Sinn und Unsinn der Raumfahrt - SciFi-Forum

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Sinn und Unsinn der Raumfahrt

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    Ressourcen gewinnen kann man mit Asterioden-Bergbau vermutlich wesentlich effizienter. Und was die Überbevöllkerung angeht: Die Lösung dafür kann nur sein, das Bevöllkerungswachstum zu stoppen. Ich jedenfalls halte es für keine realistische Option, Milliarden Menschen auf den Mars umzusiedeln.
    Was die Raumfahr an sich angeht: Ein Problem ist halt einfach, dass es unglaublich teuer ist, Material in den Orbit zu bringen. Sobald man da eine Möglichekeit gefunden hat, das ganze etwas billiger zu machen, werden Projekte möglich sein, von denen man heute nur träumen kann.
    "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
    -Cpt. Jean-Luc Picard

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      Zitat von SchwarzerTee Beitrag anzeigen
      Also Wirtschaftlich war die Mondlandung mit Sicherheit nicht, da gings einfach ums Politische.
      Generell glaube ich das ein neuer Kalter Krieg notwendig wäre um die Raumfahrt voran zu bringen, da würden die Gelder wieder fließen.
      Das denke ich auc, nur aufgrund dieses Wetstreites kamm es überhaubt dazu. Weltraumfahrt hat ja eigentlich nur 2. oder 3. Priorität. Mondbasen werden nicht so bald gebaut werden, auser es gibt da Oben Rohstoffe, dan eventuel etwas früher.

      Kommentar


        Zitat von SchwarzerTee Beitrag anzeigen
        Die zukünftigen Projekte der USA und der Russen sehen ja auch nicht unbedingt glorreich aus.
        Die USA bauen die Orion Schiffe als Nachfolge für die am Ende angekommenen Shuttles.
        Aber das Teil ist nur eine Raumkapsel vergleichbar mit den Apollo Kapseln, wobei ich aber auch nicht weis ob es auch als Transporter eingesetzt werden kann.
        Gibt es in diesem Bereich überhaupt eine Alternative zu den Shuttles, die ja einiges transportieren konnten?
        Im Prinzip lohnt es sich nicht ein Raumschiff zu bauen das sowohl für den Personentransport als auch Nutzlasttransport geeignet ist.
        Das macht man heutzutage besser getrennt da es so günstiger wird.
        Ein Nutzlasttransporter braucht z.B. nicht die Sicherheitsmerkmale eines Personentransporters, also kann man da Gewicht sparen und das senkt die Startkosten.

        Und eine starke Transportrakete ist mit der Ares V ja geplant.
        130 t Nutzlast sind ja nicht gerade wenig.
        Ares (Rakete) – Wikipedia


        Die Russen werkeln an ihren Sojus weiter, modifizieren und modernisieren sie aber eine komplette Neuentwicklung kommt da auch nicht raus.
        Das Projekt Klipper wird so wie es aussieht auch nichts werden.
        Die Russen haben notorischen Geldmangel was deren Raumfahrt betrifft,
        bis die wieder auf den Beinen sind vergehen noch 20 Jahre.


        .
        EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

        Cordess schrieb nach 1 Minute und 52 Sekunden:

        Zitat von M. Windu Beitrag anzeigen
        Hier sehe ich auch eines der Hauptprobleme. Raumschiffe, für längere Missionen, z.b. Mars, müssten im All zusammengebaut werden. weil ich fast als unmöglich ansehe, ein komplettes Raumschiff dafür in einem Hops ins All zu bringen. Aber womit und wie ? Siehe o.g Problematik.
        Mit der Ares V bräuchte man nur ein paar Starts um die Module für ein Marsraumschiff in den Weltraum zu befördern.


        .
        EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

        Cordess schrieb nach 10 Minuten und 5 Sekunden:

        Zitat von SchwarzerTee Beitrag anzeigen
        Stimmt auf der einen Seite, Hunger-Kriege lassen sich nicht durch die Raumfahrt beseitigen.
        Aber die Überbevölkerung, die benötigten Ressourcen usw..... da wird auf lange Sicht kein Weg daran vorbei führen den Mond und den Mars zu kolonisieren oder zumindest wirtschaftlich zu nutzen.

