seinem Stern immer die gleiche Seite zuwenden (wie der Mond der Erde). Bei 1.5 Erdradien hätte der Planet eine Oberflächengravitation von etwa 2 g. Das geht ja noch...

Bei 2 G würden die fiktiven Wesen vermutlich kleiner und dicker sein.

Ansonsten finde ich die Meldung interessant und macht Hoffnung auf extraterristrisches Leben. Wir sind erst am Anfang solcher Entdeckungen und es werden bestimmt noch so einige Überraschungen passieren.

20 Lichtjahre ist im Vergleich zur Galaxiegröße ein Katzensprung. Mit 1/3 der Lichtgeschwindigkeit wäre man 60 Jahre unterwegs. Für ein Raumschiff der Zukunft mit Cryotechnik, oder als Generationsschiff, bestimmt kein Problem.

Falls mal wieder was interessantes in "der Nähe" ist...

[Bynaus]

Aber bei der "Urerde" herrschten doch ähnliche Zustände ne?

Auf der Urerde gab es keinen "durchgehenden" Treibhauseffekt, sondern die Anwesenheit grosser Mengen Methan und Kohlendioxid hat das Wasser flüssig gehalten. Dafür ist dieser Planet zu heiss. Wenn schon, dann ist vielleicht der äussere, 8 Erdmassen-Planet ein Kandidat für "urerdeähnliche" Bedingungen.

[McWire]

Die Erdumlauf liegt eigentlich schon im hinteren 2. Drittel der Lebenszone um die Sonne, oder anderst gesagt, eigentlich müsste es sehr sehr viel kälter sein (-18°C wurde korrekterweise schonmal in den Raum geworfen).

Der Treibhauseffekt der Erdatmosphäre ist überlebensnotwendig, da die Sonneneinstrahlung bei 1:1 Infrarot-Abstrahlung nicht ausreichen würde.

Auf die Balance kommt es eben an, die Venus und der Mars sind nicht an der Sonnenenergie gescheiter in Sachen komplexeres Leben, sondern an ihren Atmosphären.

Wenn Gliese 581 c vollkommen mit hellen Materialien überzogen ist und ein hoher Albedo vorherrscht, könnte vielleicht genügend Gliese581-Strahlung reflektiert werden, sodass eine einigermaßen brauchbare Temperatur herrscht.
Leider können wir den Albedo-Wert des Exoplaneten nicht so ohne weiteres bestimmen.

[Spocky]

Bei einer perfekten Albedo wärs sowieso eisekalt

Wahrscheinlich sind aber auch extreme Winde, die zwischen Tag- und NAchtseite ausgleichen. Das würde ebenfalls nicht zu einer sehr angenehmen Umgebung führen.