Zitat von Liopleurodon
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Wer jetzt? Scotese mit seiner Darstellung von Rodinia oder der namenlos erwähnte Wissenschaftler, der eine Quantifizierung des Wasserflusses zwischen der Oberfläche und den Subduktionszonen versucht hat?
Letztere gilt - sofern er denn richtig gerechnet hat - natürlich nur für unsere Epoche. Es hieß auch, dass in früheren Zeiten die Temperatur in den Subduktionszonen zu hoch war, um das Wasser dauerhaft halten zu können. Erst in den letzten 750 Millionen Jahren sei die Temperatur jedoch so weit gesunken, dass fast sechsmal mehr Wasser in den Subduktionszonen verschwände als wieder freigesetzt würde, was mit einem Absinken des Meeresspiegels um 600 Meter verbunden sei.
Den Artikel habe ich auch wieder gefunden:
CNN - Leaky seas drying up Earth, scientists report - September 17, 1999
Letztere gilt - sofern er denn richtig gerechnet hat - natürlich nur für unsere Epoche. Es hieß auch, dass in früheren Zeiten die Temperatur in den Subduktionszonen zu hoch war, um das Wasser dauerhaft halten zu können. Erst in den letzten 750 Millionen Jahren sei die Temperatur jedoch so weit gesunken, dass fast sechsmal mehr Wasser in den Subduktionszonen verschwände als wieder freigesetzt würde, was mit einem Absinken des Meeresspiegels um 600 Meter verbunden sei.
Den Artikel habe ich auch wieder gefunden:
CNN - Leaky seas drying up Earth, scientists report - September 17, 1999
Wie berechnet der denn das alles? Was subduziert wird kriegt der vielleicht noch halbwegs hin, aber wie berechnet er, was zurückkommt? Bezieht der wirklich alle Black und White Smoker, Vulkane, direkte Ausgasungen, tektonische Hebungen der Minerale, die dieses Wasser gespeichert haben usw. mit?
Die Aufnahmefähigkeit der Asthenosphäre ist ebenfalls begrenzt, man kann sicher nachrechnen, wie viel Wasser da maximal vorhanden ist und ob überhaupt so viel Wasser verschwunden sein kann.
Nein, da hat einer was gerechnet und keine Plausibilitätsprüfung mit den historischen Daten gemacht.
Auf welche Frühzeit beziehst Du Dich jetzt? Dass die Kontinente sich erst allmählich bildeten, leuchtet mir ein. Dennoch bleiben wir mal bei der Zeit von Rodinia, weil sich bei diesem Superkontinent die zeitliche und räumliche Ausdehnung noch ganz gut rekonstruieren läßt. Auch gibt es für Rodinia genügend Fundstellen, um Aussagen über trockene und geflutete Bereiche machen zu können.
Aber selbst unfertige Kontinente wären noch kein Argument gegen die Annahme, dass die Erde einst mit deutlich mehr Oberflächenwasser begonnen hat als wir heute noch sehen.
Aber selbst unfertige Kontinente wären noch kein Argument gegen die Annahme, dass die Erde einst mit deutlich mehr Oberflächenwasser begonnen hat als wir heute noch sehen.
Historische Daten von Wasserständen sind aber ein Argument dagegen. Man kann halbwegs leicht ermitteln, wie viel Prozent der heute vorhandenen Sedimente der einzelnen Zeiten marinen Ursprungs sind und welche nicht. Zu dem gibts deutliche Zeichen für Transgressionen und Regressionen, für Wassertiefen und einiges mehr.
Gerade im Jura und in der Frühkreide gab es aber auch diese riesigen Flachmeerzonen, in denen sich das marine Leben abspielte, das wir aus dieser Zeit kennen. Während der Permkrise jedoch sind die Flachmeere zumindest zeitweise fast verschwunden, was auch ein Faktor beim großen Sterben war: es wurden fruchtbare Lebensräume vernichtet. Eine ähnliche Situation könnte man für Pangaea Ultima auch wieder erwarten.
Wie gibts da fast keine Flachmeere?
Schonmal was von Zechsteinmeer gehört?
In der heutigen Situation ist es so, dass viele Küstenregionen ihr reichhaltiges marines Leben dem Aufströmen von nähr- und sauerstoffreichem Tiefenwasser verdanken. Dass überhaupt Tiere in der Tiefsee leben können, scheint auf das überwiegend antarktische Wasser zurückzuführen sein, das in so großen Mengen in die Tiefsee gelangt. In wärmeren Zeiten, wo es diese Tiefenströmungen nicht gibt, fällt der gesamte Lebensraum Tiefsee zumindest für die Tierwelt komplett weg.
Wenn die Meerestemperaturen nicht so deutlich unterschiedlich sind wie heute, dann hast du auch viel mehr Durchmischung. Außerdem gabs gerade im Jura auch die Zeit der Supertaifune, die das Meer sehr viel tiefer aufgewühlt haben als heutige Stürme.
Wenn also sowohl in Pangaea als auch in Pangaea Ultima zumindest zeitweise der Meeresspiegel zu niedrig für Flachmeere und die Temperatur zu hoch für kalte Tiefenströmungen ist, dann ist das Massensterben in den Meeren vorprogrammiert; und am Perm/Trias-Übergang ist es auch so zu sehen.
Und dass man keine kalten Tiefenströmungen braucht zeigt fast das gesamte Mesozoikum (bis auf die Anoxic events).
Edit: Was mir auch aufgefallen ist: Du bringst zum einen das Argument, dass der Meeresspiegel früher im Phanerozoikum 600 m höher gewesen sein soll als heute und dann wiederum war der Meeresspiegel im Perm zu niedrig für Flachmeere. Das passt nicht zusammen
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