        Ich bin einfach sehr pessimistisch was die Raumfahrt angeht.
        Ich fürchte noch im Jahr 2100 wirds noch keine Mondbasis und Marsbasis geben, geschweige von irgendwelchen Kolonien.
        Nicht nur das, die Frage ist doch auch, wer will auf dem Mars überhaupt sein ganzes Leben lang leben?
        Und nur das macht bei den heutigen Weltraumkosten Sinn, denn alle 2 Jahre 10000 Marskolononisten mal wieder zur Erde zu schicken ist einfach unbezahlbar.

        Ich würde mal sagen wir brauchen eine Revolution im Bereich Antriebstechnik, also
        so etwas wie einen Gravitationsantrieb, sonst kann man die hochgesteckten Pläne alle vergessen.
        Es ist viel wahrscheinlicher das die Menschheit bei einer weiter ansteigenden Überbevölkerung anfangen wird den Meeresgrund zu besiedeln als das sie eine Konolonie auf dem Mars gründen.

        Das einzige was ich mir auf dem Mars bezügl. Kolonie vorstellen kann wäre ein kleiner Außenposten mit vielleicht 100-500 Personen und eine große Samenbank die nur dazu gedacht ist, im Worst Case Fall, falls ein großer Asteroid auf die Erde stürzt die auf der Erde dann ausgerottete Menschheit wieder anzusiedeln.

        Wenn die ISS tatsächlich 2017 außer Dienst gestellt wird oder sogar schon früher weil ohne die USA sie nicht Finanzierbar ist, was dann?
        Ich habe noch nichts gehört oder gelesen das eine neue Station geplant ist.
        Das glaube ich nicht, die ist ja erst in wenigen Jahren fertig gebaut und diese dann nach 7 Jahre gleich wieder zu verlassen halte ich für nicht sinnvoll.
        Es ist wahrscheinlicher das man versucht die Lebensdauer der ISS zu erweitern und die
        Finanzierung durch den Transport von Touristen auf die ISS zu sichern.
        Damit würde die ISS also zum Forschungslabor und Weltraumhotel werden.

        Geld wäre dafür von privaten Investoren sicher vorhanden.
        Zuletzt geändert von Cordess; 17.05.2008, 13:50. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
        Ein paar praktische Links:
        In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
        Aktuelles Satellitenbild
        Radioaktivitätsmessnetz des BfS

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          Sinn und Unsinn der Raumfahrt

          Ich wollte mal eine Frage ansprechen, die in einem SciFi-Forum natürlich heikel ist: Nämlich die nach dem Sinn der Raumfahrt.

          Um etwas auszuholen: In meiner frühen Jugend war ich - verseucht von Star Trek - überzeugt, dass die Zukunft der Menschheit durch die Raumfahrt bestimmt sein würde. Irgendwann würde der Mensch sein Sonnensystem verlassen, um neue Welten und… na ihr wisst ja

          Inzwischen sehe ich das anders: Vermutlich werden wir niemals auch nur einen Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit erreichen, was bedeutet, das wir ewig auf unser Sonnensystem beschränkt sein werden. Und was gibt es in diesem Sonnensystem außer der Erde? Tote, lebensfeindliche Planeten, die bestensfalls so wie der Mars aussehen. Aber selbst auf dem Mars werden wir vermutlich niemals mehr als ein paar traurige Bunker errichten. Die Idee des Terraformings halte ich für utopisch.

          Bliebe noch die wissenchaftliche Erforschung unseres Sonnensytems. Aber gibt es da für die Wissenschaft überhaupt viel zu holen? Sind nicht die interessantesten Phänomene hier auf der Erde zu beobachten, wo es Leben gibt? Wie lange werden die toten Wüsten Saturn, Venus etc. der Wissenschaft Arbeit geben?

          Auch den wirtschaftlichen Nutzen der Raumfahrt halte ich für zweifelhaft. Vielleicht werden Flüge in den Orbit oder zum Mond irgendwann ein reguläres Geschäft sein, aber das dürfte auch schon alles sein. Rohstoffabbau im Weltall ist aus den bekannten Gründen abwegig.


          Daher meine Frage: Was können wir langfristig von der Raumfahrt erwarten? Sollten wir nicht einsehen, dass es nur ein süßer Traum war und uns auf unsere Erde beschränken?

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            Gerade langfristig macht die Raumfahrt enorm viel Sinn. Kurzfristig und vielleicht sogar mittelfristig wird sie kaum wirtschaftlich sein und viel Sinn haben, aber langfristig...

            ... zunächst ist der wirtschaftliche Faktor enorm. Die Ressourcen unseres Planeten sind begrenzt und der Wunsch gewisse Ressourcen nicht anzutasten, um die Biospähre zu schützen, wird in Zukunft eher zunehmen. Dadurch bewegt sich unsere Zivilisation auf einen Ressourcen-Engpass zu. Dieser kann nur dadurch gedeckt werden, dass Rohstoffabbau - und am besten auch Verarbeitung - ins All verlagert werden.
            Die Kosten für Flüge in den Orbit werden immer geringer und bis Ende des Jahrhunderts werden die Materialwissenschaften wohl weit genug sein, das man einen Raumaufzug konstruieren kann. Und spätestens dann beginnt der große Run aufs All.
            Auch für die Energieerzeugung ist das All hervorragend geeignet. Solarsatelliten da oben und alle Energieprobleme sind gelöst.
            Zusätzlich sind in Schwerelosigkeit ja auch Fertigungsprozesse möglich, die auf der Erde gar nicht drin sind.

            Dann ist da natürlich noch der "strategische Aspekt": Sicherung des Überlebens der Menschheit. Dafür ist dauerhaft eine Ausbreitung ins All nötig, wenn man nicht will, dass die Menschheit durch ein Flaschenhalsereignis ausgelöscht wird - sei es nun ein Gamma-Burst, ein Atomkrieg oder das wildgewordene Nano-Roboter das Sonnensystem in ein Matroschka-Gehirn umwandeln.

            Und dafür braucht man keine SciFi-Warpantriebe. Irgendwann werden Menschen sich aufmachen und das Sonnensystem verlassen... sei es eingedost, als tiefgefrorene DNA oder virtuelle Kopien.

            Dem ganzen liegt natürlich schon etwas zugrunde, dass zumindest einige Menschen es schaffen müssen, über eine normale Lebensspanne eines Menschen hinauszudenken. Ich denke, dass sich dieses Problem aber eh bald löst (Stichwort Transhumanismus), und dann hat auch niemand mehr ein Problem sich an Projekten zu beteiligen, die sich über Jahrhunderte erstrecken.

            Aber wie gesagt: Das gilt alles nur langfristig.

            Kurzfristig, wird sich die Menschheit wohl eher auf näherliegende Probleme konzentrieren (Klimawandel, Hunger, etc.). Die Raumfahrt wird nebenbei immer etwas betrieben werden, und sobald gewisse technische Barrieren in z.B. den Materialwissenschaften und der Energieerzeugung überwunden sind, dann geschieht der Rest von alleine.
            Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
            Makes perfect sense.

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              Historisch gesehen war die Raumfahrt wohl ein Militärprogramm. Sobald man Raketen hat, die den Weltraum erreichen können, hat man auch Raketen, die Atomsprengköpfe auf jeden Punkt der Erde bringen können - das war es auch, was den Sputnik-Schock ausgelöst hat.

              Paralell dazu war die Raumfahrt eine Wirtschaftssubvention in klassischem keynesianistischen Stil, sie förderte Rüstungsunternehmen und High-Tech-Industrie (z.B. Materialien wie Kunststoffe, Elektrotechnik).

              Seit dem Zeitalter des Satellitenfernsehens und anderen verbreiteten Anwendungsmöglichkeiten wie GPS hat die Raumfahrt auch einen komerziellen Nutzen. Bei den typischen "bringe den Satelliten XY in den geostationären / erdnahen Orbit"-Missionen geht es aber überhaupt nicht um wissenschaftliche Erkenntnisse, diese Missionen sollen möglichst billig sein und sind es zum Teil wegen der Gelder, die in die militärisch motivierte Weltraumfahrt gepumpt wurde.

              Und der wissenschaftliche Nutzen? Ich habe das Gefühl, dass der für die Entscheidungsträger an letzter Stelle steht. Vor allem wenn es um die längerfristige Zukunft der Menschheit bezüglich Ressourcenknappheit oder Lebensraum geht. Jetzt einmal ehrlich: Da wäre es doch um einiges effizienter, Geld in erneuerbare Energiequellen, Recycling oder Kraft-Wärme-Kupplungen zu investieren und die Raumfahrt auf ein Minimum herunterschrauben und die interplanetare Kolonialisierung Generationen zu überlassen, die die notwendigen industriellen Ressourcen dafür bereitstellen zu können, ohne dafür Milliarden von Menschen in Armut leben zu lassen.
              "This country, with its institutions, belongs to the people who inhabit it. Whenever they shall grow weary of the existing government, they can exercise their constitutional right of amending it, or exercise their revolutionary right to overthrow it." - Abraham Lincoln

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                Zitat von Dunderdon Beitrag anzeigen
                ... und die interplanetare Kolonialisierung Generationen zu überlassen, die die notwendigen industriellen Ressourcen dafür bereitstellen zu können, ohne dafür Milliarden von Menschen in Armut leben zu lassen.
                Man sollte sich schon im Klaren sein, dass die Raumfahrt zwar teuer ist, aber nicht so.

                Die Raumfahrt für Hunger und Armut verantwortlich zu machen ist schon etwas absurd. Das sind ganz andere Industrien und politische Entscheidungen, die daran schuld sind.
                Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                Makes perfect sense.

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                  Die Ausgaben für zivile Raumfahrtprojekte sind geradezu mickrig im Vergleich zu den Militärausgaben.

                  Der wissenschaftliche Nutzen ist bei etlichen Projekten offensichtlich, z. B. Spezialteleskope für Wellenlängen, die von der Atmosphäre verschluckt werden und deshalb mit Bodenteleskopen gar nicht erforscht werden können.

                  Auch die Untersuchung der Erde mit Satelliten aus dem All bringt einiges an Erkenntnisgewinn.

                  Die bemannte Raumfahrt kann man skeptisch beurteilen, zumal die Computer und Roboter immer besser werden. Trotzdem wäre z. B. eine bemannte Marsmission auch wissenschaftlich sicher ergiebig, vor allem in Hinblick auf die Suche nach möglichen Lebensspuren. Menschen sind eben immer noch fast unersetzlich.

                  Rohstoffabbau könte sich auch lohnen, z. B. gibt es auf dem Mond relativ viel Helium. Es könnte auch seltene Mineralien oder Erze in Asteroiden oder anderen Monden geben.
                  Zuletzt geändert von Mondkalb; 07.04.2009, 10:17.
                  "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                    Bliebe noch die wissenchaftliche Erforschung unseres Sonnensytems. Aber gibt es da für die Wissenschaft überhaupt viel zu holen? Sind nicht die interessantesten Phänomene hier auf der Erde zu beobachten, wo es Leben gibt? Wie lange werden die toten Wüsten Saturn, Venus etc. der Wissenschaft Arbeit geben?
                    Das Sonnensystem bietet unzählige ungelöste Rätsel, mit denen sich noch Generationen von Planetologen und Physikern beschäftigen werden. Es ist voll von Wundern, von denen wir noch nichts verstehen.
                    Ever danced with the devil in the pale moonlight?
                    -- Thug --

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                      Raumfahrt ist seh rwichtig, ohne sie wüssten wir vieles noch ne über unseres sonnesystem oder funktion von unser erde ect.

                      unsinn ist für mich nur das sich keiner so richtig für den müll interessiert den die raumfahrt verursacht.
                      weil da ha tmna sich wie um das klima nie sorgen gemach tund jetzt ist da ein punkt wo man einfahc ne mehr weiter verscmutzen kann die umlaufbahn der erde. iss müsste doch auch schon 2 mal innerhalb von kurzer zeit evakuiert werden so gut wie.
                      naja hoffe das sie das schnell in griff bekommen wenn ne wirds erstmaö eng mit neuen saterliten raumstationen oder ähnliches.
                      "Alle Menschen sind von Geburt an gleich und die Erde ernährt alle. Wenn ein Mensch geboren wird hat er das Anrecht auf ein Stück Land, das Ihm ernähren kann. Wenn aber alles Land schon aufgeteilt ist unter wenigen, die meine das sei Ihr Eigentum, dann muss ein Ausgleich geschaffen werden. Dieser Ausgleich ist ein Grundeinkommen, für diejenigen die kein eigenes Land mehr haben und sich nicht selbst versorgen können"

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                        Hast ja Recht, aber mit der Rechtschreibung kommt auch keiner über die Umlaufbahn hinaus! ;-)
                        Zuletzt geändert von Peter H; 08.04.2009, 12:38.
                        Grüße,
                        Peter H

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                          @Harmakhis: Bei deinem Namen muss man immer nachgucken, wo das R und wo das H hinkommt

                          ... zunächst ist der wirtschaftliche Faktor enorm. Die Ressourcen unseres Planeten sind begrenzt und der Wunsch gewisse Ressourcen nicht anzutasten, um die Biospähre zu schützen, wird in Zukunft eher zunehmen. Dadurch bewegt sich unsere Zivilisation auf einen Ressourcen-Engpass zu. Dieser kann nur dadurch gedeckt werden, dass Rohstoffabbau - und am besten auch Verarbeitung - ins All verlagert werden.
                          Die Kosten für Flüge in den Orbit werden immer geringer und bis Ende des Jahrhunderts werden die Materialwissenschaften wohl weit genug sein, das man einen Raumaufzug konstruieren kann. Und spätestens dann beginnt der große Run aufs All.
                          Selbst wenn es einen Weltraumlift jemals geben wird (ich dachte, das wäre aufgrund des Gewichts des Seils unmöglich), wären die Energie- und Materialkosten immer noch der reine Wahnsinn. Außerdem muss es im All ja weitergehen: Wo sollen die Ressourcen denn herkommen? Vom Mond? Vom Mars? Von Planetoiden? Mit einem Weltraumlift ist es also nicht getan. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass sich das jemals rechnen wird.

                          Außerdem dürfte es auch unnötig sein, denn die nicht-fossilen Rohstoffe (Metalle etc.), die man im All finden könnte, sind auch auf der Erde ziemlich unerschöpflich. Der Mensch hat die Erdkruste ja nicht mal angekratzt.

                          Dann ist da natürlich noch der "strategische Aspekt": Sicherung des Überlebens der Menschheit. Dafür ist dauerhaft eine Ausbreitung ins All nötig, wenn man nicht will, dass die Menschheit durch ein Flaschenhalsereignis ausgelöscht wird - sei es nun ein Gamma-Burst, ein Atomkrieg oder das wildgewordene Nano-Roboter das Sonnensystem in ein Matroschka-Gehirn umwandeln.

                          Und dafür braucht man keine SciFi-Warpantriebe. Irgendwann werden Menschen sich aufmachen und das Sonnensystem verlassen... sei es eingedost, als tiefgefrorene DNA oder virtuelle Kopien.
                          Vermutlich sind die Sonnensysteme mit sex appeal so weit entfernt, dass wir nicht Jahrhunderte, sondern Jahrtausende unterwegs wären. Und welche Energiequelle soll ein Schiff, das vollkommen abgeschnitten ist, so lange mit Saft versorgen? Zumal ja sogar die Energie für den Bremsvorgang, der genauso viel Stoff wie der Beschleunigungsvorgang benötigt, mitgenommen werden muss.

                          Ich denke, dass der Mensch ewig in sein Sonnensystem eingesperrt sein wird. Das hat natürlich was von Tantalos-Qualen: Wir haben das große verlockende Universum um uns herum, und können damit nichts anfangen.

                          Eine Besiedlung des Weltalls kann ich mir nur in Form von überdachten Marskolonien oder großen Raumstationen vorstellen. So etwas könnte tatsächlich eine "Backup-Funktion" für die Menschheit haben. Wenn die Menschen einen Atomkrieg anzetteln, könnte man im Weltraum noch eine Weile überleben.
                          Zuletzt geändert von 3of5; 08.04.2009, 02:27.

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                            Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                            ... Ich denke, dass der Mensch ewig in sein Sonnensystem eingesperrt sein wird. Das hat natürlich was von Tantalos-Qualen: Wir haben das große verlockende Universum um uns herum, und können damit nichts anfangen. ...
                            Ich glaube nicht, das der Mensch sich hier auf der Erde irgendwie eingesperrt fühlt. Die meisten Menschen können mit Raumfahrt eh nichts anfangen. Grundsätzlich kann der Mensch im Weltraum sowieso nicht lange überleben. Man braucht schon einen halbwegs erdähnlichen Planeten um der Menschheit die Raumfahrt wirklich schmackhaft zu machen. Ansonsten wird sich die Menschheit halt mit unserer Erde begnügen und sich dabei auch nicht eingesperrt vorkommen.

                            Das es Ausnahmen gibt, etwa ein paar Wissenschaftler oder Abenteurer, sagt ja noch nichts darüber aus, ob die Menschheit überhaupt zu den Sternen aufbrechen will.

                            Oder um es klar zu sagen: Das Universum lockt nur Einzelne, aber nicht die Masse. War und ist ja auch unserer Erde auch nicht anders: Die Osmanen machten die Seidenstraße dicht, also segelte Kolumbus nach Westen los. Echte Entdecker gabs nur wenige. Vielleicht Stanley im Kongo und Livingstone am Nil... aber sonst war da nicht viel.
                            "Vittoria agli Assassini!"

                            - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                              Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                              Ich wollte mal eine Frage ansprechen, die in einem SciFi-Forum natürlich heikel ist: Nämlich die nach dem Sinn der Raumfahrt.
                              Meines Wissens wurde das Thema bisher sachlicher und ruhiger diskutiert als gewisse andere Themen.
                              Aber die Idee liegt natürlich sehr nahe.

                              Zitat von 3of5
                              Um etwas auszuholen: In meiner frühen Jugend war ich - verseucht von Star Trek - überzeugt, dass die Zukunft der Menschheit durch die Raumfahrt bestimmt sein würde. Irgendwann würde der Mensch sein Sonnensystem verlassen, um neue Welten und… na ihr wisst ja

                              Inzwischen sehe ich das anders: Vermutlich werden wir niemals auch nur einen Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit erreichen, was bedeutet, das wir ewig auf unser Sonnensystem beschränkt sein werden.
                              Nun, hier könnte das Problem liegen. Natürlich sind die Zukünfte, die in klassischen Space Opera-Scifi gezeigt werden, unwahrscheinlich. Und wenn man bei der Beurteilung des Sinns und Unsinns der Raumfahrt diese Vorstellung als Ziel im Hinterkopf hat, dann kann man schnell zu der (IMO unzutreffenden) Einschätzung kommen, dass ein so unrealistisches Projekt einzustellen ist.

                              Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass die Ziele der Raumfahrt heutzutage wesentlich naheliegender sind: Teleskope, ohne den störenden Einfluß der Erdatmosphäre, betreiben, geologische und astronomische Erkundung der Planeten des Sonnensystems, Beobachtung von Asteroiden und, ja auch, der abenteuerlichere Versuch einer Station auf den Mond (wurde zumindest angekündigt). Darauf fällt mW die Mamutanstrengung.
                              Von Kolonisation des Mars oder ähnliches ist das noch weit entfernt.

                              Zitat von 3of5
                              Auch den wirtschaftlichen Nutzen der Raumfahrt halte ich für zweifelhaft. Vielleicht werden Flüge in den Orbit oder zum Mond irgendwann ein reguläres Geschäft sein, aber das dürfte auch schon alles sein. Rohstoffabbau im Weltall ist aus den bekannten Gründen abwegig.

                              Daher meine Frage: Was können wir langfristig von der Raumfahrt erwarten? Sollten wir nicht einsehen, dass es nur ein süßer Traum war und uns auf unsere Erde beschränken?
                              Momentan lohnt es sicht nicht. Das ist richtig. Man muss aber auch eine etwas "langfristigere" Sichtweise bemühen, um den Nutzen der Erforschung dieser Möglichkeiten zu erkennen.
                              Der Rohstoffpreis steigt, auch die Gewinnung von Öl aus Ölsand z.B. hat sich lange Zeit nicht gelohnt! Es ist besser, jetzt schon vorauszuplanen, als später das Nachsehen zu haben.
                              "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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                                Eine interessante Diskussion. Ich kann mich im generellen Harmakhis anschliessen, möchte aber noch einiges beifügen.

                                Es ist nicht einzusehen, warum der Rohstoffabbau im Weltall angeblich so extrem teuer sein soll. Raumfahrt hat den Ruf, teuer zu sein. Das kommt davon, dass es Raketen braucht, um Masse ins All zu transportieren, Raketen teuer und im Allgemeinen nicht widerverwendbar sind. Ein Weltraumlift würde das alles ändern, und es wäre eine ganz andere Weltraumwirtschaft möglich - eine, die nicht primär auf Konzentration von möglichst viel Nutzen pro möglichst kleiner Masse fixiert ist.

                                Der Abbau von Rohstoffen im All ist billig: auf Eisenasteroiden können Metalle, die in der Erdkruste sehr selten sind, mit einfachsten Mitteln gewonnen werden: es reicht, das Eisen mit Sonnenenergie zu schmelzen und ihm dann durch Flotation die gewünschten Elemente abzuschöpfen. Das ist so einfach, dass das auch Roboter ohne Probleme tun könnten. Die grossen Distanzen sind völlig egal: man bewegt sich im Vakuum, muss also keinerlei Reibung überwinden (lässt sich durch Geschwindigkeit kompensieren, und diese ist, wenn mal die Massebeschränkung fällt, kinderleicht zu erreichen), und Metallen ist es völlig egal, wie lange sie in einem Raumschiffbauch liegen. Die Abbaubedingungen sind auch sonst ideal, keine Umwelt, die geschützt werden muss, keine Bewohner, kein Rost, keine Verwitterung, keine schlechten Wetterbedingungen. Selbst wenn es Menschen zur Überwachung der Maschinen vor Ort braucht: was brauchen sie denn? Luftdichte, wärmeisolierte Kommandoräume, Energieversorgung und ausreichend Vorräte: auf Unterseebooten wurde dieses Problem schon vor über einem Jahrhundert gelöst (bloss sind Unterseeboote 1000ende von Tonnen schwer und können nicht ohne weiteres ins All transportiert werden - bisher...). Strahlung lässt sich durch Panzerung (Masse...) abschirmen, ansonsten drohen da draussen kaum Gefahren. Wenn man beliebig Material ins All tragen kann (und der Weltraumlift kann das...), ist der Abbau von Rohstoffen im All jenem auf der Erde definitiv vorzuziehen - und alles in allem sogar günstiger.

                                Ein Weltraumlift würde die Erde und die Menschheit wohl nachhaltig verändern. Wir würden das Sonnensystem als Rohstoffquelle nutzen lernen - und es bemannt erforschen, wie wir es heute mit unwirtlichen Gegenden (wie etwa den Polregionen: mit spezialisierten Expeditionsschiffen und einigen Touristenkähnen) tun. Das macht durchaus Sinn: ein einziger bemannter Flug zum Mond kann mehr wissenschaftlich interessante Daten zurück bringen als hundert ferngesteuerte Rovermissionen, zumindest in nächster Zukunft. Besiedlung (insbesondere von Planetenoberflächen) wird kaum stattfinden, und wenn, wird sie stets von kurzer Dauer sein. Vielleicht können wir eines Tages Orbitale bauen, das wäre dann möglicherweise eine ganz andere Sache. Ebenso interstellare Raumfahrt.
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